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Von Heinrich von Grünigen um 14:50 |
Was ist das nun wieder. Abnehmen dank einem Beutel bzw. eines leichten Behältnisses? Die Sache ist ebenso einfach wie einleuchtend: wer sich regelmässig auswärts verpflegt ist immer wieder mit der Tatsache konfrontiert, dass die Portion auf dem Teller oder der Platte allzu üppig ausgefallen ist und man somit vor dem Dilemma steht, ob man einen Teil davon zurückgehen lässt (Foodwaste – pfui!) oder ob man sich, gesättigt seufzend und nachdem man den Gürtel gelockert hat, zwingt, den Teller leer zu essen, denn schliesslich hat man uns in unserer Jugend eingetrichtert, dass ein Nichtbefolgen unweigerlich schwerwiegende meteorologische Konsequenzen haben würde (wie schwer der Gehorsam allerdings später auf den Hüften wiegen würde, war nie ein Thema).
Aus diesem Dilemma gibt es einen Ausweg. Er nennt sich Doggy Bag und wird in USA häufiger und unkomplizierter praktiziert als bei uns. Dort bietet das Service-Personal selbstverständlich am Ende des Mahls an, die verbleibenden Reste einzupacken, egal ob „fürs Hündli“ oder zum Eigenverzehr, schliesslich: bezahlt ist bezahlt.
Nun ist der ernährungstechnische „Nutzen“ der Doggy Bags auch wissenschaftlich erwiesen. Eine amerikanische Forschergruppe hat mit mehreren Frauen ein Experiment durchgeführt. Zwei Gruppen assen über längere Zeit regelmässig im Restaurant. Der einen Gruppe wurde selbstverständlich, mit Hinweis schon vor dem Essen, die Möglichkeit geboten, verbleibende Reste mitzunehmen. Bei der anderen Gruppe (welche die gleichen Menus und Mengen serviert bekam) wurde auf diese Information verzichtet. Dabei variierte die Portionengrösse, mal war sie kleiner, mal grösser. Zudem wurden die beiden Gruppen ausgetaujscht, so dass alle Teilnehmerinnen sich mit den gleichen Situationen konfrontiert sahen.
Resultat: die Frauen, denen die Doggy Bags „automatisch“ angeboten wurden, assen von den grossen Portionen nicht mehr als von den kleinen, während die Frauen der anderen Gruppe deutlich mehr konsumierten, je grösser die Portionen waren. Fazit: Doggy Bags wäre eine sehr simple und einfache Möglichkeit, die Anzahl der verspeisten Kalorien bei der Ausser-Haus-Verpflegung im Griff zu halten bzw. zu reduzieren. Scheuen Sie sich nicht, sich Rest-Portionen einpacken zu lassen! (Und nehmen Sie notfalls selber ein Tupperware-Böxli mit.)
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Von Heinrich von Grünigen um 15:24 |
Zuerst dachte ich: die Waage spinnt. Es kann doch nicht sein, dass ich trotz kulinarischer Eskapaden über die Fest- und Feiertage nicht nur nicht zugenommen, sondern sogar abgenommen habe! Aber dann gewannen Glaube und Hoffnung die Oberhand über Zweifel und Argwohn. Ich war frühmorgens spontan bereit, an ein Wunder zu glauben. Wie Leuchtreklamen blitzten mir all jene Botschaften durch die Sinne, mit denen da und dort verkündet wird, erst wenn wir uns nicht mehr um unser Gewicht sorgen, wenn wir nicht jeden Tag auf die Waage steigen, wenn wir loslassen können und unserem Körper das gönnen, was er wirklich will und braucht, dann finden wir zur seelischen Balance und können sogar abnehmen dabei…
Einen Tag lang fühlte ich mich federleicht und beschwingt, schwebte durch die Räume und schnallte meinen Gürtel bewusst ein Loch enger… obwohl eine leise Stimme mir sagte, dass die Hose, die früher um den Bund geschlabbert hatte, doch eigentlich ziemlich straff sass. Ich wollte einfach, dass die Naturgesetze für einmal aufgehoben wären und dass das Wohlleben über Weihnacht und Neujahr ohne Folgen geblieben sei.
Bis ich dann heute Morgen, erwartungsfroh und aufgeweckt, wieder auf die Waage gestiegen bin, neugierig und gespannt, wie es wohl nach einem Tag erneuter Konsequenz aussieht… und dabei mit wachsender Ernüchterung feststellen musste, dass ich mich am Vortag offenbar eindeutig verlesen habe: die Zahl vor dem Komma, die ich für eine Eins gehalten hatte, entpuppte sich bei genauer Betrachtung unzweideutig als fette Sieben!
Ich war also nicht drei Kilo leichter geworden, sondern deren vier schwerer.
Aber paradoxerweise fühle ich mich jetzt erleichtert: die Naturgesetze haben sich eingekriegt und ihre Gültigkeit wieder erlangt. Die Schlemmertage sind doch nicht folgenlos geblieben. Der Kampf geht weiter, mit neuem Elan und „jetzt erst recht“!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:51 |
TV-Gucken kann helfen. Zum Jahresende, wenn Viele so tun, als würden sie sich vornehmen, im kommenden Jahr abzunehmen, häufen sich die Sendungen, mit denen solche Vorsätze unterfüttert werden können.
Zum Ausklang des alten Jahres liefen auf dem Sender TLC einen ganzen Tag lang eine Folge nach der anderen der US-Dokumentar-Reihe „Mein Leben mit 300 Kilo“. Alle Beiträge seriös recherchiert und sachlich-informativ: Langzeit-Beobachtung über ein Jahr. Zuerst wird eine Person, die an die 300 Kilo wiegt, in ihrem Umfeld und mit ihrem familiären Hintergrund, in dem sie aufwuchs, vorgestellt. Quasi mit ihrer jeweiligen Adipositas-Biografie. Dann kommt der Besuch in der texanischen Spezialklinik, wo es zunächst einmal um die Ernährungsumstellung geht, bis die Patienten nach dem verlangen ersten Erfolg zur Bypass-OP zugelassen werden. Jeder Fall ist „schwer“ in mehrfacher Hinsicht, jeder Erfolg ist hart erkämpft und macht Mut, sich auch in auswegloser Situation aktiv um Veränderung zu bemühen.
(Quasi parallel dazu habe ich mich durch die entsetzlichen Formate „Man vs. Food“ auf andern Kanälen gezappt, in denen es perverserweise darum ging, Viel-Fress-Challenges zu gewinnen, indem jemand einen 7-Kilo-Burger zu verdrücken versuchte, angefeuert von einer johlenden Meute… natürlich in USA, Amercia first!)
Heute nun die Premiere eines neuen Abnehm-Contests, präsentiert von 2-Sterne-Koch Frank Rosin, der selber auch abnehmen möchte: „Rosins Fettkampf“ auf Kabel 1. Äusserlich scheint das Format an das Kampf-Abnehmen „Biggest Loser“ angelehnt, auch hier sind es zwei Teams, die gegeneinander antreten und sich öffentlich auf die Waage stellen… aber die Sache ist etwas weniger spektakulär aufgezogen und vor allem unterziehen sich die beiden Teams zwei verschiedenen Ernährungsmodellen, die so quasi auf ihre Wirksamkeit getestet werden und die dann für den Spitzenkoch eine Gelegenheit bieten, auf der Basis dieser Diät-Vorgaben „leckere“ Speisen zu kreieren…
Dazu wird Sport getrieben und die Leute machen eindrückliche Fortschritte (bis zu 10 Kilo weg in zweieinhalb Wochen)… Auch wenn Wett-Abnehmen grundsätzlich problematisch sind, weil jeder Verlauf einer Gewichtsreduktion ganz individuell sein kann, hat mich diese Sendeform angesprochen und ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht. Man wird es sehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:24 |
Kafi-Möcken waren einmal. In unserer Jugend galt dies als die Standard-Mahlzeit betagter Menschen (die früher ja viel früher „alt“ waren als heute). Das hatte in meiner Wahrnehmung auch damit zu tun, dass das Brot früher meist härter war bzw. wurde, als es heute überhaupt je ist. Das besagt ja auch die Volksweisheit von damals: Kein Brot ist „hart“ – „kein Brot“ ist hart! – Nur wenn es im Milchkaffee eingeweicht war, konnte es von den zahnlosen Alten einigermassen gemümmelt werden. Heute haben die ältesten Greise Zähne wie Haifische.
Und trotzdem kann Ernährung im Alter zum Problem werden. Man geht nicht mehr aus dem Haus, muss sich Mahlzeiten kommen lassen (sofern man es vermag), bestellt dann immer wieder Dinge, die man früher mochte und die einfach zuzubereiten sind, aber die eine einseitige Versorgung mit Nährstoffen bedeuten können. Vielleicht lässt der Appetit nach, wird überlagert von Medikamenten gegen die verschiedenen Zipperlein, die sich immer deutlicher bemerkbar machen.
Wie wichtig eine ausgewogene, vielseitige und nährstoffreiche Ernährung auch im höheren Alter ist, soll nicht nur die Kochbrigade in den Altersresidenzen beschäftigen, sondern ist ein wichtiger Bestandteil der selbstverantworteten Lebensgestaltung. Wertvolle Informationen dazu liefert die aktuelle Ausgabe des Informations-Magazins der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE, „Tabula“. Schwerpunkt-Thema ist: „Ernährung im Alter – Autonomie erwünscht“.
Es lohnt sich, so kurz vor den Festtagen sich mit der Materie zu befassen, denn gerade in der kommenden Zeit besteht die Gefahr, dass der Trubel entweder zu kulinarischen Exzessen oder dann zum Rückzug in eine Isolation führt, die auch nahrungsmässig nicht optimal ist.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Nein, gar nicht prima. Aber analog zum Kampfruf „America First“ hat sich offenbar Italien im Rahmen einer Debatte bei den Vereinten Nationen diplomatisch durchgesetzt, indem es konsequent jeden Versuch abgeblockt hat, bei einem Resolutionsentwurf zur weltweiten, gesunden Ernährung die Forderung nach einer einfachen und klaren Nährwert-Kennzeichnung einzubringen.
An sich eine lobenswerte Resolution, die darauf abzielt, die Staaten zu ermutigen, ein gesundheitsförderliches Ernährungs-Verhalten zu unterstützen. Einzig USA und Libyen haben den Textentwurf abgelehnt und Ungarn hat sich der Stimme enthalten. Bei den Empfehlungen liegt der Akzent auf Bildung und Aufklärung. Dabei geht es sowohl um den Kampf gegen Unterernährung als auch um die Bekämpfung der Adipositas-Epidemie mit all ihren Nebenwirkungen in Form von nichtansteckenden chronischen Krankheiten.
Was jedoch den kritischen Beobachtern auffällt: in dieser Resolution steht kein Wort zu den in vielen Ländern heiss diskutierten Themen wir Zucker- oder Fettsteuer und Nährwert-Deklaration in Ampelform. Letzteres sei, wie schon gesagt, vor allem den Demarchen aus Italien zu verdanken. Denn die italienische Regierung will unter allen Umständen vermeiden, dass ihre traditionellen Lebensmittel, vom Olivenöl über den Parmesan bis zu Salami und Mortadella in irgend einer Form als“kritisch“ gebrandmarkt bzw. etikettiert werden könnten. (Dabei sind nach übereinstimmender Auffassung der Nutrition-Label-Promotoren ja gerade die „natürlichen“, nicht oder nur minimal verarbeiteten Lebensmittel wie Öl, Käse und Fleisch von der Kennzeichnung ausgenommen!)
Italien hofft offenbar, dem Bericht von FoodNavigator zufolge, auf dem Umweg über diese UNO-Resolution auch entsprechende Entscheide im Rahmen anstehender EU-Regelungen aushebeln zu können. Diese jämmerliche Kirchturmpolitik aus purem Eigennutz findet auch hierzulande Applaus in jenen Kreisen, die den kommerziellen Profit über das Gemeinwohl und über die Gesundheit der Bevölkerung stellen und mit dem billigen Mäntelchen der „Eigenverantwortung“ kaschieren. Das sind wenig erfreuliche Perspektiven. Sie dürfen uns aber nicht entmutigen, uns für die richtige Sache einzusetzen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:08 |
…ist Lateinisch und heisst „nach Belieben“. Oder dann: „So viel du willst“. Im Zusammenhang mit Nahrung könnte man es auch übersetzen als: „All You Can Eat“. Eine fatale Aufforderung, mit der wir uns fast bei jedem Buffet konfrontiert sehen, wenn es darum geht, z.B. den Betrag für das Frühstück zu „amortisieren“, den man pauschal schon bezahlt hat.
Das „Soviel du willst“-Prinzip hat dieser Tage Schlagzeilen gemacht im Zusammenhang mit der Eröffnung eines neuen Betriebs von KFC (Kentucky Fried Chicken), wo frittierte Pouletstücke aus Kübeln in rauen Mengen vertilgt werden und wo man sich nach Belieben an einer Brause-Zapfstelle mit Süssgetränken bedienen kann.
Diese grenzenlose Selbsttränke ist der Stein des Anstosses und die KritikerInnen tun so, als gäbe es das sonst nirgends. Dabei bietet der Migros-Betrieb „Chickeria“ in seinem Poulet-Tempeln seit Anfang den gleichen Service, ohne jeden kritischen Einwand. (Wurde die Kritik am Ende von KFC gezielt inszeniert, um in die Schlagzeilen zu kommen?)
Wie in den meisten Fällen ist hier die Eigenverantwortung hoch zu gewichten. Zu loben ist denn auch die Tibits-Kette, die neben guten Weinen und Mineralwasser einen frei zugänglichen Brunnen mit Hahnenwasser (ad libitum) anbietet. Da muss niemand verdursten und die flüssigen Kalorien bleiben in der Flasche.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:08 |
Wie Krankenkassen mit ihren Kunden umgehen ist manchmal skandalös. Einen stossenden Fall hat die Konsumentensendung ESPRESSO von Radio SRF 1 heute publik gemacht. Eine Bariatrie-Patientin hatte von ihrer Kasse schriftlich – und auf Nachfrage hin auch noch mündlich bestätigt – die Zusicherung erhalten, die Kosten für die Straffung ihrer Fettschürze würden übernommen. Die OP wurde sorgfältig vorbereitet, alle notwendigen Massnahmen getroffen, als am Abend vor dem Eingriff die Nachricht eintraf: die Kasse bezahlt doch nicht!
Auf die Recherchen der Konsumentenschützer sagte die Kasse, es sei ihr ein Fehler unterlaufen, man habe „die Diagnose zu spät eingesehen“ und die Kostengutsprache „voreilig erteilt“. Nun ist die Wiederherstellungs-Chirurgie nach Gewichtsverlust tatsächlich nicht in den Pflilchtleistungen der Grundversicherung enthalten, das war der Patientin bewusst. Trotzdem sind Ausnahmen in medizinisch begründeten Fällen möglilch, deshlb hatte sie sich über die Zusage besonders gefreut.
Die abrupte Kehrtwende seitens der Kasse wurde überdies mit einem Hinweis begründet, der irritierend ist: „Der vertrauensärztliche Dienst habe so entschieden“, wird eine Sprecherin der Kasse zitiert. Was soll diese Ausrede? Üblicherseise, wenn es zum Streit über die Kostengutsprache in solchen Fällen kommt, lautet die Argumentation gerade andersrum: der Vertrauensarzt einer Kasse beteuert jeweils auf Nachfrage, seine Beurteilung habe lediglich empfehlenden Charakter, die Entscheide würden allein von der Verwaltung der Kasse gefällt…
Dieser Vorgang zeigt erneut, wie gross der Ermessenspielraum bei dieser Art von Eingriffen ist und dass bei vielen Kassen blanke Willkür herrscht. Es ist höchste Zeit, dass dieser Missstand im Krankenversicherungsgesetz behoben wird und dass die chirurgische Wiederherstellung nach massivem Gewichtsverlust in die Pflichtleitungen aufgenommen wird.
Hier geht es zum ESPRESSO-Beitrag.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:33 |
Prognosen seien immer heikel. Das sagt ein Bonmot, vor allem wenn sie die Zukunft beträfen. Und doch kommt gegen das Jahresende regelmässig die Zeit, wo allerlei Vorhersagen und Mutmassungen zu Kommendem formuliert und verbreitet werden, sei es mit kurz- oder längerfristiger Perspektive.
Weit in die Zukunft blickt ein Report, der kürzlich veröffentlicht wurde, und im dem es um zukünftige Ernährungs-Trends geht: Welche Food-Trends erwarten uns in 20 Jahren?
Fünf hauptsächliche Trends haben die Experten ausgemacht:
- In Zukunft werden wir vermehrt nach „Nahrung fürs Gehirn“ hungern, um mental fit zu bleiben…
- Das Fleisch wird in Zukunft aus dem Labor kommen und Insekten stehen auf dem Menüplan.
- „Selber Kochen“ wird zu einem exklusiven Event-Hobby als Alternative zum Industrie-Food.
- Heutiges „Fast Food“ wird künftig aus dem 3-D-Drucker kommen und nach Mass gefertigt…
- Abgestützt auf die persönliche DNA bekommen alle präzis jene vorfabrizierte Nahrung, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist…
In diesen (kurzgefassten) Visionen ist Vieles enthalten, was kreative Utopisten uns schon mal vorhergesagt haben, sei es in Roman-Form oder als satirische Science-Fiction. Diesmal sind es renommierte Ernährungs-Wissenschafter und Soziologen, die zu diesen Prognosen gekommen sind.
Halten wir uns über die Feiertage nochmals an althergebrachte Mahlzeiten-Rituale, vom Schüfeli im Teig über das Fondue Chinoise bis zum Truthahn, der noch immer auf dem Vormarsch ist. Wohl bekomms!
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Von Heinrich von Grünigen um 14:28 |
Es läppert sich zusammen. Oder anders gesagt: auch Kleinvieh gibt Mist. Oder nochmals anders: Da en Rappe, deet en Rappe, git e schöni Zipfelchappe.
Was hat das jetzt mit Zucker zu tun? Grosse Schlagzeile heute auf dem Boulevard: Multis setzen uns auf Diät. Dazu die Information, dass Nestlé allein im letzten Jahr bei der Herstellung seiner Produkte insgesamt 111 Tonnen weniger Zucker verwendet hat. Durch die Entwicklung raffinierter Verfahren sei jedoch der Eindruck von „Süsse“ in den meisten Fabrikaten erhalten geblieben.
111 Tonnen Zucker – das ist eine imposante Zahl, die sich zusammensetzt aus sehr vielen kleinen und kleinsten Reduktionsmengen… aber was bedeutet das für den gesamten Ernährungs-Komplex? Wenn wir jetzt eine Umrechnung anstellen, dann führt das zu einem Resultat, über das es sich lohnt nachzudenken: 100 Gramm Zucker haben einen energetischen Nährwert von 400 Kilokalorien. Die 111 Tonnen Zucker entsprechen einer Masse Körperfett von 63 Tonnen! Auch das ist, für sich genommen, eine ansehnliche Zahl.
Aber wenn wir dieses Fett in Schachteln packen und auf Lastwagen verstauen, so füllen wir damit knapp zwei 40-Tönner, wie sie seit 2001 auf unseren Strassen zirkulieren dürfen… Und wenn wir diese 63 Tonnen Fett nun teilen durch die rund 150’000 Adipositas-Betroffenen in der Schweiz mit einem BMI über 35, so macht das auf jeden Dicken gerade mal 400 Gramm weniger Fett aus!
Damit sind wir wieder beim Kleinvieh. Natürlich ist ein knappes Pfund weniger Übergewicht besser als gar nichts… Aber die Dimension des „Verlusts“ zeigt uns drastisch, um wie viel grösser der Handlungsbedarf effektiv wäre, wenn es darum geht, unsere Gesundheit wirkungsvoll zu beeinflussen. Da reichen freiwillige Massnahmen der „Multis“, wie sie von der Politik hochgelobt werden, nie und nimmer. Die reichen höchstens für knackige Schlagzeilen.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Er mache dick, heisst es vom Stress. Er sei einer der wesentlichen Umwelteinflüsse unserer Zivilisation, welche die Zunahme der Adipositas fördern. Stressvermeidung sei ein wichtiger Beitrag zur Gewichtskontrolle.
Eine aktuelle deutsche Studie hat nun diesen Sachverhalt bestätigt, zumindest was die Männerwelt betrifft. Dabei wurden männliche Probanden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine wurde verschiedenen Psycho-Stress-Situationen ausgesetzt, danach durften sie sich an einem Buffet nach Belieben bedienen. Die anderen dienten als Kontrollgruppe.
Bei allen Essern wurde die verzehrte Menge und deren Kaloriengehalt berechnet – und siehe da: die „Gestressten“ assen deutlich mehr als die andern. Und als man später die beiden Gruppen austauschte, ergab sich das gleiche Resultat.
Die so gewonnene Erkenntnis ist zwar nicht neu, aber sie bestätigt einen Sachverhalt, der aufgrund anderer Untersuchungen als bekannt gilt.
Und was ist daraus zu folgern? Essen ist Trost, Belohnung und Beruhigung. Das haben wir seit frühester Kindheit erfahren, gelernt und verinnerlicht. Geht es uns schlecht, versuchen wir, unsere Situation wenigstens kulinarisch zu verbessern, indem wir uns „etwas gönnen“. Dieser Reflex erfolgt meist unbewusst, eine Schutz-Reaktion, deren Kontrolle – und gegebenenfalls Unterdrückung – ein besonderes Mass an Einsicht und Selbstbeherrschung verlangt. Es müssen nicht Buffet-Schlemmereien sein. Es reicht der Griff nach einer extra Frucht, ein Schluck aus der Flasche, ein Stück vom neuen Käse oder die Kontrolle der als Besucher-Reserve angelegten Plätzchen-Sammlung…
Also? Parole „cool“! Keine Hektik aufkommen lassen, die Ruhe nicht verlieren… aber das ist wohl leichter gesagt als getan.
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