15/4  Weniger Transfette

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:35

Es ist etwas stiller geworden um die Transfettsäuren. Deren Gefahrenpotenzial für Herzkreislauferkrankungen war erkannt und die entsprechenden Warnungen hatten – zumindest vorübergehend – ihr Ziel bei den KonsumentInnen erreicht. Noch nicht bei den Lebensmittelherstellern, die sich damals wie immer vehement gegen alles zur Wehr setzten, war ihre günstigen Profite zulasten der Volksgesundheit in Frage stellen könnte… ich hatte seinerzeit – vor 5 Jahren – hier auch darüber geschrieben.

In manchen Staaten wurde die Botschaft umgesetzt und die Verwendung von Transfetten wurde gesetzlich eingeschränkt. Die Weltgesundheits-Organisation WHO hat dieser Tage einen entsprechenden Bericht veröffentlicht. Dieser spricht von Erfolgen mit gesetzlichen Regulierungen. Das Ziel, den Transfett-Konsum auf weniger als 1% der täglichen Kalorienzufuhr zu reduzieren, konnte erreicht werden.

Die Befürchtung, dass die Produzenten dann vermehrt auf gesundheitlich ebenfalls problematische gesättigte Fettsäuren ausweichen würden, war unbegründet. Der Bericht schliesst mit der hoffnungsvollen Note, dass „es gehe, wenn man wolle“. Nur ist die Anzahl der Länder, über die berichtet wird, noch relativ klein: positive Wirkungen werden erzielt, wenn eine restriktive Gesetzgebung für die Rezepte begleitet wird von einer deutlichen Kennzeichnung auf den Etiketten. An der Erfolgs-Spitze stehen Kanada und USA, auch Dänemark und die Niederlande können Positives verzeichnen. – Kritisiert wird dagegen Brasilien: hier wurden zwar gesetzliche Regelungen erlassen, aber deren Einhaltung ungenügend kontrolliert, so dass die Transfett-Anteile praktisch gleich hoch geblieben sind.

Und was ist mit der Schweiz? Das Bundesamt für Gesundheit hat 2007 an die Selbstverantwortung der Lebensmittelproduzenten appelliert. Aktuelle Informationen können (heute) nicht recherchiert werden, auf der Website erscheint bei entsprechender Eingabe die tröstliche Botschaft:

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Ein Kommentar zu “Weniger Transfette”

  1. Nachtrag: Freundlicherweise werde ich auf die Information aufmerksam gemacht, die ich gestern noch gesucht – und nicht gefunden – habe: „Ich habe eben zufälligerweise deinen Blog (15/4 Weniger Transfette) gelesen. Dachte, ich informiere dich, dass seit 2008 in der Schweiz der Transfettsäurengehalt in Lebensmitteln gesetzlich geregelt ist. In pflanzlichen Fetten und Ölen muss er unter 2% des Fettgehalts liegen (VO über Speisefette und –öle, Art. 3 und 7; http://www.admin.ch/ch/d/sr/c817_022_105.html). Das gilt auch für alle gehärteten und teilgehärteten Fette bzw. die Produkte in denen diese verarbeitet sind. Das ist die gleiche Regelung, wie sie Dänemark hat und damit sollten wir auch in der Schweiz was Transfette betrifft sehr gut dastehen und der Konsum im empfohlen tiefen Bereich liegen. Es ist also nicht der Lebensmittelindustrie überlassen, zum Glück . Da durch die gesetzlichen Vorschriften höchstens noch marginale Mengen industrieller Transfettsäuren in unseren Lebensmitteln drin sind, braucht es auch keine Kennzeichnung.“

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