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Von Heinrich von Grünigen um 17:49 |
Jetzt gilt es ernst! Polizisten, die zu dick sind, haben auf den Strassen im Einsatz nichts mehr zu suchen. Der füllige Polizeichef Chief Clancy Wiggum aus Springfield hätte in Fernost keine Chance mehr.
Die Polizeidirektion in der Pakistanischen Provinz Punjab hat den 175’000 übergewichtigen Ordnungshütern mit polizeilicher Entschlossenheit den Kampf angesagt. Massgebend ist der Bauchumfang. Wer hier mehr als 96 Centimeter aufweist, wird in den Innendienst versetzt, sofern er nicht bis Ende Monat (was mir allerdings auch für pakistanische Verhältnisse etwas kurz erscheint!) dem idealen Mass entspricht, wie die hoch seriöse ZEIT in ihrem Online-Dienst meldet.
Eine teuflische Massnahme, denn im Inneren muss die Büroarbeit vorwiegend im Sitzen verrichtet werden, was wiederum zu einer Steigerung des Körpergewichts beitragen wird, so dass die armen dicken Cops aus der Adipositas-Spirale gar nicht mehr herauskommen können.
Eine solche Gewichts- bzw. Bauchumfangsreduktion sei, so wird andernorts der Chefpolizist zitiert, durchaus zumutbar, er selber habe dies schliesslich auch geschafft…
Das ist eine neue Dimension in der Gewichtskontrolle: Abnehmen per polizeilicher Anordnung! 50 Prozent der Polizisten seien „zu dick“. Den Ursachen für diesen Zustand wird offenbar nicht auf den Grund gegangen. Dazu brauchte es eine SOKO Fettwanst.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:07 |
In kleiner Runde kamen wir zusammen, an diesem viel zu schönen, viel zu heissen Nachmittag. Es ging darum, Bilanz zu ziehen zum aktuellen Stand der Diskussion und der Planung in verschiedenen politischen Themen, die mit Gesundheit zu tun haben.
Dabei zeigte sich wieder mal schmerzlich, wie komplex das System der Erarbeitung politischer Grundlagen und Leitplanken ist, innerhalb derer notwendige Entscheide vorbereitet und umgesetzt werden können. Wo ist der Bund zuständig? Welches Gesetz erlaubt ein Handeln? Welche praktische Verantwortung liegt – gerade im Zusammwenhang mit der Gesundheit – bei den Kantonen und bei den Gemeinden? Welche politischen Befindlichkeiten müssen berücksichtigt werden, um nicht gefährliche Anti-Reflexe zu wecken? Wo finden wir Verbündete und wer sind die Gegner?
Und es wurde uns einmal mehr bewusst, wie viele Fachgebiete eigentlich miteinander vernetzt wären und sich gegenseitig beeinflussen, von der Landwirtschaft über den Sport bis zum Bundesamt für Gesundheit, von der Nahrungsmittelindustrie bis zur Schule, vom Bauernverband bis zu den Gesundheitspolitikern aller politischen Couleurs… und wie sehr es trotzdem fehlt an einer koordinierten Gesamtschau: viele Fachbereiche arbeiten für sich, im eigenen Interesse, ohne Absprache mit andern… eine unverständliche Situation angesichts der Tatsache, dass unsere Mittel extrem begrenzt sind und alle darüber klagen, dass sie zuwenig Ressourcen haben, um das zu bewirken, was sie möchten und was nötig wäre.
Wir haben einen Überblick gewonnen und müssen uns nun daran machen, unser Vorgehen in kleinen, praktischen Schritten zu planen. Gesundheispolitik braucht Zeit in der Demokratie.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:29 |
Nach 40 Jahren Bühnenpräsenz nahm heute einer der Gründer der legendären Gruppe MUMMENSCHANZ Abschied von seinem Lebenswerk. Berni Schürch hatte zur „Bernière“ geladen und viel Prominenz war ins Oerliker Theater 11 gekommen.
Ich hatte das Glück, die Gruppe während der ganzen Zeit immer wieder begleiten zu können, über die allerersten Auftritte hatte ich in Bern Kritiken geschrieben, die künstlerischen Entwicklungen hatte ich beobachtet und darüber berichtet und es war ein ausserordentliches Phänomen, wie diese Formation weltweit ihre Standards setzte, Menschen beglückte und verzauberte über alle Sprachgrenzen und Kontinente hinweg.
All die Jahre ist Schürch als artistischer Performer fit und beweglich geblieben – und doch hat auch ihm das Alter die Bühnenarbeit nicht leichter gemacht. Gewichtsprobleme hat er – so trivial das klingen mag – nie gehabt, da er immer in Bewegung war und körperliche Höchstleistungen zu vollbringen hatte… Aber da man nicht jünger wird, wenn man in die Jahre kommt, stellte sich doch das eine oder andere Gebrechen ein.
Es war ein berührender Abschied-Abend, zu dem viele der damaligen und heutigen Weggefährten eingeladen waren, und manche Träne wurde verdrückt, denn der Abschied soll endgültig sein. Die Gruppe wird vom letzten Gründungsmitglied, von Floriana Frassetto weiter geführt, sie wird personell ergänzt und startet dieses Jahr zu einer neuen Welttournee. Die Saat blüht auf, sie kann nicht vergehen. Der einzigartige Schweizer Kultur-Export wird seinen Siegeszug ungebremst fortsetzen.
Und Berni kann es ruhiger angehen, kann sich Zeit nehmen für sich und die Seinen. Wir wollen, haben wir uns versprochen, bald Kontakt aufnehmen und uns besuchen… Jetzt darf es nur nicht bei der Absicht bleiben.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:21 |
Die Firma Abbott AG hatte gerufen, und viele waren gekiommen. Delegationen von mehr als einem Dutzend Patientenorganisationen waren angetreten zu einer Velo-Sternfahrt, rund 550 Leute, die alle für „ihre“ Krankheit Geld erstrampelten auf dem Pace Race 2012.
Die Schweizerische Adipositas-Stiftung SAPS war mit einem tapferen Trüppchen von 15 Leuten vertreten… Und wir hatten den einfachsten Parcours gewählt: rund 40 Kilometer weit um dem Zuger See, immer schön dem Ufer entlang.
Es war Traumwetter, eine angenehme Kühle lag in Ufernähe in der Luft, die Strasse war fast eben und es ging sanft und gemütlich vorwärts, in kleinen Gruppen, ein sportlicher Genuss auch für Leute die mit Sport eigentlich nicht mehr viel am Hut haben.
Im Ziel dann ein opulentes Buffet zur Selbstbedienung, Schlaraffenland pur nach Herzenslust, verbunden mit einigen Ansprachen seitens des Konzerns und seitens des Zuger Gesundheitsdirektors, der es sich nicht nehmen liess, die Veranstaltung zu loben, welche für ihn ein Zeichen aktiver Selbstverantwortung im Gesundheitsbereich ist.
Für jeden gefahrenen Kilometer erhalten die teilnehmenden Organisationen einen finanziellen Zustupf in die Sponsoring-Kasse. Da waren wir mit unseren 15 Leutlein recht bescheiden gegenüber den Hundertschaften, die etwa bei den vielen regionalen Rheuma-Ligen rekrutiert wurden. Eigentlich wäre es nichts als fair gewesen, unsere Kilometer mit den Kilos zu multiplizieren, die wir auf unsere Sättel stemmten: dies ist eine zusätzlkiche Herkules-Leistung, die bei anderen Krankheitsbildern nicht zu erbringen ist. Aber man soll nicht undankbar sein. Wichtigste Hauptsache bleibt doch, dass wir mitgefahren sind!
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Von Heinrich von Grünigen um 15:16 |
Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast, sagt das Sprichwort. Für Verwirrung sorgten zwei Statistiken, die mit einer Woche Abstand in New York publiziert wurden. Es ging darum, wie weit der vom Bürgermeister verhängte Bann gegen die übergrossen Limonade-Portionen im Schnellimbiss von der Bevölkerung akzeptiert wurde.
Vor Wochenfrist hatte eine Umfrage ergeben, dass 65 Prozent der New Yorker diese Massnahme als Bevormundung ablehnten… nun ercheint eine andere, ebenfalls „unabhängige“ Untersuchung, die besagt, dass die Zustimmung zum Anti-Limonaden-Edikt ganze 50% beträgt. – Wer hat nun Recht?
Dass die Süssgetränke, in grossen Mengen genossen, eine wesentliche Rolle vor allem beim kindlichen Übergewicht spielen, ist in Fachkreisen unbestritten. – Ob die Zustimmung zu einem Verbot der übergrossen Portionen nun 35 oder 50% beträgt, ist eigentlich nur eine marginale Differenz. Auch wenn die Ablehnung grössr wäre: in Gesundheitsfragen zählt nicht das demokratische Mehrheitsprinzip, sondern die evidenzbasierte Massnahme, auch wenn sie unpopolär ist. Manche Populisten haben Mühe, das zu verstehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:15 |
Der Mann am anderen Ende des Telefons sprach gebrochen deutsch, mit einem leicht osteuropäischen Akzent. Bei jedem Satz, den er sagte, wiederholte er beschwörend meinen Namen, als wollte er sich vergewissern, auch wirklich die richtige Person am Draht zu haben.
Er rufe an im Auftrag einer Firma, die am Genfersee domiziliert schien. Dann wollte er wissen, ob ich kochen würde. Als ich verneinte, fragte er, ob meine Frau koche. Ich bejahte. Jetzt wollte er wissen, welches Oel ich zum Kochen verwende. Ja, sagte ich, da ich nicht selber koche, könne ich diese Frage nicht beantworten. Ob ich am Ende Olivenöl verwenden würde, mutmasste er.
Jetzt unterbrach ich ihn: was er mit seinem Anruf bezwecke, wollte ich wissen, ob es um eine Umfrage gehe oder ob er mir etwas verkaufen wolle. Ja, sagte er, seine Firma hätte einen grösseren Posten Olivenöl anzubieten, hochwertig und biologisch, direkt aus Tunesien importiert, eine einmalige Gelegenheit!
Wir hatten einmal von einer befreundeten Familie einen 5-Liter-Kanister kaltgepressten erstklassigen Olivenöls bekommen… aber trotz aller Versuche, unsere ganze Nachbarschaft grosszügig an der Gabe teilhaben zu lassen, gelang es uns nicht, den Vorrat innerhalb des Verbrauchsdatums zu verzehren. Und da wir ohnehin „fettbewusst“ kochen und nur sparsam dosieren, erstreckte dies die Verbrauchsfrist zusätzlich.
Ich sagte dem Mann mit dem osteuropäischen Akzent höflich aber bestimmt, dass ich an seinem Angebot nicht interessiert sei. Mit Tunesien verbinde ich allenfalls Heizöl… für den Saft aus der Olive habe ich meine Hausmarke.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:47 |
Es war ein wunderliches Panoptikum an konventionellen und unkonventionellen Methoden zur Fettreduzierung, die uns das SWR-Fernsehen heute Abend kredenzt hat. Bauch weg! Expedition in eine Problemzone, so lautete der Titel der Dokumentation.
Porträtiert wurden vier Menschen, bei denen sich im Lauf der Zeit etwas (nicht allzu viel) Übergewicht angesammelt hatte. Sie sind unterschiedlich im Alter, bei einigen war der Rauch-Stopp der Auslöser, andere bewegten sich einfach mit der Zeit weniger… und eine der Frauen hatte ihr Leben lang gegen zu viele Pfunde gekämpft in einem permanenten Auf und Ab.
Ein Mann legte sich einen Elektro-Massage-Gürtel zu, wie man sie vom Fernsehen kennt. Alle 5 Sekunden zuckt ein kleiner Impuls durch die Bauchmuskulatur. Aber, so sagen ihm die Fachleute, der Gürtel allein würde es nicht bringen, er müsse dreimal die Woche ins Fitnesscenter auf den Stepper und seine Ernährung konsequent umstellen.
Eine Dame schlüpft in etwas, das aussieht wie ein Taucheranzug und mit Luftdruck auf- und wieder leergepumpt wird, was einen Massageeffekt bewirkt, in Kombination mit regelmässigem Training auf dem Laufband und einer bewussten Veränderung der Essgewohnheiten.
Ein älteres Ehepaar lässt sich von seinem Sohn als Fitness-Coach beraten und nimmt dazu bei radikalen Diäten Zuflucht: Eiweissdrinks in Milch statt einer Mahlzeit und eine Woche lang nur ausgepresste Zitronen mit Ahornsaft… Der Sohn kritisiert seine Eltern: sie würden besser nur wenig trainieren, dafür regelmässig, und nicht mit gewaltigen Hau-Ruck-Übungen sich so sehr erschöpfen, dass sie tagelang wieder ins Nichtstun verfallen.
Eine junge Frau – übergewichtig ist sie nicht eigentlich – lässt sich am Bauch etwas Fett absaugen, das zeigt aber nicht den gewünschten Erfolg, so dass sie zu einer neuartigen Behandlung greift: die Bauchdecke wird mit einer mächtigen Saugglocke aus Plexiglas angesaugt und die so entstehende Bauchfalte wird während einer Stunde auf 10 Grad herunter gekühlt. Dadurch würden die Fettzellen erfrieren und später auf natürliche Weise vom Körper selber abgebaut, heisst es. Der Betrachter sieht bei den Vorher/Nachher-Bildern zwar keinen Unterschied, aber die Frau ist zufrieden, die 3’500 Euro haben sich für sie gelohnt.
Abgenmmen haben alle, mehr oder weniger. Ob sie das neue Gewicht auf Dauer halten können, verrät der Beitrag nicht. Sein Fazit indes: ohne ausreichend Bewegung und ohne Ernährungsumstellung läuft gar nichts. Der Sohn als Fitness-Coach bringt es auf den Punkt: das Sofa hat die Anziehungskraft eines Schwarzen Loches im Weltall. – Und zwar nicht nur das Sofa, sondern auch die schwäbische Hausmannskost.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:24 |
Kurzbesuch im Bundeshaus. Im Gespräch mit Parlamentariern gilt es zu erkunden, wie die gesundheitsförderlichen Anliegen, die wir vertreten, auf dem politischen Parkett am besten vorangetrieben und in die Gesetzgebung eingebracht werden können.
Dabei zeigt sich einmal mehr die komplexe föderalistische Struktur unseres Landes, die es bei allen Aktivitäten zu respektieren gilt. Für jeden Vorgang braucht es eine gesetzliche Grundlage. Ein Thema an sich kann so wichtig sein wie es will, die Mehrheit aller Einzelvorstösse verpuffen wirkungslos, dienen allenfalls der persönlichen Profilierung des Antragstellers.
Wichtiger ist es, wird uns beschieden, im richtigen Moment die richtigen Leute mit den richtigen Informationen zu versorgen, dann, wenn eine für uns wichtige Gesetzes-Grundlage ohnehin in Bearbeitung und in Diskussion ist. Zur Zeit läuft das Präventionsgesetz in die Zielgerade ein und dürfte im Herbst die letzte parlamentarische Hürde nehmen. Anschliessend wird es an die Umsetzung gehen. Ein komplizierter Vorgang, den die Demokratie-Wächter aus allen politischen Lagern mit Argusaugen überwachen werden, um aus jeder Perspektive zu verhindern, dass es zu Unterlassungen oder zu Auswüchsen kommt. Die helvetische Kompromiss-Fabrik lässt grüssen. Aber der Kompromiss ist das Einzige, was vorwärts führt.
Eine wichtige Botschaft haben wir verstanden: sagt was ihr wollt und bleibt dabei klar und konkret. Keine allgemeine Beschwörungen und kein Aufruf zur Weltverbesserung! Denn letztlich geht es bei allem, was das Parlament beschliesst, um eine Form der Mittel-Umverteilung: etwas Neues klann nur zulasten von Bestehendem finanziert werden… und um den Besitzstand kämpfen alle. Da helfen keine schönen Worte und gute Absichten, nur harte und überzeugende Fakten. Und letztlich muss ein Deal gefunden werden, von dem alle Beteiligten etwas haben.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:39 |
Wie die Zeit vergeht! Die eigenen Jahrringe nimmt man ja gelassen, so wie sie kommen, weil man da wenig dazu tun kann. Aber plötzlich haben Institutionen und Organisationen, bei deren Entstehung man irgendwie beteiligt war, ein „Rundes“ zu feiern und man merkt, dass die Zeit erneut einen Sprung gemacht hat, als hätte jemand den Zeiger an der grossen Uhr angehalten, um hn dann in einem unbemerkten Moment spicken zu lassen.
Objekt einer solchen 10-Jahr-Feier ist Suisse Balance. Eine Projektförderstelle für innovative Aktionen und wegweisende Projekte in Ernährung und Bewegung, die sich an Kinder und Jugendliche richten, im Bestreben, diese vor Übergewicht zu bewahren. Getragen (bzw. finanziert) wird Suisse Balance durch die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz und durch das Bundesamt für Gesundheit BAG.
Anfänglich hatte ich ein wenig ein gespaltenes Verhältnis zu dieser Organisation. Unsere Stiftung hatte vor zwölf Jahren ein Konzept erarbeitet, wie man die Schulkinder ansprechen, informieren und zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten motivieren könnte, um der kindlichen Adipositas vorzubeugen. Damals gab es in der Schweiz keine entsprechende Initiative. Um eine solche Idee zu finanzieren, sprachen wir bei Gesundheitsförderung Schweiz vor. Dort war man interessiert und angetan, sagte zu, das Projekt zu prüfen und sich dann wieder zu melden.
Als wir nach zwei Jahren der Stille nachfragten, hatte die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz eine neue Leitung, ihre Statuten geändert und für uns kein Geld mehr, denn inzwischen habe man, beschied man uns, eine eigene Projektstelle gegründet: Suisse Balance! Sie mache nun das, was wir hätten machen wollen. – Ok, sagten wir uns, dann wollen wir wenigstens eines der ersten Projekte eingeben, was uns mit Moving Lifestyle auch gelungen ist.
Inzwischen sind 10 Jahre vergangen. Suisse Balance hat sich bewährt, hat eine Fülle von Aktivitäten entfaltet, die wir mit unseren bescheidenen Mitteln nie hätten realisieren können, ist zu einer anerkannten und professionellen Clearings-Stelle geworden für neue Ideen und praktische Ansätze, bei denen sie für eine Art Qualitätslabel gilt.
Wir halten die Daumen hoch und wünschen dem Team weitere erfolgreiche Jahrzehnte, denn leider bleibt das Thema – und damit die Aufgabe – auch weiterhin akut.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:28 |
Es ist eine spezielle Botschaft, auf die ich in einem medizinischen Infodienst gestossen bin. An einer Universität in Texas sind Wenschafter unter der Leitung von Dr. Chaodong Wu der Frage nachgegangen, weshalb die verschiedenen Begleiterkrankngen der Adipositas bei verschiedenen Patienten unterschiedlich ausgeprägt auftreten. Denn nicht in jedem Fall entwickeln sich die gleichen Faktoren des Metabolischen Syndroms in gleicher Weise.
Das sei, haben sie durch Experimente an Mäusen herausgefunden, bedingt durch unterschiedliche Übergewichts-Gene. Insbesondere konnten sie ein Enzym namens PFKFB3 identifizieren als Resultat eines „gesunden“ Adipositas-Gens, das u.a. vor Insulin-Resistenz (und somit vom Diabetes) schützt.
Diese Erkenntnis hat mich sehr angesprochen. Denn auch ich habe ich den nun bald 50 Jahren meiner wechselvollen Adipositas-Karriere noch nie an Diabetes gelitten und keine erhöhten Blutfettwerte aufgewiesen. Meine Beschwerden sind – wenn man so will – rein „mechanischer“ Natur, indem die Gelenke unter der Last leiden und sich abnützen, indem Pumpe und Blasebalg zunehmend Mühe bekunden, das überschüssige Gewicht treppauf zu stemmen… aber sonst kann ich eigentlich nicht klagen.
Zur Verblüffung der Fachwelt übrigens, wie ein Mediziner unlängst durchblicken liess, indem er in einer Diskussion zu bedenken gab, rein von meinem Alter und meinem Gewicht her dürfte ich eigentlich gar nicht mehr unter den Lebenden weilen… Da kommt mir die Kunde vom „gesunden Adipositas-Gen“ gerade recht. Allerdings ist sie ein insofern schwacher Trost, als dadurch das Gewicht „an sich“ nicht weniger wird. Ich warte noch auf die Entdeckung eines Erleichterungs-Gens.
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