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Von Heinrich von Grünigen um 18:44 |
Sind Sie gestresst, deprimiert? Oder freuen Sie sich über einen Erfolg? – Und hat das einen Einfluss auf Ihr Essverhalten? Auch wenn Ihnen der Vorgang nicht bewusst sein sollte: Man nennt diese Art von Essen „Comfort Food„.
Forscherteams der Mc-Gill-University in Kanada und der Cornell-University in USA haben eine Online-Studie durchgeführt und die Resultate in der Zeitschrift „Physiology & Behaviour“ publiziert. Rund 300 Personen haben sich an der Umfrage beteiligt und das Resultat ist interessant: Männer und Frauen greifen in unterschiedlichen Situationen zu unterschiedlichem „Comfort Food“.
Frauen tun es, wenn es ihnen emotional nicht so gut geht, wenn sie deprimiert oder unter Stress sind, damit sie sich – auch wenn sie wegen der vielen Kalorien ein schlechtes Gewissen haben – vorübergehend wieder besser fühlen. Dabei greifen sie zu zucker- und fetthaltigen Schleckerein. – Während die Männer sich in der Regel mit salzigem „Comfort Food“ belohnen, wenn sie ein positives Erlebnis zu feiern haben. Die älteren Probanden beider Geschlechter haben angegeben, dass der Wunsch nach „Comfort Food“ bei ihnen zunehmend durch positive Gefühle geweckt werde.
Haben wir das nicht eigentlich schon gewusst? Der Hausfrauen-Frust-Griff in die Pralinéschachtel, wenn ihr die Decke wieder einmal auf den Kopf fällt… und der Chips-mampfende Macho vor der Glotze, wenn „seine“ Mannschaft ein Tor geschossen hat? – Schön, dass Clichés ab und zu durch die Forschung wissenschaftlich untermauert werden. Wer nicht zunehmen will, tut gut daran, auf eine ausgeglichene Gemütslage zu achten.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:58 |
Eine aparte Frage. Sie wurde uns am SAPS-Beratungstelefon gestellt von einer Anwaltskanzlei, die dabei ist, alle kostenrelevanten Faktoren zu erfassen, die bei einer Unterhaltszahlungs-Forderung geltend gemacht werden könnten.
Die Frage hat mich zuerst etwas ratlos gelassen. Wer eine „Diät“ macht, der isst im Grunde genommen weniger, sollte also etwas einsparen können. Gehörte jemand zu den „Big Eatern“ und hat er oder sie vorher Lebensmittel im grossen Stil vertilgt, so dürfte der Minderaufwand erheblich sein. Wir hatten früher bei der SAPS sogar ein Modell angedacht, nach dem wir aus einer speziellen Kasse bedürftigen Adipositas-Patienten die Kosten für einen chirurgischen Eingriff vorgestreckt hätten, in der Erwartung, dass dieser den Betrag später in Raten wieder zurückzahlen kann, weil sein Lebensunterhalt im Bereich Ernährung deutlich billiger geworden ist. (Aus Mangel an Finanz-Reserven ist aus diesem Plan bisher leider nichts geworden.)
Wenn man eine „Abmagerungskur“ in einer der bekannten Abspeck-Kliniken macht, dann gilt erfahrugnsgemäss der Kostensatz: Pro Kilo Gewichtsverlust etwa 1’000 Franken. Das ist ein stolzer Preis für eine gute Handvoll Fett! – In diesem Lichte besehen ist die Abonnementsgebühr für eBalance geradezu geschenkt: 10 Franken pro Monat. Bei Weight Watchers wirft man mehr auf; das Programm von ParaMediForm kostet CHF 250.– im Monat, ein individuell-persönliches Weight-Coaching ist für ca. 3’000 im halben Jahr zu haben.. Die Preise variieren je nach Angebot und werden auch durch die Nachfrage bestimmt. Für viele ist nichts Wert, was nichts kostet.
Ich habe dann die Frage der eBalance-Ernährungsberaterin Ruth Ellenberger unterbreitet. Sie schätzt die effektiven Mehrkosten für „gesunde“ Frischprodukte an Stelle von günstigerem Büchsen- oder Tiefkühl-Futter auf ca. CHF 1.20 pro Tag und Person. Auch das ist ein bescheidener Betrag, der einen für die verbesserte Lebensqualität nicht reuen dürfte, selbst wenn man ihn am Scheidungstermin allenfalls nicht in vollem Umfang einklagen kann.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:55 |
Von Inge Schmideler habe ich erstmals im Januar gehört. Da traf ich an einem Gesundheitssymposium in St.Gallen den in Österreich praktizierenden Internisten, Stoffwechsel- und Adipositas-Spezialisten Dr. med. Babak Bahadori. Er hatte aufgrund langjähriger praktischer Erfahrung mit übergewichtigen Patientinnen und Patienten ein eigenes Konzept für eine „sanfte“ Gewichtsreduktion entwickelt, unter dem Motto „Die 7 Stufen zum Gleichgewicht“.
Wir konnten Dr. Bahandori gewinnen, an der Generalversammlung des SAPS-Trägervereins vom kommenden April sein Programm vorzustellen. Sein im Selbstverlag erschienenes Sachbuch bieten wir den Teilnehmern am monatlichen Wettbewerb auf unserer Website als Dezember-Preis an. – Heute hat mir Inge Schmideler die 10 Preis-Bücher von Basel nach Zürich gebracht und wir trafen uns im Bahnhof zu einer Tasse Kaffee und einem Schwatz.
Inge Schmideler lebt in Süddeutschland und arbeitet in Basel. Von Kind auf war sie – wie ihre an einer Lungenembolie und an Herzversagen verstorbene Zwillingsschwester – adipös und wog zuletzt über 150 Kilogramm. Vor drei Jahren lernte sie das Bahadori-Programm kennen und wandte es konsequent an, unter anderem auch im Bewusstsein, damit ihrer verstorbenen Schwester ein Denkmal zu setzen, denn diese wäre – hätte sie selber das Programm früher gekannt – womöglich noch am Leben.
Heute hat Inge Schmideler 70 Kilo Fett ab- und neue Muskelmasse aufgebaut. Als eine der Babak-Vorzeigepatientinnen ist sie ein Energiebündel und sprüht förmlich vor Lebenslust, wenn sie berichtet, wie sie sportlich aktiv ist, wie sie wieder ihre Garderobe von der Stange kaufen kann und endlich ein Bikini tragen mag. Und wie die Kolleginnen und der Chef im Betrieb sich mit ihr freuen über ihren sichtbaren Erfolg. – Eine Begegnung, die begeistert, die Neugierde weckt und Lust macht, dieses ungewöhnliche Programm „ohne Diätvorschriften, ohne Verbote“ kennen zu lernen. – Mehr dazu auf www.die7stufen.com oder über die Website der SAPS.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:15 |
Was müsste ein Volk essen, um gesund zu sein? (oder zu bleiben? oder zu werden?) Solche Frgen stellten sich früher eher im umgekehrten Sinn, wenn es darum ging, angesichts von Notlagen, landesweiten Versorgungsproblemen und Katastrophen die Verfügbarkeit von Nahrung zum Überlegen einer Bevölkerung oder Teilen davon sicher zu stellen. Damals haben wir noch Staniolpapier für Afrika gesammelt. Ein halbes Jahrundert ist das her.
Jetzt kündigt der Bundesrat auf den nächsten Montag die Veröffentlichung seines fünften Ernährunbgsberichtes an. Die SonntagsZeitung hat schon Auszüge gelesen und zitiert einige der Vorschläge und Empfehlungen. Im Zentrum steht das gesunde Gewicht. Und damit auch die Erkenntnis, dass einzig über Ernährung und Bewegung eine wirksame Prävention erreicht werden kann. Mit andern Worten: Wer gar nicht erst zunimmt, der muss sich später nicht mühsam mit Abnehmversuchen plagen.
Und darum stehen auch in diesem Bericht zu Recht die Kinder im Fokus. Zuviel Fernsehen und zuwenig körperliche Bewegung sind erneut durch eine breit angelegte Studie (2370 Knaben in der ganzen Schweiz) als die Hauptursachen für kindliches Übergewicht nachgewiesen worden. Und was ist dagegen zu tun? Zwei Experten haben Vorschläge formuliert, die noch zu Reden geben werden:
Verschärfte Deklarationspflicht auf Lebensmitteln und leicht erkennbare Symbole für hohen Energiegehalt. – Werbeverbot für dick machende Lebensmittel in den Massenmedien. – Sondersteuer auf Werbung für Produkte, die dick machen. – Verpflichtung der Medien, Gesundheits-Kampagnen zu unterstützen.
Ich bin gespannt auf den kompletten Bericht und freue mich auf die kommenden Auseinandersetzungen. Wobei ich hoffe, dass es der Bundesrat angesichts der Tragweite der Thematik nicht bei der reinen Ankündigung möglicher und notwendiger Massnahemn bewenden lässt und dass die empfohlenen Aktionen nicht in den parlamentarischen Mühlen durch die Lebensmittel-Lobbyisten wieder verwässert und so weit entschärft werden, dass jede Wirkung verpufft. Hoffen wir.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:25 |
Das ist eine traurige Studie, aber ihr Resultat deckt sich mit manchen Aussagen, die wir am SAPS-Beratungstelefon zu hören bekommen: Es gibt immer noch zu viele Ärzte, die dem Phänomen Übergewicht und Adipositas rat- und hilflos gegenüber stehen.
An der University of California hat ein Forscherteam rund 500 Frauen befragt mit einem BMI zwischen 25 und 122… also von „leichtem Übergewicht“ bis zu „Mega-Adipositas“. Wie die Obesity Society berichtet, hat die Studie gezeigt, dass übergewichtige Frauen ihre Termine zur Krebsvorsorge beim Gynäkologen oft lange hinauszögern oder ganz ausfallen lassen.
Die befragten Frauen gaben an, dass sie fällige Termine für Vorsorgeuntersuchungen immer wieder hinausschieben, obwohl ihnen bewusst ist, wie wichtig diese wären und obwohl sie über die Krebs-Thematik informiert und sogar persönlich besorgt sind. – Als Grund für ihr Zögern erzählten die Frauen von entwürdigenden und demütigenden Erfahrungen bei früheren Arztbesuchen. Anstatt sich um den wirklichen Grund ihres Besuchs zu kümmern, hätten die Mediziner sie vor allem auf ihr Übergewicht angesprochen. Besonders verletzt fühlten sich jene Frauen, die bereits mehrmals und erfolglos versucht hatten, abzunehmen.
Eine Kontroll-Untersuchung an über hundert Spitälern und Kliniken zeigte, dass viele Mediziner bei der Behandlung von adipösen Patientinnen ihrerseits Probleme haben, wobei fehlende Erfahrung im Vordergrund stand, neben der Schwierigkeit, betroffene Patientinnen an geeignete Therapiemöglichkeiten zu überweisen. – Es besteht nach wie vor Grund zur Annahme, dass dieser Befund sich nicht nur auf Amerika beschränkt.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:15 |
Das Faktum ist bekannt und wird auch allgemein beklagt: Unsere Kinder werden oder sind schon zu dick. Der Anteil an übergewichtigen Kindern hat schon im zarten Alter massiv zugenommen und man stellt bereits bei einzelnen Kleinen Krankheiten fest, die es früher erst im Alter gab.
Wir sind sensibilisiert und eine der legitimen Forderungen ist die nach einer konsequenten Früherfassung, um zu vermeiden, dass sich unter ungünstigen Umständen schon eine kindliche Adipositas im jugendlichen Körper festsetzt, mit allzu frühen Spätfolgen.
Trotzdem begegnet man in der Werbung mit Kindern immer wieder diesen niedlichen Wonnepröppchen mit ihren runden Ärmchen, appetitlichen Speckröllchen und knackigen Bäcklein, die vor Wohlergehen nur so strotzen… Nach wie vor sind gut genährte Babies der Inbegriff für kindliches Wohlergehen. Und früher war es klar und einfach: „Das wächst sich alles später aus.“
So einfach ist es heute nicht mehr. Viele Eltern beschäftigt die Frage, was noch als harmloser Babyspeck durchgeht und wo das spätere Übergewicht im Keim beginnt. Die Antwort ist mehrschichtig. Entscheidend ist das familiäre Umfeld. Sind Eltern und Grosseltern bereits übergewichtig, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass auch die Kleinen nicht aus der Art schlagen.
Auf der andern Seite ist auch nicht jedes Kilo zuviel schon ein Alarmsignal, das nach strenger Nahrungskontrolle ruft. Allgemein kann man aufgrund von Studien sagen, dass Kinder, die gestillt wurden, später weniger zu Übergewicht neigen. Wenn eine werdende Mutter hingegen raucht oder während der Schwangerschaft selber eine rigorose Diät macht, kann es sein, dass die Kinder schon untergewichtig geboren werden und von Anfang an einen verkorksten Stoffwechsel haben, der später zu Gewichtsproblemen führt.
Das Dilemma ist da und stolze Eltern sollten ihm gelassen gegenüber treten. Keine Panik und auch keine Sorglosigkeit, aber waches Beobachten und die rechtzeitige Nachfrage beim Spezialisten, wenn eine erbliche Belastung vorliegt. Es sind die Gene, die dem Nachwuchs einen Streich spielen.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:35 |
Diego Armando Maradona – die Himmel- und die Höllenfahrt des Superstars am runden Leder hat über die Drogensucht, den Entzug, in die Fresssucht und schliesslich zum Magenband geführt, und dieser Tage taucht er wieder in den Medien auf mit seinem „Supererfolg“, dass er in einem guten halben Jahr rund 50 Kilo abgespeckt hat, von BMI 44 zurück auf BMI 27… Ein leuchtendes Vorbild?
Damit ist Maradona ein „Gebändigter“ geworden, hat sich unters Messer (bzw. die operativen Sonden) gelegt und seinen Magen mit einer flexiblen Schlinge verkleinern lassen, was ihn wiederum gezwungen hat, sein Essverhalten so gründlich und konsequent umzustellen, wie er das ohne das „mechanische Helferlein“ aus eigenem Antrieb wohl kaum geschafft hätte.
Aber ist es überhaupt sinnvoll, in so kurzer Zeit so viel abzunehmen? Allzu rasch ist ungesund, lautet eine der wichtigsten Weisheiten für die Gewichtsreduktion, denn der Organismus und sein Stoffwechsel brauchen Zeit, um sich neu zu justieren und sich einzustellen auf die veränderte Ernährungslage, ohne dass daraus eine Hungersnot-Panik wird…
Und dann auch die Frage: Wohin mit der nun überflüssigen Haut? Bei einem jungen Menschen kann noch eine Chance sein, dass die viel zu weit gewordene Hülle sich ein Stück weit regeneriert. Wenn es zu rassig geht, ist diese Chance vertan. Und unsere Krankenkassen haben die unangenehme Regelung, dass sie eine Hautverkleinerung nicht bezahlen wollen, indem sie sagen, dies sei ein „kosmetischer“ Eingriff, von den das Leben nicht abhänge… Aber wer betroffen ist, der weiss, dass das „Abhängen“ bei schlappem Hautlappen, der um die Oberschenkel flappt und durch die Hose nur mühsam gezähmt werden kann, eine der schlimmsten Beeinträchtigungen der Lebensqualität sein kann, wenn sich darunter Schweiss und Bakterien sammeln und nässende Wunden sich öffnen.
Soll man es also Maradona gleichtun? Es ist gut, dass durch solche „Leitfiguren“ das Thema Magenband mit all seinen Risiken und Problemen ins Bewusstsein und ins Gespräch kommt. Magenband und -Bypass können unter bestimmten Voraussetzungen die einzige nachhaltig wirksame Lösung bei starkem Übergewicht mit Folgekrankheiten sein. Sie haben in vielen Fällen neues Leben geschenkt und aus der Verzweiflung geholfen. Aber der Eingriff ist nicht ohne Risiko. Er unterliegt strengen Bedingungen und setzt eine optimale Betreuung voraus. Und man muss damit leben lernen, sein ganzes restliches Leben lang, auch wenn man kein Star und nicht in den Schlagzeilen ist.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:19 |
Wenn es noch eines Beweises für die Gefahren der Gewichtsreduktion bedurft hätte, dann war es dies. – Aber fangen wir am Anfang an.
Donnerstag Abend: Einladung zu einer schlichten Feier im Kreise der Beteiligten und mit zugewandten Orten in einer Besenbeiz im Zürcher Hinterland. Es geht um die Neupositionierung des Radio-DRS-Programms „DRS Musigwälle“, das ich vor 9 Jahren ins Leben gerufen hatte und das sich seither prächtig entwickelt hat und nun mit einer inhaltlichen Aufwertung ins Feld geschickt wird, um für den Umstieg auf DAB zu werben, weil in drei Jahren der gute alte Mittelwellensender 531 kHz („Beromünster“) abgeschaltet wird.
DAB – Digital Audio Broadcasting – ist die zukunftsträchtige Form der Übertragung von Radiosignalen, störungsfrei und in bester Qualität; und das Programm „DRS Musigwälle“ richtet sich an ein eher älteres, traditionsbewusstes Publikum mit beträchtlicher Kaufkraft, das bereit ist, in eine neue Technologie zu investieren. Und weil auf diesem Sender die volkstümlichen Klänge eine wesentliche Rolle spielen, sind auch einige Exponenten dieser Szene zugegen.
Einer davon ist Sepp Trütsch. Mit ihm habe ich vor Jahrzehnten noch quasi im Abnehmen gewetteifert. Quartalsweise, in Schüben, haben wir vor Blick-Fotografen posiert, zusammen mit anderen Übergewichts-Promis, mal unten, mal oben… Bis Sepp durch einen chirurgischen Eingriff (Magen-Bypass) sein Gewichts- und Diabetes-Problem definitiv in den Griff genommen hat. Seitdem ist er rank und schlank und sieht um Jahre jünger aus (was er ohnehin ist). Aber wie weit es gehen kann, das zeigt die Frage einer Festbesucherin, die sich an mich wendet: „Sag mal – wer war dieser Herr, der dich da eben begrüsst hat?“
Das ist die ultimative Gewichtskontrolle, wenn man mit dem neuen Gewicht auch eine neue Identität finden muss. Und die Reaktion der Fragerin auf meine Antwort war ebenso überzeugend wie ratlos: „Das war Sepp Trütsch? Jetzt ist mir auch klar, weshalb er mich an jemanden erinnert, den ich früher mal kannte.“
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Von Heinrich von Grünigen um 23:16 |
Zugegeben, zwei Grad unter null sind noch nicht die sibirische Kälte, welche die Polkappen wieder wachsen liesse und zu einer dauerhaften Seegfrööri führen müsste, in der alles Leben erstarrt und erfriert.
Aber es ist doch kälter geworden, draussen, und man schliesst nachts die Schlafzimmerfenster wieder und zieht am Morgen eine Mütze an. Da stellt sich für Menschen mit Übergewicht die bedeutsame Frage, wie denn nun die Kälte sich auf den menschlichen Energiehaushalt auswirkt und ob es allenfalls helfen würde, so richtig zu frieren, um etwas mehr abzunehmen.
Die Überlegung ist trivial: Wenn man bedenkt, wie gross der Anteil an Energie ist, die der Körper für die Thermogenese aufwendet, also dafür, seine Temperatur von angenehmen 36/37 Grad Celsius konstant zu halten, dann liegt die Spekulation nahe, dass eine tiefere Temperatur in der Aussenwelt den Körper doch dazu zwingen müsste, selber mehr Brennstoff zu verbrauchen um sich warmzuheizen, und dazu – bewahre – auf die fast schon fossilen Fettreserven am Bauch und an den Hüften zurück zu greifen. Je kälter, desto mehr würde in den Fett-Flözen geschürft nach dem gelben Gold der Wärme, mit dem sich der Organismus behaglich einrichten könnte in klirrender Eiswelt…
Aber was würde das heissen? Man müsste die Raumtemperatur in der Wohnung dauerhaft senken, so wie vor der Erfindung der Zentralheizung und der Infrarot-Spirale im Badezimmer, man dürfte sich nicht vermummen in mehrschichtige Kleidung, man müsste so leben, wie das unsere Vorfahren taten, wenn sie Ötzi gleich zu Fuss in leichtem Pelzgewand über die Gletscher zogen und dabei von Zeit zu Zeit erfroren. – Es fehlt uns wohl an der Konsequenz. Und wenn wir den Winter ohne jeden Heizkomfort aushalten könnten, dann wären wir wahrscheinlich gar nicht adipös geworden! – Ich zieh mir lieber die dicken Socken an und kuschele mich in die Wollecke und drehe am Radiator die Danfoss-Schraube etwas weiter auf… Das Schlottern ist meine Sache nicht, tut mir leid.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:42 |
Das war eine Meldung, heute, in der Rubrik „Vermischtes“! – In einer Stadt im Staate Tennessee, die wir eigentlich vor allem von der Dampfeisenbahn her kennen, vom Personenzug, der seit 1880 von Cincinnaty aus nach dort fährt, vom oft besungenen „Chattanooga Choo Choo“.
In Chattanooga also fand die Weltmeisterschaft im Schnellessen statt. Der Japaner Takeru Kobayashi schaffte in 8 Minuten 67 Hamburger und wurde damit absluter Sieger, nachdem er sich früher schon den Weltmeistertitel im Hotdog-Verdrücken erfressen hatte. – Das macht umgerechnet pro Hamburger 7,5 Sekunden. Und selbst wenn es keine Big Macs oder Kingsize-SuperBurgers waren, so macht das doch bei ganz normalen Standard-Burgern rund 7 Kilo Fleisch, Salat und Brötchen aus. Und eine Energiemenge von 17’490 Kalorien. Das entspricht einem Aequivalent von zweieinhalb Kilo Körperfett.
Tröstlich zu erfahren, dass es Sonya Thomas, die Frau mit dem schnellsten Schlund, mit ihren 56 Burgern bloss auf den dritten Platz geschafft hat. – Der Weltmeister kassierte 10’000 Dollar Preisgeld und heimste das Kompliment ein, „der beste Esser, der je auf unserem Planeten gelebt hat“, zu sein. So jedenfalls wird ein gewisser David Baer zitiert, vom Internationalen Verband für Wettessen. – Was versteht der wohl unter „gutem Essen“?
Und trotzdem: Haben wir nicht manchmal die heimliche Fantasie, es den Wettfressern gleichtun zu können, ohne die Folgen befürchten zu müssen, und so selig unter einem Baum zu schlummern wie einst Max und Moritz, denen nach dem Hühnchenklau bei Witwe Bolte trotz kugeligen Bäuchen noch ein Pouletbeinchen aus dem Mund guckte.
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