Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 21:24 |
Feiertagshalber habe ich heute – zufällig – in die TV-Serie Schwer verliebt hineingezappt. Eigentlich wollte ich sofort weiterzappen, denn es widerstrebte mir, ein weiteres Mal zu sehen, wie übergewichtige Menschen am Fernsehen in einer Art Freak-Show vorgeführt werden, zur Belustigung derer, die ohnehin immer rasch mit Vorurteilen zur Hand sind, wenn es darum geht, die Dicken abzuqualifizieren.
Aber dann sagte ich mir, ich müsste nur schon von Amtes wegen mir dies einmal mindestens antun, um aus erster Hand zu wissen, worum es bei dieser Serie geht. So blieb ich auf dem Kanal. Das Format entspricht etwa dem von „Bauer, ledig, sucht…“: ein Single auf Partnersuche wird mit Kandidatinnen konfrontiert und sollte sich dann für die eine oder andere entscheiden. Der Begriff „schwer“ im Sendetitel ist durchaus doppelsinnig gemeint. Es sind schwere Menschen und ihre Gefühle stürzen sie in schwere Emotions-Stürme…
In der Ausgabe, die ich gesehen habe, waren es durchaus übergewichtige Männer in verschiedenen Regionen Deutschlands, meist schon etwas älter, die bisher keine Partnerin abbekommen hatten. Ihnen wurden je zwei Damen zugeteilt, auch diese bereits vom Leben etwas gezeichnet, verwitwet oder alleinerziehend… und dann kriegte man als Voyeur so mit, wie die Männlein unbeholfen von ihrem Empfinden stammelten und wie die Weiblein sich alle Mühe gaben, einen guten Eindruck zu machen, untereinander recht zickisch, wo sie doch solidarisch sein könnten, und kämpften gewissermassen um die überreifen Sonderlinge, die nicht unsympathisch waren, eher eigentlich bedauernswert.
Man kann nicht sagen, dass die Dicken bösartig vorgeführt und verarscht würden, denn letztlich sind Liebende immer auf eine besondere Art liebenswürdig, auch wenn es ja keine überwältigend neue Erkenntnis ist, dass auch in unförmig aufgequollenen Körpermassen ein liebendes Herz schlägt und eine brennende Sehnsucht sich verzehren kann… das wissen wir seit Quasimodo. So what?
Diese Emotions-Dokus ermüden und stumpfen ab. Es sind eine Art Gefühlspornos, ohne künstlerischen Wert. An sich sind sie nicht „schlechter“ als der grosse blöde Rest des Hartz-Vier-Brüll-und-Kreisch-Privat-TVs am Nachmittag. Zu befürchten bleibt einzig, dass man mit der Zeit meint, so sei das Leben.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:18 |
Homer Simpson ist der grösste Fan. Er kann keinem dieser Ringe aus weichem Teig widerstehen, die innen gefüllt sind mit Vanille- oder Schokocreme und aussen überzogen mit Zuckerglasur. Hierzulande sind sie erst vor einigen Jahren in Mode gekommen und haben die stämmigen Berliner abgelöst und den Dänischen Plunder oder die Nussecken, die vorher das Feld der süssen Zwischenverpflegungen beherrscht haben.
Der Grossverteiler, über dem ich wohne, macht es besonders raffiniert. Bei den Backwaren, nach dem Gestell mit dem Kleingebäck, den Gipfeli, Weggli, Bürli, Tessiner-Brötchen und Laugenbrezeln, kommen die verschiedenen frisch gebackenen Brote mit ihrem verführerischen Duft… und mitten im Brotregal liegen sie auf Augenhöhe in einem speziellen Körbchen: die Donuts. Zwei bis drei Sorten, aber nur wenige Stücke, so dass man immer denken muss, das seien für heute die letzten, die es noch gibt, und wenn man jetzt nicht zugreife, sei die Chance vertan… Sie stecken schon in einer halb tütenförmigen Umhüllung aus fettabweisendem Papier und ich stelle mir vor, dass eine Mitarbeiterin extra damit beauftragt ist, jeweils nur gerade so viele wieder nachzufüllen, dass der Eindruck bestehen bleibt, es seien für lange Zeit die letzten.
Natürlich weiss ich, dass es sich dabei um Kalorienbomben aus Fett und Zucker handelt und dass ein einziger davon fast so nahrhaft ist wie eine kleine Mahlzeit. Aber ich kann es mir beim wöchentlichen Einkauf doch nicht immer verkneifen, einen mitlaufen zu lassen. Offenbar zum Abgewöhnen hat sich nun ein findiger Kopf neue Rezepte ausgedacht, die für uns normale Donut-Liebhaber so grässlich wirken, dass uns der Appetit vergehen sollte: gefüllt mit Sauerkraut, mit getrocknetem Fleisch, Chili und Algen umhüllt oder mit Wasabi und Käse… Allein der Gedanke daran lässt den Magen rotieren, obwohl – das muss ich zugeben – die Dinge doch ganz lecker aussehen, so auf den ersten Blick. Aber ein Festtagsschmaus wäre das nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:56 |
Heute fand ein Workshop statt, an den etwa 20 SpezialistInnen aus verschiedensten Sparten des Gesundheitswesens teilnahmen. Es ging darum, gemeinsam ein Modell zu entwickeln, wie mit einfachen Indikatoren das Risiko unterschiedlicher Zielgruppen bestimmt werden kann, von einer Herz-Kreislauf-Krankheit betroffen zu werden.
Alle Teilnehmenden zeichneten sich durch ein solides Wissen um die gesundheitliche Bedeutung des Lebensstils aus, wussten um die individuelle Eigenverantwortung, wenn es ums Verhalten geht und um die Tragweite staatlicher Massnahmen für die Verbesserung der gesundheitsrelevanten Verhältnisse und der Umwelt. Alle konnten für sich in Anspruch nehmen, in Gesundheitsfragen überaus kompetent zu sein.
Zum Abschluss der erfolgreichen Arbeit und mit einem ironischen Seitenblick auf das Datum des morgigen Tags stand auf dem Programm ein Weltuntergangs-Apéro riche. Man begab sich in den angrenzenden Raum. Dort waren einige Stehtische, darauf hatte es Schalen mit einem interessanten Mix aus gerösteten Nüssen, dazu gab es Rot- und Weisswein, O-Saft und Mineralwasser. Von einem reichhaltigen Büffet war nichts zu sehen und schon machte sich eine gewisse diskrete Enttäuschung breit: war diese Kargheit das Symbol für das Ende der Welt?
Kaum war dieser Gedanke gedacht, öffneten sich die Türen und herein kamen die Bediensteten, wie es sich für ein Nobelhotel geziemt, mit silbernen Tabletts, auf denen sie die schmucken Speise-Portionen darboten: Kürbiscrèmesuppe in kleinen Tässchen, Satay-Poulet-Spiesschen, Bruschetta-Brötchen, Glasschälchen mit frischem Salat und fünflibergrosse, saftige Mini-Hanburger…
Als das Personal die erste Runde durch die Apéro-Gesellschaft abgeschlossen hatte war klar, welche der Speisen am meisten Anklang gefunden hatten. Praktisch aufgegessen waren die kleinen Hamburger. Dann kamen die Poulet-Spiesschen, dann die Brötchen, dann die Suppe… und kaum berührt standen die Salat-Schälchen noch immer da. Das veränderte sich auch bei den weiteren Durchgängen nicht wesentlich. Und als zum Nachtisch die verschiedenfarbenen Marcarons gereicht wurden, waren auch die im Nu verputzt.
So viel zum Thema Food Literacy. Oder: gewusst ist nicht immer auch getan. Ein Tost bleibt: deswegen geht die Welt nicht unter.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:03 |
In einem aktuellen Bericht hat die Zeitung The Economist die weltweite Adipositas-Situation dargestellt, ausgehend von den Verhältnissen in Amerika, wo bereits zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung übergewichtig sind und 36 Prozent einen BMI von über 30 haben, also medizinisch gesehen an Adipositas erkrankt sind.
Die Autorin, Charlotte Howard, ist die Gesundheits-Redaktorin des Blattes. Sie gibt eine schonungslose Übersicht auch der Hilflosigkeit, mit welcher die Regierungen aller Länder dem Problem zu begegnen versuchen. Drastische Massnahmen wie ein Verbot bestimmter Nahrungsmittel schränken die individuelle Freiheit des Einzelnen ein, das zu essen, was ihm schmeckt… gleichzeitig wird seine persönliche Entscheidung für eine gesunde Wahl durch eine übermächtige Werbe-Maschinerie erschwert oder gar verunmöglicht.
Kämpften gewisse Länder vor noch nicht allzu langer Zeit gegen Hungersnot und Armut, ist auch in diesen Regionen die Anzahl der übergewichtigen und adipösen Menschen sprunghaft angestiegen, weil mit der Verbesserung des Lebensstandards der Energie-Überfluss Einzug gehalten hat. Mit dem Wohlstand kamen die verarbeiteten Nahrungsmittel, deren Energiegehalt vom Körper besser ausgewertet wird; sozialer Aufstieg führt zu einer Verlagerung der Arbeit, von der körperlichen Anstrengung hin zu bequemeren Büro-Jobs. Gleichzeitig engagieren sich auch die Frauen im Arbeitsprozess und die traditionelle Familienküche wird ersetzt durch rasch zubereitete Fertignahrung.
Auch wenn die Auswirkungen dieser Veränderung nicht in allen Ländern der Welt identisch sind, so ist ist eines doch allen gemeinsam: die Kurven der übergewichtigen und adipösen Menschen zeigen überall nach oben, mehr oder weniger ausgeprägt. Eine gross angelegte Studie der Universität Washington hat gezeigt, dass Adipositas sich seit 1990 stärker entwickelt hat als alle anderen Krankheits-Ursachen. Gleichzeitig ist die Kindersterblichkeit zurückgegangen und das Durchschnittsalter der Erwachsenen ist markant angestiegen. Dies ist nicht ohne Auswirkungen auf die Prioritäten in der Volksgesundheit geblieben: die Leute fürchten heute einen frühen Tod weniger als ein langes Leben in Krankheit.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:44 |
Wir haben zuhause eine Essuhr. Ihr einziger Nachteil: wir brauchen sie kaum. Es ist eine Art von umgekehrter Sanduhr aus durchsichtigem Kunststoff. In ihrem Inneren hat es grüne Kügelchen in einer Flüssigkeit. Stellt man das Ding auf den Kopf, so schweben die leichten Kügelchen nach oben, durch einen dosierenden Engpass.
45 Minuten dauert es, bis alle Kügelchen durch sind. So lange sollte man sich Zeit nehmen für eine bekömmliche, sättigende Mahlzeit. Einteilungen am Rand zeigen an, wann etwa die Vorspeise gegessen sein sollte und wann es Zeit wäre für den Nachtisch. Aber eben. Das Gadget liegt meist unbenutzt auf einem Regal, denn in unserem Alltagstrott sind wir mit dem Essen schon fertig, bevor die Kügelchen die Markierung „Vorspeise“ erreicht haben.
So richtig tröstlich ist die Tatsache nicht, dass wir mit diesem Verhalten nicht allein sind. Laut einem Bericht auf SPIEGEL online essen die meisten Leute in Deutschland zu schnell. Die rasantesten Esser sind die Übergewichtigen und die Jungen unter 30. Auch wenn die Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen nicht extrem sind, zeigen sich doch unverkennbare Trends auf.
Ebenso aufschlussreich sind allerdings die schriftlichen Kommentare und Reaktionen auf diesen Bericht. Weltfremdheit wird den Verfassern vorgeworfen, Sehnsucht nach längst vergangenen Zeiten und romantisch verklärter Familien-Idylle. Wie das denn gehen soll, wird gefragt, wenn der Arbeitgeber bloss 30 Minuten Mittagszeit gewährt, Weg zur Kantine und anstehen am Tresen inklusive? Was? fragen andere, ihr habt eine Kantine? wir dürfen uns nicht mal einen Tee kochen am Arbeitsplatz… Und schliesslich werden die Gewerkschaften aufgerufen, sich stark zu machen für eine gesundheitsförderliche Verpflegung bei der Arbeit.
Gelegentlich vergewissere ich mich, ob die Essuhr noch funktioniert. Sie tut es.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:22 |
Es ist ein Brauch von alters her. Kurz vor Weihnachten tauchen auch immer die Moralisten und Warner aus ihren Schlupflöchern auf und berichten über die qualvolle Zucht der Truten, die wir im Ofen zu braten gedenken, über die Qualitätsprobleme bei der Herstellung von Fondue Chinoise, über die Verletzung der Tierschutzgesetze bei der Kaviar-Produktion undsoweiter undsofort…
Kurz flammt Empörung auf, denn es ist ja unbestritten: dies alles sind Missstände, die man nicht tolerieren darf, mit denen sich aber besser leben lässt, wenn man nichts von ihnen weiss oder sie rasch wieder verdrängen kann.
Drum wollen wir uns heute mit einem sehr grundsätzlichen, globalen Aspekt der Nahrungs- und Lebensmittelproduktion befassen. Denn längst ist das, was wir essen, nicht mehr die Frucht vom nachbarlichen Acker oder das Fleisch aus dem Stall des Bauern von nebenan. Die Herstellung und Verteilung von Nahrung ist ein weltweites Business geworden, das den Gesetzen der Globalisierung gehorchen muss, auch wenn wir eigentlich das, was wir brauchen, auch im Hofladen um die Ecke kaufen könnten.
Ein kleines Video veranschaulicht mit grafischem Geschick die Mechanik der Lebensmittel-Spekulation und zeigt die weltweiten Zusammenhänge auf, welche den Handel mit Lebensmittel-Rohstoffen bestimmen und den Konsumenten weltweit die Preise diktieren und den Verdienst abschneiden. Und eigentlich können wir auch nicht sagen, das gehe uns nichts an, denn wir sind gleich mehrfach betroffen. Nicht nur als Verbraucher am Ende der Nahrungskette sondern indirekt auch dadurch, dass immer mehr der weltweit tätigen Spekulanten und Händler sich in der Schweiz niederlassen.
Und wir können uns nicht damit herausreden, dass wir mit diesem Faktum nichts zu tun hätten, denn es sind „unsere“ Politiker, die wir gewählt haben, welche die entsprechenden Gesetze erlassen haben, die solche internationalen Player und Spekulanten mit Steuernachlass und anderen Vergünstigungen anlocken…
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Von Heinrich von Grünigen um 22:08 |
Kinder, die einen eigenen Fernseher in ihrem Schlafzimmer haben, sind dicker. Zu dieser an sich simplen Erkenntnis kommt eine aktuelle Studie in USA. Die Kids in Amerika schauen pro Tag im Durchschnitt 4,5 Stunden fern und 70 Prozent der Jugendlichen haben ein TV-Gerät in ihrem Schlafzimmer.
Während 2 Jahren wurden rund 400 Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren unter verschiedenen Aspekten beobachtet und untersucht. Dabei ging es vor allem um den Vergleich zwischen einer Gruppe, die kein TV im Kinderzimmer hat und einer Gruppe mit eigenem Gerät.
Was im Prinzip nahe liegt, wurde durch diesen praktischen Versuch bestätigt: Kinder, die in ihrem Zimmer ein eigenes Gerät hatten, schauten nicht nur länger fern, sie schliefen auch weniger lang. Und jene, die am längsten TV guckten und am wenigsten schliefen, hatten auch den grössten BMI und wiesen das meiste Bauchfett auf, was wiederum ihr Risiko massiv erhöhte, im späteren Alter an Herzkreislauf-Problemen zu leiden.
Aus andern Untersuchungen ist bekannt, dass Menschen, die als Kinder lange TV geschaut haben, diese Gewohnheit auch im Erwachsenenalter beibehalten, womit sich dann die Adipositas-Schlange in den eigenen Schwanz beisst. – Als Gegenmittel wird empfohlen: Verzicht auf den eigenen Fernseher im Kinderzimmer, vermehrt die Mahlzeiten gemeinsam im Familienkreis einnehmen und mehr Bewegung und körperliche Aktivität ausser Haus. Was übrigens nicht nur Kindern gut täte
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Von Heinrich von Grünigen um 22:30 |
Zwei Monate wohnen wir nun schon an der neuen Adresse. Da wäre es, haben wir uns überlegt, angezeigt, einen „Tag der offenen Tür“ zu machen und Verwandte, Bekannte und NachbarInnen einzuladen.
Gesagt, getan. Einladungen verschicken, Lebensmitttel einkaufen, der Dinge und Menschen harren, die da kommen. Nach elf Uhr vormittags stehen die ersten vor der Tür. Es ist, als hätten sie sich diskret untereinander abgesprochen. Wohldosiert tröpfeln sie herein, besichtigen die Wohnung, lassen sich erklären, warum und wie wir hierher gezogen sind, nehmen Platz, trinken ein Glas und essen etwas von den bereitgestellten Knabberwaren.
Bis 17 Uhr dauert der offizielle Teil. Inoffiziell geht es noch bis 22 Uhr weiter. Es war ein voller Erfolg, es sind fast alle gekommen, mit denen wir gerechnet hatten, und noch einige dazu. Für den Hausherrn allerdings war es eine harte Prüfung, galt es doch, quasi von Amtes wegen mit jedem neuen Gast anzustossen… und aus lauter Solidarität den verschiedenen Speisen, die abwechslungsweise aufgetragen wurden, zuzusprechen, gewissermassen in der Rolle eines Vorkosters, der dem Gast beweist, dass die Angebote unbedenklich zu geniessen sind.
So summierte sich im Lauf der elf geselligen Stunden die Menge des Getrunkenen und des Verspeisten fast unmerklich zu einer ansehnlichen Menge, auch wenn es sich im Einzelnen nicht um grosse Portionen gehandelt hat und wenn es gar keine richtige Mahlzeit gab. Höchste Zeit, sich zur Ruhe zu begeben und den kommenden Sonntag mit der nötigen kulinarischen Diskretion anzugehen!
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Von Heinrich von Grünigen um 15:09 |
Wie nützlich sind Kalorien-Informationen im Fast-Food-Restaurant? Man weiss es nicht so genau. New York ist voraus gegangen und hat die Kalorien-Anschrift für verbindlich erklärt. Spätere Kontrollen, wer diese Angaben wie stark beachtet, waren eher ernüchternd. Manche Städte in USA ziehen nun nach und verlangen ebenfalls die Kalorien-Angaben… aber was bringts?
Diet-Blog-Autorin Nicole Geman ist der Frage nachgegangen. Auch sie kommt zur Erkenntnis, dass jemand, der mit dem festen Entschluss in den Laden geht, sich einen fetten Mehrfach-Whopper reinzuziehen, sich durch ein paar Zahlen neben der verlockenden Abbildung seines Objektes der Begierte nicht davon abbringen lässt, dieses auch wirklich zu kaufen und zu vertilgen.
Hingegen kann die Kalorien-Information für jene nützlich sein, die bereits motiviert sind, bei der Auswahl ihrer Mahlzeit auf vernünftige Kalorienmengen zu achten. Diese werden sich anhand der verschiedenen Zahlen orientieren und dann jenes Produkt wählen, das ihnen am „günstigsten“ erscheint: beliebt vom Geschmack her, aber doch noch in einer unteren Kalorien-Klasse, wenn man schon die Wahl hat.
Insofern sind diese Angaben nicht nutzlos. Sie helfen denen, die Hilfe suchen. Die andern lassen sie wohl kalt. Aber die Aufklärung und die Motivation jener „andern“, das ist ein anderes Geschäft, das billigerweise nicht vom Anbieter erwartet werden kann. Und wenn die Anzahl der „bewussten“ Essenden im Lauf der Zeit wachsen wird, dann war das mit der Kalorien-Information insgesamt eine gute Sache.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:56 |
Es wird immer wieder gerätselt, ob die Sache mit dem Glas Rotwein, das gesund fürs Herz sei, wirklich wahr ist. Oder ob es sich um eine raffinierte Legende handelt, die von den Weinproduzenten erfolgreich in Umlauf gesetzt wurde.
Dr Tim Lobstein, renommierter Adipositas-Experte und Programmchef der IASO, wollte wissen, wie sich die Glas-Wein-Theorie bei Menschen mit Übergewicht verhält. Alle Studien, auf die sich das bisherige Wissen abstützt, wurden in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg bis 1980 durchgeführt. Seitdem fand jedoch eine explosionsartige weltweite Gewichtszunahme in der Bevölkerung statt.
So wurden denn in einer besonderen Studie die bisher vorliegenden Daten neu ausgewertet und unter dem Aspekt des Körpergewichts (und zum Vergleich auch des Bauchumfangs) miteinander abgeglichen. – Das Ergebnis ist deutlich und einfach: bei normalgewichtigen Erwachsenen kann ein moderater regelmässiger Wein-Konsum tatsächlich dazu führen, dass sich das Risiko einer Herzkreislauf-Erkrankung leicht verringert. Bei übergewichtigen und adipösen Erwachsenen jedoch ist von dieser positiven Wirkung nicht nur nichts zu spüren, im Gegenteil: bereits ein leicht erhöhter Wein-Konsum kann das Herz-Risiko deutlich vergrössern!
So sollten wir armen Übergewichtigen denn nicht nur aufs Essen verzichten, sondern auch noch beim Alkohol Enthaltsamkeit üben. Immerhin bleiben uns noch Weib und Gesang. Theoretisch.
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