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Von Heinrich von Grünigen um 23:32 |
Ein Zufall. Der Blick, das Publikationsorgan der Landesregierung, lässt Bundesrat Samuel Schmid über das Bratwurstessen räsonnieren. Und am Abend bringt FOCUS-TV eine Spezialsendung über des Deutschen Lieblingsspeise: 30 Kilo pro Kopf und Jahr werden davon vertilgt.
Da ist die scharfe Currywurst, die von Germanien aus die Welt erobert hat, da sind die schlanken Wiener, die knackigen Frankfurter, die gerösteten Nürnberger, die besondere Salami und all die andern Würste, die am Haken, im Plastic, im Glas, in der Dose den Weg in die Verkaufsregale und zum Kunden finden. Wir sehen, wie das Fleisch seinen Lauf nimmt, eben noch munter auf der Weide oder doch lebensfroh im Stall, und kurz darauf in Hälften zerlegt auf dem Fliessband, wo es bis zur letzten Faser verwertet und in Schläuche abgefüllt wird.
Eindrücklich die hygienischen Auflagen an die Grossfirmen und die Kontrollen auf dem Transport und im Verkaufsgeschäft, die gewährleisten sollen, dass Gammelfleisch-Affären nicht zu oft vorkommen. – Spannend der Weisswurst-Test: hier tobt ein Glaubenskrieg zwischen den Hütern der reinen Lehre, die das Produkt unter Namensschuitz stellen wollen, und Anbietern, die ausserhalb von München produzieren und die einem Labor den Auftrag geben, verschiedene Rezepte – Klabfleisch oder Schweinefleisch? – auszuführen und einer Testesse-Gruppe vorzusetzen… die prompt mehrheitlich keinen Unterschied merkt und so die verbissenen Puristen Lügen straft.
Was will dieser zweistündige Wurst-Marathon sagen? – Er verzichtet für einmal auf Enthüllungsstories, die uns das Grausen lehren sollen. Es ist eine Hymne an die schlichte Redlichkeit der Wurst in ihrer tierischen oder künstlichen Hülle, ein traditionelles, mit Liebe und Sorgfalt gefertigtes Lebensmittel, auf das man sich verlassen, in das man getrost beissen darf. Sogar die fettreduzierte Wurst wird so lange weiter entwickelt, bis sie schmeckt. Und hier treffen sich Deutschland und die Schweiz, wo sich der Sportminister zum Wurstpropagandisten machen lässt.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:34 |
Das ist die Geschichte einer Theatergruppe, die sich aufmachte, ein Stück zu produzieren, das vom Thema handelte: Übergewicht und Bewegungsmangel. Es ist eine Profitruppe mit dem Namen forumtheater.
Das forumtheater spricht aktuelle Stoffe an, zeigt eine pointierte Spielszene und lädt sein Publikum ein, sich dann in der Diskussion vertiefend mit dem Thema zu befassen, in das Stück einzugreifen, mitzuspielen. Die Truppe tritt vor besonderem Publikum auf, in Schulen, Betrieben, Firmen. Es ist engagierte Dramatik nach Mass, die in der Gesellschaft etwas bewegen will.
Übergewicht und Bewegungsmangel sind aktuelle Themen, die alle etwas angehen. Müssten. Meint man. Dass dem beileibe nicht so ist, haben die Verantwortlichen gemerkt, als sie sich aufmachten, um Sponsorengelder zu sammeln. Eine Absage nach der andern… Und einige vague Formulierungen, die gleich viel offen liessen, wie sie versprachen.
Den Vogel absolut abgeschossen hat eine Stiftung, die mit einer sehr respektablen Krankenkasse verbandelt ist und zu deren Zwecken es gehört, Projekte zu unterstützen, die einen im weitesten Sinn gesundheitsförderlichen Nutzen haben. Dazu gehört sicher auch ein solches Theaterkonzept, das in Schulen zum Nach- und Umdenken anregen soll, das Jugendliche und Eltern ins Gespräch bringen will über eine gesundheitsfördernde Lebensweise und über die Probleme, mit denen junge Menschen konfrontiert sind, wenn plötzlich ein neues Körpergefühl über sie hereinbricht.
Die Experten dieser Stiftung, die über das zu vergebende Geld wachen, haben einen extremen Sachverstand bewiesen. In ihrem von geheucheltem Bedauern nur so triefenden Absagebrief hiess es sinngemäss: Danke für Ihren interessanten Vorschlag. Leider können wir ihnen keine Unterstützung gewähren. Die Kritiken über ihre früheren Produktionen sind alle dermassen positiv, dass sie schon längst kommerziell erfolgreich sein und selbsttragend arbeiten müssten. Dass dies nicht der Fall ist, weist auf Management-Fehler hin, die wir – zu unserem Bedauern – nicht durch eine Unterstützung honorieren können…
Etwas Unbedarfteres habe ich im Zusammenhang mit der zwangsweise notwendigen Fremd-Finanzierung von kulturellen Darbietungen wirklich noch nie gehört! – Da möchte man diesen gedankenlosen Säckelmeistern doch glatt an die Gurgel gehen… wenn es denn etwas nützen würde. Wie so oft bei dieser Art von Stiftungen gibt es keine Rekursmöglichkeit. – Aber ich habe mir vorgenommen, die Gruppe bei ihrer Geld-Suche zu unterstützen. Wer eine Idee (oder gar einen Beitrag) hat, ist herzlich gebeten, sich bei mir zu melden. Jede Summe ist willkommen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Anfang dieser Woche führte das Institut für Sozial- und Präventivmedizin Zürich eine Tagung durch, an der u.a. auch in ad hoc Arbeitsgruppen darüber diskutiert wurde, wie mit „Information und Kommunikation“ gesundheitsförderliche Botschaften zu jenen Menschen transportiert werden sollten, die sie brauchen.
Als Mitglied einer neu gegründeten Kommunikations-Task-Force des Kantons hatte ich eine dieser Gruppen zu leiten und es war spannend, festzustellen, dass viele Vertreterinnen von – meist gemeinnützigen – Organisationen und Institutionen übereinstkimmten in der Sorge und im Zweifel, ob sie die richtige Sprache fänden, um bei „ihrer“ Kundschaft anzukommen.
Gesundheit ist eine delikate Sache. Im Grunde auch eine Privatangelegenheit, in die man sich nicht gern Einmischungen gefallen lässt. Nicht von ungefähr gehen die meisten (zumindest männlichen) Menschen in der Regel zu spät zum Arzt (abgesehen von den befundsüchtigen Hypochondern, die jede erdenkliche Krankheit gehabt haben wollen, kaum war in einem Pharma-Inserat die Rede davon).
Das hat zur Folge, dass Informationen zur Vorbeugung meist von denen gesucht und gehört werden, die sie gar nicht brauchen, weil sie eh gesundheitsbewusst sind. – Wie also „erreicht“ man die Verdränger? Das war auch unser Thema heute in einem improvisierten Brainstorming unter freiem Himmel im Gartenrestaurant, während sich oben schon die dräuenden Gewitterwolken ballten. Es ging um die Vorbereitung eines Auftritt an der Herbstausstellung „Züspa“ in Zürich. Dort haben wir zusammen mit der „action d“ einen kleinen Stand, an dem wir über die gesundheitlichen Risiken informieren möchten, die ein Zuviel an Körpergewicht und ein Zuwenig an Bewegung mit sich bringen. Und wir hatten die gleiche Besorgnis: Wie „einfach“ und gleichzeitig „provokant“ muss unsere Botschaft sein, damit sie auch von denen angenommen und verstanden wird, die sie eigentlich gar nicht hören wollen.
Wir haben uns einige Ideen einfallen lassen, die nun in den kommenden Tagen in die Praxis umgesetzt werden müssen. Ende September wird man das Resultat sehen können.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Igitt – Fett! Das war einmal. Und doch hält das Bewusstsein an: verzichte wo du kannst auf überflüssiges Fett, ernähre dich fettarm oder zumindest doch fett-bewusst.
Dagegen spricht im Prinzip nichts. Fett, das man nicht zu sich nimmt, kann man nirgends ansetzen. Aber für Amerika war die Erkenntnis eine Katastrophe. Dies reflektiert der kritische Autor von Diet-Blog in einer süffisanten Betrachtung über die Auswirkungen der Anti-Fett-Hysterie. Und die Fülle der Eintragungen, die in den letzten Tagen zu diesem Thema erfolgt sind, zeigt die Aktualität des Stoffs auf.
Es beginnt mit einer lapidaren Feststellung: Wie weit haben wir es gebracht, wenn ein Schleckwarenhersteller als seine beste Werbebotschaft den Slogan wählt: „99 Prozent fettfrei!“ – In der klassischen Anti-Fett-Optik heisst das doch: das ist ein gesundes Produkt, von dem darfst du herzhaft essen. Auch wenn es praktisch zu 100 Prozent aus Zucker besteht. Und das ist das „Amerikanische Paradox“: Obwohl die breite Bevölkerung nachweislich weniger und „besseres“ Fett konsumierte, hat sie stetig weiter zugenommen.
Weil sie sich hemmungslos und mit riesigen Portionen an die Kohlenhydrate hielt, zuckerhaltige Limos schlürfte und je mehr von den Dingen ass, je weniger Fett sie enthielten…. Mit einer riesigen Propagandawalze waren die Leute auf Fettverzicht getrimmt worden, bis sie reflexartig nach allem griffen, was mit dem Low-Fat-Label angeboten wurde – siehe oben.
Dass das Geheimnis in der richtigen Mischung und in der angemessenen Menge liegt, das lässt sich nicht so knallig verkünden. Da werden wir uns noch einiges einfallen lassen müssen, und die Überzeugungsarbeit kostet nicht nur Zeit, sie kostet auch Geld.
Woher das kommen kann? Da ist doch Bill Gates, der, wenn er nicht gerade einige hundert Millionen als Euro-Bussgeld hinblättern muss, eine wohltätige Stiftung unterhält, um Projekte zu fördern, die dem Wohl der Menschheit dienen. – Und da lese ich heute, dass der reiche Mann nun doch tatsächlich mit seinem vielen Geld ein Forschungsprojekt von Novartis unterstützt..! – Wer da nicht an den Teufel und an dessen exkrementöse Gewohnheiten denkt…
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Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Zum Abschluss der Aquafit-Saison vor den Sommerferien trifft man sich nach der Lektion – an der plötzlich verdächtig viele Teilnehmende auftauchen – zu einem gemütlichen Höck, diesmal mit Grill.
Bratwurst oder Pouletbeinchen konnte man in der Vorwoche auf der Liste ankreuzen, und alle, die fitnessbewusst sind, haben sich für den knusprigen Hühnerschenkel entschieden. Also sitzt man auf dem Dach des Schwimmbads, geniesst den Panoramablick über die Stadt, nuckelt an einer Bierflasche, trinkt Wasser und macht sich über die selbstgebackenen Biscuits her, die keine so schmackhaft hinkriegt wie Nelly.
Sonst kennt man sich ja nur als Kopf, der aus dem Wasser guckt. Und unten strampeln die Beine, rudern die Arme… aber jetzt steckt unter jedem dieser Häupter ein dezent gekleideter Körper, der zu einem Menschen gehört. Das macht den Reiz der Badegemeinschaft aus. Man kennt sich, und man weiss doch nichts voneinander. Den Vornamen, wenn es hochkommt. Und plötzlich blitzen Erfahrungsfetzen auf, im Austausch beim Entkorken de Flasche, beim Anstossen, beim Kommentar zur Wurst, die mit braungebrannter Haut herumgereicht wird, bis einer sich ihrer erbarmt.
Mittlerweile ist es dunkel geworden. Die Lichter der Stadt sind in die Ferne gerückt. Mit sanftem Tuckern schwebt ein Helikopter blinkend zum Kinderspital, es muss ein Notfall sein. – Wir räumen die Tische und Bänke weg. Einen schönen Sommer auch! Wohin geht ihr? Bis im August also. Haltet die Ohren steif. Oder was man so sagt.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:48 |
Vor ein paar Tagen habe ich mich darüber beklagt, dass es mit der Zusallung des neuen Adipositas-Präparates Acomplia nicht vorwärts gehe. (Ich muss mich hier noch nachträglich für meine Falschinformation betr. Cannabis entschuldigen, ich habe das in der Hitze des Gefechts falsch verstanden und bin froh, dass Dr. Beissner den Irrtum richtig gestellt hat.)
Heute hört man, dass die eidgenössische Gesundheitskommission, der Fachausschuss des Parlaments, den gleichen Vorwurf erhebt, indem sie der Zulassungsbehörde Swissmedic übertrieben bürokratisches Verhalten und Verschleppung bei den Zulassungen vorwirft.
Die Erklärungen – es waren mehr Ausreden – der Verantwortlichen in 10vor10 klangen eher dürftig und in unserem Fall gar nicht überzeugend: das sei so, weil viele der Antragsteller nicht draus kämen und die Formulare nicht richtig ausfüllten oder keine Ahnung von den rechtlichen Grundlagen hätten…
Dabei, wissen wir, ist „unser“ Präparat in den angrenzenden Ländern der EU geprüft und zugelassen. Es ist also kaum wahrscheinlich, dass die schweizerische Sonderprüfung so genial ausfällt (weil sie so lange dauert), dass sie noch einen Mangel oder eine bisher unentdeckte Nebenwirkung herausfinden würde, so dass ein guter Grund bestünde, den adipösen Schweizerinnen und Schweizern das Medikament vorzuenthalten.
Man kann mir jetzt vorwerfen, inkonsequent zu sein. Als sich Swissmedic breitschlagen liess, es Europa und Amerika gleich zu tun und den Fettaufnahme-Hemmer Xenical auch für Jugendliche ab 12 Jahren frei zu geben, haben wir reklamiert und das nicht gut gefunden. Aber hier geht es um Kinder im Wachstum und in der Entwicklung, bei denen – mit Ausnahme ganz vereinzelter Sonderfälle – der Ansatz in erster Linie über eine Verhaltensänderung in der Bewegung und in der Ernährung erfolgen muss. – Das ist eine völlig andere Situation als die Frage der Zulassung eines Heilmittels für Erwachsene.
Man darf gespannt sein, wie der Hosenlupf weiter geht, der Bundesrat ist nun aufgeforderrt, etwas zu unternehmen; die Parteien sind sich wie selten einig, von links bis rechts…
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Von Heinrich von Grünigen um 22:43 |
Italien also. Sie haben die Elfmeter am besten versenkt. Und damit ist wieder für eine Weile Ruhe an der Fernsehfront. Noch werden sie hupend durch die spätnächtlichen Strassen toben, aber man weiss, es ist und geht vorbei. – Hoppla, da knallt eine Petarde vor dem Haus und in der oberen Wohnung kläfft das verschreckte Hündlein der Nachbarin.
Schliesslich sind wir ja auch Weltmeister, wir Schweizer. Zum Beispiel im Glas recyceln. Oder punkto Überversicherung… Dinge, die uns eigentlich sympathisch machen könnten, es aber nicht automatisch tun. Auch bei der Anzahl von Millionären bezogen auf die Bevölkerung schneiden wir nicht schlecht ab, wenn der Bundesrat noch so tut als stünden wir unmittelbar vor dem Verlumpen.
Was bringt uns also das Ranking? Warum will man immer vorne stehen, bei den Besten sein, zu den Ersten gehören? – Im Bereich Übergewicht sind wir es (noch) nicht, das darf ruhig auch einmal gesagt sein. Da liegen andere Nationen in Europa deutlich vor uns. Wir sind irgendwo in der besseren Hälfte des Mittelfelds. An der Spitze liegen Griechenland (noch vor den USA), Grossbritannien, Deutschland, Finnland und Österreich… Also schauen wir, dass dies so bleibt, drängen wir uns nicht nach vorn, überlassen wir die ersten Ränge den andern.
Und trotzdem heisst es planen und handeln. Keine Zeit verlieren. Massnahmen ergreifen, ehe der Trend uns eingeholt hat. Es wäre schön, wenn wir uns Weltmeister-Lorbeeren holen könnten in Sachen unpragmatische und griffige Aufklärung, Regulierung, Massnahmen zur Verbeserung der Umwelt-Bedingungen, damit Kinder sich wieder besser bewegen können, auf sicheren Schulwegen zu Fuss, vernünftig ernährt und gefördert… Die Wunschliste ist lang. Der Weg zur Umsetzung zwar mit guten politischen Vorsätzen gepflastert, aber steil und hart. Er will in kleinen Schritten erklommen sein. Hupen in der Nacht nützt da nichts.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:22 |
Zufällige Wiederbegegnung mit einem Bekannten, wenn auch nur virtuell, aber ganz in unserem Sinn.
Beim Stöbern im Internet auf den Fachorganisations-Seiten habe ich wieder einmal bei NAASO, The Obesity Society nachgeschaut. Das ist DIE amerikanische Fachorganisation, die seit 1982 wesentlich zur Forschung über die Ursachen von Adipositas/Obesity, die Behandlungsmöglichkeiten und vor allem die Prävention beigetragen hat.
Da stosse ich auf die Mitteilung, dass Morgan Downey neu zum „Executive Vice President“ der Gesellschaft gewählt worden sei. Das ist eine gute Nachricht. Ich habe Morgan vor etwas mehr als drei Jahren kennen gelernt. Er war damals Executive Director und Gechäftsführer der American Obesity Association AOA, einer Vereinigung, die in etwa die gleichen Ziele hat wie unsere Adipositas-Stiftung SAPS, und ich wollte von ihm erfahren, wie eine solche Institution erfolgreich aufzubauen und zu führen sei.
Auf meine Mail-Anfrage hat er umgehend geantwortet, mir ein Treffen in Washington vorgeschlagen und ich habe – auf meinem nächsten US-Trip – bei ihm angeklopft, begleitet von unserem Stiftungs-Vizepräsidenten (beide sind wir auf private Kosten gereist, notabene). Es war eine faszinierende Begegnung: eine winzige Kanzlei, Morgan im Vollamt, daneben zwei Halbtags-Sekretärinnen, ein Budget von 500’000 Dollar pro Jahr (einbezahlt durch 300 „Mitglieder“, die zum grössten Teil aus Pharmafirmen und Gesundheitskonzernen bestehen, welche auf diese Weise ihre soziale Verantwortung gegenüber einem der grössten Gesundheitsprobleme der Gegenwart und der Zukunft dokumentieren). – An der Wand Bilder, welche die Vernetzung der AOA zeigen: Morgan mit Bill und Hilary Clinton, Morgan im Kongress, im Senat, mit dem Gesundheitsminister… kurz: dort, wo die politischen Weichen gestellt werden.
Es war ein freundschaftliches, offenes Gespräch, in dem ich viel gelernt habe. Es gab mir den Mut, mit kleinen Schritten voranzugehen, nicht auf ein Wunder zu warten, aber solide Arbeit zu leisten und durch Resultate zu überzeugen. Nicht zu jammern über fehlende Finanzen, sondern aktiv auf Partner-Suche zu gehen und auch „kleine“ Beiträge anzunehmen, denn in der Summe garantieren sie die Unabhängigkeit unserer Arbeit.
Ich habe den an der Praxis orientierten Empfehlungen Morgans viel zu verdanken. Dass er jetzt eine Stufe nach oben steigen kann, um in einer grösseren und einflussreicheren Organisation sein Know-How und vor allem seine politische Vernetzung einbringen zu können, das ist ein Aufsteller für alle, die darauf hoffen, dass sich ewas bewegen wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:25 |
Alles fängt klein an. Auch das Übergewicht. Heute mehr denn je. Denn die heutige Jugend ist umzingelt von den Dickmachern, von denen man noch keinen kannte, als unsereins klein war.
Wer heute als Kind die Veranlagung hat, Fett anzusetzen, statt überschüssige Energie zu verbrennen, hat kaum eine Chance. Es sei denn, er lernt beizeiten, wie mit diesem Handicap umzugehen ist. Und es sei denn, er wird von den Eltern wirksam unterstützt dabei.
Die Schweizerische Adipositas-Stiftung SAPS hat vor sieben Jahren ein Projekt entworfen, wie man mit einer Art Wanderzirkus von Schulhaus zu Schulhaus ziehen könnte, um die Kinder auf spielerische Weise aufzuklären, ihr Verständnis für das Problem und für die Bedeutung von genug Bewegung und richtiger Ernährung zu wecken.
Man ist damals von einem potenziellen Geldgeber zum andern gepilgert. Man erhielt freundlichen Zuspruch und Worte des Bedauerns, dass es gerade jetzt nicht so günstig sei… und dass man eben die freien Mittel für einen andern Zweck… und dass man sich wieder melden werde, in einem halben Jahr.
Es ist nie was daraus geworden. Wir waren zu früh. Das Thema war noch keines. – Vier Jahre später, 2003 fing eine Aktion ganz diskret und klein an, ausgelöst von der Stiftung für soziale Jugendarbeit „Schtifti“, zunächst mit der „Freestyle-Tour“, mit der sie Lust auf abenteuerliche Bewegung und körperliche Ertüchtigung weckte. Ganz allmählich wuchs und entwickelte sich diese Aktion zu einem machtvollen Begriff, der begeisterte und bald in der ganzen Schweiz anzutreffen war.
Die Gruppe hatte den Ton der Jungen gefunden, eroberte Schulhöfe und Lehrkörper und bietet heute eine Fülle von Informationen und Orientierungshilfen an. Sie war im rechten Moment gekommen, praxisnah und pragmatisch, fand die Unterstützung der inzwischen ins Leben gerufenen halbstaatlichen Projektorganisation SuisseBalance und ist heute nicht mehr wegzudenken aus dem schulischen Alltag. – „Stiften gehen“ war ja früher einmal gleichbedeutend mit „abhauen“, sich davon machen… und gleichzeitig hiess und heisst „Stifti“ auch die Lehre, die Ausbildung für das ganze spätere Leben. Einen besseren Hintersinn kan man dem Wort nicht geben.
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Von Heinrich von Grünigen um 10:27 |
Wahrscheinlich lag es an den Gewittern, die uns mit Blitz und Hagelschlag überzogen haben. Jedenfalls stellte sich der Internet-Provider, über den mein eBalance-Blog läuft, kurz vor Mitternacht tot und liess mich bei allen angepeilten Adressen wissen, dass die entsprechenden Seiten nicht gefunden werden könnten… Selbst das Anschlieichen durch die Hintertür über verschiedene Suchmaschinen führte nicht zum Erfolg.
So musste ich auf heute Vormittag verschieben, was ich gestern Abend noch los werden wollte. – Es geht um die europäische Zulassung des neuen, auf Cannabis-Basis beruhenden Appetitzüglers Rimonabant, das unter dem Markennamen Acomplia in Deutschland in der zweiten Hälfte dieses Jahres in den Verkauf gelangen wird.
Abgesehen davon, dass wir in der Schweiz noch nicht wissen, wann die Zulassung erfolgen wird (bei „Swissmedic“ sind die beiden Begriffe über die Such-Funktion noch nicht zu finden), eröffnet sich hier eine neue, aktuelle Problem-Front: die Europäische Kommission warnt jetzt schon eindringlich davor, auf gefälschte Produkte hereinzufallen, die unter dem neuen Markennamen im Internet online zum Verkauf angeboten werden.
Dies stellt ein ausgesprochen risikoreiches Business dar, denn über das Web werden heute rund 170 gefälschte Arzneimittel dubiosester Herkunft vertrieben, zum Teil mit äusserst aggressiven und lästigen Spam-Versand-Methoden. Dabei handelt es sich vor allem um Potenzmittel, Wachstums-Hormone für den Körperaufbau, Schlafmittel… und jetzt eben offenbar auch schon um das neue Acomplia.
Wenn die Verzweiflung gross ist, greift man nach jedem Strohhalm. Hier hat der Griff möglicherweise eine selbstzerstörerische Wirkung. Zu hoffen bleibt, dass der Vertrieb auch bei uns so rasch wie möglich legalisiert wird.
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