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Von Heinrich von Grünigen um 23:35 |
ACT steht kurz für Australien Capital Territory. Das bedeutet: Australisches Hauptstadtterritorium und ist eine quasi unabhängige politische Einheit in der Region rund um die Hauptstadt Canberra. ACT hat – unabhängig vom australischen Bundesstaat – einen Massnahmenplan beschlossen mit dem Ziel, der weiteren Ausbreitung der Adipositas Einhalt zu gebieten.
„Nullwachstum“ lautet die Losung, keine weitere Gewichtszunahme. Und die Massnahmen, für welche die gesetzgeberischen Grundlagen gelegt wurden, sind zum Teil längst bekannt und im Gespräch – aber es braucht den politischen Willen, diese durchzusetzen. Es sind:
- die Verfügbarkeit von gesunder Verpflegung in allen staatlichen Instituitionen und Veranstaltungen erhöhen
- ein Belohnungs-System entwickeln für gesundheitsförderliche Arbeitgeber und Lebensmittel-Anbieter
- verbindliche Richtlinien für die gesunde Ernährung der Kinder und Jugendlichen in Schulkantinen erlassen
- neue Anreize schaffen für staatliche Angestellte und Betriebe, um an sportlicher Betätigung teilzunehmen
- über Gesundheits-Risiken an öffentlichen Arbeitsplätzen aufklären und dies auch auf den privaten Sektor ausdehnen
- die Werbung für ungesunde Lebensmittel im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten kontrollieren und einschränken, sowie
- das Bewusstsein für den Einkauf und die Zubereitung von gesunden Mahlzeiten im ganzen Territorialgebiet verbessern
Im weiteren soll auf allen öffentlichen Plätzen und in den Räumlichkeiten der Verwaltung der Zugang zu frischem Trinkwasser geschaffen werden, und in den Lebenmittel-Handlungen soll es separate Abteilungen geben, in denen man ausschliesslich Waren mit geringer Kaloriendichte, zuckerfreie Getränke und „gesunde“ Produkte kaufen kann.
Mit andern Worten: Down under tut sich was.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:31 |
Sorry, ich gebe es zu. Das ist ein etwas harter Titel zu einem Text einer Journalistin, deren Arbeiten ich sonst eigentlich schätze. Aber heute Morgen hat es mir direkt die Sprache verschlagen, als ich im Tages-Anzeiger gelesen habe, was Claudia Blumer auf Seite 9 unter dem Rubriktitel „Analyse“ geschrieben hatte. Wenn es sich um eine subjektive Meinung gehandelt hätte, dann hätte sie diese meinetwegen haben können, aber so etwas als Analyse zu veröffentlichen, das ist schon ein hartes Stück.
Es ging bei dem Artikel um eine pauschale Abrechnung mit den Präventions-Kampagnen des Bundesamtes für Gesundheit BAG. Aufhänger war der seit einem Monat bekannte Plan, eine seriöse Studie zum Ernährungsverhalten der Schweizer Bevölkerung in Auftrag zu geben, aber das ist eigentlich ein älterer Hut.
Der Artikel kommt mit Behauptungen, wie man sie sonst nur vom Stammtisch und aus der Küche des Gewerbeverbandes kennt: Das BAG lege es darauf an, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, um dann mit viel Aufwand seine Kampagnen durchziehen zu können und sich deren Notwendigkeit durch unnötige Studien selber zu beweisen. Deshalb würden zum Beispiel die gesundheitsrelevanten Grenzwerte willkürlich so tief angelegt, dass möglichst viele Leute als „krank“ erschienen.
Das ist eine blanke Unwahrheit wider besseres Wissen: das BG hat bezüglich der Grenzwerte für Übergewicht keinen Spielraum, es hält sich an die internationalen Normwerte der Weltgesundheits-Organisation WHO. Dass die entsprechenden Daten in der Schweiz nie korrekt erhoben (also gemessen) wurden, sondern nur telefonisch abgefragt, war jahrelang eine Schwäche unserer Statistiken. Es ist höchste Zeit, dass diese Fakten zuverlässig erfasst werden, eben gerade um die notwendigen Empfehlungen und Massnahmen so zu dosieren, wie sie effektiv von Nutzen sein können.
Vergleicht man das, was in der Schweiz in Sachen Prävention geschieht, mit den Programmen und Aktivitäten in vielen Ländern weltweit, so haben wir einen grossen Aufholbedarf. Die Autorin widerspricht sich im Prinzip selber: sie verhöhnt die Massnahmen des BAG, gibt aber gleichzeitig zu, dass das Ergebnis der Studie „aller Voraussicht nach genügend dramatisch ausfallen“ würde… – Ja was denn nun? Wenn die Fakten so sind, dass die Studien dies evidenzbasiert belegen, dann haben wir es mit den entsprechenden Krankheitsfällen zu tun. Davon können unsere Patienten-Organisationen glaubwürdig berichten. Gäbe es die von den Krankheiten effektiv Betroffenen nicht, brauchte es auch keine Kampagnen…
Wer das populistische Geschwätz nachbetet, die BAG-Kampagnen würden soviel Stress verursachen, dass die Leute darob krank würden (als Beda Stadler das zum ersten Mal sagte, war es noch lustig), redet die wahren Probleme klein und lenkt Wasser auf die Mühlen jener, die sich jeder gesundheitspolitischen Regulierung widersetzen, weil diese den eigenen Gewinn einschränken könnte. Mit Gesundheit und Verantwortung hat das nichts zu tun.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:00 |
Aus den TV-Spots sind sie uns bestens vertraut. Die meist orange-rot gekleideten Spezialisten, welche die knackigsten und schärfsten und natürlichsten Chips produzieren und die das – so die Werbung – nur können, weil sie eben all diese Eigenschaften am eigenen Leib erfahren und ausexerziert haben.
Gut erfunden! würde man in einem andern Werbespot dazu sagen. In Wirklichkeit ist die Verbesserung von schmackhafter Knabberware eine hochtechnisierte Präzisionsarbeit auf wissenschaftlichem Niveau. Dies jedenfalls lehrt uns ein Projekt im Umfang von einer Million englischer Pfund. So viel investiert der Lebensmittel-Konzern Sainsbury in die universitäre Erforschung von Möglicheiten, einerseits die Produktion solcher Snack-Waren zu optimieren (sprich zu verbilligen) und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun, indem zum Beispiel ein Röstverfahren entwickelt wird, bei dem von den Produkten weniger Fett aufgenommen werden soll.
Da es hier um einen 2-Milliarden-Pfund-Markt geht (auf England bezogen), lohne sich diese Investition in die Senkung der Produktionskosten. Dass die Erzeugnisse dann weniger problematisch für die Gesundheit der KonsumentInnen sind, ist ein willkommener Nebeneffekt. – Man sieht also: das Marktprinzip geht vor. Für die Gesundheit am besten wäre es ja, wenn die Herstellung solcher Knuspersnacks ganz gestoppt würde, aber das ist illusorisch, wenn ein Milliarden-Markt winkt, in den sich sonst andere teilen würden. Also sollen wir gefälligst dankbar sein, wenn sich neben den Herstellungskosten auch das Gesundheitsrisiko etwas verringert. Nur ist hier der Nutzen nicht umso grösser, je mehr wir davon futtern…
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Von Heinrich von Grünigen um 14:27 |
Das kommt uns spanisch vor. Und doch ist es sehr pragmatisch – und offenbar wirksam. In der spanischen Stadt Berja wurde der Adipositas der Kampf angesagt. Die Bevölkerung wurde im Rahmen einer Aktion „Gesunde Gewohnheiten“ gewogen. Wer dabei als übergewichtig und adipös erfasst wurde, erhielt ein Angebot:
Gratis-Teilnahme an sportlichem Training, wenn man mindestens dreimal pro Woche aktiv mitmacht, seine Ernährung – nach Vorgabe – umstellt und dabei abnimmt. Solange diese drei Voraussetzungen erfüllt sind, wird das Trainig gratis weiter angeboten.
In Spanien sind 53,5 % der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig, 14,5 % sind adipös. Kinder und Jugendliche werden mit ähnlichen Programmen separat von der Schule aus erfasst. Die Aktion in Berja sei erfolgreich, wird berichtet, da hier nach Lancierung dieser Aktion der Anteil an adipösen und übergewichtigen Kinder geringer sei als im Landesdurchschnitt.
Einen Schönheitsfehler hat die Sache allerdings: die Kampagne für die Erwachsenen ist auf 3 Monate begrenzt… in dieser Zeit kann zwar etwas abgenommen werden, ob der Erfolg aber auf Dauer garantiert ist, das hängt von weiteren Faktoren ab und könnte nur in einem Langzeit-Versuch überprüft werden. Aber vielleicht kommt das noch.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:06 |
Empörungssturm im Wasserglas. Wie heute in grossen Lettern berichtet wird, hat eine kleine Krankenkasse im Wallis als Treueprämie ihren Kunden einen Gutschein im Wert von 10 Franken zukommen lassen für eine Konsumation bei McDonald’s.
Da schlagen die Wellen der Empörung hoch. Gesundheitspolitiker nutzen die Gelegenheit, sich erregt zu profilieren. Kritik wird von allen Seiten laut. Es hagelt Kommentare und Vorschläge, wie die Kasse den Treuebatzen „sinnvoller“ hätte einsetzen können, mit einer Kiste Walliser Aprikosen etwa, oder einem Fitness-Schnupper-Abo.
Was ist dran an der öffentlichen Aufregung? – Natürlich ist die Frage erlaubt: Musste das sein? Und setzt das nicht ein falsches Signal? – Auf der andern Seite nimmt der FastFood-Konsum in der Schweiz einen bescheidenen Platz ein auf der Ernährungsliste und auch die Ernährungsfachleute sind sich einig: ab und zu mal eine Verpflegung von McDonald’s kann absolut drin liegen, wenn es nicht täglich und in grossen Mengen ist.
Damit kommen wir zur Menge: Das Bild (von einer Agentur übernommen), mit dem die Redaktion ihren Bericht in der Online-Ausgabe illustriert hat, zeigt eine üppige Auswahl von Speisen. Zu sehen sind auf dem Tablett: ein Bic Mac, ein McChicken, ein CheeseBurger, ein Royal Hamburger, eine Portion Pommes und eine Coke… Alles zusammen hat einen Kaufwert von CHF 30.–
Eindeutig falsch und irreführend ist deshalb die Bildlegende: Prämienzahler dürfen auf Kosten der Kasse den Magen mit Fastfood füllen. Bei den geltenden Preisen kommt man mit 10 Franken nicht so weit! – Es ist ja gut und verdienstvoll, wenn PolitikerInnen sich für gesunde Ernährung einsetzen. Aber dann bitte mit Mass und wirkungsorientiert. Die Gelegenheit kommt demnächst, wenn es in den Räten um die Bereinigung der Revision des Lebensmittelgesetzes geht. Dort hat im Augenblick die Lobby der Lebensmittelfabrikanten Oberwasser und schaffte es tatsächlich, alle Bestimmungen zum Schutze der KonsumentInnen und der Jugendlichen vor irreführender Werbung und ungenügender Deklaration im Ständerat wieder aus den Entwürfen zu tilgen. – Hier würde es sich lohnen, auf die Barrikaden zu steigen!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:41 |
Es sei nicht Sache der Behörden, sagen die Gesundheits-Verantwortlichen im britischen Wales (gemäss einem BBC-Bericht). Und zwar sei es nicht die Aufgabe der Behörden, die „Überreste“ einzusammeln, wenn Bürger sich durch einen falschen Lifestyle gesundheitlich ruiniert hätten.
Dabei geht es um zwei Faktoren: den Alkoholmissbrauch einerseits und Übergewicht und Adipositas andereseits. Aber dennoch könne es nicht darum gehen, Betroffene zu „bestrafen“ und dadurch noch weiter zu stigmatisieren, sondern Anreize und Motivation zu schaffen, dass diese ihren Lebensstil ändern könnten, um so länger und besser zu leben.
Aktive Aufklärung und Information über die Konsequenzen der Lebensweise sei dabei nicht „Bevormundung“, wie gerne und fälschlicherweise behauptet, sagen die Initianten der Kampagne, vielmehr gehe es darum, den Einzelnen zu befähigen, in Kenntnis der Fakten und der Konsequenzen die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Also kein behütender „Nanny“-Staat, der seine Bürger an der Hand nimmt, sondern ein gleichberechtigter Partner, der die Voraussetzungen schafft, um das individuelle Verhalten „richtig“ einschätzen zu können. Interessant ist dabei, dass in den Plänen der Gesundheitsbehörde von Wales der Kampf gegen Alkoholismus gleich gewichtet wird wie der Kampf gegen Übergewicht und Adipositas. Und Magenoperationen – zulasten der Krankenkasse – werden als das beste Mittel gegen Adipositas empfohlen, kostengünstig, weil sie die jahrelangen Folgekosten für die Behandlung von Herzkreislauf-Krankheiten und Diabetes ersparen.
Die Behörde blickt über den Tellerrand.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:26 |
Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast. Dieser etwas billige Spruch, mit dem gerne von harten Fakten abgelenkt wird, verfängt in diesem Fall nicht. Das Bundesamt für Statistik hat den aktuellen Gesundheitsbericht vorgelegt, basierend auf den 2012 erhobenen Zahlen. Man darf davon ausgehen, dass hier weder getrickst noch gefälscht wurde.
Insgesamt, so lautet das Fazit, habe sich der Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung etwas verbessert. Mehr Leute bewegen sich, das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Wohlbefinden ist gewachsen, mehr Leute sagen von sich, siw würden bewusst auf ihre Gesundheit achten… und doch hat paradoxerweise die Anzahl der übergewichtigen und adipösen Personen weiter zugenommen.
In den letzten 20 Jahren hat sie sich insgesamt verdoppelt. Aktuell sind 31% der Schweizerinnen und Schweizer übergewichtig (BMI 25-30) und 10% sind adipös (BMI über 30). Damit sind also 4 von 10 SchweizerInnen zu dick. Deutlich ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern: jeder zweite Mann ist zu dick, 39% haben Übergewicht, 11% sind adipös; bei den Frauen sind es „bloss“ 22% die übergewichtig sind und 9% leiden an Adipositas. Mit diesen Zahlen schliesst die Schweiz zu den Werten in den umgebenden Ländern Europas auf.
Alarmierender ist der Befund beim Untergewicht (BMI tiefer als 18,5): hier ist der Anteil bei den Frauen zwichen 15 und 24 Jahren auf 11,6% angestiegen (also jede zehnte junge Frau ist untergewichtig, wenn nicht magersüchtig).
Woher kommt der Widerspruch zwischen dem zwar verbesserten Gesundheitsbewusstsein und dem vermehrten Wissen, was richtig wäre, und dem statistischen Befund, dass die Anzahl der über- und untergewichtigen SchweizerInnen (über 15 Jahre) weiterhin ansteigt? – Das liegt, ist man geneigt zu sagen, an den Verhältnissen, denn die sind stärker und einflussreicher als der gute Wille derer, die sich dem Trend entgegenstellen wollen. Falsche Schönheitsideale treiben junge Frauen in einen Schlankheitswahn, der nicht selten zu Essstörungen und späterem Übergewicht führt. Männer gehen mit ihrem Gewicht lockerer und bedenkenloser um und realisieren die Problematik oft erst, wenn es zu spät ist.
Die Hoffnung ruht auf der Langzeit-Ausbildung als permanentem Prozess, der bei den Kleinkindern beginnt und sich im Erwachsenenalter positiv auswirken sollte. Sofern nicht unsere politischen Freiheitsakrobaten unter dem Vorwand der heiligen Marktoptimierung alle Bestrebungen weiterhin sabotieren, eine Umkehr herbeizuführen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:51 |
Kinder im Spital. Die Kleinen befinden sich in einer ganz besonderen Situation, oft von den Eltern getrennt, sind sie einer Medizinalwelt ausgeliefert, von der sie wenig oder nichts verstehen und die Behandlung ist oft mit Schmerzen verbunden. Dass das Personal liebevoll und freundlich mit ihnen umgeht, ist zwar wichtig, nimmt aber nicht alle Ängste weg.
Ich erinnere mich, als ich vor nunmehr 50 Jahren mein Studienjahr in England verbrachte, hatte man auf Umwegen erfahren, dass ich aus der Schweiz komme. Und so wurde ich von einem Spital in der Nachbarstadt angefragt, ob ich die Möglichkeit hätte, von Zeit zu Zeit vorbei zu kommen, sie hätten unter den Patienten ein kleines Mädchen aus der Schweiz, das kein Englisch sprach… und niemand vom Personal sei des Deutschen kundig.
Wenn ich mich richtig erinnere, hiess das Kind Sonja und hatte eine seltene Krankheit des Rückenmarks, die man nur in diesem Spital in England behandeln konnte. Ich fuhr hin und besuchte die Kleine während eines halben Jahres ein bis zwei Mal pro Woche. Ich las ihr aus Büchern und Briefen von zuhause vor, erzählte Geschichten, löste Schulaufgaben, dolmetschte zwischen dem Kind, den Ärzten und den Pflegerinnen und hielt auch Kontakt mit den Eltern in Zürich. Nach meiner Rückkehr in die Schweiz ist der Kontakt abgebrochen…
An diese Erfahrung wurde ich heute erinnert, als ich im Rahmen einer Veranstaltung zur Weiterbildung von Stiftungs-Verantwortlichen die Anouk-Stiftung kennen lernte. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Patienten den Aufenthalt im Spital und in Heimen zu „verschönern“. Dabei geht es vornehmlich um Kinderspitäler und Altersheime. Und es sind nicht vorübergehende, vergängliche Elemente (die auch ihre Berechtigung und ihren grossen Wert haben), sondern bleibende Werke: Malereien an den sonst kahlen Spitalwänden, speziell für Kinder geschaffen, von internationalen Künstlern, die sich auf diese Art von Wandmalerei spezialisiert haben.
So bringen Farben und Formen und kindgerechte Motive Freude und Helligkeit in den sonst als trist erlebten Spital-Alltag. Seit der künstlerischen Ausgestaltung, wird berichtet, sei in einigen Kliniken der Verbrauch an Beruhigungs-Mitteln deutlich zurückgegangen.
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Von Heinrich von Grünigen um 19:06 |
Diesmal geht es nicht um die Feuerwehr. Und beim Löschen höchstens um den Durst. Die Empfehlung, Wasser – sog. „Hahnenburger“ – zu trinken, ist hinlänglich bekannt. Und doch erinnert man sich: als die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz vor einiger Zeit einen Bericht veröffentlichte, in dem auf die Gesundheits-Risiken von zuviel Süssgetränken hingewiesen wurde, war der Lärm gross, den ein umtriebiger CVP-Präsident in seinem Lobby-Job als Präsident der Mineralwasserfabrikanten z.T. wider besseres Wissen (wenn er sich informiert hätte) veranstaltete. Die Folge der Walliser-Connection zum damaligen Gesundheitsminister war, dass der entsprechende Bericht von der Website genommen wurde und fortan nur noch auf Umwegen öffentlich zugänglich war.
Nach dem Wechsel an der Spitze des Departementes hat das Wasser wieder Oberwasser. Eine zusätzliche, umfassendere, wissenschaftlich nach allen Seiten hin abgesicherte Studie wurde in Auftrag gegeben und Ende September publiziert. Das Fazit ist das gleiche und kann von keiner Polit-Lobby mehr angefochgten werden. Der umfangreiche Bericht ist lesenswert und ein Grundlagendokument für künftige Aktionen.
Da trifft es sich gut, dass die Stadt Bern das internationale Wasser-Zertifikat „Blue Community“ erhalten hat, weil sie sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem öffentlichen Nass einsetzt und u.a. in sämtlichen Amtsstuben offiziell auf Hanhnenwasser bei Sitzungen umgestellt hat. Wasser darf nicht kommerzialisiert wrden, es ist ein Grundrecht der Menschen. Und für uns ein Privileg.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:42 |
Zuweilen ist es spannend, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Man kann sich Anregungen holen, ein Beispiel nehmen, vielleicht auch etwas eifersüchtig werden auf Lösungen, die anderswo gefunden werden, weil die Mittel dazu offenbar vorhanden sind.
So geht es mir jeweils, wenn ich die Website unserer amerikanischen Schwester-Organisation Obesity Action Coalition OAC anklicke und sehe, was dort wieder alles läuft. Im Monent ist es die Aktion Your Weight Matters – dein Gewicht zählt – in Gesundheitsfragen.
Da werden den Leuten Informationen näher gebracht, es wird sachlich neutral aufgeklärt, die interaktive Website lädt zum Verweilen ein… man könnte sich daran ein Vorbild nehmen. Die Website selbst spielt sich nicht als ultimativer Ratgeber auf, sondern ermutigt die Besucher, ihr Gewichtsproblem mit dem Hausarzt oder mit einem Gewichtsspezialisten zu besprechen.
Das hat natürlich in USA, wo der Anteil übergewichtiger Menschen an der Bevölkerung deutlich grösser ist als bei uns, eine besondere Bedeutung und eine landesweite Kampagne setzt auch ein spezielles Knowhow und ganz andere Mittel voraus. Aber dennoch bin ich überrascht zu sehen, dass die interesssante Seite bloss 13 „Likes“ auf facebook und 5 Twitter-Eintragungen aufweist…
Woran mag das liegen? Ist man betroffen, will sich aber nicht mit dem „Problem“ identifizieren lassen? Die Sozialen Medien wären heute eine ideale Möglichkeit, die Schranken der Anonymität und der Isolation zu durchbrechen. Aber wie müssen wir es anstellen, damit sie optimal genutzt werden? Es gibt noch viel zu tun.
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