22/9  Jammern auf Vorrat

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:42

Gut, dass das Epidemiengesetz deutlich angenommen wurde. Das Resultat zeigt, dass das Volk sich nicht von Scharlatanen mit Unwahrheiten verhetzen lässt. Das Volk weiss offenbar, was für sein Wohlbefinden und seine Gesundheit von Nutzen ist.

Ganz im Unterschied zu den Funktionären, die von Amtes wegen unser Gewerbe vertreten. Diese wittern wieder einmal Katastrophenluft und jammern im voraus über einen bösen Staat, der nichts anderes im Sinn habe als ihrer Klientel den Profit zu vermiesen.

Es geht – wie in der NZZ am Sonntag zu lesen – um ein Forschungsprojekt des Bundesamtes für Gesundheit. Dieses will nächstes Jahr mit einer repräsentativen Studie bei 2000 Probanden erheben, was und wieviel diese genau verzehren. Dabei soll auch durch Vermessung erfasst werden, wie gross, wie schwer und wie dick die Teilnehmenden sind.

Endlich! möchte man sagen, denn alle derzeit in der Schweiz zur Ernährung verfügbaren Daten beruhen auf Hochrechnungen und Annahmen: bezüglich einer wissenschaftlich soliden Erfassung unserer Eckdaten zur Nahrungsaufnahme und zur Gesundheit, die damit in Zusammenhang steht, ist die Schweiz weitgehend ein Entwicklungsland. Die Arbeiten in dieser Richtung sind eben erst angelaufen und stellen eine wesentliche Grundlage für die Optimierung der Prävention dar, ebenso wie für die wirksame Bekämpfung nichtübertragbarer chronischer Erkrankungen, die grossenteils im Zusammenhang mit dem Speiseplan stehen.

Um dem mündigen Bürger und der gesundheitsbewussten Bürgerin ein selbstverantwortetes Handeln zu ermöglichen, ist es zu allererst nötig, dass diese über solide Fakten und ein gesichertes Hintergrundwissen verfügen. Dazu dient die Grundlagenforschung, wie sie jetzt im BAG geplant wird.

Wenn der Gewerbeverband nun schon wieder auf Vorrat die Taliban-Keule schwingt, so verrät er damit einmal mehr seine wahre Absicht: die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung sind ihm schnurzegal, einziges Ziel ist die Maximierung der Profite um jeden Preis. Dies wurde in den letzten Tagen auch deutlich in der Parlamentsdiskussion um das Lebensmittelgesetz, dem die Gewerbelobby mit ERfolg sämtliche Zähnchen ausgebrochen hat, die dem Konssumenten etwas Schutz vor Täuschung und Manipulation geboten hätten…