21/1  Iss dys Gmües!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:38

Eine Aufforderung an Kinder. Gut gemeint, aber oft wirkungslos. Und die Vorlieben der Kleinen sind ja recht sprunghaft, ich erlebe das immer wieder bei meiner Enkelschar. Knapp ein Jahr alt, mampfen sie mit Behagen alles, was sich vom Teller in den Mund schieben lässt und kauen verzückt darauf herum. Auch wenn mehr als die Hälfte am Boden landet, werden sie doch satt und zufrieden…

Später entwickeln sich Vorlieben und Abneigungen. Was eben noch begehrt war, wird nun verabscheut. Neuem wird mit Skepsis begegnet. Auch kleinste Mengen sind nicht genehm, wenn es ums Probieren geht. Oft ist schon der Name ein Ausschlussgrund. Die fünfjährige Lotta weigerte sich beharrlich, einen Schnitz einer herrlich süssen Orange auch nur anzufassen, nachdem ich ihr unvorsichtigerweise gesagt hatte, „früher“ hätte man diese Art von Früchten ihrer tiefroten Farbe wegen „Blutorangen“ genannt… – Wääääk, gruusig, Bluet!

Wie bringt man die Menschen dazu, mehr von dem gesunden Zeug zu verzehren? Eine Forschergruppe in England hat sich dieser Frage angenommen und ist zu einer schlichten Erkenntnis gelangt: einerseits muss man den Leuten das Gemüse und die Früchte einfach immer wieder und immer wieder anbieten… (Frauen, denen wiederholt Gemüse angeboten worden war, assen in der Studie mehr davon als Frauen, denen nur einmal Gemüse angeboten wurde… wer hätte das gedacht!!!); anderseits wird mehr davon gegessen, wenn dies mit einer positiven Erfahrung verbunden, also „belohnt“ wird (etwa mit einem freundlichen Wort, einem Lächeln oder einer besonders schmackhaften Zubereitung….).

Von Franz Hohler gibt es ein Lied mit diesem Titel. Wir hatten die damals natürlich beschafft. Hört man sie sich heute an, kommt sei einem vor wie eine Botschaft aus einer fremden Welt…. Aber „richtig“ wäre die Empfehlung natürlich noch allemal.