16/11  Verfassungswidrig

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:36

Eigentlich wollte ich heute etwas über die junge Frau schreiben, die mit 21 Jahren gestorben ist, 174 cm gross und 40 Kilo schwer. Ein Model. Mit 13 war sie entdeckt worden und stand seither im Dienste der modischen Schönheit und der verordneten Magerkeit, bis zum Ende.

Aber dann hat mich am Nachmittag, gegen Abend wars schon, eine Aussage auf einem Podium elektrisiert, die es in sich hatte. Es war am Lachener Symposium Klinik Medizin, mit dem Themenschwerpunkt Übergewicht. Mehr als 200 interessierte Fachleute aus allen einschlägigen Fakultäten waren anwesend und in einer Reihe von engagierten Referaten wurde über die Krankheit selber und über aktuelle Erkenntnisse zu deren Therapie informiert.

Im Vordergrund standen die chirurgischen Eingriffe, Magenband und Magenbypass, man hörte von den erprobten und erfolgreichen Techniken, aber auch von den Risiken und den Einschränkungen. Und davon, dass es ganz konkrete gesetzliche Bestimmungen gibt, die erfüllt sein müssen, damit die Krankenkassen einen solchen Eingriff übernehmen. Eines der einschneidenden Kriterien ist das Alter: es kann ein Mensch noch so dick und krank sein… wenn er älter als 60 ist, wird er die Operation nicht bekommen. Basta. Wir haben das bis jetzt – gesetzesfürchtige Bürger wie wir sind – widerspruchslos zur Kenntnis genommen. Es ist Gesetz. Dann ist es halt so.

Und dann sass da auf den Podium der Chefarzt Innere Medizin am Spital Lachen, PD Dr. med. Franco Salomon. Und sprach die unmissverständnlichen Worte: Das mit der Altersgrenze bei 60 ist ein Skandal. Das ist übelste Diskriminierung und angesichts der stetig steigenden Lebenserwartung in keiner Weise akzeptabel. Es ist ein Verstoss gegen die Bundesverfassung, die ausdrücklich verlangt, dass kein Bürger diskriminiert werden darf.

In dieser Deutlichkeit habe ich das noch nie gehört. Ich habe mich selber ja auch schon mit dem Thema befasst, aber so kompromisslos war der Widerspruch zum gesunden Menschenverstand noch nicht formuliert worden. Ich habe die Botschaft aufgenommen. Das ist ein Thema, für das es sich zu kämpfen lohnt. Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen.




14/11  Die WHO tagt

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:42

WHO – drei magische Buchstaben im Gesundheitswesen: World Health Organisation / Weltgesundheits-Organisation. Wer wäre berufener, auf allerhöchster Ebene die notwendigen Massnahmen zu eregreifen, um die Übergewichts-Epidemie in den Griff zu bekommen?

Vom 15. bis zum 17. November findet in Istanbul die Europäische Ministerkonferenz der WHO zur Bekämpfung der Adipositas statt. Die Schweizer Delegation ist heute Vormittag von Kloten abgeflogen. Unser Innen- und Gesundheitsminister konnte nicht mit, man musste BAG-Chef Thomas Zeltner vorübergehend in den Rang eines Staatssekretärs befördern, damit er als Delegationsleiter und mit den andern auf Augenhöhe diskutieren kann.

Der Konferenz liegt eine Charta im Entwurf vor. Sie wurde in gründlicher Vorbereitungsarbeit entwickelt und enthält neben einer klaren Situationsanalyse auch ein Bündel von elf konkret beschriebenen Massnahmen, welche den Staat, die Privatwirtschaft, die Lebensmittelproduzenten, die Medien und den einzelnen Bürger nicht zu knapp in die Pflicht nehmen. Ein schöner Satz, den sich auch hierzulande sehr viele selbstgerechte Biedermenschen dick hinter die Ohren schreiben müssten, heisst: Die alleinige Schuldzuweisung an den Einzelnen für seine Adipositaserkrankung darf nicht akzeptiert werden.

Solche wichtige Feststellungen werden dann allerdings konterkariert durch Sätze wie: Entschlossenheit und Führungswille auf höchster politischer Ebene und ein starkes Engagement des gesamten Staates sind die Voraussetzungen für sektorübergreifende Mobilisierung und entsprechende Synergiekräfte. – Das klingt, als ob George W. Bush mit den letzten Reserven nochmals gegen den Terrorismus ins Feld ziehen wollte…

Man darf gespannt sein, was die Konferenz in den drei Tagen aus der überzeugenden und umfassenden Vorlage macht… und man möchte hoffen, dass mutige Entscheide zu einschneidenden Schritten getroffen werden… – Aber… Skepsis bleibt natürlich. Die Kräfte des Beharrens sind nicht zu unterschätzen. Vielleicht ist es kein Zufall, dass gerade dieser Tage in Grossbritannien ein Werbespot für Burger King den Weg in die Medien fand, bei dem es selbst dem gutmütigen Betrachter schlicht die Sprache verschlägt… oder wie ergeht es Ihnen?




8/11  Wunderglaube

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:39

Gehen Sie gerne zum Doktor? Der Mann im weissen Kittel (es kann natürlich auch eine Frau sein) scheint ein gewisses „Etwas“ auszustrahlen, das die einen anzieht und andere fernhält… Beim Abnehmen ist es jedenfalls, so stellt eine Studie der Connecticut Universität fest, wie die Washington Post vermeldet, nicht zu übersehen: 70 Prozent der Befragten behelfen sich mit einer „Kur“ nach eigener Wahl, und nur 30 Prozent gehen für eine Beratung zum Arzt.

Das könnte damit zu tun haben, meinen Experten, dass der amerikanische Allgemeinpraktiker wenig von Ernährungsberatung und von Übergewicht versteht… so dass eine grosse Mehrheit der Betroffenen es vorzieht, sich mit z.T. dubiosen Präparaten und Pillen selber zu behandeln. Dass sie dabei bewusst oder unbewusst ein grosses gesundheitlliches Risiko auf sich nehmen, ist ein anderes Kapitel.

Aber diese Beobachtung scheint für unsere Verhältnisse nicht ganz abwegig zu sein, wenn man die Mengen von am Schwarzmarkt oder übers Internet erstandenen Psychopharmaka betrachtet, die auch hierzulande den Weg in viele Haushalte finden. Ein weiterer Grund mag in der Wundergläubigkeit liegen, die manche Betroffene befällt, sobald sie abnehmen möchten oder müssen. Kein Werbeslogan zu plump und zu unrealistisch, als dass er nicht doch noch massenhaft Anhänger finden würde… denn wer weiss: vielleicht hilft das Produkt diesmal doch, versuchen kann man es ja, nützt es nichts, so schadet es vielleicht auch nicht…

Das Gegenteil ist leider meist der Fall. Kein Nutzen und dafür ein Schaden am Stoffwechsel – oder doch am Selbstwertgefühl, wenn ein weiterer Versuch gescheitert und im Sand verlaufen ist. – Was tun? Wem glauben? Wem nicht? – eBalance ist ein verlässlicher Ratgeber und auch wir von der SAPS können seriöse Informationen vermtiteln. Wunder haben wir allerdings nicht auf Lager.




3/11  Präventa

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:32

Vorfreude wieder einmal. Öffentlicher Auftritt, diesmal am Samstag in der grossen (und leider kalten) Bahnhofshalle von Zürich. Die SAPS ist zu Gast am Stand von Prävention und Gesundheitsförderung des Kantons Zürich und kann am Samstag von 11 bis 15 Uhr über die Adipositas-Prävention informieren.

Ein Messeauftritt der etwas anderen Art: welches Publikum wird es sein, das da verbeiströmt, auf dem Weg zum Zug oder nach Hause? Lassen sie sich ansprechen? Sind sie interessiert? Nehmen sie sich die nötige Zeit, um sich mit einem wesentlichen Aspekt ihrer Gesundheit auseinanderzusetzen? Wir wissen es (noch) nicht.

Wir laden wieder einmal die Utensilien ins Auto, verpacken Prospekte, Flugblätter, Zeitschriften, zerlegen den Spielstand mit der Hau-den-Lukas-Maschine und sind gespannt, wie sie diesmal ankommen wird. Das Thema ist ja unerschöpflich und man müsste Hilfsmittel erfinden, um den Passanten auf eine spielerische Weise nahezubringen, dass es sich lohnt, die Bedürfnisse des eigenen Körpers ernst zu nehmen.

Der Bahnhof als Ort des Durchgangs ist dafür symbolisch wichtig: wir haben festgestellt, dass wir mit den Auftritten im „Gesundheits-Sektor“ von Ausstellungen gerade jenes Publikum nicht erreichen, das unsere Botschaften am nötigsten hätte. Aber wir haben noch kein Rezept, wie man seine Aufmerksamkeit gewinnt. Der Auftritt im Bahnhof kann uns in dieser Hinsicht vielleicht Impulse geben. (Und wenn Sie diesen Blog früh genug lesen und dann vor 15 Uhr vorbei kommen, können sie uns Ihre Idee mitbringen.)




28/10  Wir sind schuld!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:16

So, jetzt ist es draussen. Al Gore tourt herum mit seinem Film zur Klimaerwärmung. Eindrücklich sei er. Nachdenklich stimme er. Und wenn es uns in den zehn Jahren, die kommen, nicht gelinge, etwas gegen den Klimawandel zu tun, dann sei die Erde, so wie wir sie kennen, verloren. Das sagte mir nicht irgend ein Ökofreak, sondern Christian, ein rational denkenden Banker, nachdem er den Film gesehen hat, im Beisein von Mr. Gore.

Was mich nun aber wirklich hart trifft, das ist eine neue Erkenntnis, die ein Forscherteam an der Universität von Illinois vorlegt. Professor Sheldon H. Jacobson hat nämlich herausgefunden, dass das stetig anwachsende Übergewicht der Amerikanerinnen und Amerikaner zu einem stetig steigenden Benziverbrauch in den Vereinigten Staaten geführt hat. Für diese Studie hat das Forscherteam mit Computer-Simulationen aufgrund von Daten seit 1960 die Zunahme des BMI und den steigenden Benziverbrauch miteinander verglichen und verschiedene Szenarien durchgerechnet. Dabei habe sich ein klarer Zusammenhang ergeben: je grösser das Gewicht des Fahrers und seiner BeifahrerInnen, desto mehr Benzin wird benötigt, um die zusätzliche Last zu bewegen…

Und plötzlich sind die Zusammenhänge klar: mehr Benzin führt zu mehr Abgas, mehr Abgas gibt mehr Kohlendioxyd, mehr Kohlendioxyd bewirkt eine raschere Klimaerwärmung… und an allem sind wieder einmal wir Dicken schuld, denn was für Amerika gilt, das gilt ja wohl auch für uns. So weit kommt es noch: zuerst können wir nur noch mit Schmerzen gehen, weil das Gewicht unseren Gelenken schadet – und wenn wir Auto fahren, dann macht man uns verantwortlich für das Abschmelzen der Pole und der Gletscher, da wir übermässig viel Sprit verpuffen…

Was gibt es wohl sonst noch, das man uns in die Schuhe schieben könnte?




22/10  Im Fettnapf

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:28

Häme oder gar Schadenfreude ist nicht angesagt, angesichts der Mitteilung, die heute in der SonntagsZeitung zu lesen war, wonach Nestlé Schweiz in Sachen Schokolade-Verpackung zurückbuchstabiert und bei dieser Operation „rund 50 Millionen Franken in den Sand gesetzt“ haben soll.

Treue eBalance-Blog-LeserInnen erinnern sich: ich hatte mich im Februar über eine mir grössenwahnsinnig erscheinende Schokoladewerbeaktion mokiert, damals noch nicht wissend, dass dies nur der allererste Auftakt war zu einer viel grösseren Kampagne… die nun ein so unrühmliches Ende gefunden hat. Der Schoggiflop. 50 Millionen futsch.

Sicher, der Weltkonzern steckt das weg und kein Manager muss um seinen Bonus fürchten; das einfältige Konsumvieh zahlt ja die Preisaufschläge gern. Aber ein Anflug von Bitterkeit beschleicht mich doch: vor drei Jahren hatte ich bei Nestlé Schweiz ein Gesuch um Unterstützung unserer Stiftung eingereicht. Es wäre um eine Jahrespartnerschaft in der Höhe von CHF 10’000 gegangen. Kein bedeutender Batzen für ein solches Unternehmen. Bis hinauf zu einem Vizedirektor hat man sich mit meiner Anfrage beschäftigt, und die Antwort war von mitleiderregendem Bedauern geprägt: man sei leider und mit grossem Bedauern nicht in der Lage, sich in der Adipositas-Prävention noch weiter zu engagieren, man unterstütze bereits ein Projekt, das sich an Kinder wendet.

Ich verzichte jetzt darauf, nachzurechnen, wievielmal 50 Millionen geteilt durch 10’000 ergibt… das wäre auch eine müssige Überlegung. Aber beim Nachdenken über den kapitalen Schoggiflop stellt sich mir eine andere Rechnung an: rund 130’000 Tonnen Schokolade produziert Nestlé jährlich. 100 Gramm Schokolade haben 550 Kalorien. Eine Tonne Schokolade hat demnach 5,5 Millionen Kalorien. Wenn man weiss, dass ein Überfluss von 7’000 Kalorien punkto Übergewicht einem Kilo Fett entspricht, dann ist die Rechnung bald gemacht: 130’000 Tonnen verkaufter und verzehrter Nestlé-Schokolade entsprechen insgesamt 102’050 Tonnen Körperfett… daraus ist zu schliessen, dass der Konzern – nach dem guten alten Verursacherprinzip – punkto Adipositas wohl etwas mehr an Prävention und Wiedergutmachung zu leisten hätte als das, worum wir ihn damals gebeten haben.




21/10  Lebenserwartung?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:49

Nun hat man es auch in der Schweiz schwarz auf weiss: die Lebenserwartung der Kinder von heute wird geringer sein als die ihrer Eltern es ist. Aus Amerika wusste man das schon länger, aber dass der Befund nun auch bei uns angelangt ist und dass dies durch eine wissenschaftliche Studie seriös belegt ist, also keine Angst- und Panikmache eines Medikamentenverkäufers, sondern eine sachliche Fakten-Erhebung, das sollte doch zu denken geben.

Der Blick zitiert aus einem entsprechenden Bericht an den Bundesrat und nennt in der Schlagzeile die Gründe: Zu viel Stress, zu viel Zucker, zu viel Fett. – Falsche Ernährung und Übergewicht sind also zum entscheidenden Killerfaktor geworden, auch bei uns, die wir doch im europäischen Quervergleich (noch) gar nicht so schlecht abschneiden. Der Bericht befasst sich mit der Zukunft von Prävention und Gesundheitsförderung in der Schweiz und fusst auf einer breiten Vernehmlassung, in die auch wir von der SAPS einbezogen waren.

Eines der Hauptprobleme in dieser Sache ist der Umstand, dass bei uns immer noch nur ein verschwindend kleiner Teil der Gesundheitskosten für präventive, vorbeugende Massnahmen ausgegeben werden, während der Löwenanteil in die Therapie, die Behandlung, die Heilung der Krankheiten investiert wird, nachdem diese schon eingetreten sind.

Hier ist ein radikales Umdenken erforderlich und vielleicht braucht es noch einige Studien mehr. Die Fakten dazu sind vorhanden.




19/10  Von Klein auf

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 21:44

Wer das Übergewichtsproblem in den Griff bekommen will, muss bei den Kindern anfangen. Nicht jedes rundliche Kind ist adipös. Aber wenn die familiären und sozialen Voraussetzungen gegeben sind, ist ein erhöhtes Risiko vorhanden. Drum konzentriert sich die Prävention im Moment auf Kinder und Jugendliche.

In der Schweiz gibt es eine Fachorganisation, die sich akj nennt: Fachverein Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Sie tritt dafür ein, dass Kinder ganzheitlich und interdisziplinär betreut werden. Sie begutachtet und zertifiziert entsprechende Programme, von denen es in verschiedenen Regionen bereits einige gibt – aber zu wenige.

In Deutschland hat die zuständige Bundesbehörde jetzt einen wichtigen Schritt an die Öffentlichkeit getan, indem sie Anfang Oktober einen Leitfaden publiziert und ins Internet gestellt hat, der ratsuchende Eltern darüber informiert, wie die verschiedenen Gewichtsreduktions-Programme für Kinder zu beurteilen sind.

Das ersetzt – auch bei uns – nicht den Besuch bei einem Spezialisten und dessen professionelle Beratung und Begleitung. Aber es stellt eine gute Möglichkeit dar, sich in die Thematik einzulesen und sich vertraut zu machen mit den vielschichtigen Problemen und Herausforderungen, mit denen eine Familie konfrontiert sein kann bei kindlicher Adipositas.

Wenn es gelingen würde, Menschen, die „gefährdet“ sind, schon von Klein auf so zu führen, dass ihre Adipositas gar nicht zum Tragen kommt, dann wäre ein erster Schritt getan auf dem Weg zu einer Lösung.




16/10  Das Abnehm-Handy

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:03

Wenn es die ETH sagt, muss es wohl so sein. Aber ob es Sinn macht, das ist eine andere Frage.- Jetzt kommt das Handy, das sogar beim Abnehmen hilft titelt heute 20minuten. Wie soll das gehen?

Auf den Lebensmitteln soll künftig eine Etikette mit einem Strichcode angebracht sein. Mit einem Handy, das neben einer Kamera auch noch über entsprechende andere Funktionen verfügt, könnte man nun diesen Code ablichten. Dann wird er per GPRS-Verbindung zu einem zentralen Rechner geschickt, und umgehend kommen die Infos zurück, dei alles angeben, von den Inhaltsstoffen, und ob man darauf allergisch reagiert, über Preis- und andere Vergleiche, bis hin zu Empfehlungen durch den Konmsumentenschutz.

Für Leute, die abnehmen wollen, könnte eine Funktion eingebaut werden, die Alarm schlägt, wenn ein Produkt zuviel Fett enthält… Die ETH-Erfinder dieses Superhandys seien – so vermeldet das Blatt – auf der Suche nach Partnern, mit denen sie die neue Technologie auf den Markt bringen möchten.

Wohlan! Das trifft sich gut. Ich habe ja stets für eine bessere, verständlichere Kennzeichnung und Deklaration der Inhaltsstoffe plädiert. Wenn nun ein Handy die heute oft nur schwer zu kalkulierenden Teil-Informationen auswerten und umrechnen würde, verbunden mit einer individuellen, auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Empfehlung, so wäre das doch eine gigantische Sache…

Aber der Teufel liegt wohl auch hier im Detail: da müsste man sich ja zuerst auf einen gemeinsamen Strichcode einigen. Und wer gesehen hat, wie sich die Lebensmittelindustrie bis jetzt mit Klauen und Zähnen gegen jede weitgergehende Regulierung der Deklarationspflicht gewehrt hat, der lässt jede Hoffnung auf raschen Erfolg fahren.

Was nützt es denn, wenn die Telecom-Betriebe für eine GPRS-Verbindung zusätzlich in meinen Geldbeutel greifen und mir für jedes Produkt noch vor dessen Kauf einen Betrag abknöpfen, den ich zu den Preisen dazu rechnen muss? Viele gesunde Lebensmittel wie Früchte und Gemüse sind in der Schweiz sowieso schon künstlich verteuert. Sie zu verbilligen wäre eine wirksame Massnahme gegen Übergewicht… aber nun kommen die Handy-Tüftler von der ETH und belegen den schon zu teuren Einkauf mit einer zusätzlichen Gebühr!?

Es wäre ein Scherz sondergleichen, wenn sich die Industrie z.B. mit Erfolg gegen die Einführung einer „Ampel“ wehren würde, und wir dann auf dem Umweg über eine Handy-Zentrale die gleichen Informationen abrufen müssten, die man für wesentlich weniger Geld direkt auf das Produkt drucken könnte. – Oder sehe ich das wieder mal zu pessimistisch?




8/10  Online-Diäten

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:43

Ein Jahr ist eBalance jetzt online und hat sich als ein sehr gutes Instrument erwiesen für jene, die gerne mit dem PC umgehen und die nötige Selbstdisziplin aufbringen, um dran zu bleiben, wie die Erfolgsberichte auf der Einsteigsseite ja zeigen.

Das Internet als begleitender Freund und Helfer hat in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen, die Programme spriessen aus dem Boden wie Pilze nach dem Regen und es wäre wertvoll, diejenigen, die in unserem Sprach- und Lebensraum verfügbar sind, einmal aufzuspüren und zu analysieren.

Ein Modell, wie so etwas geschehen könnte, hat die ConsumersReport.org in USA gezeigt. Diese KonsumentInnen-Organisation besteht seit 1936, sie ist extrem glaubwürdig und hat Anfang dieses Jahres die 20 meistgenutzten Online-Gewichtsreduktionsprogramme analysiert, und zwar nach verschiedenen Kriterien, die sich vor allem an der Benutzerfreundlichkeit orientierten.

Der ganze Bericht kann nur von den Abonnenten des Dienstes heruntergeladen werden, aber es ist doch interessant, die Webseiten jener Produkte zu besuchen, die als „gut“ bewertet wurden. Da findet man z.T. auch Diät-Programme, die bei uns in einem schlechten Ruf stehen, wie etwa die South Beach Diät. Aber da die Suche nach einem individuellen Konzept zur Gewichtsreduktion eine sehr persönliche Angelegenheit ist, kann es nicht schaden, hier einige Tracks für Wissbegierige zu legen.

An erster Stelle steht WebMD, ein Programm, bei dem man sein Essprotokoll eingeben kann, worauf Empfehlungen und fachliche Beratung zur Verbesserung abgegeben werden. – The Biggest Looser Club ist die Bebleit-Website zu einer populären TV-Serie mit sehr guten Empfehlungen für mehr Bewegung, aber wenig Unterstützung für Menschen mit gesundheitlichen Problemen. – eDiets.com enthält eine Fülle von Informationen zu verschiedenen Programmen, die alelrdings eher oberflächlich beschrieben sind. – Die Sonoma Diät bringt sehr gute Menüvorschläge mit hilfreichen Einkaufslisten, aber der Komplex Bewegung kommt leider zu kurz…

Beim Schnuppern durch diese Seiten stelle ich fest, dass eBalance sich vor der internationalen Konkurrenz keineswegs zu verstecken braucht. Im Gegenteil: hier ist alles auf die Schweiz ausgerichtet, die Produkte sind am heimischen Markt zu finden, die Ess- und Lebensgewohnheiten entsprechen unserem Alltag, und die Expertinnen und Experten kennen unsere Probleme hier vor Ort. Und das ist einer der wichtigsten Faktoren.