6/12  Besser als jede Steuer

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:57

Mit schöner Regelmässigkeit tauchen immer wieder politische Forderungen auf. Nach einer Fettsteuer, nach einer Besteuerung von Süssgetränken, nach einer Steuer auf besonders kaloriendichten Lebensmitteln… und mit ebensolcher Regelmässigkeit wird die Abwehrmaschinerie angeworfen und hört man von Ländern, in denen entsprechende Tax-Auflagen wieder abgeschafft worden sind.

Jetzt aber kommt im British Medical Journal ein Bericht mit einer ebenso schlichten wie einleuchtenden Aussage: im Kampf gegen Adipositas und Übergewicht sei es wirkungsvoller, die „guten“ Lebensmittel zu verbilligen als die „schlechten“ zu besteuern. Zwar kann ich die Begründung, die zu dieser Erkenntnis geführt hat, nicht nachlesen, denn dieser Text ist im Online-Dienst kostenpflichtig und ich könnte ihn hier auch gar nicht verlinken. Aber ich habe keinen Grund, an der Seriosität dieser Aussage zu zweifeln, wenn sie im bmj steht.

Angenommen, es ist tatsächlich so, und daran wollen wir nicht rütteln, so bleibt die Frage nach dem Geld: woher kommt es? Steuern auf „ungeeigneten“ Lebensmitteln bringen Geld in die Staatskasse, das entweder verwendet werden kann fürs Stopfen von Finanzlöchern anderswo, oder aber – was wesentlich sympathischer erscheint – zur Finanzierung von Informations- und Aufklärungskampagnen.

Werden jedoch „geeignete“ Produkte verbilligt, so muss der fehlende Betrag ja von inrgend wo her kommen, die Produzenten und Verteiler sollen nicht darunter leiden müssen, dass sie Produkte herstellen und anbieten, die für die Gesundheit bekömmlich sind. Diese Vergünstigungs-Beiträge könnten mit einer Besteuerung an anderem Ort wieder hereingeholt werden… aber „einfach so“ würde der Staat das Geld nicht locker machen. Wir stehen also vor einem Ausgleichs-Dilemma, für das vielleicht eine Antwort im bmj steht, wenn man denn zahlen würde, um sie eventuell lesen zu können. So bleibt die Vermutung.


Ein Kommentar zu “Besser als jede Steuer”

  1. Leoluca Criscione sagt:

    „The AMERICAN PARADOX“ zeigt uns ganz deutlich, dass sogar in USA die höhe Fettleibigkeitsrate NICHT durch die Verzerrung von FAST FOOD verursacht wird! Aauch in USA gilt: Gesund essen und dick sterben“ https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10151959717322459&set=pb.533952458.-2207520000.1386364658.&type=3&theater

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