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Von Heinrich von Grünigen um 13:31 |
Dies ist – das weist das interne Zählwerk meines Blogs zweifelsfrei aus – der zweitausendste Beitrag in dieser Serie. Als Buch veröffentlicht, würden die Texte einen stattlichen Band abgeben. Ob den jemand lesen würde, ist eine andere Frage. Trotzdem ist die runde Zahl natürlich ein guter Grund, kurz inne zu halten. Als ich vor 6 Jahren, im September 2005, zu schreiben begann, war nicht abzusehen, was daraus werden würde. Die Thematik ist ja schier unerschöpflich, alle Bereiche des täglichen Lebens sind irgendwie mit Nahrung, Ernährung, Bewegung und Körpergewicht verbunden. Spannend wäre es, eine Analyse der Inhalte vorzunehmen um zu sehen, welche Aspekte jeweils an Aktualität gewannen… aber das mögen andere tun, mit mehr Distanz.
Eine Vermutung habe ich: was mit Bewegung zu tun hat, das wurde wohl tendenziell eher etwas vernachlässigt. Dies liegt vielleicht daran, dass ich selber alles andere als ein Bewegungs-Typ bin. Mein Leben lang habe ich mich auf das beschränkt, was notwendig war, als sportlicher Minimalist habe ich meinem Körper kaum je Höchstleistungen abverlangt, mal abgesehen von den seinerzeitigen Gewaltsmärschen im Militärdienst – aber das ist lange her.
So will ich denn jetzt die Gelegenheit nutzen, ein kleines Gegengewicht zu setzen. Für alle, die Mühe haben, sich stundenlang durch Gottes freie Natur zu quälen, habe ich ein kleines Video-Filmchen gefunden, das in kurzer Zeit die Fettverbrennung auf Touren bringen soll. Es ist gedacht als Kurz-Training für zwischendurch, bestehend aus vier Übungen: Liegestütz, Kniebeugen, Hantelschwingen und kombinierte Sit-Ups…
Allerdings – das muss ich einräumen – setzen diese schon einen gewissen Fitness-Standard voraus. Ich selber wäre noch nicht in der Lage, sie zu absolvieren, bei der Liegestütze käme ich nicht mehr vom Boden hoch, ebenso bei den Sit-Ups… Hantelschwingen ginge wohl gerade noch zur Not, aber auch nur unter Schmerzen…
Schauen wir, wie das in wieder 2000 Beiträgen noch funktioniert… – In diesem Sinne: Schöne Pfingsten!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:03 |
Das bewegt die Nation: der Blick hat die Geschichte aufgegriffen von der Serviertochter, die 100 Kilo schwer ist und eine Stelle erhalten hat in einem Bergrestaurant. Als sie diese antreten wollte, musste sie erfahren, dass die Wirtsleute sich inzwischen anders besonnen hatten, denn es war ihnen offenbar erst jetzt eingefallen, dass im Lokal so eng getuhlt sei, dass eine füllige Bedienung gar nicht zwischen den Tischreihen durchkommen würde…
Ist das nun ein Fall von krasser Diskriminierung Übergewichtiger? Ist der jungen Frau Unrecht geschehen? Oder ist die Wirtin im Recht, die es sich anders überlegt hat? – Das Blatt hat sein Leserforum geöffnet und eine Abstimmng durchgeführt. Mit ernüchterndem Resultat für die betroffene Frau.
Bloss 20 Prozent sprechen ihr das Anrecht auf eine Anstellung zu; 60 Prozent finden die Haltung der Wirtin ok und weitere 20 Prozent haben keine Meinung in der Sache… – Objektiv ist es natürlich richtig, dass bei einer Anstellung letztlich der Anstellende entscheidet, wem er den Zuschlag gibt.Nach welchen Kriterien dies geschieht, das ist allein die Sache dessen, der die Entscheidung zu treffen hat. Es kann Sympathie sein, die Haarfarbe, die „Chemie“ (oder das, was dafür gehalten wird)… und darüber ist auch keine Rechenschaft geschuldet, solange es sich nicht um eine Selektion im allgemeinen Interesse und nach vorgegebenen Anforderungen handelt.
Unschön ist in diesem Fall jedoch, dass ofenbar in einer ersten Phase die „Chemie“ gestimmt hat, dass die junge Frau eine formelle Zusage erhalten hat, die erst späer unter Verweis auf das Körpergewicht wieder zurückgenommen wurde. Das ist unfein und verletzend und musste – subjektiv – durchaus als diskriminierend empfunden werden.
Traurig allerdings stimmen die Kommentare der Blick-Leser, aus denen viel unverhohlene Ablehnung gegenüber übergewichtigen Menschen zu spüren ist, vom alten Vorurteil der Faulheit bis zu herben Schuldzuweisungen. Nur wenige zeigen Verständnis oder kritiseren das Verhalten der Wirtin. – Gibt es hier einen objektiven Standpunkt? Sind wir, die wir die Interessen der Übergewichtigen vertreten, nicht auch voreingenommen? Wie gehen wir so „normal“ wie möglich miteinander um? Und tragen solche Geschichten nicht dazu bei, Vorurteile noch zu verstärken statt sie abzubauen?
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Von Heinrich von Grünigen um 9:28 |
Weisses Fett ist schlecht – braunes Fett ist gut… Das ist nicht auf jenes Fett gemünzt, das wir auf dem Teller beim Essen finden, sondern auf unser eigenes, meist unsichtbares Körperfett. Das „weisse“ speichert überschüssige Kalorien und bildet die Reserven aus, das „braune“ verheizt über Nacht den Überschuss und lässt uns am Morgen rank und fit aus den Federn springen.
Leider haben wir – bzw. die meisten von uns – viel zu wenig von dem guten brauenen Stoff, als dass uns dies bei unseren Gewichtsproblemen helfen könnte. Nun hat eine Forschergruppe herausgefunden, wie man diese braunen Fettzellen beim Menschen vermehren kann, so dass sie zusätzliche Kalorien pro Tag in Wärme umwandeln.
Aber leider geben sie sofort wieder Entwarnung: auch wenn sich diese Vermehrung des braunen Körperfettes zu einer praktikablem Therapie entwickeln sollte, so genügt dies allein noch nicht, um das Gewicht in der Balance zu halten. Weiterhin wird auch dann auf die Ernährung und auf ausreichend Bewegung zu achten sein, denn die Vermehrung des braunen Fettanteils kann zwar unterstützend wirken, das Problem allein aber nicht lösen. Es wäre ein Leichtes, heisst es, die positive Wirkung durch unbedachten Verzehr von allzu kalorienreichem Food zu unterlaufen. Pech gehabt.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:07 |
Wenn es um dicke Kinder geht, sind sich alle einig: man sollte verhindern, dass sie zu viele Süssigkeiten konsumieren. Allerdings, sagt der Markt, sei von Verboten – etwa bei der TV-Werbung – nichts zu halten. Denn da würden die Konzerne aus ihrem grossen Verantwortungsgefühl heraus schon selber die richtigen Entscheidungen treffen. Hoch und heilig geloben sie, die von ihnen selbst aufgestellten Codices einzuhalten… Und sollte man sie zufällig mal dabei erwischen, dass sie es doch nicht tun, dann sind sie um keine Ausrede verlegen.
So wieder aktuell bewiesen im Fall der Kau-Bonbons „nimm 2“, die von der Firma Storck in TV-Spots beworben werden, als handle es sich um reinste Vitamin-Bomben, die für das Wohlergehen und die Gesundheit der Kleinsten absolut unverzichtbar sind. Nun hat die deutsche Verbraucher-Organisation foodwatch bei der jährlichen Vergabe ihres Godenen Windbeutels (als Preis für die „dreisteste Werbelüge“) eben diese „nimm 2“-Werbung ins Visier gefasst.
Die Firma hat postwendend gekontert und jede Kritik von sich gewiesen, mit der Beteuerung, dass die Kinder ja gar nicht das Zielpublikum dieser Werbung seien. Diese richte sich vielmehr an „fast durchweg Erwachsene“, also an den mündigen Konsumenten. Damit gehe der Vorwurf der Täuschung ins Leere…
Foodwatch hat es sich nicht nehmen lassen, die „nimm 2“-Werbung im Bezug auf das „erwachsene“ Zielpublikum etwas genauer zu beleuchten. Das kleine Video, das dabei entstanden ist, ist amüsant und entlarvend zugleich: der Konzern lügt, dass sich die Balken biegen!
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Von Heinrich von Grünigen um 15:54 |
In einer der letzten Ausgaben des Beobachters gab es einen aufschlussreichen Bericht über die Markt-Akzeptanz der Bio-Produkte. Ihr Anteil am Gesamt-Lebensmitel-Umsatz betrug bzw. beträgt gerade mal um die 4 Prozent. Anschaulich wurde dies dargestellt durch ein Kotelett, das den Fleischkonsum symbolisierte. Aus dem saftig grossen Stück war eine kleine Ecke von wenigen Millimetern herusgeschnitten: dieses winzige Partikelchen verkörperte den Anteil des biologischem Fleischs am Gesamtverkauf.
Dieses einprägsame Bild stieg vor meinem geistigen Auge auf, als ich die Nachricht las vom Erfolg der „gesunden“ Angebote im FastFood-Bereich: eine Ernährungswissenschaftlerin an der Griffith-University hatte über 1’000 KundInnen beim Kauf beobachtet, vor allem in den Ketten McDonald’s und Subway, die neben ihrem konventionellen Angebot auch alternative, „gesunde“ Produkte führen.
Es waren gerade 2,5 Prozent der KundInnen, die sich für die „gute“ Vaqriante entschieden. Und zwar handelte es sich dabei mehrheitlich um ältere Kundinnen, meist Frauen, die selber aktiv im Gesundheitswesen tätig waren. – Dass die beiden Ketten diese Produkte überhaupt noch im Sortiment hatten, mochte weniger mit kommerziellen Überlegungen zu tun haben als damit, dass sie sich auf diese Weise eine Art Gesundheits-Feigenblatt umhängen konnten.
Was sagen diese Daten nun in einem grösseren Zusammenhang (auch im Lichte des hiesigen Bio-Absatzes) aus? Sicher ist mal die Annahme richtig, dass die meisten Leute nicht in die FastFood-Kette gehen, um etwas „Gesundes“ zu kaufen… wenn schon, dann gehen sie dafür ins Reformhaus. Aber dann gibt es da das Postulat, das allen Präventions-Bestrebungen zugrunde liegt: Make the healthy choice the easy choice… – mach die gesunde Wahl möglichst einfach! Und diese Forderung wird durch das Angebot bei McDonald’s und Subway erfüllt. Aber die grosse Mehrheit der Kundschaft will offenbar diese Wahl so gar nicht treffen!
Woran kann das liegen? Zu wenig Aufklärung? Zu wenig Anreize? Zu günstige Konkurrenz?- Es gibt noch viel zu überlegen in diesem Zusammenhang.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:36 |
Ob Hypnose zum Abnehmen etwas taugt, hängt weitgehend davon ab wie der oder die Abnehm-Kandidaten auf Hypnose reagieren… Ich habe es vor vielen Jahren mal mit TM, der Transzendentalen Meditation versucht. Da lagen wir auf dünnen Schaumgummimatten im Kursraum am Boden und der Therapeut (oder war es eine Frau?) sagte mit einschläfernd-monotoner Stimme die Botschaft vor, die wir laut nachzusprechen hatten: Ich esse was ich will und wie viel ich will – und mein Körper sagt mir, wenn ich satt bin…
Das mussten wir über eine längere Zeit wiederholen, in jeder Lektion, und nach einiger Zeit wurden wir nach dem Erfolg gefragt. Ich weiss nicht, wie es die andern Kursteilnehmer mit der Ehrlichkeit hielten – ich jedenfalls konnte keinen Gewichtsverlust melden, im Gegenteil: ich hatte zugenommen, denn ich ass, was ich wollte und so viel wie ich mochte… und mein Körper klatschte mir Beifall und sagte: Super, endlich gibt es wieder was zu futtern, nur zu und weiter so! Von wegen satt: den Begriff kannte er wohl gar nicht (mehr).
Jetzt hat man in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass sich der Sättigungsmechanismus offenbar überlisten lässt. Das Sättigungsgefühl wird unter anderem durch das Hormon Ghrelin gesteuert. Ein hoher Ghrelin-Spiegel im Blut bedeutet Hunger, ein tiefer heisst: nicht essen, wir haben genug. – Wenn wir nun mit Genuss etwas essen, das uns schmeckt, aber auch wenn wir uns nur vorstellen, dass es lecker ist und uns schmeckt, dann bleibt der Ghrelin-Sspiegel unten und wir essen automatisch weniger… als wenn wir denken, das schmeckt mir gar nicht, aber es ist gesund..!
Durch imaginierten Genuss lässt sich also offenbar die Ghrelin-Produktion drosseln, während die Ratio indirekt das Gegenteil bewirkt und dafür sorgt, dass der Körper überlebt, wenn er schon vernünftig essen muss. – Dies wäre eine Erklärung dafür, dass Theorien wie Schlemme dich schlank! zwar saublöd klingen, aber letztlich einen Kern Wahrheit bergen. Vielleicht lässt sich das eines Tages auch in Kurs-Form erlernen: Ich esse, was ich muss, und meine Phantasie bildet sich ein, es schmecke mir…
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Von Heinrich von Grünigen um 18:21 |
Und dann möchte ich noch abnehmen, sagt die Frau am Telefon, nachdem sie all ihre anderen Wünsche und Anliegen aufgezählt hat. Ok, sagt die blonde Frau im Studio, wieviel? – So 20 bis 30 Kilo. – Ok, sagt die Blonde nochmals und notiert die Zahlen in ihrem Buch. Ich schicke, sagt sie, dir eine extra grosse Portion positiver Energie druffe.
Simone nennt sich die Blonde. Seit früh um sechs ist sie auf einem dieser Wahrsager-TV-Sender zu sehen, und ohne Pause rufen meist ältere Frauen an, mit zitternden, verzweifelten, traurigen, erschöpften Stimmen, sind schon glücklich, dass sie überhaupt durchgekommen sind, nach unzähligen Versuchen und langem Warten für 4 Franken 50 die Minute.
Simone habe eine magische Begabung, sagt sie. Von klein auf und seit über 25 Jahren. Sie kann Rituale vollziehen und auf Distanz afrikanische Wunder-Magie den Leuten zukommen lassen, druffe schicke, wie sie es in ihrem zentralschweizer Dialekt formuliert, der tönt als wäre sie die Schwester von Monika Kälin.
Die meisten Anruferinnen suchen Hilfe in Herzensangelegenheiten, wollen wissen, ob sie noch je dem Richtigen begegnen, ob sie wieder eine Selle finden und vor allem möchten sie Linderung von Schmerzen, Heilung bei Krankheit. Ganz heilen könne sie zwar nicht, räumt Simone ein, aber dank ihrer magischen Energie könne sie den Schmerz um bis zu zwei Drittel verringern.
Und dann eben das Abnehmen: 5 Kilo, 20 Kilo… Simone notiert es im Buch. Zu viel sei nicht gesund, gibt sie zu bedenken, mehr als 4 Kilo pro Monat sollten es nicht sein, sagt sie. Und machen muss man dafür gar nichts, kein spezielles Verhalten. Einfach die magische Energie wirken lassen, wenn sie sie druffe geschickt hat. Man spüre es, es werde einem warm und kribbelig. Und jeden Abend mache die das Ritual. Es wirke hundertprozentig, man könne sich gar nicht dagegen wehren. Mit ihrer Enerkie könne sie auch dem Partner oder einem geliebten Haustier helfen. Beim Abnehmen schicke sie am Anfang nicht zu viel Energie druffe, sonst haue es einen aus den Socken…
Und man solle sie doch unbedingt über die Hotline zurückrufen, wenn es gewirkt habe. Gerade habe eine Frau telefoniert, sie hätte schon zwei Kilo abgenommen. – Es ist wohl auch hier der Glaube, der selig macht.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:44 |
Es ist der Reiz des Abstechers aufs Land, in die Höhe. Dort trifft man nicht auf die zum Überdruss bekannte Nullachtfünfzehn-Küche, wenn man Glück hat, sondern auf traditionelle, regionale oder gar lokale Speisen, die noch nach alter Mütter Rezeptur zubereitet werden.
Über Auffahrt und die Brücke hat es mich ins Bündnerland verschlagen, auf die Sonnenterrasse bei Obersaxen, nur höher hinauf, in ein gut geführtes Berghotel. Neben den Standardmenüs für Wandervögel und Skifahrer gab es auch Angebote mit echtem Lokalkolorit, so zum Abendessen die schmackhaften Capuns, verheissungsvoll angerichtet, auf dass bereits das Auge auf seine Rechnung komme… Und am Frühstücksbüffet befand sich in der Warmhalteschale nicht etwa das international etablierte fade Rührei, sondern etwas, das auf den ersten Blick aussah wie ein Reisgericht von Onkel Ben… sich dann aber das die traditionelle Armeleutekost Maluns entpuppte, mit Apfelmus zu geniessen, eine echte Abwechslung auf dem Speiseplan.
Das Wetter hatte es gut gemeint und der Aufenthalt auf 1’600 Meter über Meer war erholsam und gemütlich, mitten in der freien Alpenlandschaft, den Blick auf ferne Gipfel und verträumte Weiden… Und alles nur gut zwei Autofahrstunden von Zuhause.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:36 |
Wann ist man dick, zu dick? Die Frage der Selbstwahrnehmung ist vor allem für Frauen ein ungelöstes Rätsel. Kleidergrössen sind das eine; BMI und „Idealgewicht“ sind das andere… der Blick in den Spiegel kann zu völlig unterschiedlichen Befunden führen. Ganz allgemein – denken wir Männer mit einem Anflug von Mitgefühl – sind die weiblichen Wesen einem viel stärkeren, oft gnadenlosen Druck ausgesetzt, was Körperform und Gewicht betrifft.
Nun ist allerdings tröstlicher Zuspruch angesagt: Am Internationalen Adipositas-Kongress, der kürzlich in Istanbul stattfand, wurde eine Studie der Universität Liverpool präsentiert. Darin geht es um die Frage, wie Frauen von anderen wahrgenommen werden, nachdem sie erfolgreich abgenommen haben.
Dabei wurden Bilder von attraktiven Frauen einer Gruppe von Männern und Frauen gezeigt, zusammen mit einer kurzen Notiz zu der abgebildeten Person. Bei der einen Hälfte wurde gesagt, diese Dame sei früher einmal stark übergewichtig gewesen und habe nun abgenommen… bei der andern Hälfte hiess es, sie sei ihr ganzes Leben lang schlank gewesen.
Interessant ist nun, dass Männer und Frauen unterschiedlich auf diese fiktiven Lebensläufe reagierten. Frauen mit (angeblicher) Übergewichts-Vergangenheit wurden von ihren Geschlechtsgenossinnen durchwegs negativer qualifiziert als undiszipliniert, faul, schlampig und unsauber… während sie auf Männer positiv wirkten und als freundlich, umgänglich, klug und kreativ beurteilt wurden… im Unterschied zu ihren (angeblich) immerschlanken Kolleginnen… Am besten kamen die einst mutmasslich übergewichtigen Frauen weg bei Männern, die selber ein Gewichtsproblem hatten.
Wozu kann – abgesehen vom tröstlichen Element, das aber keine Frau ernst nehmen dürfte, wenn sie sich beim Blick in den Spiegel selber zu dick findet – solche Erkenntnis nützlich sein? – Die Forscher denken an die Stellenbewerbung: ist es von Vorteil, wenn frau im Lebenslauf ein früheres Problem mit Übergewicht ehrlich offenlegt? – Wenn der Personalchef ein (ev. übergewichtiger) Mann ist: durchaus. Aber wehe, wenn der HR-Chef eine Chefin sein sollte!
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Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Es ist immer wieder interessant, zu sehen, was unser Internet-Filter so alles als „Spam“ aus der Flut der eingehenden Mitteilungen und Botschaften herausfiltert. Heutzutage haben die günstigen Markenuhren-Replica den Penis-Vergrösserungsmitteln etwas den Rang abgelaufen und neben den Katalogen mit den jungen Russinnen, die gerne einen Schweizermann möchten, bilden nachgemachte Potenztabletten aller Art den Hauptharst.
Was auch immer vorkommt, das sind die Wundermittel zum Abnehmen. Ein markantes Beispiel hatte ich heute im Briefkasten. Das Mail kommt aus Russland und bewirbt ein amerikanisches Produkt, das aus der sagenumwobenen Acai-Beere bestehen soll. – Dass jemand bei klarem Verstand auch nur einen Augenblick daran denken könnte, ein solches Mittel zu schlucken, ist fast nicht zu glauben.
Die Anpreisung beginnt mit dem untrüglichsten Zeichen für ein Humbug-Angebot: einer 100-Prozent-Erfolgs-Garantie. Dazu das Versprechen, pro Monat bis zu zehn Kilo abzunehmen, und dies, ohne die Ernährung umzustellen und ohne sich mehr bewegen zu müssen (!?). Es handle sich bei dem Produkt – bescheidenerweise – um die wirksamste Anti-Fett-Formula der ganzen Welt.
Wie kann es sein, dass sich mit dermassen gequirltem Schwachsinn weltweit Gewinne erzielen lassen? Sind die Dicken, die am Ende ihres Lateins angekommen sind, vor Verzweiflung schon so blöd geworden? Oder ist es der bekannte Strohhalm, nach dem man greift, obwohl man weiss, dass er eigentlich gar nicht helfen kann..?
Da ist es denn tröstlich zu vernehmen, dass sich der Ständerat in der Sommersession mit der Frage befasst, ob etwas gegen dubiose Medikemanten-Verkäufe übers Internet unternommen werden solle… es sei denn, es kommen wieder die Freiheits-Trommler mit ihrem abgestandenen Ruf nach der individuellen Verantwortung des Einzelnen für sich selber. Aber schon die alten Römer wussten, dass gegen Dummheit kein Kraut gewachsen ist…
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