29/6  Ein falscher Burger

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:49

„Falscher Hase“ – das weiss der geborene Gourmet – heisst im Berliner Jargon der Hackbraten. Lecker, aber meist nicht kalorien- und fettbewusst. Und nun lese ich, dass es Hersteller von Soya-Produkten gibt, die mit Erfolg daran arbeiten, den guten alten, inzwischen zum Feindbild jeder Ernährungsberatung gewordenen Hamburger zu ersetzen durch ein Hybrid-Fabrikat aus Soya und Fleisch…

Also nichts für strenge Veganer und Vegetarier, aber doch ein Angebot für Leute, die ihren Fleischkonsum unter Kontrolle halten möchten. Und sogleich ist auch eine Diskussion losgebrochen darüber, ob das dergestalt verarbeitete und quasi raffinierte Soya denn noch den gleichen Nährwert und die gleichen positiven Eigenschaften habe wie naturbelassene Soyaprodukte herkömmlicher Art, wie die Einträge in entsprechenden Diskussionsforen zeigen.

Der Mensch will betrogen sein, das Auge isst mit, was schmackhaft aussieht, weil es vertraute und gewohnte Speisen imitiert, findet Anklang und wird gekauft. – Bis jetzt hat man in unseren Breitengraden noch nichts von diesen Burger-Fälschungen gehört. Ich bin gespannt, wann sie auch hier in den Brätereien auftauchen, unter dem Label „gesund“.


Ein Kommentar zu “Ein falscher Burger”

  1. Clemens P. Braun sagt:

    Blumensalat statt (Un-) Echt

    Wir kennen diese Thema auch unter dem „So-wie“. Soja-Huhn, dass wie Huhn schmeckt, oft auch in dieselbe „Form“ gepresst ist, Soja-Würstel, die wie Würstel schmecken! Ich mag das nicht. Warum soll ich mich betrügen? Wenn ich Kaffee möchte, dann trinke ich doch Kaffee, wenn ich Wasser möchte, dann trinke ich Wasser. Die Herstellung von einem Kilo Soja benötigt übrigens ca. 200 Liter Wasser – ist also auch nicht so besonders umweltfreundlich.

    Viel Freude daher beim Verzehren eines Burgers oder vielleicht doch einem Salat mit vielen Blüten, von denen jetzt alle Wiesen voll sind.

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