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Von Heinrich von Grünigen um 15:58 |
Was bringen Online-Abnehmprogramme wie eBalance? – Firmeneigene Evaluationen haben oft ein Problem mit der Glaubwürdigkeit, da mögen sie so sachlich und korrekt sein wie sie wollen – „in eigener Sache“ trauen wir einem Veranstalter nur allzu leicht zu, dass er seine Bilanz durch eine rosarot eingefärbte Brille betrachte.
Deshalb ist es besonders wichtig (und erfreulich), wenn eine neutrale, externe Stelle zu einer positiven Beurteilung kommt, wie dies in USA bei einer breit angelegten Untersuchung der Fall war. 18 Studien mit über 4’000 Teilnehmenden haben zur Erkenntnis geführt, dass interaktive Online- oder PC-Programme bei den geringsten Kosten den grössten Nutzen bringen, wenn es darum geht, der Adipositas-Epidemie entgegen zu wirken.
Eine grosse Rolle in der positiven Beurteilung spielt dabei der Kostenfaktor, der durch die massenhafte Nutzung günstig beeinflusst wird. Zwar erweist sich eine persönliche Beratung im direkten Gespräch – von Person zu Person – punkto Gewichtsverlust im Endergebnis als etwas wirkungsvoller, dafür sind aber die Kosten für solche Programme um ein Vielfaches höher.
Interaktive Computer-Programme zum Abnehmen können nicht nur online vom PC aus genutzt werden, sie sind heute praktisch auf jedem Smartphone abrufbar und für jedermann zu geringen Kosten zugänglich. Sie werden daher innerhalb der gesamten therapeutischen Palette als ein wirksamer Lösungsbeitrag angesehen und entsprechend positiv beurteilt.
Nicht vergessen werden darf dabei allerdings, dass der Erfolg solcher Angebote steht und fällt mit der Disziplin und der Konsequenz der Anwendenden. Je „besser“ sie die Anweisungen befolgen, die ihnen über das Programm vermittelt werden, je konsequenter sie die Empfehlungen einhalten, umso grösser wird der Erfolg sein. Darin unterscheiden sich solche Angebote wohl vor allem vom direkten Kontakt mit dem Arzt oder der Ernährungsberaterin. Diese können individuell auf Gefühlsschwankungen eingehen, können ihre Empfehlungen auf die momentane Verfassung ihrer Kundschaft abstimmen und Verhaltensänderungen, auch wenn diese unbewusst ablaufen, rechtzeitig erkennen. Das ist beim Online-Programm nur bedingt möglich.
Jedenfalls tut es gut zu wissen, dass man auf einem Dampfer ist, der sich auf Siegeskurs befindet.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:45 |
In meiner Post fand sich ein Link zu einem anderen Blog. Die Autorin beklagt sich darin über Diskriminierung bei der Teilnahme an einem Charity-Walk. Sie wollte sich am jährlichen Solidaritätslauf zugunsten der Brustkrebs-Opfer beteiligen und fragte vorsichtshalbr nach, ob es denn für die etwas fülligeren Teilnehmerinnen auch T-Shirts in XL-Grössen gebe.
Knapp fiel der Bescheid aus: L sei das Grösste was man habe. Wer etwas grösseres brauche möge sich dies bitte selber beschaffen. In pink notabene, denn der Anlass heisst Pink Ribbon Charity Walk. Unsere Bloggerin war zu Recht enttäuscht: allgemein bekannt ist, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht und Brustkrebs. Die Organisatoren weisen explizit darauf hin, dass es bei diesem Solidaritätslauf nicht aufs Siegen ankomme, sondern auf die Motivation. Da wäre es doch besonders wichtig, dass auch Menschen mitmachen können, die von Übergewicht betroffen sind.
Den Ausführungen der Bloggerin ist nichts beizufügen. Der Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung muss in den eigenen Reihen beginnen. Wenn es hier nicht klappt – wo soll es denn sonst funktionieren? Bis zum Charity-Walk dauert es noch dreieinhalb Wochen. Vielleicht besinnen sich die Organisatoren bis dann eines anderen, womöglich besseren. Dann hätte der Blog seine Wirkung getan.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:03 |
Ausgerechnet aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der schier grenzenlosen Freiheit kommt zum ersten Mal die Kunde, dass konsequente gesetzliche Regelungen zur Einschränkung des Verkaufs von Junk-Food an Kinder und Jugendliche etwas bringen.
Bei einer flächendeckenden Untersuchung hat sich gezeigt, dass sich das Körpergewicht von Jugendlichen positiver entwickelt hat in jenen US-Bundesstaaten, in denen klare und restriktive Regelung gelten was die Abgabe und den Verkauf von Junk-Food und von Süssgetränken in den Schulen betrifft.
Übergewichtige Kinder konnten ihr Gewicht halten (und damit dank ihres Wachstums den BMI verbessern), adipöse Kinder konnten gar abnehmen. Und auch wenn es keine sehr grossen Gewichtsdifferenzen sind, so ist doch eine klare Trendwende zu verzeichnen gegenüber jenen US-Staaten, in denen es noch keine solche Gesetzgebung gibt.
Dieser Befund ist grundsätzlich positiv zu werten, auch wenn er noch keine verallgemeinernden Schlüsse zulässt, was eine gesetzliche Regulierung an sich betrifft. Denn die Schulen, für welche diese Vorschriften gelten, sind gewissermassen geschlossene Systeme, die Schüler haben sich den Anordnungen zu unterziehen und der Spielraum für freie Willens-Entscheide ist begrenzt. Aber trotzdem ist dies das erste Mal, dass die Wirksamkeit von Gesetzesbestimmungen für eine positive Entwicklung des kindlichen Körpergewichts belegt und bewiesen ist.
Das sollte entsprechende Diskussionen und Initiativen auch andernorts ebenso positiv beeinflussen. Die segensreichen Auswirkungen der Eigenverantwortung sind hingegen noch längst nicht bewiesen…
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Von Heinrich von Grünigen um 22:31 |
Wer 10 Kilo abnimmt könnte 10 Jahre länger leben. Dies hat eine aktuelle Studie gezeigt, die an der 120. Jahrestagung der Amerikanischen Psychologischen Gesellschaft präsentiert wurde. Zehn Jahre länger leben! Wollen wir das? Was bedeutet heutzutage eigentlich die Verlängerung der leiblichen Existenz um jeden Preis?
Ein spannender Diskussionsbeitrag wurde heute im MAGAZIN veröffentlicht. Der Autor schildert unter dem Titel „Langer Abschied“ seinen Umgang mit der Tatsache, dass seine Mutter unmerklich in eine sich zunehmend verstärkende Demenz abgleitet, während die Mediziner im besten Bestreben um lebenserhaltende und lebensverlängernde Massnahmen alles unternehmen, um die über 80 jährige Patientin „am Leben zu erhalten“, obwohl diese Existenz schon länger nicht mehr „Leben“ genannt werden kann…
Offen bleibt die Frage nach der Selbstbestimmung, wenn eine solche nicht mehr möglich ist. Immer seltener komme es vor, sagt der Autor, dass jemand im Vollbesitz seiner Kräfte aus dem Leben scheidet. Je älter die Menschen werden, um so länger haben sie an den Altersbeschwerden zu leiden und um so qualvoller kann der Abschied sein, wenn aus dem „Leben“ noch eine vegetative Existenz geworden ist.
So betrachtet – sorry für das Paradox! – müssten wir Übergewichtigen es ja geradezu als Chance begreifen, dass wir die Möglichkeit haben, uns bestenfalls durch einen zackigen Infarkt zeitig abmelden zu können? Das soll kein Zynismus sein. Aber: ist es wirklich richtig, die Verlängerung der Lebenserwartung als ein absolut erstrebenswertes Ziel zu definieren? Darüber sollten wir in Ruhe nachdenken.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:02 |
Es ist aus der Sonntagsschule verschwunden, das nickende Negerlein. Es war aus Pappmaché geformt und kniete demütig auf einem kleinen Kästchen mit Schublade, hielt die Hände zum Dankesgebet gefaltet, hatte meist einen dünnen, langen Hals, auf dem ein rundes, krauslockiges Köpfchen sass. Der Hals steckte in einem weiten Hemd-Ausschnitt und wenn man zwischen den Händen durch einen Batzen in das Kästchen fallen liess, schwang das Köpfchen nickend vor und zurück.
Das nickende Negerlein prägte während Jahren, wenn nicht Jahrzehnten unsere Wahrnehmung des „schwarzen Kontinents“. Die Leute dort waren mausarm und wären froh gewesen, wenn sie das Gemüse bekommen hätten, das wir nicht essen mochten… und jahrelang haben wir Stanniolpapier gesammelt „für Afrika“, ohne zu wissen, ob damit irgendwo etwas Sinnvolles angestellt wurde.
Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Zwar beherrschen nach wie vor Schlagzeilen von Stammeskämpfen, Bürgerkriegen, Dürrekatastrophen und so die Medien und Bilder des Schreckens prägen sich uns ein. Hilfswerke bitten nach wie vor mit traurigen Kindergesichtern um unsere Spenden… aber die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache. Afrikas Völker sind auf dem Weg in die Neuzeit, in die Gegenwart. Sie sind dabei, mit hoher Beschleunigung all die zivilisatorischen Errungenschaften zu erwerben, die uns in der sogenannt „ersten“ Welt das Leben erschweren.
So ist nicht mehr Hunger oder Aids die grosse Bedrohung, sondern neu ist es die Adipositas, an deren Folgen immer mehr Afrikaner erkranken. Fast Food und der urbane Lebensstil haben die Gesellschaftsstrukturen radikal verändert. Einem Bericht der renommierten Fachzeitschrift Lancet zufolge haben Studien in 27 afrikanischen Staaten gezeigt, dass Übergewicht bei Frauen zur hauptsächlichen Lebensbedrohung für Neugeborene geworden ist. Die Anzahl der Babies die in den ersten vier Lebenswochen versterben, ist massiv angestiegen, im gleichen Mass schnellte auch die Zahl der übergewichtigen Mütter in die Höhe. Dies, so sagt eine dänische Forschergruppe, sei eine völlig neue Perspektive der Adipositas-Problematik, die globalen Einfluss nehme auf künftige Bevölkerungsstrukturen, die sich unterscheide von allem, was man aus unseren Breitengraden kennt. Das Negerlein hat ausgenickt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Zwei Presseberichte waren heute besonders interessant. Ein paar Zeilen im Blick unter dem Titel Anfällig für Babyspeck nahmen – so aktuell ist der Boulevard nun mal, wahrscheinlich dank dem Newsroom – Bezug auf eine Publikation vom Januar dieses Jahres: der Mikrobiologe Martin J. Blaser, Professor an der Universität New York, hatte Erkenntnisse präsentiert über einen (an Mäusen) nachgewiesenen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antibiotika im Kleinkindesalter und einer späteren Gewichtszunahme als Kind. Selbst geringe Mengen genügten, um die Darmflora der jungen Mäuse so zu verändern, dass sie apäter viel mehr Fett ansetzen als Vergleichstiere ohne Antibiotika. Dadurch steigt das Risiko, übergewichtig zu werden, um 22 Prozent.
Dies scheint mir eine sensationelle Erkenntnis zu sein, könnte sie doch erklären, weshalb viele Kinder übergewichtig werden, obwohl sie von ihren Eltern bewusst ausgewogen und „richtig“ ernährt worden sind. Zumal sich heute Antibiotika-Reste in vielen Lebensmitteln, vom Fleisch bis zum Obst, finden, von denen wir gar nichts wissen. Ein Thema, das unbeddingt durch die Forschung noch vertieft werden muss.
Die zweite Information fand sich auf der Wissens-Seite im Tages-Anzeiger. Es geht dabei um die Gewichtszunahme beim Rauchstopp. Ich selber habe seit Jahren in Diskussionen mit den Lungenleuten immer wieder darauf hingewiesen, dass viele unserer Klienten beim Rauchstopp massiv an Gewicht zugelegt hätten und dass es deshalb unabdingbar sei, den Rauchstopp mit geeigneten Präventionsmassnahmen gegen Übergewicht zu begleiten. Dabei wurde ich stets von oben herab niedergebügelt mit dem Verweis auf eine Studie der Universität Lausanne, die von einer Zunahme in der Grössenordnung von 2 bis 3 Kilos sprach, was „absolut vrnachlässigbar“ sei… – Nun belegt eine Studie aus Paris, die im British Medical Journal veröffentrlicht wurde, dass der Grossteil derer, die mit Rauchen aufhören, mehr als 5 bis 10 Kilo zunehmen (während auf der andern Seite auch jeder fünfte an Gewicht verliert).
Die bisher für unfehlbar gahltene Lausanner Studie ist wiederlegt. Es stimmt tatsächlich, dass der Verzicht auf den Glimmstängel für Viele der Anfang einer Adipositas-Karriere sein kann – sofern nicht das nötige Bewusstsein da ist und entsprechende Vorsorgemassnahmen ergriffen werden. Alles andere ist blauer Dunst.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:43 |
Wir wollen auf keinen Fall Fast Food verteufeln. Wer es gern mag, soll es sich ohne weiteres ab und zu gönnen, solange es nicht zur täglichen Regel-Kost wird. Nun ist aber eine Kontroverse entbrannt, die absolut lehrreiche Aspekte hat.
Heute hat die Migros eine Verpflegungs-Kampagne zum Schulanfang lanciert, die sich an die etwas älteren Jugendlichen wendet, indem diesen eine Take-Away-Schulanfang-Combo-Box offeriert: für 9 Franken Chicken-Nuggets, Frites und CocaCola. In einer praktischen Kartonbox.
Die Werbung für dieses Angebot hat einerseits eine kritische Berichterstattung ausgelöst, diese wiederum hat einen hitzigen Austausch von Kommentaren provoziert.
Wir sind wieder einmal hin- und hergerissen. Wo beginnt bzw. endet die Veranwortung der Eltern bzw. die Selbstverantwortung der Jugendlichen? Haben die Kritiker recht, die der Marketing-Offensive zum Schulanfang reine Profitsucht unterstellen? Oder ist es doch Sache der Familie, die Kids so zu erziehen, dass sie gegenüber derartigen Food-Verführungen resistent bleiben?
Es ist spannend, das Meinungs-Ping-Pong in den Kommentaren zu verfolgen, sie decken alle denkbaren Argumente ab. – Ich persönlich stimme denen zu, die da der Meinung sind, die Migros als grösster Grossverteiler des Landes müsste ihre soziale Verantwortung – die sich der Firmengründer jahrzehntelang auf die Fahnen geschrieben hatte – expliziter wahrnehmen und auf derartige Angebote grundsätzlich verzichten, auch wenn sie kurzfristigen Gewinn versprechen mögen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:57 |
Oder: je dicker desto dümmer? Britische Forscher haben – wie die BBC vermeldet – einen Zusammenhang herausgefunden zwischen Adipositas und dem Zerfall der geistigen Fähigkeiten.
Während 10 Jahren wurden 6’000 erwachsene Briten zwischen 35 und 55 Jahren beobachtet und auf ihren Geisteszustand getestet. Dabei habe sich gezeigt, dass übergewichtige Probanden deutlich häufiger in ihren geistigen Fähigkeiten nachlassen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration zu wünschen übrig lassen, dass sie vergesslich werden und überhaupt dass sie geistig abgeben.
Adipositas müsse nicht zwangsläufig zu Alzheimer führen, betonen die Forscher, so wie auch nicht jede Vergesslichkeit geradewegs in einen Alzheimer münde. Aber es sei doch auffällig, dass bei den Dicken – gegenüber gleichaltrigen Normalgewichtigen – vermehrte mentale Defizite aufträten. Die Ursachen für diesen Befund sind noch zu wenig erforscht. Wohl fehlt auch noch der schlüssige Nachweis einer Kausalität (denn vielleicht kommt „es“ ja auch daher, dass die Übergewichtigen länger vor der Glotze hocken, was ebenfalls zu Verblödung führen kann).
Auf der andern Seite gibt es hinlänglich Beispiele von übergewichtigen Menschen, die sich durch besondere Schlauheit, Intelligenz und rasche Auffassungsgabe auszeichnen. Darüber sagt die Studie nichts aus, an der offenbar Leute aus vergleichbaren sozialen Schichten teilgenommen hatten.
Verfallen wir also nicht in Panik. Ich habe es bisher dem Alter zugeschrieben, wenn mir Namen und Telefonnummern nicht spontan einfallen wollten. Sonst orientiere ich mich am Elefanten, dem man nachsagt, er habe das beste Gedächtnis von allen und vergesse nie.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Ob es eine saure Gurke war? Die Meldung ging rasch vorüber in der Gesundheitssendung PULS vom SRF-Fernsehen. Eine Studie hätte gezeigt, wurde da gesagt, dass Pendeln dick mache. Wobei nicht die Tätigkeit der WahrsagerInnen gemeint war, sondern das Hin- und Zurückfahren zum Arbeitsplatz. Wer täglich mehr als 30 Kilometer weit pendle (ob im Autol oder im Zug spiele dabei keine Rolle), der/die setze zwangsläufig Gewicht an.
Die Gründe hätte ich auch ohne Studie nennen können: das Pendeln verlängert die Zeit, die man im Sitzen verbringt; die zum Pendeln aufgewendete Zeit „fehlt“ in der Freizeit-Bilanz und wird häufig durch Verzicht auf sportliche Aktivität kompensiert; das Pendeln strengt zusätzlich an und man will dann noch dringender ausruhen, wenn man zuhause ist; Pendeln im Auto kann Stress bedeuten – und Stress macht dick.
Alles eigentlich logisch und auf der Hand liegend. – Was heisst das aber im Umkehrschluss? Nimmt ab, wer einen kurzen Arbeitsweg hat? Der meinige beträgt eben mal 300 Meter. Per Fahrrad (Go to Work on Bike!) brauche ich dazu nicht ganz eine Minute (es geht leicht aufwärts). Stau und Stress habe ich auf dieser Srecke keinen, besonders müde werde ich davon auch nicht, denn auf dem Nachhauseweg kann ich es sausen lassen… Die Voraussetzungen zum Abnehmen (oder doch wenigstens zum Nicht-Zunehmen) wären also ideal.
Aber leider gehe ich weder zum Joggen noch ins Fitness (einzig einmal pro Woche zum Aquafit), ich bin trotzdem erschöpft und haue mich am liebsten auf die Couch… Ich habe offenbar das Pendler-Verhalten schon so weit verinnerlicht, dass die Nähe zum Büro mich nicht mehr retten kann. Aber sehr angenehm ist der Zeitgewinn trotzdem.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:55 |
Er sei gesund, von wegen der Vitamine. Aber, sagen die Ernährungsspezialisten, man solle nur ganz vorsichtig davon trinken und ihn niemals als Durstlöscher benutzen, wie heiss und schweisstreibend das Wetter auch sein mag. Denn er hat viele Kalorien, egal ob frisch gepresst oder aus Konzentrat angemacht, ebenso viele wie die verpönten Limonden-Süssgetränke mt ihren bis zu 20 Stück Würfelzucker pro Liter.
Das geht mir immer durch den Kopf, wenn ich den jungen Mann im TV sehe. Er ist ein anatomisches Wunder, wie wir noch merken werden. Er hätte gewiss das Zeug, an einer der beliebten Casting-Shows ein Superstar zu werden. Vielleicht tritt er mal bei Giacobbo/Müller mit seinem „kleinen Trick“ auf. Seine aussergewöhnliche Fähigkeit besteht darin, dass er mindestens 3 Liter Orangensaft in einem Zug trinken kann. Und zwar durch ein besonderes Trinkrohr.
Wir gewöhnlichen Menschen müssen aufpassen, dass wir uns beim Trinken per Trinkhalm nicht verschlucken. Wir erzeugen im Mund mit der Wangen-, Zungen- und Gaumenmuskulatur einen leichten Unterdruck. Dadurch steigt die Flüssigkeit im Trinkhalm hoch, gelangt in unsere Mundhöhle, bis diese gefüllt ist. Dann müssen wir die Flüssigkeit hinunterschkucken und können wieder von neuem eine kleine Portion ansaugen. Das lernten wir schon als Babies an der Mutterbrust.
Der junge Mann aber hat eine phänomenale Fähigkeit. Er muss unglaublich trainiert haben, denn er kann mit einem einzigen, tiefen Zug die ganzen drei Liter in seine Lunge hineinsaugen, ohne dass er sich dabei verschluckt! Wie sie dann von der Lunge in den Magen gelangen, bleibt das Geheimnis der Werbeleute. Jedenfalls kann er nach dem Riesenschluck schon wieder tief Luft hohlen.
Heute habe ich dem jungen Mann mindestens ein Dutzend Mal bei seinem Kunststück zugeschaut. Er muss dabei über 30 Liter Orangensaft eingesogen haben und damit auch mehrere Kilo Würfelzucker… Aber – und das ist das Faszinosum an diesem Phänomen – der junge Mann ist seit dem Frühjahr, obwohl er dieses Kunststück täglich mehrmals vorführt, immer schön schlank und sportlich geblieben, hat kein Gramm Fett zugelegt… Wie macht er das bloss?
Ich fürchte, der heutige Hitzetag hat mir eine Halluzinaton beschert…
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