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Von Heinrich von Grünigen um 15:32 |
Er sagte es nicht ohne Stolz. Neulich war ich bei einem ehemaligen Kollegen zu Besuch. Es war ein gemütlicher Ausflug in vergangene Zeiten. Aber es gab auch ein Thema, das uns beide aktuell beschäftigt. Der Kollege hatte, wie die meisten von uns im Alter, langsam aber stetig Gewicht zugelegt. Bis er eines Morgens realisierte, dass er etwas unternehmen müsste. Aber was? Nach einer Konsultation bei der Ernährungsberatung stellte er die Weise, wie er sein Essen zu sich nahm, um. Von Vorteil war, dass seine Gemahlin gerne und gut kocht. Und so beschloss das Paar, einen neuen Weg in der Verpflegung zu beschreiten. Die Schritte auf diesem Weg sind simpel, einleuchtend und auch praktikabel:
Weitgehender – aber nicht totaler – Verzicht auf Kohlenhydrate (Brot, Teigwaren und Zucker). – Begrenzung der Essensportionen schon bei der Zubereitung, indem nur soviel eingekauft wird, wie verbraucht werden kann. Zubereitet wird nur gerade die Menge, die ausreicht für zwei mässige Portionen, so gibt es keine Reste und es kann vor allem auch nicht nachgeschöpft werden. Das proteinreiche Frühstück besteht aus Magerquark mit Früchten – Buttergipfeli mit Konfitüre sind passé…
Mit dieser klaren Begrenzung der Verpflegung hat der Kollege in kurzer Zeit 20 Kilo abgenommen und fühlt sich nicht nur erleichtert, sondern auch fitter und unternehmenslustiger.
Ich halte dies für eine interessante, von der Ernährungsberatung unterstützte Methode, sich selber auf den richtigen Kurs zu bringen: nachahmenswert!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:34 |
Das war des grossen Namensgebers unwürdig. Erst heute bin ich auf einen Beitrag im SRF-Wissenschaftsmagazin aufmerksam gemacht worden. In einem 6-Minuten-Filmchen wurde Ende Januar ein „Fall“ dargestellt von einer jungen, lebenslustigen Frau, die im Internet auf die Influencer-Empfehlung gestossen ist, wenn man fit bleiben oder werden wolle, solle man beim Essen auf Kohlenhydrate verzichten: Low Carb.
Was das ist, zeigt Einstein in einem kleinen Animationsfilmchen, das leider die (seit Atkins) veralteten Prinzipien „keine Früchte, kein Gemüse, keine Teig- und Backwaren, dafür viel Fett, Fleisch und Milchprodukte“ kolportierte. Wie streng die Protagonistin die Anweisung befolgte, wird nicht gezeigt. Dafür trainiert sie auf Teufel komm raus im Fitnessstudio… und bald stellen sich schlimme Nebenwirkungen ein: Kopf- und Bauchschmerzen, Haarausfall, Antriebslosigkeit und Depression… Bei einem Ernährungsguru, der Leistungssportler berät, findet sie Hilfe. Er eröffnet ihr, wie unverzichtbar Kohlenhydrate doch für eine gesunde Lebensweise sind. Jetzt geht es ihr wieder gut.
Fazit für die Zuschauenden: Verzicht auf Kohlenhydrate kann Ihre Gesundheit gefährden!
Das ist – in dieser Verallgemeinerung – Blödsinn. Low Carb-Ernährung ist ein absolut tauglicher, zunehmend akzeptierter Weg zur Gewichtsreduktion, wenn dieses Ziel bei Übergewicht und Adipositas oder bei anderen Stoffwechselstörungen angestrebt wird. Dabei gibt es verschiedene Abstufungen, von der teilweisen Reduktion des Zucker-Anteils in der Nahrung insgesamt, bis zu einer Hardcore-Lösung mit fast völligen Verzicht. Der führt dann zu einer ketogenen Ernährung, die den Körper veranlasst, die notwendige Energie in Form von Ketonkörpern selber zu produzieren und damit die Fettreserven effizient aufzubrauchen.
Im Einstein-Beitrag sah die Akteurin keineswegs so aus, als müsste sie ihr Gewicht reduzieren. Ein massiver Kohlenhydrate-Verzicht war also grundsätzlich nicht angezeigt. Überdies powerte sie sich im Fitnessstudio noch zusätzlich aus, was ihren Organismus extrem strapazierte. – Kurz: ein eindeutiger „Sonderfall“ einer verfehlten Praxis wurde als allgemeines Beispiel präsentiert, das in einer generellen Warnung vor einer Low Carb-Ernährung mündete. Das muss alle, die nach Möglichkeiten zu einer wirksamen Gewichtsreduktion suchen, unnötig verunsichern.
Die einzig legitime Botschaft, die hätte (und zwar deutlich) formuliert werden müssen: Lasst euch nicht von Influencern zu einem falschen Verhalten verleiten, konsultiert Fachleute und lasst die Finger von unbedachten Diäten, die euch nicht von ausgewiesenen Experten empfohlen werden. – Hier geht es zum Einstein-Beitrag.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:15 |
Da bahnt sich etwas an. Auch wenn mein halbes Bauernbuben-Herz dabei blutet: die Zukunft wird sich wohl anders nicht bewältigen lassen. Es geht um neue Technologien für die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. Eine davon ist das „vertical farming“, also quasi „senkrechte Landwirtschaft“.
Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt ein informatives Kurzvideo: in einem geschlossenen Gebäudekomplex werden auf über einander hängenden Plateaus, die in einem Paternoster-Mechanismus rotieren, verschiedene Nahrungspflanzen gezogen. So lässt sich auf begrenztem Raum eine grosse Fläche anbauen, unabhängig von aktuellen Klima und völlig ohne Pestizide, reinstes Bio-Gemüse.
Die Produktion ist zudem nicht von verfügbaren Freiflächen abhängig, sondern kann mitten in urbane Komplexe verlegt werden, nahe zu den KonsumentInnen, womit Transportwege verkürzt werden und keine Umweltbelastung verursacht wird…
Das klingt ein wenig nach schöner neuer Welt und beim Betrachten des Filmchens habe ich mich an die Debatten erinnert, die wir geführt haben, als die ersten „hors-sol“-Tomaten auf den Markt kamen: das sei der Untergang der gesunden Ernährung, ein dermassen künstlich aufgepäppeltes Gezücht könne ja naturgemäss nur schlechter sein als das, was im heimischen Garten und auf der eigenen Scholle heranwächst… Inzwischen haben wir uns an diese Erzeugnisse gewöhnt und haben zur Kenntnis genommen, dass die intensive Bewirtschaftung beim traditionellen Gemüsebau und der konventionellen Landwirtschaft zu einer unheilvollen Verseuchung des Bodens mit Killergiften geführt hat, mit einer noch nicht abzusehenden Langzeitwirkung auf unser Trinkwasser und damit auf unseren generellen Gesundheitszustand.
Unser ganzes agrarisches Versorgungskonzept muss radikal überdacht und reformiert werden. Auch hierzulande hält das Bauernsterben weiterhin an, die Konzentration zu immer grösseren Komplexen ist nur aufzuhalten mit neuen Technologien…
Wir tun gut daran, uns rechtzeitig mit einem vorurteilsfreien Umdenken zu befassen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:16 |
Das Klima-Thema ist allgegenwärtig. Nicht nur wetterbedingt. Greta besucht den Friday-Kongress der Jungen in Lausanne und kommt nicht darum herum, in allen Medien aufzutauchen. Cool finde ich ihre Antwort auf die Frage des ZDF-Reporters, was sie zu Donald Trump sagen würde, wenn sie vor ihm stünde. Dass der Klimawandel real schon näher bei uns ist, als es manche wahr haben möchten, zeigt eine Recherche im Newsportal Infosperber: er kommt nicht, er ist bereits da.
Wer nicht ideologisch verblendet ist wie ein gewisser – wenn auch chancenloser – Ständerats-Kandidat im Kanton Zürich, der muss sich ernsthaft Gedanken machen, was denn sein persönlicher Beitrag sein könnte und sein muss auf dem Weg zu einer CO2-freien Gesellschaft. Dabei wird rasch klar (und darüber wird wohl auch in Lausanne derzeit diskutiert), dass es künftig nicht nur kein Wachstum mehr gegen darf, sondern dass in allen Bereichen VERZICHT angesagt ist. Nach dem schlichten Motto: Weniger ist mehr.
Aber: Worauf verzichten? Bahn statt Flugzeug? (Wie lautete doch einst der SBB-Werbeslogan: „Der Kluge reist im Zuge.“ Dem fügten wir auf Berndeutsch jeweils bei: „Der Klugere nimmt die Flugere.“) Oder gar nicht mehr Reisen? Von jeder unnötigen Mobilität absehen? (Aber was wäre denn unnötig? Einst machte man sonntags sogenannte Pässefahrten…)
Wie schwierig Verzicht im Alltag sein kann, wissen alle, die sich in ihrem Bemühen, ihr Gewicht zu reduzieren, bei der Nahrungs-Aufnahme einschränken sollten oder es versuchen: nur kleine Portionen schöpfen, kein Nachschlag, schon beim Einkauf auf zu grosse Mengen verzichten, sparsam mit den Lebensmitteln umgehen, kein Dessert nehmen, nicht snacken…
Neben dem Verzicht auf Kunststoffverpackungen (der ja noch relativ leicht fällt), könnte eine kleine aber doch wirksame Massnahme der bewusste Umgang mit Esswaren sein: der Kampf gegen Foodwaste. Ich war überrascht, heute in einem Newsletter zu lesen, wie breit und vielfältig entsprechende Aktionen und Angebote hierzulande sind! Also, verzichten wir.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:40 |
Ein bemerkenswerter Gerichtsentscheid. Lange war „das Vouch“ der Überzeugung, dass Menschen, die einer „Sucht“ verfallen sind und nicht mehr davon loskommen, an ihrem Zustand „selber schuld“ seien und deshalb keinen Anspruch auf Invaliden-Unterstützung haben können, wenn sie nicht (mehr) in der Lage sind, einem Erwerb nachzugehen.
Nun hat das Bundesgericht entschieden, dass dem nicht (mehr) so sei. Aufgrund medizinischer Erkenntnisse wurde festgelegt, dass Suchtbetroffene einen Krankenstatus haben, der zum IV-Bezug berechtigen kann, wenn die entsprechenden Abklärungen positiv sind. Es ist also nicht so, dass sich nun eine verschwenderische Giesskanne über all die Junkies ausschütten würde, die man für „bloss zu faul zum Arbeiten“ hält, wie die parteipolitisch gestählten Sozialstaat-Abbauer sofort jaulen. Es muss jeder Fall sorgfältig abgeklärt und geprüft werden, ehe eine Unterstützung fliesst.
Aber das Urteil hat noch einen anderen Aspekt: Adipositas wird in der deutschen Umgangssprache als „Fettsucht“ bezeichnet, dies wohl, weil ein „süchtiges“ Essverhalten (wodurch auch immer bedingt) zum Zustand einer physischen Verfettung geführt hat. Und auch hier ist ein Grossteil der Öffentlichkeit noch immer überzeugt, dass die Betroffenen jederzeit ihr Verhalten ändern könnten und es deshalb in ihrer eigenen Verantwortung liege, ihr Gewicht zu reduzieren und ihr Fett zu verlieren.
Seit Jahren ist die Adipositas von der Weltgesundheitsorganisation als „Krankheit“ definiert, was aber noch nicht in allen Ländern offiziell anerkannt und entsprechend respektiert wird. Nach wie vor ist auch in der Medizin die Auffassung vorherrschend, dass Übergewicht und Adipositas zwar einen „Risikofaktor“ für bestimmte Erkrankungen darstellen, aber die Therapie ist in vielen Fällen auf die Behandlung dieser Begleiterkrankungen ausgerichtet. Zwar haben wir eine sehr gute Regelung mit den Krankenkassen, was die chirurgischen, bariatrischen Operationen betrifft, auch werden von den meisten Kassen die Kosten für Physiotherapie und Ernährungsberatung oder psychologische Betreuung übernommen, wenn gewisse Kriterien erfüllt sind, aber bei der Invaliden-Entschädigung gibt es noch keine verbindliche und vor allem einheitliche Regelung. Zahlreich sind die Fälle, die in den verschiedenen Kantonen und Landesteilen nach unterschiedlichen Kriterien behandelt werden… – Vielleicht müsste auch mal eine Adipositas-Patientin einen Musterprozess vor Bundesgericht durchstehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:58 |
In den drei Wochen meiner Ferien habe ich so richtig gefaulenzt. Aber das Faulenzen birgt ein Risiko hinsichtlich des Essverhaltens: wenn man ferienhalber keiner „geregelten“ Tätigkeit nachgeht, die klare Zeitfenster für die Verpflegung lässt, ist die Gefahr gross, dass das unkontrollierte Essen (vulgo „Schnausen“ oder gewählter: „Snacking“) zum Zeitvertrieb wird… Jedenfalls bin ich am Ferienende gut zwei Kilo schwerer als an deren Anfang. Ok, das lässt sich wieder beheben.
Aber es steht in einem interessanten Kontrast zu bestimmten Ergebnissen einer Forschergruppe, die untersucht hat, welchen Einfluss auf den Gewichtsverlust das individuelle Essverhalten nach einem bariatrischen Eingriff hat. Demnach hatten Probanden, welche sich nicht nach einem fixen Zeitschema verpflegten, sondern „intuitiv“ assen, also bewusst auf Hungergefühl und Sättigung achteten und nur dann Nahrung aufnahmen, wenn sie tatsächlich Hunger verspürten, deutlich besser bzw. mehr abgenommen.
Nun ist „Hunger“ ja ein Gefühl, das die meisten von uns in seiner ursprünglichen, existenzbedrohenden Form gar nicht mehr kennen bzw. nie kennen gelernt haben. Wir essen, weil wir Lust auf bestimmte Speisen haben, weil wir durch sensorische Botschaften dazu „verführt“ wurden, weil das Beisammensein am Tisch zur Geselligkeit gehört. Und gerade bei Bariatrie-PatientInnen stellt sich ja nach der Operation – individuell unterschiedlich, aber durchaus wirksam – das Phänomen ein, dass der Eingriff am Magen-Darm-Trakt eine direkte Auswirkung auf Bildung und Wirkung der Hunger- und Sättigungs-Hormone hat.
Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass es einer klaren Willens-Anstrengung bedarf, im Alltag konsequent auf „Snacking“ zu verzichten. Würde ich mich „nur“ auf meine Intuition verlassen, hätte dies wohl ein kontinuierliches Schnabulieren zur Folge, wie uns dies mit übermächtigen PR- und Werbeaktionen rund um die Uhr eingebläut wird… Da bleibe ich lieber vorsichtig und halte mich an den offiziellen Ernährungsplan. Es ist auch so noch schwierig genug.
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Von Heinrich von Grünigen um 11:30 |
Ich bin kein Koch-Profi. Jahrzehnte lang hatten mir meine Körperfülle und mein Gewicht jeden stehenden Aufenthalt am Kochherd kategorisch verboten. Erst jetzt, nachdem ich 80 Kilo abgenommen hatte, begann ich mich fürs Kochen zu interessieren, zumal mein Ernährungsplan mir vorschreibt, mein Essen jeweils frisch und selber zuzubereiten. Und ich merkte, dass es mir Spass macht, vom Einkauf auf dem Markt an, bis zum Schluss.
So kam mir denn die Anfrage von Philips ganz gelegen, ob ich interessiert wäre, ihren neuen Airfryer auszuprobieren, ein Frittiergerät, das mit Heissluft arbeitet, ohne schwimmendes Ölbad. Und damit auch praktisch ohne Fett auskommt. Selbst wenn das Fett inzwischen bei den meisten Ernährungskonzepten nicht mehr zuoberst auf der Liste der Sündenböcke steht: gerade bei den Erzeugnissen aus der Fritteuse ist nach wie vor Vorsicht geboten, weil sie nicht nur übermässig viel Fett bzw. Oel, sondern – je nach der Qualität des Oels bzw. der Gardauer – überdies auch zu viele Trans-Fette enthalten können, die sich negativ auf unseren Cholesterinspiegel auswirken. Sparsamer Umgang mit Fett ist daher immer noch angesagt.
Drei Wochen lang hat unser Büro-Team in der SAPS-Geschäftsstelle nun mit dem Airfryer experimentiert, haben wir uns gemeinsam durch das halbe Rezeptbuch gekocht, von Pommes, Bratkartoffeln, Gemüsefrites und Gemüse in der Folie über Schweins-Koteletts, Hamburger-Steaks, Kaninchen, ein ganzes Poulet, Spare-Ribs, Cevapcici, Hackbraten, Pizza… bis zur Hühner-Sektion mit Pouletbrüstlein, Drumsticks, Schenkel, und (für mich der krönende Abschluss) Poulet-Flügeli.
Denn ich bin ein absoluter Flügeli-Fan. Und kenne daher den Vergleich mit allen Fastfood-Theken und Gartenrestaurants, die diese Flatterdinge im Angebot haben: sie müssen aussen knusprig sein und innen butterweich sich von den Knöchlein lösen. Bepinselt mit einer selber komponierten Marinade wurden die Flügel in den Airfryer-Korb geschichtet und dann in zwei Stufen «gebacken»: zuerst 10 Minuten lang bei 200 Grad, dann 12 Minuten bei 160 Grad. Und sie liessen bezüglich Konsistenz und Aussehen nichts zu wünschen übrig!
Wir sind inzwischen ziemlich begeistert von dem Teil: nicht nur gibt es keinen verspritzten Kochherd, keinen zu reinigenden Backofen und kein verbleibendes Frittieröl, das separat entsorgt werden müsste, sondern die Airfryer-Elemente wandern in den Geschirrspüler – und fertig.
(Da dieser Blog in Zusammenarbeit mit Philips entstanden ist, besteht die Möglichkeit, einen Airfryer mit 20% Rabatt zu erwerben, mit dem Code BSAS20. Mehr dazu auf SAPS-Facebook.)
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Von Heinrich von Grünigen um 15:53 |
Sorry, offenbar ist schon Sauregurkezeit. Aber die Nachricht verspricht Hoffnung. Hoffnung für Menschen, die, ob übergewichtig oder nicht, an Verdauungsproblemen leiden und in diesem Zusammenhang mit dem Abgang von körpereigenen Winden konfrontiert sind, die man im medizinischen Fachjargon „Flatulenzen“ nennt.
Dem guten alten (und weisen) Salomon wird ja die Erkenntnis zugeschrieben, dass man die „leisen“ von den „lauten“ zumindest olfaktorisch dadurch unterscheiden könne, dass eben die einen stänken und die andern nicht.
Eine französische Firma will nun diesen uralten Menschheitsmakel ausmerzen, indem sie ein Präparat auf den Markt bringt, eine Pille, die dafür sorgen soll, dass die dem Individuum entweichenden Lüfte nicht mehr fürchterlich nach Schwefel, Fäulnis und Verwesung riechen, sondern wunderbar angenehme Düfte transportieren, wählbar in den Varianten von Rosen, Lilien, Veilchen oder Schokolade.
Somit kann die Duftnote künftig dem bevorstehenden Anlass entsprechend ausgewählt werden. Angesagt ist dann beim Date nicht mehr ängstliches Verklemmen und Unterdrücken, sondern es kann fröhlich und mit Wohlgeruch beduftet werden (vielleicht wird auch noch eine Slip-Einlage erfunden, welche den organischen Knatter-Ton in eine liebliche Melodie umwandelt, solange diese nicht für einen Handy-Klingelton gehalten wird).
Ich bin mir noch nicht sicher, welche Duftnote ich wählen würde. Skeptisch bin ich gegenüber der Variante „Schokolade“. Ich habe vor Jahrzehnten in Bern viel Zeit im Länggass-Quartier verbracht, wo dank der Toblerone-Fabrik rund um die Uhr ein süsser, schwerer und schokoladiger Geruch in der Luft lag (Bernhard Stirnimann wusste ein Lied davon zu singen)… und ich habe erfahren, dass so etwas auch leicht zu Überdruss führen kann.
Also vielleicht doch eher Veilchen.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:41 |
Vor einem Monat hat der Sportartikelhersteller NIKE für Aufsehen gesorgt. Dadurch, dass er in seinem Londoner Geschäft eine weibliche Schaufensterpuppe für übergrosse Grössen ausstellte, provozierte er hitzige Kontroversen.
Die Debatte ist symptomatisch und zeigt, wie adipöse Menschen im Kreuzfeuer der öffentlichen Meinung stehen, welche nach wie vor dominiert wird von Vorurteilen. Wer dick ist, sei zu faul, sich zu bewegen, heisst es. Wer es dann dennoch tut und sogar noch den Mut hat, dies auch in Bild und Ton zu dokumentieren, wird oft eingedeckt mit Hasskommentaren, wie die unerschrockene Journalistin und Bloggerin Alexandra Baumann.
Der Begriff „Übergrösse“ besagt es in seiner Doppelsinnigkeit: sich solchen Herausforderungen zu stellen und auch als Mensch mit Übergewicht unbeirrt seinen Weg zu gehen, braucht mehr als die landesübliche „Grösse“. Jeder Auftritt in der Öffentlichkeit wird dabei zum Spiessrutenlauf und zu einer Mutprobe der besonderen Art.
Faris Abu-Naaj, unermüdlicher Animator und Promotor von Adipositas-Selbsthilfebewegungen, ist diesen Frühling mit einer Gruppe von Adipositas-PatientInnen auf den Pilgerweg nach Santiago gegangen, um ein Zeichen zu setzen gegen die Diskriminierung übergewichtiger Menschen. Die Medien haben darüber berichtet. Auch eine Delegation aus der Schweiz war dabei. Nun hat sich Faris ein neues Projekt in Übergrösse vorgenommen: er will mit Hunderten von Adipositas-Betroffenen in Badeanzügen die Strände der Freibäder erobern, um zu beweisen: wir sind hier, wir leben unter euch und wir haben keinen Grund, uns zu verstecken! – Viel Erfolg, kann man da nur sagen!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:21 |
Ich erinnere mich an verschiedene Fasten-Versuche. Die fanden vor nunmehr bald 20 Jahren statt. Ein Aufenthalt in einer bekannten Fasten-Klinik mit Meditation, Wanderungen und Mahlzeiten aus ein paar Löffeln fader Gemüsebrühe… und nach den ersten zwei Tagen stellte sich die legendäre Fasten-Euphorie ein, man lachte übertrieben, amüsierte sich in der Gruppe, war richtig „high“ aufgrund des nahezu vollständigen Entzugs und zugleich stolz darüber, dass man es schaffte, bei den Wanderungen im lokalen Umfeld den Verlockungen der am Wegrand lauernden Gaststätten trotzig die Stirn zu bieten und sich nicht zu einem Gnagi, einen halben Poulet oder einer Käsrösti verführen zu lassen…
Auf diese Weise wurde man pro Woche drei bis vier Kilo los. Die eine Woche später prompt wieder mit auf die Waage geklettert kamen. Fasten, so das Fazit auch aus Adiposits-Fachkreisen, konnte kein gültiger und auf Dauer erfolgversprechender Therapie-Ansatz sein!
Aber nun taucht in letzter Zeit immer häufiger der Begriff des Intervall-Fastens auf. Die auch 8 : 16-Methode genannte Form der Ernährung, einfach gesagt: wöhrend 8 Stunden des Tages essen was man mag… und dann 16 Stunden lang auf jede Nahrung verzichten.
Aber auch das Fasten an sich rückt wieder in den Fokus der medizinischen Wahrnehmung: vorübergehender Nahrungs-Entzug bringt den Körper mit all seinen Organen dazu, intern für Ordnung zu sorgen, wieder mal aufzuräumen und die alten Depots aufzubrauchen… Besondere Bedeutung kommt dabei dem glegentlichen Verzicht auf Fleisch zu, wie eine aktuelle Studie belegt. Dies würde sich vor allem positiv für die Vermeidung von Diabetes Typ 2 auswirken. Und käme überdies der Forderung entgegen, im Interesse der Umwelt den Fleisch-Verzehr zu reduzieren…
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