21/6  Struktur und Kalorien

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:02

Und die Grossmutter hatte doch recht. Denn nun scheint wissenschaftlich erwiesen, dass weniger Kalorien zu sich nimmt, wer lange und langsam kaut beim Essen. Die Textur/Struktur der Nahrung spielt dabei neben dem Geschmack eine wesentliche Rolle: ob hart, weich oder flüssig, der jeweilige Aggregat-Zustand einer Speise beeinflusst die sensorische Wahrnehmung im Mund und damit auch die Menge der Kalorien, die aufgenommen wird.

Zu diesem – eigentlich ja nicht verblüffenden – Resultat ist eine Forschergruppe in Singapur gekommen. Sie hat die Zusammenhänge zwischen der strukturellen Beschaffenheit von Lebensmitteln, der Art, wie diese verspeist und wie sie vom Organismus insgesamt „wahrgenommen“ werden, untersucht.

Erste Erkenntnis: je „solider“ (bissfest) ein Lebensmittel ist, umso nahrhafter wird es wahrgenommen, da es intensiver im Mund bearbeitet (gekaut) werden muss und sich so besser mit den Geschmacksknospen verbindet. Stark gesüsste, flüssige Produkte werden automatisch in grösseren Mengen geschluckt, ohne dass sie sättigend wirken. Was neben dem Zuckergehalt einer der wesentlicvhen Gründe dafür ist, dass Süssgetränke dick machen.

Wenn man bei „fester“ Nahrung das Verzehr-Volumen dank ausgiebigerem Kauen – „Schmauen“ lässt grüssen! – von 50 Gramm pro Minute auf 40 Gramm pro Minurte reduziert, so verringert sich dadurch die Menge der Kalorien um 10-15%.

Die Forscher in Singapur nehmen an, dass sie mit ihren Studien für manche Anbieter im Lebensmittel-Bereich interessante Perspektiven aufgezeigt haben, wie die Wahrnehmung von Speisen im Interesse eines gesunden Lebensstils verbessert werden kann.

Aber eigentlich hat dies das Müetti schon lange gewusst.