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Von Heinrich von Grünigen um 22:30 |
Auch wenn in unseren Breitengraden kein oder kaum Schnee in Sicht ist, so befällt uns doch kurz vor dem Jahreswechsel jene winterliche Besinnlichkeit, die nach Wärme und Geborgenheit ruft, nach Glühwein duftet und nach Champagner schmeckt.
In diesem Sinn wünsche ich der eBalance-Blog-Gemeinde einen guten Übergang ins neue Jahr und auf Wiederlesen im 2010! – Und denkt daran: die besten Vorsätze sind die, die nie gefasst wurden, denn die müssen auch nicht eingehalten werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:22 |
Sie gehören zum Feuerwerk, das jetzt dann wieder abgebrannt wird – ein Brauch, der sich in den letzten Jahren kräftig entwickelt hat: Funken, die nach allen Seiten stieben. Funken hat man in grauer Vorzeit aus Feuerstein geschlagen, wenn der Funke gesprungen ist, hat es Feuer gegeben, Wärme, Überleben. Und als Funken hat man früher in der Ostschweiz auch die Höhenfeuer am 1. August bezeichnet, die weithin lodernden Flammensäulen auf den Berghöhen.
SPARKpeople ist ein amerikanischer Plan zur Gewichtskontrolle, jahrelang ein Gratis-Angebot im Internet, von dem man nur Gutes hörte, weil es nachhaltig auf eine individuelle Veränderung des Lebensstils abzielt; mit Ernährung und Bewegung soll es Millionen von Übergewichtigen geholfen haben. – SparkPeople heisst so viel wie FunkenLeute.
Nun ist zum Jahreswechsel das gesammelte Wissen aus der Arbeit mit den Betroffenen in Buchform erschienen, und die US-Fachwelt prognostiziert dem Werk, es könnte DER Bestseller des Jahres 2010 werden. – Noch ist mir keine deutsche Ausgabe bekannt. Aber sie dürfte dem Markt wohl nicht lange vorenthalten bleiben. Dann werden wir darauf zurück kommen und den Funken auf den Grund gehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:32 |
Eine kleine Weihnachtsgeschichte. Sie geht so: In der Familie X war es Brauch, neben allerlei Nützlichem und altersgerechtem Spielgerät auch immer ewas Leckeres in Form von Süssigkeiten unter den Baum zu legen. Und auch als die Kinder grösser wurden, blieb dieser Brauch erhalten. Und sie freuten sich darauf und darüber.
In diesem Jahr war etwas anders. Alle bekamen ihre Geschenke und ihre Süssigkeiten – bloss eine nicht: Tochter C. Auch für sie hatte es unter dem Baum etwas, das aussah wie eine Tafel Schokolade. Und etwas, das sich anfühlte wie ein kleiner Kuchen aus Marzipan. Erwartungsfroh packte sie aus. Was die Form und das Gewicht von Schokolade hatte, war ein kleines, tafelförmiges Deodorant für den Schrank, um guten Duft zwischen den Kleidern zu verströmen. Und das, was sie für ein kleines Törtchen hielt, entpuppte sich als ein rundes Stück Seife.
Dies war nicht etwa ein verdeckter Hinweis auf mangelnde Körperpflege, sondern eine direkte, unverhüllte und wenig diplomatische Absage an den Konsum von Süssigkeiten, weil Tochter C zuweilen mit ihrem Gewicht zu kämpfen hatte. Nicht dass sie „dick“ oder gar adipös gewesen wäre, im Gegenteil, sie strahlte eine gesunde Natürlichkeit aus, trug gewisse Rundungen selbstbewusst und vertrauenerweckend, entsprach somit – das muss allerdings eingestanden sein – nicht der Idealvorstellung von Switzerlands Next Topmodel, war aber eine Klassefrau, die man sich anders nicht wünschen mochte.
Was sagt wohl der Familienpsychologe zu dieser elterlichen Diskriminierungs-Übung? Lobt er den Versuch, das geliebte Kind vor kalorienreicher Versuchung zu bewahren? Oder tadelt er die verletzende Hintansetzung am Fest der Liebe und der Freude? – Sie jedenfalls hatte sich aufgrund der wohl nicht zufällig gewählten Formen der Päckchen einen anderen Inhalt gewünscht und vorgestellt. Ihre Enttäuschung über den Disziplinierungsversuch per Geschenk war erheblich. Und dürfte auch noch ins kommende Jahr hinein wirken.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:02 |
Den heutigen Zeitungen waren unter anderem Rück- und Ausblicke im Gesundheitswesen zu entnehmen, denn auf Bundesebene steht ein grösserer Wechsel an. Der Innenminister wurde bereits ausgetauscht, der Rücktritt des Amtsdirektors erfolgt auf Ende Jahr, sein Vize geht im kommenden Frühling… Wechsel und Aufbruch zeichnen sich ab oder sind schon vollzogen.
Ist das eine Wende zum Guten? In letzter Zeit hatten wir schon einige Mutationen zu verzeichnen, bei denen jeweils recht viel KnowHow verloren ging, und wir haben als NGOs gelernt, mit neuen Leuten neu wieder anzufangen. Vielleicht kommt es gut, vielleicht öffnet der Wechsel auch den Blick über die Grenze. Zum Beispiel nach England.
Dort hat man nicht nur die umstrittene Ampel mit Erfolg eingeführt, man geht auch mit ganz konkreten, einfachen Massnahmen Schritt für Schritt voran. Die Hauptsorge gilt den Kindern. Hier möchte man den Trend zu zunehmender Gewichtszunahme in erster Priorität brechen. Dies könnte – hat eine Expertengruppe festgestellt – durch simple Beschlüsse erreicht werden: Gratis-Abgabe von gesunden Mahlzeiten in der Schule und durchgehende Öffnung der Spielplätze für die Kids.
Man male sich die demokratischen Ochsentouren aus, die nötig wären, um so etwas bei uns flächendeckend umzusetzen… da lässt man den Gedanken rasch wieder fallen. Aber es wäre doch schön, sich das auszudenken. Wie ein Vorsatz fürs nächste Jahr.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:24 |
Wenn das Jahr sich seinem Ende nähert, überbieten sich die TV-Sender mit Beiträgen zum Thema Abnehmen. In unzähligen Wissens-Sendungen wird dieser Tage darüber berichtet, was Kalorien in unserem Körper so alles anrichten und wie man darauf achten soll, dass man sie vermeiden kann. Würde man diese geballte Ladung von Genussverhinderung zum Nennwert nehmen, so sässe das Volk über die Feiertage trist in seinen Kammern und würgte ein trocken Stück Trutenbrust hinunter, gefolgt von einer Portion Gemüse… Dass dem nicht so ist, zeigt der Blick auf die Verkaufszahlen des Lebensmittelhandels.
Und jetzt kommt auch noch die Firma WeightWatchers, wie der SonntagsBlick uns mitteilt, und räumt auf mit der vertrauten Theorie vom Kalorienhzählen. Eigentlich hatte er dieser Methode ja schon lange abgeschworen und den Nährgehalt seiner empfohlenen Produkte in „Points“ umgerechnet, von denen pro Tag und Zielgewicht nur eine bestimmte Anzahl vertilgt werden durften. Aber die Basis dieser Points-Bestimmung waren ebenfalls die Kalorien, also der „Brennwert“, der einem bestimmten Lebensmittel innewohnte.
Dass die Kalorienzahl allein noch nicht übers Ab- oder Zunehmen entscheidet, das war ja auch schon länger bekannt. Die Erkenntnis, dass der Stoffwechsel mit Fett-Kalorien anders umgeht als mit Zucker-Kalorien oder mit Eiweiss-Kalorien, das hat seinen Niederschlag in zahlreichen verschiedenen Ernährungs-Theorien gefunden, von Low-Fat zu Atkins, zu Low-Carb, bis hin zu Metabolic Balance… mit zahlreichen Studien wurden die unterschiedlichen Wirkungsweisen erforscht, wobei sich herausstellte, dass die Differenzen jeweils gar nicht so gross sind und dass es zudem auf die individuelle Konstellation des Einzelnen ankommt, der abnehmen will.
Neu rechnet man bei WeightWatchers mit ProPoints. Wie genau das funktioniert, wird man noch ergründen müssen. Lassen wir uns im nächsten Jahr überraschen!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:58 |
Besuch bei einer Patientin, die künstlich ernährt wird. Da ihre Schluck-Funktion beeinträchtigt ist, besteht die Gefahr, dass beim „normalen“ Essen Speisebrocken in die Luftröhre gelangen. Deshalb wird sie vorwiegend durch eine Sonde ernährt, die durch die Bauchdecke in den Magen geführt wird, so dass eine substantielle Nährlösung direkt in den Verdauungstrakt gelangen kann. Diese wird durch eine spezielle Pumpe tropfenweise in einen dünnen Schlauch abgegeben, so dass eine kontinuierliche Nahrungsaufnahme erfolgt, die nur in der Nacht für wenige Stunden unterbrochen wird.
Wir sitzen zusammen und feiern Nach-Weihnachten, ausnahmsweise gibt es doch etwas feste Nahrung, aber unter enger Beobachtung, damit nichts passiern kann. Angesichts einer solchen Problematik wird einem plötzlich bewusst, wie unbeschwert und selbstverständlich man im Alltag selber mit den Lebensmitteln umgeht und wie trivial im Grunde genommen die „Sorge“ ist, dass man bon der einen oder anderen Substanz zu wenig oder zu viel essen könnte… lächerliche Befürchtungen, angesichts der lebensbedrohlichen Gefahren, die mit einem simplen Verschlucken verbunden sein können!
Und auch ein Stück Dankbarkeit dafür, dass man so viel Selbständigkeit bewahrt hat für einen quasi „normalen“ Alltag, den man dankbar geniessen kann.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:35 |
Zum Jahresende wirds konkret: Taiwan erwägt als erstes Land die Einführung einer speziellen Steuer auf Junk-Food, das heisst auf Lebensmitteln, die besonders viel Salz, Fett oder Zucker enthalten. Das sieht ein Gesetzesentwurf vor, der nun dem Parlament unterbreitet wird. Damit will die Regierung auf die Tatsache reagieren, dass bereits 30 Prozent der Kinder in Taiwan übergewichtig sind.
Die mit dieser Steuer erzielten Einnahmen sollen wieder investiert werden in Aufklärungs-Kampagnen und in die Krankenkassen. Sollte das Gesetz angenommen werden, könnte es auf 2011 in Kraft treten. Die Gesundheitsbehörden von Taiwan erhoffen sich eine bahnbrechende und beispielhafte Wirkung, sie erwarten, dass andere Länder ähnliche Lösungen einführen würden und dass die Menschen dank dieser Steuer auf den Kauf und den Verzehr der besteuerten Lebensmittel verzichten würden, was wiederum die Industrie dazu bewegen sollte, ihre Rezepte für diese Produkte zu verbessern.
Dies wäre der erste konkrete Versuch mit einer Verhältnisprävention, die diesen Namen verdient. Man darf gespannt sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:20 |
Das ist das Schöne an Weihnachten, dass man versuchen kann, frei von Stress einfach das Gute zu geniessen… und all die anstrengenden Dinge, die man von früher kennt, nur noch hinter der Mattscheibe (oder dem Flatscreen) zu betrachten. Schöne Festtage!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:06 |
Die Türsteher in den Comedy-Nummern sind Kleiderschränke, die sich vor dem Club postiert haben und mit meist brutalo-balkanischem Akzent sagen: Da kommst du net rein..! – Nun gibt es aber offenbar solche Gatekeeper (Torwächter) auch bei Videospielen für Kinder. Eine integrierte interaktive Software, die in der Lage ist, zu erkennen, ob die Spieler, die sich anschicken, eine Runde zu gamen, übergewichtig sind oder nicht… – Wie genau das funktioniert, wird vom Anbieter noch nicht verraten. Da geht es offenbar um Gesichtserkennung, um die Analyse der Physiognomie, um die Auswertung bestimmter körperlicher Reaktionen… und wenn „das Spiel“ den Eindruck hat, der Spieler (oder die Spielerin) wäre besser beraten, anstelle des Video-Spiels sich im Garten auszutoben und Kalorien zu verbrennen, dann wird das Game nicht freigegeben.
Die Idee scheint bestechend, da nachweislich ein Zusammenhang besteht zwischen jugendlichem Übergewicht und der Zeit, die Betroffene „vor dem Bildschirm“ verbringen, egal ob TV, Video, Chat oder Lernprogramm… Eine Massnahme, die dazu führen kann, die „Zeit vor dem Bildschirm“ zu verringern, ist also grundsätzlich begrüssenswert. Um aber eine gesundheitsförderliche Wirkung zu erreichen, müsste der Jugendliche die so „eingesparte“ Zeit gezielt und effektiv mit körperlicher Betätigung, am besten Outdoor-Sport, verbringen. Ob dies bei einer solchen Lösung wirklich eintritt, das ist eine andere Frage.
Wenn sich diese „Erkennungs-Funktion“ auf bestimmte Video-Games bezieht, so könnte dies allenfalls eine Belohnungs-Wirkung haben: du kannst das Spiel erst machen (bzw. du kommst erst rein), wenn du gewissen körperlichen (und damit gesundheitlichen) Voraussetzungen entsprichst… Welche diese genau sind und ob es die „richtigen“ sind, das ist eine Frage, die sich nur beantworten lässt, wenn Genaueres über diese Spiele bekannt ist. – Die Gefahr könnte bestehen, dass „gesperrte“ Jugendliche einfach auf andere Spiele ausweichen… oder dass sich in der Gamer-Szene sehr rasch verschiedene Hacker-Methoden ausbreiten, um die Sperrfunktion der Türsteher zu überlisten. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:40 |
Die FDP-Idee, die am Sonntag durch eine Indiskretion in die Presse kam, hat Wellen geworfen und wurde grossmehrheitlich in den Medien abgelehnt. Allerdings zeigte die Publikation des ganzen Papiers, dass die erste Information wohl unvollständig war. Es ging nicht – wie aus dem ursprünglichen Bericht zu schliessen war – darum, dass die „Gesunden und Fitten“ gegen die „Ungesunden“ (und mithin mehrheitlich Übergewichtigen) ausgespielt werden sollten, sondern es handelt sich um ein eigentliches Programm zur Verschlankung der Dicken.
Übergewichtige Menschen, die mit Erfolg abgenommen haben, sollen einen Prämien-Bonus erhalten. Auf diese Weise soll ihre Motivation unterstützt, soll ein Anreiz geschaffen werden, mit möglichst grosser Konsequenz Gewicht zu verlieren und nicht mehr rückfällig zu werden.
Das tönt zwar anders als das, was man am Sonntag zu verstehen meinte – aber ist es auch realistisch? Ist es in der Praxis umzusetzen? Wer eine Adipositas-Karriere hinter sich hat, weiss, dass es grundsätzlich „leicht“ ist, abzunehmen. Die Unmöglichkeit liegt darin, dass es den wenigsten gelingt, das tiefere Gewicht auf Dauer zu halten. Die statistische „Rückfallquote“ beträgt 85 Prozent, wenn jemand versucht hat, mit mehr Bewegung und anderer Ernährung abzunehmen. Nur die chirurgischen Eingriffe zeigen bisher eine mehrheitlich nachhaltige Wirkung. Angesichts dieser Ausgangslage wäre es eigentlich zwingend, in erster Priorität durch geeignete Verhältnis-Prävention zu erreichen, dass anfällige Menschen in einer weniger „gefährlichen“ Umwelt aufwachsen und leben müssen. Aber hier sind es gerade wieder die lieben Leute vom Freisinn, die sich hartnäckig jedem Regelungsvorschlag widersetzen und die Legende von der Selbstverantwortung beschwören.
Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht in zivilisierten Gesellschaften. Niemandem würde es einfallen, in die Leitungen verseuchtes und gesundheitsschädliches Wasser einzupumpen und dann zu sagen, der Einzelne sei selber verantwortlich, ob er davon trinken wolle oder nicht… Aber bei der Nahrung wird der Markt unter dem Vorwand des freien Wettbewerbs vollgepumpt mit Produkten, die unser Körper nicht braucht zum Überleben und die ihm nachhaltige Schädigungen zufügen können. Zur Lebensmittel-Sicherheit gehört nicht nur das Fehlen von effektiven Schadstoffen, sondern auch die Einschränkung des Handels mit Dingen, welche die Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen, die einer einseitigen Ernährung Vorschub leisten können… und eine klare Regelung der Werbung für solche Produkte.
Solange die Politik sich der Diskussion dieser Forderungen verweigert, ist ein Vorschlag zur Modifizierung der Krankenkassenprämien unglaubwürdig und reine Spiegelfechterei.
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