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Von Heinrich von Grünigen um 23:30 |
Manchmal bringt Opposition doch Punkte. Der Doyen der publikumswirksamen Literaturkritik, Marcel Reich Ranicki, weigerte sich publikumswirksam, einen Ehrenpreis des deutschen Fernsehens anzunehmen. Die ganze Preisverleihung sei eine Zumutung, sagte er, die Darbietungen, die er sich anschauen musste, seien „Blödsinn“…
Seine strikte Haltung stiess auf Zustimmung wie auf Ablehnung und die ganze Aufmerksamkeit der Branche war ihm gewiss. Zugesagt wurde ihm eine eigene Erörterung mit den TV-Verantwortlichen zur Qualität des Fernsehens… und die Spalten der Feuilletons werden noch über Tage voll sein mit Mutmassungen, Urteilen und Schlussfolgerungen.
Neinsagen bringt Aufsehen. Gut, dass dadurch das Fernsehen „besser“ würde, ist wenig wahrscheinlich, aber es ist doch schön, dass wir darüber reden konnten. – Ich überlege jetzt die ganze Zeit, wer wohl wo NEIN sagen könnte bzw. müsste, um in Sachen gesunde Ernänhrung und sinnvolle Adipositas-Prävention zumindest etwas in Gang zu setzen, das den Weg bis in die Fachspalten der Gazetten finden würde… Und schliesslich muss ja auch noch ein Anlass gegeben sein, möglichst attraktiv und vom Fernsehen live übertragen, damit das NEIN auch bis in die Stuben der Menschen kommt. Wahrscheinlich gar nicht so einfach.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:17 |
Ein rauschender Abend im Festzelt, über 2000 Leute sind nach Gunzwil gepilgert, um vom alten Landessender Beromünster Abschied zu nehmen, der für viele ein Stück Heimat bedeutet hat, 77 Jahre lang.
1931 wurde er in Betrieb genommen und der „Landessender“ löste mit seinem Einheitsprogramm die drei früher autonomen Radios in Basel, Bern und Zürich ab. Gemeinsam mussten sie sich fortan in das Beromünster-Programm teilen, das während des Krieges eine europaweite Bedeutung erlangte. Das Beromünster-Mittelwellen-Programm war jahrzehntelang das Radioprogramm der Schweiz und prägte den helvetischen Alltag mit seinem Zeitzeichen um 12.30 Uhr und mit den drei verschiedenen Pausen-Melodien… Als 1964 der Name „Beromünster“ im Programm abgelöst wurde durch die Formel „Radio DRS“ (für Radio der deutschen und der rätoromanischen Schweiz), war eine historische Epoche zu Ende, fortan gab es zwei Programme, die sich gegenseitig ergänzten, eines auf Mittelwelle und UKW, das andere (das zweite, „kulturelle“) nur über UKW.
24 Jahre später, 1978, wurde die Mitttelwelle auch technisch heruntergefahren und abgelöst durch UKW, denn die Entwicklungsländer brauchten Radio-Frequenzen, und dafür eignete sich die Mittelwelle. So dümpelte die Beromünster-Frequenz vor sich hin, bis wir sie 1996 aus dem Dornröslein-Schlaf weckten und ihr ein neues Kleid verpassten, die „Musikwelle 531“, die rasch ein neues, begeistertes Publikum fand. Inzwischen aber entsprach das Mittelwellen-Signal nicht mehr den Normen, wie sie für elektromagnetische Immissionen gelten. Der Sender liess sich nicht sanieren, Ende 2008 muss er abgestellt werden. Das Programm wird über die digitalen DAB-Sender, über Kabel und über Satellit weiter verbreitet.
Das Ende der alten Landessender-Sendeanalge wurde also an diesem Wochenende mit einem grossen Volksfest begangen. Ein nostalgisch angehauchtes Bühnenprogramm fand ein begeistertes Echo… und als zeitlose Vertreter der schweizer Volkskultur traten drei Barden auf, die auch schon in die Jahre gekommen sind und die sich in besonderer Weise um unser SAPS-Thema verdient gemacht haben: „Jetz mues de Buuch weg!“ schmetterten die drei Eugster-Brüder, die sich einander von der Form her inzwischen auch angenähert haben. Und mit einem von ihnen haben wir seinerzeit die Idee einer „Abnehm-Wette“ geplant, die jedoch nicht weiter verfolgt wurde… – Du hörst von mir! rief mir Guido Eugster zu. Und ich harre gespannt des Anrufs, der da kommen wird. Wetten dass?
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Von Heinrich von Grünigen um 16:07 |
Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Lausanne hat 6’000 Personen zwischen 35 und 75 Jahren bezüglich Übergewicht und Adipositas untersucht. Dabei wurden zwei verschiedene Kriterien für die Beurteilung des Körpergewichts angewendet: einmal wurde der Body Mass Index (BMI) berechnet (Körpergewicht in Kilo, geteilt durch Grösse in Metern im Quadrat), zum andern wurde der Bauchumfang gemessen (Adipositas beginnt bei Frauen über 88 cm, bei Männern über 102 cm).
Das Reslutat der 6’000 Messungen ist interessant: von allen Probanden aller Altersklassen sind 17% der Männer und 14% der Frauen adipös, wenn es nach dem BMI geht, und 24% der Männer und 31% der Frauen sind adipös, wenn man den Bauchumfang als Grundlage nimmt. Dieser Unterschied zeigt, dass der Bauchumfang an sich ein „besserer“ Indikator ist für das Vorhandensein eines gesundheitlichen Risikos durch Übergewicht/Adipositas. Dies unterstreicht die Kritik, die in Fachkreisen schon lange der Masseinheit BMI gegenüber laut wird. – Gemäss der letztmals 2002 erhobenen „offiziellen“ Statistik waren 8% der Schweizer adipös… diese Zahl, das wusste man, ist zu tief, weil in der Schweiz diese Werte nicht „gemessen“ sondern nur telefonisch „abgefragt“ werden… man ging davon aus, dass es wohl doppelt so viele sein müssten… die Erhebungen aus Lausanne bestätigen diese Vermutung klar.
Spannend ist jedoch der Alters-Faktor. Es ist zwar allgemein bekannt, dass der Mensch im Alter weniger Energie verbraucht und daher automatisch „schwerer“ wird, wenn er nach 45 im gleichen Stil weiterlebt wie vorher (man geht von einem Kilo pro Jahr aus); aber so exakt vermesen wurden die Daten bisher noch nie. Sie bestätigen die Annahme: geht es nach BMI, dann sind von den Frauen im Alter zwischen 65 und 75 Jahren 17% adipös, bei den Männern sind es 22%. Und geht man nach dem Bauchumfang, so sind es sogar 45% der Frauen und 40% der Männer! – Eindrückliche Zahlen, die zeigen, dass die Adipositas-Welle über kurz oder lang in die Altersheime schwappen wird, sofern die angejahrten Dicken – infolge kürzerer Lebenserwartung – nicht vorzeitig wegsterben.
Auch die gesundheitspolitische Herausforderung wird zunehmen. Prävention tut Not.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:30 |
Eine Formel, die mir bis vor wenigen Stunden gar nichts gesagt hat: RUTF. Die Abkürzung steht für Ready to Use Therapeutic Food (gebrauchsfertige, therapeutische Instant-Nahrung), wie sie in vielen Regionen der Welt zum Einsatz kommt, wenn es gilt, mangelernährte Kinder bei Hungersnöten und in Katastrophengebieten am Überleben zu erhalten. Eine gute Sache, für die sogar die Hilfsorganisation Médecins sans frontères tatkräftig Werbung macht.
Und nun flattert uns eine Information des Kinderhilfswerks Terre des hommes ins Haus zu ihrer aktuellen Sammel-Aktion, in der auf die Problematik aufmerksam gemacht wird, dass die therapeutisch absolut wertvolle Spezialnahrung, die mit ihrem hohen Nährwert und ihren therapeutisch wertvollen Anreicherungen zum Aufpäppeln mangelernährter Kinder so segensreich ist, auch eine Gefahr in sich birgt: dass Kinder und Familien in eine fatale Abhängigkeit geraten, wenn sie über einen forcierten Einsatz von Hilfsorganisationen ausschliesslich an diese Eratz-Nahrung gewöhnt werden.
Hilfe zur Selbsthilfe, Anleitung zu einem autonomen, selbstbestimmten Überleben im Rahmen der gewachsenen sozialen Strukturen, das ist die Maxime von Terre des hommes. Und es hat durchaus etwas Paradoxes, dass wir hierzulande von dem massiven Problem stehen, dass immer mehr unserer Kinder durch eine allzu kalorienreiche und energiedichte Ernährung zuviel Gewicht zulegen und dadurch ihre Gesundheit gefährden, wobei ein unheilvoller Konflikt ausgetragen wird, unter welchen Bedingungen die Krankenkassen für die Therapie dieser Kinder aufkommen sollen… und dass wir im Rahmen unserer humanitären Nothilfe die nötigen Mittel beschaffen müssen, um die Hungersnot in weiten Teilen der Welt zu lindern, die sich durch die weltweite Nahrungsmittelkrise laufend verschärft (so sind z.B. in Nepal bereits 50 Prozent aller Kinder chronisch mangelernährt!)… aber dass wir gleichzeitig auch davor warnen müssen, dass die Segnungen unserer zivilisatorischen Nährmitteltechnologie zum Fluch werden können, wenn sie falsch eingesetzt werden…
Es ist ein gewaltiges Spannungsfeld zwischen „zu reich“ und „zu arm“… und wir sind mitten drin. Wir sind für beide Seiten zum Handeln und zum Helfen aufgerufen!
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Von Heinrich von Grünigen um 13:50 |
Wir werden ja nicht müde, darüber zu lamentieren, dass die ausgehungerten, abgemagerten Models in der Werbung ein völlig falsches und gefährliches Körperbild vermitteln. Und wir preisen eine Firma wie Dove, dass sie in ihrer Kampagne auch „normale“ Figuren gezeigt hat.
Und nun beweist eine Studie, dass die Model-Auftritte durchaus kontroverse Reaktionen auslösen. Bei Test-Präsentationen zeigte sich, dass Frauen (wenn sie als Kundinnen angesprochen werden) sich beim Anschauen von „dünnen“ Models selber „schlecht“ fühlen… dass sie aber trotzdem lieber jene Dinge kaufen würden, die von den dünnen Models vorgeführt werden… auf der andern Seite hat sich gezeigt, dass Frauen nach dem Betrachten von dünnen Models viermal weniger von Gratis-Süssigkeiten essen als wenn sie vorher normalgewichtige Models gesehen haben…
Marken und Produkte, die mit dünnen Models werben, wurden in dieser Studie positiver bewertet als andere Angebote. – Die gegenläufige Dove-Kampagne für mehr Selbstwertgefühl zeigte ein interessantes Resultat: in den zwei Jahren nach Lancierung der Kampagne ist der Umsatz – infolge massiver Medienpräsenz – markant angestiegen und hat sich dann stabilisiert. Offenbar wählen viele Frauen freiwillig ihre dünnen „Vorbilder“, obwohl sie ihnen persönlich Unbehagen bereiten… Die Forscher sind deshalb auch skeptisch, ob der Entscheid der spanischen Gesundheitsministerin, die mageren Models vom Laufsteg zu verbannen, daran etwas ändern wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:10 |
Ein interessanter Bericht steht im SPIEGEL: da hat ein junger Profikoch die Idee, er könnte arbeitslosen Menschen das „gesunde“ Kochen beibringen, denn er sieht, dass es vor allem Leute am unteren Rand des Existenzminimums sind, die sich mit Junk-Food ungesund ernähren und deshalb dick werden. Also bietet er Kurse an, in denen er mit viel Elan vermittelt, wie man sich abwechslungsreiche, ausgewogene Vollwert-Mahlzeiten zubereiten kann, die erst noch besser schmecken als die Kost aus dem Schnellimbiss.
Die Teilnehmenden sind begeistert, machen mit, lernen und entwickeln sich in kurzer Zeit zu richtigen HobbyköchInnen, nachdem sie auf den Geschmack gekommen sind. Nun wollen auch sie sich gesund ernähren. – Aber da haben sie die Rechnung ohne den Zahlmeister gemacht. Am Ende des Kurses steht fest: will man sich vernünftig und gesundheitsförderlich von Frischprodukten ernähren, so muss man dafür im Schnitt pro Tag 8 Euro ausgeben. Bei den staatlichen Berechnungen, die dem Arbeitslosengeld zugrunde liegen, geht man aber von Verpflegungskosten von knapp 4 Euro pro Tag aus. Und weil das nicht viel ist, liefert das Arbeitslosenamt gerade noch Menü-Empfehlungen mit: Billige Fertiggerichte zum Aufwärmen aus dem Supermarkt…
Ein sprechendes Beispiel für einen der vielen Widersprüche zwischen dem Wünschbaren und dem Möglichen. Und das wird bei uns nicht anders sein als in Deutschland. – Hierzulande hat der Kassensturz eben in einem Report aufgedeckt, wieviel Zucker und Fett in den verschiedenen Frühstücksflocken stecken, die unseren Kids in der Werbung als „besonders gesund“ angepriesen werden… – Aber gemach, da müssen wir uns nun wirklich keine Sorgen machen: seit über den geplanten Vorstoss der Konsumenten-Organisationen berichtet wird, für ein Verbot von Werbung für überzuckete und allzu fetthaltige Nahrungsmittel, die sich an Kinder wendet, werden die Vertreter der Werbebranche nicht müde, in vorauseilenden Jeremiaden zu lamentieren, dass die Werbung, die sich an Kinder wendet, ja sowieso völlig und absolut und überhaupt wirkungslos sei, das hätten namhafte Studien gezeigt… und wenn man diese wirkungslose (und also eigentlich unnötige) Werbung einschränken würde, dann müsste die ganze Werbe- und Lebensmittelindustrie krachend in sich zusammenstürzen… – Wir sind beeindruckt und denken, es reicht am Banken-Crash, da wollen wir nicht noch mutwillig die ganze Food-Branche ruinieren, bewahre! – Sollen die Kinder halt gesund essen, wenn sie arbeitslos geworden sind.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Renée Williams ist Texanerin, 29 Jahre alt und 406 Kilo schwer. Nach einem Autounfall nahm sie extrem zu, aber sie lebte damit wie andere auch, bekam zwei Töchter und nahm immer mehr zu. Als sie sich endlich zu einer Magenbypass-Operation entschloss, war es zu spät. Keine Klinik wollte eine so schwere Patientin behandeln.
Als sie nach einem Aufruf am Fernsehen endlich doch ein spezialisiertes Spital findet, lädt sie die lokale TV-Station ein, sie bei der Operation zu begleiten. Damit will sie anderen Adipositas-Patienten Mut machen, sie motivieren, dass sie diesen Weg gehen sollen. Denn eines ist ihr klar: ohne die Operation wird sie sterben.
Der 5-stündige Eingriff, bei dem zum Teil neuartige Techniken angewendet werden, ist erfolgreich. Die Operation ist ungewöhnlich, weil normalerweise keine Patienten über 300 Kilo auf den OP-Tisch kommen. Renée erholt sich gut, macht Atem- und Bewegungsübungen, nimmt in den ersten zwei Wochen 27 Kilo ab… als sie unvermittelt in einer Nacht an Herzversagen stirbt. Sie ist zu dick, als dass Wiederbelebungsmassnahmen eine Wirkung hätten.
Die Reportage im RTL-Magazin EXTRA ist sachlich, informativ und anteilnehmend. Sie skandalisiert nicht und macht den Zuschauer nicht zum Voyeur. Sie klärt auf, über Optionen und Risiken, beschönigt nicht und verurteilt nicht. 400 Patienten werden pro Jahr in dem Spital operiert, das sich als einziges um Renée gekümmert hat – von diesen ist keiner verstorben. Denn die bariatrische Chirurgie – die Magenoperation – ist an sich eine Erfolgsstory. Eine Untersuchung in USA hat ergeben, dass in den Jahren von 1996 bis 2002 in den amerikanischen Kliniken die Anzahl der Magenoperationen zur Gewichtsreduktion von 9’000 auf 96’000 pro Jahr angestiegen ist. Die Tragik des Falles von Renée Williams macht deutlich, dass ein solcher Eingriff bei klarer Indikation nicht auf die lange Bank geschoben werden sollte. In Amerika, so war zu vernehmen, leben über 300’000 Menschen, die mehr als 300 Kilogramm wiegen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:00 |
Die Nachricht, dass Bundesrat Merz sich in der Reha-Klinik in Gais aufhalten soll, hat bei mir ganz spontane Erinnerungen geweckt. Knapp anderthalb Jahre ist es her, seit ich dort eingetreten bin, und ich stelle mir nun vor, wie es dem prominenten landesväterlichen Patienten wohl ergehen möge. Ich sehe ihn – oder ist es WAM? – in Pantoffeln mit vorsichtigen Schritten durch die Gänge und über die Treppen tappen, kann mir aber gleichzeitig nicht vorstellen, dass er mit drei anderen Patienten zusammen beim Essen am Tisch sitzt oder dass er an der gemeinsamen Morgen-Gymnastikstunde teilnimmt…
Warum nur diese Zurückhaltung? Wir, die wir uns rühmen, Bundesräte zum Anfassen zu haben? Irgendwie will sich der Respekt vor der magistralen Bedeutung des Patienten noch nicht mit der Mensch-Wie-Du-Und-Ich-Philosophie verbinden. – Er soll, sagten die Medien, einen persönlichen Physiotherapeuten haben, und das spricht doch für eine individuelle Pflege auf dem Weg zur raschen Genesung.
Als mich in der vorletzten Woche ein SonntagsZeitungs-Journalist anrief und zum Thema Ampel-Deklaration befragte, sprachen wir auch über weitergehende Anliegen zur Regulierung etwa der TV-Werbung für kalorien- und zuckerhaltige Lebensmittel, wie sie von asiatischen Staaten erwogen und eingeführt wurden, und ich verwies ihn auf meinen entsprechenden Blog zu diesem Thema. Der Journalist tat dabei ein wenig geheimnisvoll, als wüsste er etwas, das ich noch nicht wusste… und siehe da, der Blick in die aktuelle SonntagsZeitung weckte heute die Erinnerung. Es sind genau diese Punkte, die Ständerätin Simonetta Sommaruga im Namen der Konsumentenorganisationen vom Bundesrat verlangen will.
Gut, es tut sich was.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:52 |
Es gibt ja alljährlich die Erfindermesse, wo unverdrossene Tüftler ihre neuen Visionen zeigen. Konstruktionen, mechanische Vorrichtungen, die uns das Lebern erleichtern sollen. Was meist noch fehlt, das ist eine Firma, die das Produkt in Serie herstellt und auf den Markt wirft, so dass es nicht nur der Menschheit dadurch besser geht, sondern ebenso dem braven Erfinder, der mit den Lizenzabgaben ein Luxusleben führen kann. Meint man.
Nun sind es aber die wenigsten dieser Düsentrieb-Epigonen, die es tatsächlich auf einen grünen Zweig bringen, der Markt ist hart, die Konkurrenz gross, für einen Startup braucht es Geld und Support… Und trotzdem gibt es immer wieder einige Glückspilze, die den Durchbruch schaffen. – Heute werfen wir einen Blick auf einige innovative Erfindungen aus dem Bereich Nahrung und Essen. Erfindungen, mit denen eigentlich niemand gerechnet hat und bei denen man sich auch kaum vorzustellen vermag, wie jemand auf eine solche Idee gekommen sein könnte.
Da ist zunächst die automatische Spaghetti-Aufwickel-Gabel: sie macht uns das Leben – und das Zunehmen – leichter und schwerer, denn damit entfällt auch noch die Anstrengung, die Gabel zu drehen…
Der Pommes-Frites-Auto-Halter passt genau ins Flaschenfach beim Armaturenbrett und erlaubt es dem FastFood-Süchtigen, auch während der Fahrt freihändig seine Pommes zu verzehren, wenn man schon nicht telefonieren darf.
Die Sauer-Pulver-Toilette hat es in sich: ein winziges WC aus Plastic, mit einem Deckel, darin jener saure Zucker, der auf manchen Schleckwaren klebt; jetzt kann man seinen Schleckstengel in die kleine WC-Schüssel tunken, dann erfrischt er herrlich sauer im Mund.
Eine kulinarische Revolution wird eingeleitet durch die Cornet-Pizza, ein Must für jeden Glace-Fan… fragt sich nur, wie man die transportiert, solange sie heiss ist…
Und damit man jederzeit und überall seinen Toast schön frisch mit Butter bestreichen kann, gibt es diese Butter nun neuerdings auch in Form eines Klebstoff-Sticks: aus dem Sack nehmen, Kappe ab, Verschluss drehen und schmieren…. Man muss dabei nur aufpassen, dass man diesen Stick nicht in die gleiche Tasche steckt in der sich schon der Toaster befindet… denn diesen Taschen-Toaster gibt es schon, er hat in etwa die Grösse eines kleinen CD-Spielers und kann überdies individuelle Bilder auf das Toastbrot brennen. – Der Phantasie und dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:06 |
Alle andern sind schuld, nur wir nicht. So sieht es doch aus. Ist das die Antwort auf den immer wieder gehörten Vorwurf, die Dicken seien an ihrem Dicksein selber schuld?
Nun liegt es also an den TV-Krimis, und zwar an denen der blutigen Sorte. Nicht am gemütlichen Erik Ode oder am hundeblickbewehrten Horst Tappert… aber an all den hinter- und abgründigen Psycho-Krimis, die uns mir unseren Urängsten der eigenen Vergänglichkeit konfrontieren. Das hat nämlich eine Studie gezeigt: dass Menschen, die mit einem lebensbedrohlichen Eindruck konfrontiert wurden, der ihnen ihre eigene Sterblichkeit vor Augen führte, unbewusst dazu neigen, mehr Lebensmittel einzukaufen und mehr zu konsumieren. Und dass dieses Phänomen besonders ausgeprägt ist bei Menschen mit einem niedrigen Selbstwert-Gefühl.
Auffallendes Ereignis war der 11. September in New York, in dessen Folge ein wahrer Konsum-Boom verzeichnet wurde. Die Wissenschaftler sehen in dieser Reaktion eine Flucht vor der Selbsterkenntnis, wie denn ja auch kulturgeschichtlich immer im Vorfeld von Endzeit-Phantasien auch von ausschweifenden Lebensgewohnheiten die Rede war. Muss man jetzt also daran denken, beim Abnehmen den Flimmerkasten zuzuhängen, wie weiland den Papageienkäfig? Denn es geht ja nicht nur um die Krimis, sondern ebenso sehr um die lebensbedrohlichen Inhalte aus der Tagesschau… oder wenn einzelne Patei-Exponenten in feiertäglichen Talkshows auftreten. Am Schluss ist dann wieder das Fernsehen an allem schuld.
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