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Von Heinrich von Grünigen um 17:11 |
Während meiner Gymnasialzeit hatte ich eine spezielle Vorliebe. Jeweils am Freitag gab es in Bern an der Metzgergasse beim Pferdemetzger frischen, heissen Fleischkäse am Stück. Ich fuhr dann nach der Schule mit dem Fahrrad eine kleine Schlaufe in die Altstadt, an die Gasse, die damals noch einen redlichen Namen trug (sie wurde erst später edelfärberisch in „Rathausgasse“ umbenannt) und kaufte mir vom Taschengeld einen „Bitz“ des weichen, rosarot dampfenden, saftig tropfenden Fleischkuchens, den die Bedienung mit einer grossen Gabel aus dem Warmhaltebottich auf den Tresen hievte.
Mit dem Metzgermesser wurde ein schönes Stück heruntergesäbelt, auf die Waage gelegt, in Pergamentpapier und anschliessend in mehrere Lagen Zeitungspapier eingewickelt, damit es schön warm bleibe. Ich klemmte es auf meinen Gepäckträger und radelte stadtaufwärts, dann quer über den Bundesplatz auf die Bundesterrasse. Hier installierte ich mich auf einer Parkbank, faltete die Zeitung auseinander, schälte das nasse, vom Saft glibberige, kräftig duftende Fleischstück aus der Umhüllung – und biss herzhaft hinein.
Ich bin noch heute überzeugt, dass es nirgends einen besseren frischen Fleischkäse gibt als den von damals. Dass das Fleisch von Pferden stammte, machte uns nichts aus, im Gegenteil: es war etwas günstiger, das konnte man sich leisten, auch wenn man sonst nicht auf Rosen gebettet war. Und es war mit Sicherheit am gleichen Tag zubereitet.
Ich habe deshalb jetzt etwas Mühe mit der künstlich hochgezüchteten Igitt!!!-Empörung über den sogenannten „Pferdefleisch-Skandal“. Das ist ja nicht zu vergleichen mit der Geschichte von den abgelaufenen Frische-Daten oder der Gammelfleisch-Schmuggelei. Jetzt wird so getan, als sei das Pferdefleisch vergiftet und lebensbedrohlich…
Der Wahre Skandal ist hier nicht das Fleisch, sondern der absolut unsinnige Produktions-Prozess, bei dem eine Lebensmittel-Grundlage durch ganz Europa gekarrt wird, von Rumänien über Luxemburg, Frankreich nach England! Dass dieser Irrsinn an den Pranger gehörte, das wäre eine Schlagzeile wert. Die Pferde können nichts dafür.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:06 |
Da ist man als älterer Mensch mit reichlich Übergewicht echt verwirrt. Wie lange habe ich noch zu leben? Bringt die Adipositas mich demnächst um oder gibt sie mir gerade noch eine Chance?
Das Phänomen ist bekannt unter der Bezeichnung Adipositas-Paradox: es gibt Studien, die besagen, dass einerseits eine Reihe von Krankheiten mit tödlichem Ausgang durch Adipositas ausgelöst bzw. begünstigt werden, dass aber gleichzeitig übergewichtige Menschen im Alter noch Reserven haben und deshalb länger leben können…
Dieser Befund hat viele Kritiker der Gesundheitskampagnen gegen Adipositas veranlasst, diese Kampagnen als sinn- und nutzlos zu verhöhnen. – Nun wurde in Amerika diese klassische „Paradox-Studie“ hinterfragt, indem verschiedene bestehende Studien neu beurteilt wurden.
So stellte sich heraus, dass die früheren Ergebnisse durch mehrere Faktoren verfälscht wurden: in den Befragungen waren z.B. jene übergewichtigen Senioren nicht erfasst worden, welche bereits krank in Spitälern und Pflegeheimen lebten… dadurch entstand ein zu positives Bild des Gesundheitszustandes der Älteren. Zudem wurde nicht berücksichtigt, ob das Übergewicht bereits seit langem bestand oder sich erst in den letzten Altersjahren eingestellt hatte. Dazu kommt, dass viele Adipositas-Patienten das 65. Altersjahr gar nicht erlebten und deshalb in den entsprechenden Untersuchungen nicht erfasst waren.
Kurz: die Paradox-Theorie wird nun offiziell revidiert: zuviel Körpergewicht verkürzt das Leben, ungeachtet des aktuellen Alters. Die Meinung, man könne Adipositas „überleben“, wenn man eine gewisse Altersgrenze überschritten habe, ist demnach irrig.
Ok, ich warte auf die nächste Studie.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:40 |
Man soll keine Crash-Diäten machen, weil das ungesund ist. Aber was ist das denn, wenn man in 24 Stunden mehr als 2 Kilo abnimmt? Und dies mit der wissenschaftlich unermauerten Versicherung „ohne Jojo-Effekt“!?
Das ist offenbar eine brandaktuelle Methode, die 24-Stunden-Diät. Sie wird in Fitnesskreisen propagiert, wurde von einem Journalisten und einem Professor an der Uni Freiburg entwickelt und soll tatsächlich wirken. Vor allem dann, wenn schlanke junge Frauen vor den Mallorca-Ferien noch ganz schnell abnehmen wollen, weil sie beim Packen gemerkt haben, dass der ohnehin zu knappe Bikini sie zwickt.
Wie soll das gehen? Die Ernährungsempfehlungen folgen dem aktuell gängigen Low-Carb-Muster: kein Zucker, keine Kohlenhydrate, viel (mageres) Eiweiss und viel Gemüse, in drei bis vier Mahlzeiten über den Tag verteilt, und dazu grossflächiges Ausdauertraining, sei es auf dem Hometrainer oder in Form von Joggen, dies 24 Stunden lang, beginnend am Vorabend.
Dass die Ganztages-Gewaltkur auch wirklich wirkt, wird mit einem bebilderten Zeuginnen-Bericht dokumentiert: eine hübsche Frau, der niemand empfehlen würde, sie solle abnehmen, beschreibt dabei, wie es ihr ergangen ist. Und das Beste daran: man könne diesen 24-Stunden-Ess-Sport-Parcours in Intervallen wiederholen, so lange, bis man sein Wunschgewicht erreicht habe. Garantiert Jojo-frei!
Aber Achtung: die Jojo-Garantie ist eingeschränkt. Sie gilt nur, wenn man sich die Kalorien, die man abgenommen hat, nicht umgehend wieder (z.B. auf Mallorca) anfuttert! Wer hätte das gedacht! Mit diesem Vorbehalt ist ja selbst die sinnloseste Gewaltsdiät „garantiert“ Jojo-frei… – Und was ist mit den armen Teufeln und Teufelinnen, die verzweifelt gegen ihre Fettsucht kämpfen und schon nach wenigen Bewegungs-Minuten am Rande der Erschöpfung und an ihren Limiten angelangt sind? Eben.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:11 |
Australien lanciert im Blick auf den Sommer eine Gesundheits-Aktion. Sommer-Steinobst ist das Motto. Als Gesundheits- und Obst-Ambassadorin wurde Rachael Finch verpflichtet, einstige Miss Universe, derzeit Model und TV-Moderatorin. Sie geht buchstäblich mit dem guten Beispiel voran und soll landesweit für mehr Fitness und den vermehrten Konsum von Früchten werben.
Mit TV-Spots wird zu einfachen Workout-Übungen aufgerufen, die auch noch hübsch anzusehen sind, und immer werden dazu einheimische Früchte verspeist, saftige Pfirsiche, in die Frau Finch beherzt hineinbeisst, um wieder zu Kräften zu kommen, nachdem sie uns eins vorgeturnt hat.
100’000 Tonnen Nektarinen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche werden in Australien produziert. Diese unter die einheimische Bevölkerung zu bringen ist ein gesundheitlich wichtiger Vorsatz, den sich die Regierung gefasst hat. Man denkt unweigerlich bei uns ans Wallis. Was wäre, wenn eine vergleichbare Kampagne, ev. mit Stefanie Heinzmann als beschwingter Vorturnerin, bei uns über die Bildschirme flimmern würde, um den Aprikosen-Überschuss davor zu bewahren, wieder mal einfach weggekippt zu werden?
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Von Heinrich von Grünigen um 22:50 |
Es geht nicht um Pronografie im eigentlichen Sinn, und doch. In der heutigen Ausgabe des Magazins, der Beilage zum TagesAnzeiger, hat sich die Kolumnistin Michèle Roten mit dem offenbar im Trend liegenden Phänomen befasst, dass immer mehr Leute, wenn sie in einem guten Restaurant essen, ihr Menu mit dem Handy abfotografieren und es umgehend bei facebook ins Netz sellen. Bereits gibt es dort ganze Sammlungen von leckersten, verführerischen, schlaraffenbuffet-mässigen Abbildungen, bei deren Betrachtung einem so richtig das Wasser im Mund zusammenläuft.
Von daher kommt auch die Bezeichnung: (Ess-)Lust erweckende Abbildungen mit Speisen, die unsereins schon lange vom Menü verbannen musste, weil jede einzelne davon auf der Waage einen Ausschlag des Zeigers auslösen müsste… unerreichbar, aber doch eine prangende Verlockung, wie man sie im realen Alltag kaum je vor die Gabel und das Messer bekommt und bei denen, sobald man sie sieht, der Appetit anschwillt, und man ein schlechtes Gewissen bekommt, weil man an solche Schlemmereien eigentlich erst gar nicht denken sollte.
Die Sache liesse sich am Ende noch steigern, so weit hat Michèle Roten nicht vorgedacht. Wenn anstelle der sündhaft gluschtigen Fotos kurze Videofilmchen gezeigt würden, in denen wunderschöne, schlanke Menschen sich diese Speisen in einem extrem sinnlichen Verzehrvorgang einverleiben würden… mit sicht- und hörbarem Behagen schmatzend, kauend, schlürfend… so wie seinerzeit Tom Jones im gleichnamigen Film (1963)… Und sie würden dabei schlank und rank bleiben und könnten essen was und soviel sie wollten. Das wäre Foodporn pur.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:26 |
Wenn ich am Morgen aus der Tiefgarage in die Auffahrt zur Strasse einbiege, fällt mein Blick als erstes auf eine Hamburger-Reklame im Weltformat. Und obwohl ich erst noch mein Frühstück mit einigem Behagen verspeist habe, fühle ich so etwas wie keimenden Appetit auf eine schmackhafte, knusprig-knackige Speise aus frischgebackenem Brötchen, krossem Speck und saftig gebratenem Hackfleisch… und das ist wohl richtig so, denn schliesslich soll Werbung ja den Absatz fördern.
Wie zur Bestätigung dieser trivialen frühmorgendlichen Erkenntnis hat nun eine Forschergruppe in USA den Zusammenhang zwischen Fast-Food-Plakaten und Übergewicht untersucht. Die Studie an der Los Angeles-Universität UCLA hatte in verschiedenen Bezirken der beiden Städte Los Angeles und New Orleans einerseits die Anzahl der ausgehängten Plakate mit Werbung für Fast Food erfasst, anderseits die Zahl der Adipositas-Betroffenen ermittelt durch die telefonische Befragung von 2’600 Leuten zwischen 18 und 98 Jahren.
Und der Vergleich der Zahlen ergab einen eindeutigen Zusammenhang: je grösser die Anzahl der Fast-Food-Plakate im öffentlichen Raum, desto höher der Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen in diesem Wohnbezirk! – Erstaunt uns das? Und was ist aus dieser Erkenntnis zu folgern? Die Forscher in USA ziehen einen fast schon bemerkenswerten Schluss: da die Firmen, welche Fast-Food herstellen und verkaufen, im Interesse ihrer Shareholder eine maximale Rendite anstreben müssen, sind sie gezwungen, Plakate zu mieten, um möglichst viel von ihren Produkten zu verkufen. Die örtlichen Behörden wiederum bestimmen, wo und wie viele Plakatwände belegt werden können. Es ist also Sache der Behörden bzw. der Bürger, auf ihre Behörden Einfluss zu nehmen, um diese Form der Werbung nicht überborden zu lassen. Womit wir glücklich wieder bei der Selbstverantwortung angelangt wären…
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Von Heinrich von Grünigen um 15:34 |
Wie kommt es, fragt die Ernährungs-Webseite „DietBlog“, dass weltweit eine Milliarde Menschen übergewichtig sind, während gleichzeitig mehr als 100 Milliarden ausgegeben werden für Schlankheits- und Fitness-Produkte?
Ein Video gibt Auskunft bzw. stellt eine Theorie auf, die bedenkenswert scheint. Je mehr Diäten und Schlankheitskuren weltweit angeboten werden, umso weiter klettert die Zahl der Übergewichtigen und Adipösen nach oben… Wie kann das sein? Der menschliche Körper hätte die Fähigkeit, sich selber zu regulieren. Wer mehr trinkt, muss häufiger aufs WC… Für den Ausgleich wird normalerweise automatisch gesorgt.
Der Körper wird verglichen mit einem Lavabo, in das mal mehr, mal weniger Wasser einfliesst. Über die Zeit leert sich das Becken immer wieder – es sei denn, der Abfluss ist verstopft. Um eine solche „Verstopfung“ des Stoffwechsels müsse es sich handeln, wenn Menschen Übergewicht ansetzen. Und wie lässt sich das ent-stopfen? Durch „gesunde“, möglichst naturbelassene Lebensmittel mit viel Wasser, Nahrungsfasern und Eiweiss. Möglichst nicht industriell verarbeitet, ohne Zusatzstoffe und künstliche Aromen, ohne Stärke, Zucker, Salz und zuviel Fett…
Zurück zur „natürlichen“ Ernährung unserer Vorfahren, so lautet die Botschaft dieses didaktisch raffiniert aufbereiteten Zeichentrick-Appells… – Ob uns das im hektischen Alltag unserer Gegenwart gelingen kann oder ob wir uns dazu in ein ernährungsmässiges Amish-Land begeben müssten, das ist eine adnere Frage und bleibt ein Ratsel, zu dem wir noch keine Lösung haben.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:44 |
Frühmorgens, vor dem Aufstehen, ist es oft am schönsten im Bett. Die warme Decke bis zum Hals hochgezogen und eingekuschelt. Da muss jede Minute ausgekostet werden, bis es sich nicht mehr länger hinauszögern lässt: das Frühstück ruft!
Und immer wieder liest man in den Homestories erfolgreicher und bewunderungswürdiger Menschen, wie sie am Morgen um fünf oder um sechs schon der Aare entlang ihre Kilometer rennen, wie sie durch den Frühnebel radeln oder wie sie im hauseigenen Swimmingpool mit Olympiamassen schon vor dem Tagesgrauen eine Länge nach der andern absolvieren…
Diese Menschen sind schlank und sportgestählt bis ins hohe Alter. Ich nicht.
Und nun wissen wir auch warum. Eine Studie aus England hat eine wichtige Erkenntnis zutage gefördert. Beim morgendlichen Sport, nüchtern, also vor dem Frühstück, verbrennt man 20 Prozent mehr Fett als zu jeder anderen Tageszeit! Verschiedene Gruppen von Studenten mussten zu verschiedenen Zeiten sportlich (auf dem Laufband) aktiv sein. Dabei wurde gemessen, wie viel Energie sie verbrauchten. Später wurde festgehalten, ob sie sich hungrig fühlten und wie viele Kalorien sie beim Essen zu sich nahmen bis sie „einigermassen satt“ waren.
Das Ergebnis war eindeutig: am Morgen wurde mehr Körperfett verbrannt als zu anderen Zeiten, aber entgegen der landläufigen Erwartung hatten die Probanden nicht entsprechend mehr Appetit und nahmen auch nicht grössere Mengen zu sich…
Die effizienteste Unterstützung der Gewichtsreduktion hat man also, wenn man sich morgens noch nüchtern bewegt… Die berühmten und erfolgreichen Leute machen das also richtig. Bloss: wie kann ich das meinem inneren Schweinehund möglichst schonend beibringen, wenn er sich morgens wieder ans Kopfkissen und an die Matratze krallt?
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Von Heinrich von Grünigen um 17:01 |
Noch tobt der Meinungsstreit um die optimale Beschriftung unserer Lebensmittel bzw. der Nährwert-Deklaration. Zwar gibt es gesetzliche Richtlinien, was alles wo und wie auf der Verpackung genannt werden muss… aber dies lässt die Bedürfnisse und auch mit Verständnismöglichkeiten der KonsumentInnen reichlich aussen vor.
Eine amerikansiche Studie hat im Auftrag der U.S. Food and Drug Administration, der nationalen Gesundheitsbehörde, 9’500 Erwachsene mit zehn verschiedenen Formen der Nährwert-Bezeichnung konfrontiert, um herauszufinden, welche davon die beste Orientierungshilfe bietet, um sich für ein „gesundes“ Lebensmittel zu entscheiden.
Denn eine Tatsache ist es, dass die gängige Praxis den normalen Konsumenten restlos überfordert. Es gibt zu viele unterschiedliche Darstellungen: pro 100 Gramm, pro Portion (wobei in der Vergangenheit die hersteller dazu übergegangen sind, eine Packung in immer mehr Portionen zu unterteilen, so dass diese immeer kleiner wurden und demnach weniger Kalorien enthielten…) oder pro Packung. Dies erschwert den Vergleich verschiedener Produkte, wenn diese z.B. unterschiedlich portioniert sind.
Am besten – so die Studie – ist die Verständlichkeit, wenn die Werte für zwei Faktoren angegeben sind: für eine Portion und für die ganze Packung. Die Leute sollen nicht Brechnungen anstellen müssen, sagt die renommierte Ernährungswisenschaftlerin Marion Nestlé, sie wollen wissen, wieviele Kalorien in einer Packung sind, das ist alles… Und es soll so einfach wie möglich sein. So weit sind wir noch nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:21 |
Umstritten ist die Frage, was gesetzliche Einschränkungen des freien Verkaufs und der freien Anpreisung von stark zuckerhaltigen Lebensmitteln bringen würden. Ein aktuelles Beispiel aus England zeigt, dass es sehr wohl Wirkungen gibt.
Konkret geht es um Frosties. Das sind die mit Zucker überzogenen Cornflakes von Kellogg’s, die unsere Kinder so gerne assen, als man noch in ernährungstechnischer Unschuld lebte. In England war die Werbung für Produkte mit hohem Zuckergehalt im TV-Tagesprogramm massiv eingeschränkt worden. Abgeordente der Oppositionspartei hatten gar vorgeschlagen, den Verkauf von Frosties und Sugar Puffs überhaupt zu verbieten.
Und nun zeigt eine aktuelle Marktanalyse, dass der Absatz bei den Frosties im letzten Jahr um gegen 20 Prozent zurückgegangen ist. Kellogg’s begründet diese Markteinbusse mit dem Umstand, dass infolge der Werberestriktionen einerseits für die Bewerbung von Frosties seit 2011 kein Cent mehr ausgegeben worden sei, während man im Vorjahr dafür noch 1,1 Millionen Pfund ausgegeben hatte (Klammer: endlich gibt jemand aus der Branche zu, dass man mehr verkaufen kann, wenn man Werbung macht, dies wird von hiesigen Verantwortlichen nämlich immer wieder in Diskussionen abgestritten, wenn es darum geht, Werbe-Einschränkungen als sinn- und nutzlos zu brandmarken); auf der andern Seite hatte Kellogg’s vor drei Jahren neue Frühstücksflocken mit einem tieferen Zuckergehalt eingeführt, damit sie für diese wieder Werbung im Tagesprogramm schalten konnten…
Ein weiteres Beispiel dafür, dass alle grossmundig-freiwilligen Absichtserklärungen nichts bewirken, sondern dass nur klare und eindeutige gesetzliche Auflagen die Wirtschaft zum Handeln veranlassen.
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