31/1  Vive la France!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:07

Ein Staat bekennt Farben. Es geht um die Grün-Gelb-Rot-Kennzeichnung der Lebensmittel nach dem NutriScore-System. In Spanien, Belgien und Frankreich ist diese einfach lesbare Deklaration („front of package“) bereits in Anwendung.

Nun hat die französische Gesundheitsbehörde im Rahmen ihrer revidierten Empfehlungen für eine gesunde, ausgewogene Ernährung ganz offiziell auch den Rat aufgenommen, man solle die NutriScore-Etiketten beachten, um beim Einkauf die richtige, gesunde Wahl zu treffen.

Dies ist nicht die einzige Empfehlung. Sie werden in drei griffigen Rubriken zusammengefasst:

  1. Nimm mehr: Früchte und Gemüse (5 am Tag); Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen; Nüsse
  2. Bevorzuge: Raps- und Olivenöl; Bio-Produkte; saisonale und lokale Gemüse und Früchte; ausreichend aber in kleiner Menge Milchprodukte; Vollkorn-Produkte (Brot, Pasta, Reis, Mehl)
  3. Nimm weniger: Produkte mit NutriScore-Auszeichnung „D“ und „E“; verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren; Süssspeisen und gezuckerte Drinks; Produkte mit hohem Salz-Gehalt, Fleisch (Schwein, Rind, Kalb, Lamm…)

Hier wird also quasi „von Staates wegen“ auf die Bewertung eines Produktes durch NutriScore hingewiesen. Diese berücksichtigt nicht nur die reine Kalorien-Zahl oder die Menge eines bestimmten Inhaltstoffs, sondern ebenso die Zusammensetzung insgesamt, auch die Mikronährstoffe und die Nahrungsfasern. Und vor allem: die NutriScore-Wertungen werden nicht von der Lebensmittel-Industrie selber vergeben, sondern durch eine unabhängige Kommission festgelegt. Das führt nach der Erfahrung in den Ländern, wo NutriScore bereits angewendet wird, dazu, dass die Rezepturen für einzelne Produkte entsprechend angepasst werden, um eine günstigere Bewertung zu erhalten.

PS: Wer mehr zum Thema wissen möchte: am 19. Februar bringt der Kassensturz einen Beitrag dazu, u.a. mit einem Gespräch mit Dr. Michael Beer vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV.




30/1  Der Kanada-Teller

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:45

Ich habe kürzlich hier erwähnt, dass Kanada keine Milch mehr empfiehlt. Nun sehen wir im Blog von Marion Nestle anschaulich, wie die neue Verzehr-Empfehlung für Kanada aussieht, zudem im Veregleich mit dem US-Standard-Teller.

Vier Botschaften werden hier eindrücklich vermittelt: „Nimm viel Früchte und Gemüse!“ (das macht den halben Teller aus), „Iss eiweisshaltige Nahrung!“ (Fleisch, Fisch, Nüsse, Tofu, Eier, Quark, Hülsenfrüchte… machen einen Viertel des Tellers aus), „Wähle Vollkorn-Produkte!“ (Brot, Pasta… machen den restlichen Viertel aus), sowie: „Mach Wasser zum Getränk deiner Wahl!“ (Wasser ersetzt hier die Milch in der amerikanischen Teller-Version).

Dazu gibt es eine Reihe weiterer Empfehlungen für eine gesundheitsbewusste Ernährung:

  • Mach dir deine Essensgewohnheiten bewusst
  • Koche öfter selber
  • Geniesse dein Essen
  • Iss gemeinsam mit anderen
  • Beachte die Etiketten auf der Verpackung
  • Schränke deinen Konsum von Salz, Zucker und Fett ein
  • Lass dich nicht vom Food-Marketing erwischen

Das klingt zwar nach Gemeinplatz, kann aber für ein gutes Leben entscheidend sein. Und kann von jeder und jedem in Eigenverantwortung praktiziert werden. So gut!




29/1  Kühne Gesamtschau

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:31

Man müsse „gross denken“. Dann vor allem, wenn es darum geht, die weltweite Adipositas-Epidemie zu bekämpfen. Und zwar in sehr grossen Zusammenhängen. Und übegreifend: denn die weitere weltweite Ausbreitung von Adipositas könne nur dann eingegrenzt werden, wenn gleichzeitig auch zwei weitere Bedrohungen wirksam angegangen würden, nämlich der Welt-Hunger und der Klima-Wandel.

Das fordert eine internationale Expertengruppe von 43 Gesundheits-Spezialisten aus 14 Ländern in einem Bericht, der am Sonntag in der medizinischen Fachschrift The Lancet publiziert wurde. Er trägt den Titel: The Global Syndemic of Obeity, Undernutrition, and Climate Change.

So gewagt dieser Ansatz auch scheint, die Experten halten ihn für realistisch. Aber wenn man ihn realisieren will, bedingt dies ein komplettes Umdenken und eine Neu-Orientierung in allem, was die heutige Produktion und Vermarktung von Lebensmitteln betrifft. Es braucht völlig neue Lösungen für die weltweiten Transportsysteme und es bedingt, dass die KonsumentInnen bereit sind, für diese neuen Produkte einen fairen Preis zu zahlen. Vor allem aber brauche es Regierungen in allen Ländern, die den Mut haben, sich mit neuen Gesetzen gegen die multinationalen Produzenten von „Big Food“ zu stellen.

Die Zahlen sind erdrückend: rund zwei Milliarden Menschen leiden weltweit an Übergewicht und Adipositas und trotz der Kostenexplosion im Gesundheitwesen hat noch kein Land eine Strategie gegen die weiter zunehmende Fettsucht gefunden. 815 Millionen Menschen leiden weltweit an Unterernährung und 200 Millionen Kinder sind von Armut und Hunger betroffen. Die Art und Weise, wie heute Nahrung produziert wird, beschleunigt den Klima-Wandel und führt zunehmend zu Naturkatastrophen. Es muss ein globales, gesellschaftliches Umdenken stattfinden, sagt die Expertengruppe.

Dieses Umdenken müsse im Kleinen beginnen (etwa durch die Einführung einer Zuckersteuer) um in der Summe weltweit Wirkung zeigen. Die ganze Lebensmittel-Versorgung müsse ähnlich rigoros geregelt werden wie der Tabak-Konsum, vor allem, was das schrankenlose Marketing betrifft.

An drei Beispielen illustriert ein Bericht in der Los Angeles Times diese übergreifenden Zusammenhänge: die Automobilität begünstigt unseren Bewegungsmangel und damit das Übergewicht, und produziert bis zu 25% des Treibhausgases; der exzessive Weizen- und Mais-Anbau führt zu hochverarbeiteten, dick machenden Lebensmitteln und verursacht gleichzeitig bis zu 30% des Treibhausgases; die Fleisch-Produktion führt zu Waldrodung und heizt damit den Klima-Wandel an, die intensive Viehwirtschaft ist die Folge von zu hohem Fleischverzehr, der wiederum Übergewicht begünstigt, während das gestörte Klima in Schwellenländern zu Naturkatastrophen wie Trockenheit und Überschwemmungen führt, was für arme Völker Hungersnöte bedeutet.

Angesichts dieses Panoptikums – dafür wird neuerdings der Begriff „Syndemie“ verwendet, ein Zusammenzug aus „Synchron“ und „Pandemie“ – möchte man sich wünschen, dass weltweit möglichst viele Gretas auftreten und mit jugendlicher Kraft zum Massenprotest anfeuern…




28/1  Alles mit scharf?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:06

Gelobt sei, was scharf ist. An diesen – leicht abgewandelten – Spruch musste ich denken bei der Lektüre des aktuellen Newsletters von Fern-Mediziner Dr. med. Samuel Stutz. Es geht um seine „Aeschbacher-Diät“ und um Erläuterungen dazu. In der jüngsten geht es um Schärfe – beim Essen: „Scharf macht schlank“.

Und da erinnere ich mich gleichzeitig an einen Kollegen von früher, einen waschechten Walliser. Wann immer wir uns zum gemeinsamen Mittagessen trafen – damals, im „Rendez-Vous“ – bestellte er die Tages-Pizza, und zwar „extra scharf“. Das bedeutete, dass man ihm ein spezielles Gefäss brachte, gefüllt mit geschnittenen Peperoncini in Öl, die er dann zusätzlich zu den bereits aufgelegten halben Peperoncini noch dick auf seiner Pizza verteilte. Wenn er dann herzhaft in die Stücke biss, liefen seine Wangen, Schläfen und die Stirne dunkelrot bis blau an, seine Augen tränten und Schweiss perlte auf seiner Haut…

Der Kollege hatte keinerlei Gewichtsprobleme. Er war hochgewachsen, von kräftiger Statur, wirkte durchtrainiert und sportlich gestählt. Der leibhaftige Beweis für die Wirksamkeit der scharfen Verköstigung, wie im Stutz-Newsletter beschrieben.

Und noch eine weitere Erinnerung steigt auf: als ich (vor nunmehr einem halben Jahrhundert) in der nordenglischen Industriestadt Sheffield studierte, stammte einer meiner Kommilitonen aus Indien. In seiner Studenten-Klause betrieb er eine kleine Küche, wo er traditionelle indische Speisen zubereitete. Er lud uns regelmässig zum Essen ein und ich war einer der Wenigen, die seine Kost ohne Augenverdrehen, Hecheln und Nach-Wasser-Rufen verzehren konnte. Er ass konsequent fleischlos, aber die Art, wie er das Gemüse würzte, liess jeden Gedanken an Fleisch vergessen… und ich war damals so schlank wie man nur sein konnte. Es muss also was dran sein.




25/1  Kleinere Flasche

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:23

Nun wird gejammert. Es sei Betrug an den KonsumentInnen, eine versteckte Preiserhöhung, und überhaupt! KonsumentInnen-Organisationen schimpfen, Medien empören sich, befragte Passanten stimmen ein…

Was ist passiert? CocaCola lanciert seine Brause in einer neuen, schlankeren Flasche. Statt eines halben Liters haben darin nur noch 4,5 Deziliter Platz. Stein des Anstosses: der frühere Preis bleibt der gleiche. Darüber könnte man sich ärgern, wenn es sich um ein existenzielles Grundnahrungsmittel handeln würde. Aber es geht ja um eines der vermaledeiten Süssgetränke, von denen im Interesse des gesundheitlichen Wohlbefindens ohnehin weniger getrunken werden sollte!

Da kann man es doch nur begrüssen, wenn die Trinkmenge eingeschränkt wird. Ein kleines Rechenexempel (am Beispiel der originalen Zucker-Cokes): wer bisher täglich zwei Fläschlein getrunken hat (5 Dezi enthalten 54 Gramm Zucker), der „verzichtet“ nun dank der neuen Flasche auf täglich 40 Zucker-Kalorien (1 Gramm Zucker hat 4 Kilokalorien). Aufs ganze Jahr hochgerechnet ergibt das eine Summe von 14’600 Kalorien, dies entspricht betr. Körpergewicht einer Menge von 2 Kilo Fett.

Und auf der andern Seite fordern wir eine Zuckersteuer, die zu einer Verteuerung zuckerhaltiger Nahrungsmittel führen müsste… Was sollen wir also aufbegehren, wenn CocaCola diese bereits vorzieht? (Einziger Makel: der „Ertrag“ fliesst nicht präventions-wirksam in die Mittel des Gesundheitswesens sondern bleibt beim Mutterkonzern.)

Doch auch dieser kann aufklären und informieren, wie seine Website zum Thema „Zucker“ beweist…




23/1  Tschüss Milch…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:40

Das ist ja revolutionär. Schon vor einem Jahr sprach man davon, dass die Gesundheitsbehörden in Kanada daran arbeiteten, ihre Ernährungsempfehlungen zu revidieren, und zwar in Richtung vegetarisch: kaum noch Fleisch, pflanzliche Proteine, viel Gemüse und Obst und vor allem – keine Milchprodukte mehr obligatorisch.

Nun erfährt man, dass die Pläne umgesetzt wurden und Milche und Milchprodukte tatsächlich aus der kanadischen Lebensmittel-Pyramide entfernt wurden.

Das ist ein massiver Eingriff in die aktuelle Landwirtschaft, die vielerorts noch stark auf die Milchproduktion fokussiert ist. Plötzlich soll der „Kuhsaft“ für unsere Gesundheit abträglich sein, nachdem doch bisher so intensiv für dessen Verzehr geworben worden war, von den „müden Männern“, die munter gemacht werden, über „drink a pint of milk a day“ bis zur verbissenen Kontroverse darüber ob Milch nun effektiv starke Knochen mache oder nicht. Ein harter Schlag für die Superkuh Lovely, die telegen allerlei unmögliche Kunststücke vollbringen durfte…

Werden andere Länder nachziehen? Hat man nur auf das Signal aus Kanada gewartet? Verlieren die Molkerei-Produkte ihren Status in der Volksgesundheit und werden bestenfalls zum Gegenstand gelegentlichen Genuss-Konsums in Form einer erlesenen Käsespezialität oder einer exquisiten Süssspeise?

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich dazu sagen: im Rahmen meiner ketogenen Ernährung verzichte ich seit nunmehr drei Jahren praktisch komplett auf Milch, schnause nur gelegentlich etwas Käse (meist in geschmolzener Form) und habe dabei weder den Eindruck noch festgestellt, dass mir dadurch etwas zu meinem gesundheitlichen Wohlergehen fehlen würde. Milch muss man offenbar nicht zwingend mögen. Aber dem Heidi beim Alpöhi hat sie halt doch geschmeckt, so frisch von der Geiss.




22/1  Hunger und Überfluss

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:51

Die Schere geht auseinander. Das ist das sehr summarische Fazit des aktuellen Berichts der FAO (Food and Agriculture Organisation der UNO) mit dem Titel: Food Security and Nutrition in the World. Oder anders gesagt: die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, nimmt seit 2014 wieder stetig zu, während die Anzahl jener Personen, die von Übergewicht und Adipositas betroffen sind, nach wie vor im Steigen begriffen ist. Weltweit ist heute jeder achte Erwachsene adipös – das sind 12,5 Prozent. (Mit ihren 12 % liegt die Schweiz also genau im globalen Durchschnitt.) Und paradoxerweise zeigt der Bericht auch auf, dass beide Phänomene in verschiedenen Ländern dieser Welt gleichzeitig auftreten!

Diese Publikation fällt zusammen mit einem Experten-Bericht, der eine radikale Beschränkung der verzehrten Nahrungsmenge vorschlägt, wenn sich die wachsende Weltbevölkerung auch in Zukunft gesund ernähren will, ohne dabei den Planeten durch rücksichtslose Plünderung zu zerstören… anschaulich dargestellt in einem TagesAnzeiger-Bericht.

Wenige Gramm Fleisch pro Tag, „nur“ noch 30 Gramm Zucker (heute essen die SchweizerInnen im Schnitt 110 Gramm!), 200 Gramm Obst (ein kleiner Apfel) und 200 Gramm Gemüse… mit einer maximalen Kalorienzahl von 2’400 pro Tag. Ein solcher Speiseplan würde quasi automatisch das Aus bedeuten für all die Döner- und Kebab-Buden, die Donut-Shops, die Burger-Brätereien… und in den Warenhäusern könnten ganze Regale geschlossen werden.

Mit reichlich schlechtem Gewissen habe ich heute zu Mittag eine ansehnliche Portion Bohnen und ein halbes Poulet vom Grill verspeist, wohl wissend, dass ich damit die empfohlene Menge massiv überschritten habe!




21/1  Iss dys Gmües!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:38

Eine Aufforderung an Kinder. Gut gemeint, aber oft wirkungslos. Und die Vorlieben der Kleinen sind ja recht sprunghaft, ich erlebe das immer wieder bei meiner Enkelschar. Knapp ein Jahr alt, mampfen sie mit Behagen alles, was sich vom Teller in den Mund schieben lässt und kauen verzückt darauf herum. Auch wenn mehr als die Hälfte am Boden landet, werden sie doch satt und zufrieden…

Später entwickeln sich Vorlieben und Abneigungen. Was eben noch begehrt war, wird nun verabscheut. Neuem wird mit Skepsis begegnet. Auch kleinste Mengen sind nicht genehm, wenn es ums Probieren geht. Oft ist schon der Name ein Ausschlussgrund. Die fünfjährige Lotta weigerte sich beharrlich, einen Schnitz einer herrlich süssen Orange auch nur anzufassen, nachdem ich ihr unvorsichtigerweise gesagt hatte, „früher“ hätte man diese Art von Früchten ihrer tiefroten Farbe wegen „Blutorangen“ genannt… – Wääääk, gruusig, Bluet!

Wie bringt man die Menschen dazu, mehr von dem gesunden Zeug zu verzehren? Eine Forschergruppe in England hat sich dieser Frage angenommen und ist zu einer schlichten Erkenntnis gelangt: einerseits muss man den Leuten das Gemüse und die Früchte einfach immer wieder und immer wieder anbieten… (Frauen, denen wiederholt Gemüse angeboten worden war, assen in der Studie mehr davon als Frauen, denen nur einmal Gemüse angeboten wurde… wer hätte das gedacht!!!); anderseits wird mehr davon gegessen, wenn dies mit einer positiven Erfahrung verbunden, also „belohnt“ wird (etwa mit einem freundlichen Wort, einem Lächeln oder einer besonders schmackhaften Zubereitung….).

Von Franz Hohler gibt es ein Lied mit diesem Titel. Wir hatten die damals natürlich beschafft. Hört man sie sich heute an, kommt sei einem vor wie eine Botschaft aus einer fremden Welt…. Aber „richtig“ wäre die Empfehlung natürlich noch allemal.




17/1  Denk dich schlank!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:43

Hypnose kann hilfreich sein. Es gibt Leute, die dank Hypnose von der Zigarette losgekommen sind. Anderen nimmt sie die Schmerzen beim Zahnarzt. Trotzdem ist sie für manche als dunkle Woodoo-Kunst der Verführung, der Manipulation und der Unterjochung unter einen fremden Willen suspekt. Das mag mit entsprechenden Variété-Shows zusammenhängen,die über lange Zeit ihr Image geprägt haben.

Nun tut sich beim Thema Gewichtsverlust ein neues Kampffeld auf, wie eine Talk-Sendung auf Tele Top dokumentikert: es geht um „Selbsthypnose“ und ein neues Buch mit dem Titel: Endlich schlank durch Selbsthypnose. Befragt werden der Autor und die Autorin, der Hypnose-Spezialist Hansruedi Wipf und die Ernährungs- und Hypnose-Fachfrau Sandra Blabl.

Wipf hat mit der von ihm entwickelten Methode (die im Gespräch nicht detailliert dargestellt wird) 30 Kil0 abgenommen und dies – wie er sagt- gehalten (wie lange, sgt er nicht). Die Selbsthypnose, zu der das Buch (mit einer CD) die Aanleitung gibt, vermittelt laufend eine Eigen-Motivation, welche hilft, die nötigen Veränderungen konsequent einzuhalten: Umstellung des Essverhaltens (auch hier lassen sich im Gespräch Einzelhneiten nur vermuten) und mehr Bewegung.

Durch Hypnose und Selbsthypnose werde das Unterbewusste so justiert, dass das „richtige“ Verhalten automatisch zur Anwendung komme, da sein Einfluss auf unsere Ernährungsgewohnheiten übermachtig sei und uns immer wieder auf den alten Pfad der Sünde zurückführen möchte…

Das Gespräch macht auf jeden Fall neugierig. Das Thema „Hypnose zum Abnehmen“ ist ja nicht neu, die Frage ist nur, wie informativ und verständlich das Buch abgefasst ist und vor allem: wie lange der Erfolg effektiv anhält. Wir sind gespannt, mehr zu erfahren.




14/1  Vorsicht: Medikament

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 14:47

Die meiste Gewichtszunahme kommt vom Essen. Das ist eine banale Erkenntnis, denn ohne Zufuhr von „Energie“ könnte sich diese nicht zu unerwünschten Reserve-Depots einlagern. Aber es gibt auch Fälle, in denen ein Anstieg des Körpergewichts quasi „fremdverschuldet“ ist, indem ein bestimmtes Medikament unseren Stoffwechsel ungünstig beeinflusst.

Kanadische Forscher haben ermittelt, welche Wirkstoffe in welchen Medikementen eine solche Nebenwirkung haben und wie allenfalls mit diesem Phänomen umzugehen sei. Das Resultat der Studie ist nicht überraschend: die bekanntesten „Dickmacher“ sind wohl die Cortison-haltigen Produkte, aber auch zahlreiche Präparate, die zur Behandlung von Psychosen und Depressionen dienen.

Wichtig ist die Erkenntnis, dass nicht alle Menschen auf die gleichen Präparate gleich reagieren. Die Reaktionen des Körpers sind absolut individuell. Steigt nach Verschreibung eines neuen Medikamentes das Gewicht um mehr als 2 Kilo pro Monat an, ohne dass der Lebensstil verändert wurde, ist eine Konsultation beim Arzt angesagt. Für die meisten Medikamente gibt es ähnlich wirkende Ersatzstoffe, die daraufhin geprüft werden können, ob sie auch einen Einfluss das Gewicht haben.

Eine Verschreibung, die zu Gewichtszunahme führt, sollte nie als solche akzeptiert und einfach hingenommen werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, mit dem Arzt Rücksprache zu nehmen und auf einer anderen Lösung zu bestehen.