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Von Heinrich von Grünigen um 14:27 |
Das Bewusstsein gewinnt langsam an Boden. Kunststoff-Produkte, gefertigt aus Erdöl, werden zu einer existenzbedrohenden Gefahr für unseren Planeten. Sie verschmutzen die Weltmeere, sind biologisch kaum mehr abbaubar, lösen sich in immer kleinere Partikel auf, die sich im Fleisch der Fische ansammeln und so auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen. Was sie dort anrichten, ist noch wenig erforscht. Das Risiko besteht, dass sie ähnlich wie die chemischen endokrinen Disruptoren wirken – das sind Substanzen, welche den Hormonhaushalt beeinträchtigen, mit dem sich unsere Körperfunktionen, auch Hunger und Sättigungsgefühl, selber regulieren.
Zwar sind wir in der Schweiz in der Chamipons League der Recykler, aber es wird immer noch viel zu viel Plastikmüll weggeworfen. Der Entscheid unserer Grossverteiler, auf den „Raschelsäcklein“ bei der Kasse eine symbolische Gebühr zu erheben, hat zwar zu massiven Säcklein-Einsparungen geführt, ist aber nur ein Tropfen im grossen Plastik-Meer. Und auch hierzulande nicht wird noch nicht alles Plastikmaterial – ausser den PET-Flaschen – zurückgenommen. Ich selber verzichte seit Anfang 2017 konsequent beim Einkauf auch auf die noch immer gratis abgegebenen Säcklein für Früchte und Gemüse: ich lege den Einkauf unverpackt auf die Waage und dann offen in den Korb, und scanne lediglich die Etikette ein… so muss ich allein bereits Tausende von Säcklein eingespart haben.
Und nun ist von einer Ladenkette in England zu lesen, die jeder Plastik-Verpackung rigoros den Kampf angesagt hat. Das Experiment ist nachahmenswert, über die wenigen Läden hinaus, in denen die Produkte „offen“ zum Verkauf angeboten werden. Es sind Schritte in die richtige Richtung. Bis zum Ziel einer Plastik-freien Welt ist es noch weit.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:41 |
Sie würden das Krebsrisiko erhöhen. Sagt eine französische Studie, die im renommierten British Medical Journal publiziert wurde: die hochverarbeiteten Nahrungsmittel. Zwischen 2009 und 2017 wurde das Essverhalten von 105’000 Personen analysiert. In dieser Zeit hatte der Verzehr von „hochverarbeiteten“ (ultra-processed) Lebensmitteln um 10% zugenommen. Parallel dazu wurde eine Zunahme des Krebsrisikos um 12% festgestellt. Daraus wird gefolgert, dass ein Zusammenhang besteht zwischen diesen beiden Fakten.
Aber was genau versteht man unter „verarbeitet“ und „hochverarbeitet“? Seit kurzen gibt es eine offizielle Klassierung für den Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln, unterteilt in vier Gruppen:
- Gruppe eins sind die „minimal verarbeiteten“ Lebensmittel: frische, getrocknete, gefrorene Früchte und Gemüse, Körner, Mehl (ohne Zusätze), Eier, frisches oder gefrorenes Fleisch, Fisch, Milch (direkt vom Hof)
- Gruppe zwei sind Nahrungsbestandteile, die aus anderen Rohstoffen gewonnen werden wie Zucker, Öl, Fett, Salz, Gewürze…
- Gruppe drei sind die „einfach verarbeiteten“ Produkte wie Gemüse und Früchte in Konserven (mit Konservierungsmitteln), gesalzenes Fleisch, Käse und Molkereiprodukte, frisches Brot…
- Gruppe vier schliesslich sind die „hochverarbeiteten“ Lebensmittel wie Softdrinks, verpackte Snacks und Süssigkeiten, abgepackte Backwaren, Fleischerzeugnisse wie Chicken Nuggets oder Charcuterie, Instant-Suppen, Sofort-Gerichte, Fertig-Pizzen und vorfabrizierte Tiefkühlprodukte, Convenience-Food.
Die Erkenntnis, dass mit zunehmendem Verarbeitungsgrad auch die Risiken einer gesundheitlichen Gefährdung steigen, ist nicht neu. Die Einteilung in die vier Gruppen macht jedoch deutlich, wie schwierig es geworden ist, angesichts der aktuellen Angebots-Palette im Supermarkt noch „unverarbeitete“ Lebensmittel aufzutreiben.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:25 |
Zucker ist momentan dominant auf meiner To-Do-Liste. Parallel arbeite ich an mehreren Projekten. Da ist einmal der Schweizer Ständerat, der sich am 6. März mit der Standesinitiative des Kantons Neuenburg befasst. Diese verlangt, dass sich der Bund Gedanken machen solle, wie man durch lenkende Massnahmen (Zuckersteuer?) den viel zu hohen Zuckerkonsum in der Schweiz eindämmen könnte. Ich bin daran, den Deutschschweizer StänderätInnen einen Brief in dieser Sache zu schreiben. Der Entwurf liegt vor und die Briefe werden in den kommenden Tagen verschickt. Ob sie gelesen werden und etwas bewirken können – das ist eine andere Frage.
Sodann plant die Gesundheitsorganisation Public Health Schweiz auf den 26. April ein Symposium zum Thema „Süsser Verführer Zucker – Hintergründe und Handlungsbedarf“, bei dem es um die gleiche Thematik geht. Die Veranstalter haben mich gebeten, in einem Kurz-Video für diesen Anlass die Werbetrommel zu rühren… so bin ich dabei, ein kleines Drehbuch zu erarbeiten, das wir dann kommende Woche ins bewegte Bild umsetzen.
Verschiedene Medien befassen sich ebenfalls mit dem Thema und haben um unsere Haltung und um Informationen nachgefragt. Es ist wichtig, dass diese Fragen öffentlich erörtert werden, auch wenn sich im Moment noch keine politische Bereitschaft zum Handeln abzeichnet.
Bei den Recherchen zur Video-Skizze bin ich auf einen Blog gestossen: „Ohne Zucker“ nennt er sich und bildet die ganze Themenbreite des Problems ab, bis hin zu einer Fülle von leckeren Rezepten aus der zuckerfreien Küche. Ich kann diesen Blog allen wärmstens empfehlen, die sich mit dem Gedanken befassen, ihre tägliche Zuckermenge zu reduzieren. Es muss nicht sofort von 100 auf Null gehen… aber die Bloggerin, Dominique Bachmann, sagt es treffend: zum Leben brauchen wir KEINEN Zucker.
In der Natur kommt er – in „reiner“ Form – nicht vor, einzig in Früchten und im Honig… Er ist eines der frühen Luxusgüter, die kein Problem darstellten, solange sie unerschwinglich waren und nur selten und in kleinen Dosen genossen wurden. Dass wir heute von der Nahrungsindustrie damit zugeschüttet werden, macht ihn zu einer Lebensbedrohung.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:47 |
Mein Name ist Eugen. Das war und ist ein Buch, das mich durch meine Jugendzeit begleitet hat: die Lausbubengeschichte mit Tiefgang von Klaus Schädelin… In Erinnerung ist mir eine Passage, in der die Buben auf ihrem Velo-Trip ins Tessin mit Problemen der Sauberkeit konfrontiert waren (es ging glaub um den Latrinen-Bau oder so), und einer wusste, dass dabei die Hygiene wichtig sei. Lautmalerisch sprachen sie von der „Hüschenie“. Und die Jungs stellten sich unter dieser Hüschenie sehnsuchtsvoll eine exotisch schöne Frauengestalt vor, nach der sich frühpubertär schmachten liess…
Warum ich darauf komme? Da gab es unlängst eine Studie, in der über 100 Folgen von verschiedenen TV-Kochsendungen daraufhin analysiert wurden, wie die TV-Köche es mit der Hygiene bei ihrem Showkochen hielten. Und siehe da: praktisch im Minutentakt unterlief diesen jeweils ein „Fehler“, was die Sauberkeit im Umgang mit Lebensmitteln beim Kochen betraf.
Und ein weiteres Experiment bewies, wie solche Sendungen wirken können: einer Gruppe von Leuten wurde ein Video mit Hygiene-Verfehlungen bei der Zubereitung eines einfachen Rezeptes gezeigt, einer anderen ein Video mit „korrektem“ Verhalten zum gleichen Rezept. Dann mussten beide Gruppen dieses Rezept nachkochen. Dabei verhielt sich die zweite Gruppe wesentlich „hygienischer“ als die erste.
Daher der Hinweis an alle, die zuhause selber kochen: macht es den TV-Starköchen nicht nach! Sie sind zwar wahrscheinlich nicht weniger hygiene-bewusst als andere, aber ihre Präsentation wird in aller Regel nicht 1:1 in Echtzeit abgebildet, sondern wird auf Tempo und Drive zurecht geschnitten, wobei dann eben die „unattraktiven“ Handlungen wegfallen wie: Hände waschen, Wischtuch wechseln, Unterlagen säubern etc.
Aber bei alledem hält sich ein Gedanke im Hintergrund: wir waren früher auch nicht so hygiene-versessen… und haben trotzdem überlebt. Oder gerade deswegen?
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Von Heinrich von Grünigen um 17:01 |
Das ist natürlich nur ein Kalauer. Aber mit Genetik wird gerne Klamauk getrieben, seit man die Gene immer lückenloser entschlüsseln kann. Tatsache ist, dass eine Vielzahl von genetischen Faktoren unser Essverhalten und unseren Stoffwechsel bestimmen. Die Erforschung dieser Zusammenhänge ist erst angelaufen.
Und schon ist die Schlankheitsindustrie auf den anrollenden Zug aufgesprungen und bietet Gen-Tests an, mit deren Hilfe man müheloser abnehmen könne als mit anderen Methoden. Darüber hat gestern das SRF-Nachrichtenmagazin 10 vor 10 berichtet. Ernährungsfachleute und Genetiker sind mit diesem Gen-Diät-Test kritisch zu Gericht gegangen. So simpel sei die Sache nicht, dass aus genetischen Konstllationen lineare Schlussfolgerungen gezogen werden könnten. Das Essverhalten, das zu Übergewicht und Adipositas führen kann, sei nicht nur rein genetisch geprägt, sondern ebenso sehr durch die persönliche Situation, das familiäre Umfeld, die Gewohnheiten des Alltags.
Wie kommt es dann, dass doch einige Leute, die im TV-Beitrag zu Wort kommen, über ihre Erfolge mit der Gen-Diät berichten? Angetönt wird es im Report: die Ernährungs-Empfehlungen mit den dazu gelieferten Rezepten sind – Gen-Typ hin oder her – auf jeden Fall die Grundlage für eine ausgewogene, kalorien-reduzierte Diät, mit der man, sofern sie konsequent eingehalten wird, Gewicht verlieren kann. Dazu kommt, und das scheint mir ausschlaggebend, dass bei kaum einem medizinischen Phänomen wie bei Adipositas der Placebo-Effekt so ausgeprägt ist. Das haben unzählige Tests gezeigt, bei denen der Gewichtsverlust bei Einnahme von Medikamenten quasi identisch war mit demjenigen der Probanden, die statt des Medikamentes eine Placebo-Pille ohne Wirkstoff erhielten.
Glaube macht nicht nur selig, er kann auch leichter machen. Solange man sich daran hält. Genau.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:02 |
Es ist ein Zeichen. Als erster Kanton hat Fribourg beschlossen: in den Verpflegungsautomaten an den Schulen sind zuckerhaltige Getränke und Schokolade-Snacks ab sofort verboten bzw. eingeschränkt. Der Kantonsrat hat einen entsprechenden Antrag der Sozialdemokraten mit 54 gegen 41 Stimmen (bei 4 Enthaltungen) angenommen, obwohl sich der Regierungsrat dagegen gewehrt hatte: der Vorstoss sei zwar gut gemeint, aber die Umsetzung liege danach in der Verantwortung der Gemeinden und der Schulbehörden und könne wohl nicht konsequent durchgesetzt werden.
Von bürgerlicher Seite wurde geltend gemacht, die richtige Auswahl am Automaten gehöre zum Lernprozess der Jugendlichen und es würde daher genügen, die Deklaration der Produkte zu verbessern, um den Schülern den eigenverantwortlichen Entscheid zu erleichtern. Der Antrag fand trotzdem eine Mehrheit. Man darf auf die Konsequenz bei der Realisierung und auf allfällige Diskussionen gespannt sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 19:31 |
Essen beherrscht unser Leben. Wer übergewichtig ist und sich so ernähren will, dass das Gewicht zumindest konstant bleibt, denkt mehr ans Essen und an Lebensmittel als andere. In unserer Bürogemeinschaft haben wir uns als Team vorgenommen, in der kommenden Zeit wieder konsequent darauf zu achten, dass wir das „Richtige“ zu uns nehmen beim gemeinsamen Mittagsmahl. Dass vermehrt Gemüse und Lebensmittel mit geringer Kaloriendichte auf den Tisch kommen. Und dass wir uns vor allem nicht gegenseitig in Versuchung führen durch unbedachte Snackereien…
Dabei, und das muss man sich immer wieder vor Augen halten, leben wir hier in der privilegierten Situation, dass wir eigentlich nicht Not leiden, dass jederzeit und überall Nahrung im Überfluss vorhanden ist. Und wir sind konfrontiert mit der Tatsache, dass rund ein Drittel aller Lebensmittel immer noch im Abfall landen, sei es schon während der Produktion (weil unsere Anforderungen an Qualität und Aussehen von Früchten und Gemüse so hoch sind und weil der Kult mit dem „Verfalldatum“ auf die Spitze getrieben wird) oder dann in unserem Haushalt.
Darum ist es wichtig, am Anfang des Jahres die Aktivitäten von Foodwaste.ch in Erinnerung zu rufen: diese Organisation setzt sich für einen sensiblen Umgang mit den Lebensmitteln ein, kämpft gegen Verschwendung und unangebrachte Vernichtung von Nahrung. Sie verdient Beachtung und unsere Unterstützung.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:45 |
Zufällig habe ich spätabends reingezappt. In die Gesprächssendung TalkTäglich auf Tele Züri. Es gings ums Thema Zucker, bzw. um erste Erkenntnisse aus einer Aktion der Gesundheitsredaktion, die sich No-Sugar-Challenge nennt und die darin besteht, dass die Teilnehmenden sich verpflichten, während 30 Tagen auf jeden zusätzlichen Zucker zu verzichten.
Am Tisch unter der Leitung von Markus Gilli sassen die Food-Bloggerin Sylwina Spiess, die Challenge-Mitmacherin Manuiela Leonhard und der Adipositas- und Stoffwechsel-Experte Dr. med. David Infanger von der Hirslanden-Klinik. Thema: „Leben ohne Zucker – Vorteile und Schwerigkeiten“.
Es war ein kompetentes, lebendiges, motivierendes Gespräch, das eine Fülle von Facetten aufzeigte, rund um die Zucker-Problematik, unseren Umgang mit dieser verführerischen Droge, die der Mensch eigentlich gar nicht „braucht“, zumindest nicht in der Menge, die uns heute meist durch die versteckten Zuckerbeigabe in Fertigprodukten untergejubelt wird.
Es lohnt sich, die halbe Stunde aufzuwenden und sich dieses Gespräch anzusehen. Die kompetenten Empfehlungen des Mediziners, die motivierenden Ausführungen der Bloggerin und die eindrücklichen Erfahrungen der Challenge-Teilnehmerin wecken die Hoffnung, dass sie im Rahmen dieser Aktion möglichst viele Nachahmer finden mögen.
Ich weiss, wovon die Rede ist. Selber lebe ich nun seit zweieinhalb Jahren praktisch „zuckerfrei“, was auf Dauer nicht einfach ist, weil allüberall die Versuchung lauert, in Form eines Desserts, von dem man naschen könnte, eines Guetslis, das so unschuldig klein aussieht, eines Löffelchens Honig, das ja natürlich ist… Meine Berechnungen haben ergeben, dass ich allein aus Früchten und Gemüsen, bei striktem Verzicht auf alle anderen Zucker-Arten immer noch auf täglich 15 bis 20 Gramm komme. Das liegt zwar unter dem von der WHO empfohlenen Richtwert… aber: es ist verdammt hart, konsequent zu sein, auf Dauer. Und macht man einmal einen „Fehltritt“, so öffnen sich die Schleusen und der Hunger trommelt auf den Tisch: die Gier nach mehr. Drum: duchhalten! Denn die Gesundheit und dein Wohlbefinden danken es dir.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:46 |
Jetzt auch das noch. Ein Buch, das uns zum Nachdenken über unsere tägliche Nahrungsaufnahme anhält – auf ethischer Grundlage. Der Autor, Jonathan K. Crane, plädiert in seinem Buch Eating Ethically für einen bewussten Umgang mit der Ernährung, basierend auf überlieferten Prinzipien und Empfehlungen der Philosophie und der Bibel.
Der Klappentext empfiehlt die Schrift mit diesen Worten: Wir essen uns zu Tode, auf verschiedene Weise, sowohl körperlich wie auch gesellschaftlich. Nur wenige Aktivitäten sind von so entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen der Menschen wie das Essen, und noch viel weniger sind ethisch dermassen komplex. Richtig essen ist besonders verwirrlich. Widersprüchliche Empfehlungen, gegensätzliche wissenschaftliche Studien und verwirrende Einflüsse aus der Umwelt und aus der Wirtschaft umgeben uns und erschweren unsere Wahl. „Gerade richtig“ zu essen ist für uns Zeitgenossen kompliziert, die wir im Überfluss leben und konfrontiert sind mit moralischen, medizinischen und Umwelt-Auswirkungen, die unsere Nahrungswahl beeinflussen. Es braucht eine neue, andere Essens-Strategie, die auf unserer Biologie beruht, philosophisch verlässlich, theologisch überzeugend und für den Einzelnen erschwinglich.
Der Autor schliesst seine Ausführungen mit den Worten: „Aus all diesen Gründen sind die Fragen, warum und wie wir essen, zwei der wichtigsten moralischen Herausforderungen unserer Existenz, und sie liegen jeden einzelnen Tag unseres Lebens in unseren eigenen Händen und Mündern.
Das Buch gibt es vorerst nur auf Englisch. Warten wir gespannt auf die Übersetzung.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:37 |
Auch Israel tut sich schwer. Eigentlich hätte man dort schon letztes Jahr beschlossen, eine eindeutige Ampel-Deklaration auf den jeweiligen Zucker-, Fett- und Salzgehalt von Lebensmitteln einzuführen, auffällig vorne auf der Verpackung: runde Tupfen in Grün, Gelb oder Rot.
Aber dann hat sich auch hier die Lebensmittelindustrie quergelegt, hat lobbyiert und insistiert und die Behörden schliesslich dazu gebracht, die Einführung der Kennzeichnung aufzuschieben. Nun soll sie im März 2018 kommen, allerdings nicht generell, sondern nur für eine Auswahl von Produkten, die dann periodisch überprüft und ergänzt werden kann.
Stein des Anstosses war und ist auch hier die Farbe „Rot“, von der man befürchtet, dass sie die Kundschaft flächendeckend von Kauf und Verzehr abhalten würde…
Eigentlich eine perverse Situation: da werden die Propagandisten der Freien Marktwirtschaft nicht müde, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Selbstverantwortung des mündigen Bürgers zu preisen, vor allem im Bereich seiner Ernährung, und jede staatliche regulative „Bevormundung“ abzulehnen. Aber ein in Selbstverantwortung gefällter Entscheid setzt umfassende Information und Meinungsbildung voraus. Dazu gehört auch der Hinweis auf allfällige Gefahren und Risiken für die Gesundheit.
Wieso trauen dann die gleichen Kreise dem von ihnen als mündig gelobten Konsumenten nicht auch zu, sich in voller Kenntnis der Fakten und Risiken auch „für“ ein riskantes Produkt zu entscheiden?
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