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Von Heinrich von Grünigen um 23:01 |
Ich verstehe ja nicht viel von Sport, das gebe ich zu. Der ganze Fussball-Hype, der seit Wochen die scheinbar zivilisierte Menschheit überzieht, lässt mich so was von kalt. Irgendwie habe ich von Radioreportagen her die Formulierung im Ohr, es gebe da einen „Kampf um den Strich“… die, die unterhalb sind, möchten darüber sein, oder so.
Für mich geht unter diesem Motto etwas ganz anderes ab: es handelt sich nämlich um den Strich auf der Waage, und die Frage ist, ob mein Gewicht immer noch oberhalb dieses „Strichs“ abzulesen ist, oder bereits darunter. Im zweiten Fall ist Jubeln angesagt. Allerdings hat meine Waage gar keine Striche mehr, sie zeigt digital in Zahlen den jeweils frühmorgendlich aktuellen Stand meines gestrigen Unvermögens an, zu verzichten.
In einer Woche muss ich wieder antreten zum Kontroll-Appell. Ich habe nun den zweiten Monat der „ketogenen“ Ernährung hinter mir, das heisst: möglichst vollständiger Verzicht auf Kohlenhydrate, möglichst wenig Fett… Wenn man sich ganz streng an die Vorgaben halten würde, wäre die Auswahl der Speisen etwas beschränkt. Ich habe deshalb einige Variationen eingeführt, bei denen ich zwar immer noch frei von Kohlenhydraten bleibe, mir aber im Fleisch-Käse-Bereich etwas grössere Freiheiten gestatte, was den Fettgehalt betrifft.
Das hat zur Folge, dass in diesem zweiten „strengen“ Monat das Gewicht sich nicht mehr so gut verringert hat wie im ersten Monat. Ich nehme zwar weiterhin ab, insgesamt, aber nur noch in winzigen Schritten. Waren es im ersten Monat sieben Kilo, so sind es jetzt im zweiten nur noch die Hälfte… und einen Teil davon hatte ich ja im „Zwischenmonat“ mit sozusagen normaler Ernährung wieder zugenommen… nach dem Prinzip: zwei zurück und drei nach vorn.
Der imaginäre „Strich“, den ich mir für diesen Monat bei 135 gezogen habe, ist noch nicht erreicht. Noch fehlen anderthalb Kilos, die in der kommenden Woche verschwinden müssten. Es würde sich lohnen, wenn ich mir einen Ruck gäbe und mir vornähme, mir keine Ausnahmen zu gestatten, hart zu sein mir selber gegenüber und auf die Versuchungen zu pfeifen, die mir da in süssen Tönen zuflöten, nur ein ganz klein wenig von den „verbotenen“ Früchten zu naschen, könne doch kein Kilo ausmachen… – Kann es eben doch, wenn es drauf ankommt, so nah am Strich.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:50 |
Heute sind wir in der Gestaltung unserer Mitgliederzeitschrift saps.ch ein Stück voran gekommen. Die nächste Ausgabe erscheint im Juli und ist dem Thema Bewegung gewidmet. Eine für Adipöse sehr bekömmliche Art, sich zu bewegen, ist das Velofahren.
Aber je schwerer jemand ist, desto schwerer fällt die Fahrt bergauf. Man kommt ausser Atem, gerät ins Schwitzen, das Herz klopft, der Puls rast… zwar eigentlich ein kreislaufbelebender Zustand, aber allzuviel ist ungesund, deshalb lässt man es oft lieber bleiben, gibt forfait. – Hier bietet sich technische Hilfe in Form eines eleganten Vehikels namens Flyer an.
Wie der Name sagt: man hat das Gefühl, zu fliegen. Das kommt daher, dass dieses Velo so raffiniert konstruiert ist, dass es mit einem kleinen, im Pedal-Lager eingebauten Elektromotor die Tretbewegungen gezielt unterstützt, und zwar in dem Masse, wie man beim Fahren Energie produziert. Mit andern Worten: das Gerät „verstärkt“ die eigene Leistung, aber es ersetzt sie nicht. Man kann also nicht nur auf einen Knopf drücken oder an einem Griff drehen, damit das Velo fährt… man muss selber strampeln, und der Flyer verstärkt den Druck, gibt Schub. Es ist, als würde eine unsichtbare Hand von hinten das Fahrrad mitschieben.
Diese Technik hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt, vor allem auch für Menschen, die sich nach einer Operation mit körperlicher Bewegung wieder aufbauen wollen. Das Angenehme daran ist, dass man selber etwas leisten muss und dabei diese Leistung verstärkt erhält, so dass man nicht nur richtig zügig vorankommt, sondern vor allem spielend sogar recht strenge Steigungen bewältigen kann.
Ich habe schon früher einige Male an Testfahrten teilgenommen. Nun sind wir mit dem Hersteller überein gekommen, für die Mitglieder unseres Trägerverins im Spätsommer eine „Schnupper-Tour“ zu organisieren, bei der man auf spielerische Weise und gratis diese Art der Fortbewegung kennenlernen kann, in malerischer Gegend und gemütlich, auch mit kulinarischen Attraktionen im Sinne einer bewussten und gesunden Ernährung.
Wer sich dafür interessiert, erfährt mehr Details in unserem nächsten Magazin, dss Anfang Juli erscheint, und wo es auch einen Talon hat für die Anmeldung. – Nichtmitglieder können sich ebenfalls jetzt schon über unsere Website anmelden, wir schicken dann eine Nummer des Magazins mit dem entsprechenden Formular zu. Viel Spass beim Flug!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:19 |
Heute ein ganzer Tag im Dienste der Sache. Am Morgen in Bern eine Veranstaltung des Bundesamtes für Gesundheit, an der über aktuelle Fragen rund um Ernährung und Strategien zur Gesundheitsförderung bzw. zur Vermeidung von Übergewicht informiert wurde.
Erneuerte Strukturen und Verantwortlichkeiten geben Anlass zur Hoffnung, dass sich in nächster Zeit etwas bewegen könnte. Ein Ausdruck davon ist die neue Website des BAG, die benutzerfreundlich gestaltet ist und eine Fülle von Informationen bietet. Der Bund beginnt, seine Verantwortung als nationale Koordinationsstelle wahrzunehmen. Nun braucht es „nur“ noch die erforderlichen Mittel und – wir sind in der Schweiz – die gesetzlichen Grundlagen. Also packen wir’s an.
Am Nachmittag dann eine Fach-Veranstaltung des Ernährungsnetzwerks Nutrinet zum Thema Essen und Trinken im Umfeld Schule. Interessante Beispiele aus der Praxis werden präsentiert: das Kindergarten- und Unterstufen-Programm „Tacco&Flip“ aus dem Kanton Baselland, das Konzept „Znüni-Määrt“ aus Luzern, das bereits etablierte Programm von „Fourchette verte (junior)“ aus Genf, und ein integraler Lehrplan für sinnliches Erfahren von Nahrung an Schulen im Wallis.
Das Interesse war gross, der Saal fast zu klein, und die Veranstaltung schloss damit, dass die rund 60 teilnehmenden Fachleute einstimmig einen Appell verabschiedeten, mit dem Schulverantwortliche, Behörden und Politik eindringlich aufgefordert werden, das Thema „gesunde Ernährung“ in der Schule ernst zu nehmen und die nötigen Massnahmen zu treffen, um den Kindern und Jugendlichen das Wissen zu vermitteln und es in der Praxis auch umzusetzen, wie mit wenigen Veränderungen im Alltag ein bekömmlicher und gesundheitsförderlicher Lebensstil bewirkt werden kann. Das ist ein Anfang.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:01 |
Da hat mein altes, ausgemustertes Soldatenherz mit der Zunge geschnalzt und sich die Lippen geleckt, als ich heute in 10VOR10 den Bericht über die Inspektion in der Thuner Küchenchef-Schule gesehen habe. Und das Wasser ist mir ein wenig im Mund zusammengelaufen.
Was die frischgebackenen Küsches da aus der Kochkiste gezaubert und den eigens als Experten eingeflogenen Schweizer Spitzenköchen aufgetischt haben, das lässt alles, was wir in früheren Zeiten in Uniform zu essen bekommen haben, im Rückblick zu Schlangenfrass verkommen. Und wir hatten in der Regel gut gespeist.
Wie kommt denn das? Die Erkenntnis von der gesunden Ernährung, den natürlichen Produkten und der schonenden Zubereitung hat sich auch in der Militärküche durchgesetzt. Dabei mag im Blick auf die hochkarätige Inspektion durch die Gault-Millau-Olympier auch die eine oder andere raffinierte Verfeinerung angewendet worden sein, Kniffe, die zu meiner Zeit schon Wachtmeister Hunziker beherrscht hat, wenn er in seine geheime Gewürzkiste griff…
Aber was soll diese Spitzenkocherei bewirken? Ist der heutige Wehrmann schon so ein auf Genuss getrimmtes Leckermaul, dass er gar nicht mehr einrücken würde, wenn ihn nicht Lukullus persönlich bekochen würde? Und was ist, wenn dann doch wieder einmal schlimmere Zeiten kämen? Wenn man wieder in der Gamelle auf Selbstversorgung machen muss?
Jedenfalls bekömmlicher und gesünder als zu unserer Zeit muss der „Frass“ sein, wie käme sonst das eBalance-Team dazu, das militärische Kochbuch als eine seiner Quellen für die eBalance-Rezepte zu benutzen? – Eine vielfältige Auswahl von originellen, sparsamen und einfachen Zubereitungen aus der MILITÄRKÜCHE sind auf einer CD verewigt, die nur wenige Konsumationswünsche offen lässt, von deftig-derb bis lecker-leicht… – Ruhn! – En Guete!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:20 |
Da am Samstagabend im Heilsarmee-Hotel in der Genfer Altstadt der W-LAN-Anschluss schlapp machte, war nichts mit online gehen und bloggen. So blieb der eindrückliche Besuch im IKRK-Musum unerwähnt.
Ich habe diese spezielle Ausstellung unterhalb des Hauptsitzes des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (und Halbmond und jetzt auch Kristall) früher schon einige Male besucht und war immer wieder fasziniert von der eindrücklichen und doch schlichten Präsentation der erschütternden Fakten über Kriegsgräuel und humanitäre Hilfe. Neu waren die „Pavillons“ mit Informationen zur Beseitigung von Landminen, zur Katastrophenhilfe und zur Familienzusammenführung am Beispiel der Massaker in Ruanda. Bedrückend die Rekonstruktion einer der Betonzellen, drei auf drei Meter etwa, in denen in Korea zwischen 15 und 30 Häftlinge zum Teil monatelang eingepfercht gefangen gehalten wurden… Erinnerungen an einen früheren Besuch im ehemaligen KZ Strutthof kommen wieder hoch und die Fassungslosigkeit darüber, was Menschen anderen Menschen anzutun imstande sind.
Wir haben am Sonntagvormittag unser Terre des hommes-Seminar abgeschlossen und sind zurückgekehrt in den privaten Alltag, wo die Medien bis zum Abwinken vollgepfropft sind mit DA-VINCI-CODE-Berichten aller Art (bald reut mich die Zeit, die ich damals aufgewendet habe um das Buch zu lesen, jetzt, wo man den ganzen Inhalt gleich mehrmals und mit unzähligen Deutungsversuchen um die Ohren geklatscht bekommt).
Ich lese noch die letzte Ausgabe der Coop-Zeitung durch und nehme mit Freude zur Kenntnis, dass bewusste Ernährung und Umstellung des Ess- und Bewegungsverhaltens zum heftfüllenden Thema geworden sind, das in allen Facetten ausgeleuchtet und dargestellt wird… – Klar, im Zentrum stehen die Weight-Watchers-Produkte, die der Coop vertreibt, und die ganzen Ausführungen sind eigentlich nichts anderes als eine verkappte, breit angelegte Werbekampagne für das erweiterte WW-Sortiment.
Das relativiert meine spontane Freude wieder ein wenig und ich erinnere mich, wie ich vor etwas über zwei Jahren mit der Marketingabteilung von Coop korrespondiert hatte und ihnen eine Zusammenarbeit im Hinblick auf eine umfassende Aufklärungs- und Motivationskampagne zum Thema Übergewicht und Volksgesundheit vorgeschlagen hatte… mit milden Worten wurde mir damals erklärt, dass dies kein Thema sei und dass man von einer Kooperation mit unserer Stiftung absehen möchte.
So vergeht die Zeit, von Solferino bis zur Gegenwart. Wichtig ist am Schluss das Resultat. Henri Dunant, der Begründer des Roten Kreuzes, starb 1910, einsam und verarmt, wie die Führerin im Museum mit Nachdruck erzählte.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:39 |
Einmal im Jahr trifft sich der Stiftungsrat des Kinderhilfswerks Terre des hommes zu einem Strategie-Seminar. Heuer ist die Wahl auf Genf gefallen und wir verbringen drei Tage mit Diskussion und Planung.
Eines der Projekte, das seit 45 Jahren betrieben wird, gilt der Behandlung von Kindern mit schweren angeborenen Herzfehlern. Diese werden vom Hilfswerk – vornehmlich aus Afrika – in die Schweiz gebracht und hier in Genf und in Lausanne in den kantonalen Kinderkliniken medizinisch betreut. Herzoperationen sind eine der anerkannten Spezialitäten und bis jetzt konnte 4’500 Kinder dank dieser Hilfe gerettet werden. Die Dankbarkeit der Familien im Heimatland lässt sich oft nichgt in Worte fassen.
Wir haben die Chance, das Kinderspital des HUG zu besuchen und bis in die Operationssäle vorgelassen zu werden. Ausgerüstet mit steriler grüner Kleidung (zum Glück liess sich ekine Kluft in fast passender Grösse finden!) treten wir ins Allerheiligste dieser Perfektionsmaschinerie ein und erleben das reibungslose Funktionieren der komplexen Abläufe und sind zutiefst beeindruckt von der Präzision des Teamgeistes, der diese Form der Spitzenmedizin auszeichnet.
Es tut gut zu wissen, dass hier auf dem aktuellen Stand der medizinischen Kunst kleinen Menschen geholfen werden kann, die sonst keine Chance in ihrem Leben hätten. Und es macht betroffen, wenn man sich vergegenwärtigt, wie leichtfertig man hier, im „zivilisierten“ Teil der Welt, zur Kenntnis nimmt, dass es diese qualitativ ausgefeilten medizinischen Angebote überhaupt gibt… und dass sie von vielen primär wahrgenommen werden als mögliche Objekte für Sparvorgaben ….
Und damit sind wir mitten in der Gesundheitspolitik, wo auch wir Uebergewichtigen ein Anrecht postulieren auf eine optimale medizinische Betreuung und uns wehren dagegen, dass mit der Einführung einer Zweiklassenmedizin diese Pflegeformen nur noch den Reichen vorbehalten sein sollen. – Ich jedenfalls habe das Genfer Kinderspital um einige Erfahrungen und Einsichten reicher verlassen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:37 |
Ich weiss nicht, wie ich das sehen würde. Ich wäre wahrscheinlich bei der anderen Hälfte. Aber ich bin ja auch nicht mehr so extrem betroffen. Oder doch?
Die Los Angeles Times hat Resultate einer Studie der Yale Universität publiziert, die Vermutetes bestätigt und gerade deshalb nachdenklich stimmt. Bürokollege Hess hat mir den Link zugeschickt. Es geht – einmal mehr – um Vorurteile und Wertungen: rund die Hälfte von 4’286 Befragten gaben an, sie würden gerne ein Jahr ihres Lebens opfern, wenn sie dafür nicht mehr übergewichtig wären. – Nun kennt man das ja aus den Märchen: wir mit dem Teufel paktiert, um einen Vorteil zu haben – Reichtum, Erfolg, schöne Frauen – und dabei seine Seele, ein Kind oder eben das Leben verpfändet, der kommt bös auf die Welt, wenn es ans Einlösen des Deals geht, in unserem Fall: wenn dann früher gestorben werden sollte…
Trotzdem, die Resultate der Umfrage sind ernüchternd: Dicke Menschen haben überall schlechtere Karten. Die Mehrheit in allen Gewichtsklassen ist gegen andere Übergewichtige negativ voreingenommen. Sogar bei den extremst Übergewichtigen sind es noch mehr als ein Viertel, die aggressiv und negativ auf (andere) Dicke reagieren, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer Herkunft, Bildung… und auch unabhängig davon, wieviele übergewichtige Verwandte, Bekannte und Freunde man selber hat…
Um nicht dick zu sein, würden die Befragten nicht nur ein Lebensjahr opfern, 15 Prozent gaben gar an, sie würden gerne 10 Jahre und mehr ihres Lebens drangeben. Ein Drittel sagte, sie würden sich lieber scheiden lassen als dick zu sein, 20 Prozent würden lieber kinderlos bleiben und 14 Prozent würden zu Alkoholikern, wenn sie dick wären. (Kinder werden übrigens etwas weniger abgelehnt als Erwachsene.)
Welche Schlüsse werden aus der Untersuchung gezogen? – Dicksein kann dazu führen, dass man die negativen Vorurteile auch auf sich selber überträgt und sich zu hassen beginnt. Diese Erfahrung haben viele von uns gemacht. In diesem Fall muss man zuerst lernen, sich selber und seine Stärken zu akzeptieren. Dann ist das Selbstwertgefühl zu stärken, denn je überzeugter man selber davon ist, dass man es schafft, sein Gewicht unter Kontrolle zu bringen, desto grösser ist die Chance, dass es klappt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:37 |
Es ist gut, wenn man engagierte Mitglieder hat. Vor allem in einem Verein wie dem SAPS-Trägerverein, wo man aufeinander angewiesen ist. Am Vormittag ruft mich Herr C. an. Ob ich auf DRS 2 die Sendung Kontext gedhört hätte. Es seien interessante Erkenntnisse aus der Gen-Forschung im Zusammenhang mit Adipositas vorgestellt worden. Es sei ein neues Fettmacher-Gen identifiziert worden, jedenfalls bei Mäusen, und die Resultate dieser Forschung lägen nun vor. Der Beitrag werde am Abend wiederholt.
Dummerweise habe ich am Abend Karten fürs Theater. Eine wunderbare musikalische Revue mit Michael von der Heide und einer Truppe beachtlicher Vokal-InterpretInnen, denen es eine wahre Freude ist zuzuhören und zuzusehen. – Also mache ich das, was mir der öffenlichrechtliche Sender seit Wochen und Monaten ins Gehirn hämmert: ich versuche den besagten Beitrag im Internet anzuhören.
Das Kulturprogramm ist bald gefunden, auch die Einstiegsseite zu Kontext… aber dann ist Sense. Als ich auf „Hören“ klicke, meldet der Bildschirm, dass auf meinem PC kein passendes Audioprogramm installiert ist. Als ich ein solches herunter zu laden versuche, bleibt der Kasten stecken… Auch beim zweiten Versuch gelingt es nicht. Muss an der Software liegen.
Nach dem Theater nehme ich auf dem heimischen Privat-PC einen neuen Anlauf. Normalerweise erklingen die Live-Stream-Programme da recht ordentlich… aber auch das ist verlorene Liebesmüh. Es öffnet sich zwar ein Download-Fensterchen, aber dann geht nichts mehr. Ich kann das Fenster nicht mal mehr schliessen. – Vielleicht hat es auch einen Gen-Defekt und muss jetzt datenmässig Fett ansetzen.
Ich entschuldige mich jedenfalls: Wenn sie mehr Glück haben als ich, können Sie den Beitrag hören. Dann wissen sie mehr als ich über das betreffende Gen. Irgendwann wird man die Erkenntnis auch in einem Print-Medium antreffen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:46 |
Dies ist ein Plagiat. Ich gebe es zu. Schlicht und einfach abgeschrieben, abgekupfert, gemopst, geklaut. Aber da laut Volksmund der Apfel in der Regel nicht weit vom Stamm zu fallen pflegt, kann ich vielleicht zu meiner Entlastung so etwas wie ein hereditäres Mit-Copyright in Anspruch nehmen.
Wer möchte nicht abnehmen, wenn der Sommer kommt, die Kleider leichter und luftiger werden, die Röcke und Shorts kürzer, die Ausschnitte weiter und auch die nabelfreie Mitte wieder sichtbar? Es ist ein Gebot der Stunde, und wenn im Schrank noch ein Bikini liegt, erst recht. Die Badeanstalten sind ja schliesslich auch wieder geöffnet.
Rechtzeitig zum Beginn der wärmeren Jahreszeit hat virus, das Radio neuste Geneartion von Schweizer Radio DRS, eine Mitmach-Aktion zur Gewichtskontrolle gestartet. Motto: Bye Bye Bauchspeck! Und es ist mehr als ein Akt der familialen Solidarität, es ist rein von der Sache her ein Must, dass ich hier auf diese Aktion hinweise.
Es ist eine vorbildliche Aktion. Sie appelliert an die Selbstverantwortung, gibt brauchbare Tipps und Empfehlungen, lädt kompetitiv zur gemeinsamen Zielerreichung ein und unterstützt den gemeinsamen Austausch von Erfahrungen und Erfolgsberichten. – Die ersten Reaktionen zeigen allerdings auch schon mögliche Gefahren auf: die Sache mit der Blutgruppendiät ist nicht zwingend für alle zu empfehlen, es bleibt das Risiko des Jo-Jo-Effekts, wenn nach der Zielerreichung nicht auf ein dauerhaft angepasstes Verhalten umgestellt wird…
Aber das alles lässt sich ja noch nachliefern, wenn die ersten Erfolge zu vermelden sind. – Deshalb, liebe junge und junggebliebene eBalancerInnen, macht mit, schreibt euch ein bei virus, denn ihr habt einen grossen Vorteil: mit dem Programm von eBalance seid ihr im Prinzip schon auf dem richtigen Weg. Ihr müsst ihm nur noch folgen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:34 |
Wenn hierzulande eine neue Zeitung auf den Markt kommt, ist das allemal ein Ereignis. Der Countdown für die Lancierung der neuen Ringier-Publikation, die als Gratis-Pendlerzeitung das Abendwissen der modernen Arbeitsnomaden aufpeppen soll, wurde unüberhörbar in allen Medien mitgezählt, und jetzt ist es also passiert.
Als im um 18 Uhr, von einer Sitzung in Solothurn kommend, im Zürcher Hauptbahnhof eintreffe, sind die Blattverteilerinnen allgegenwärtig und gleich von zwei Seiten wird es mir entgegen gestreckt. Ich bin ein dankbarer Nehmer, nachdem ich gesehen habe, wie mehrere Passanten vor mir dankend abgelehnt haben, wohl in der Meinung, es handle sich um den guten alten Wachtturm. Ich hatte schon befürchtet, die Ständer könnten leergeräumt sein, da das Blatt bereits um 16 Uhr aufgelegt wurde.. aber die Furcht war unbegründet. Als ich in Oerlikon wieder ausstieg, standen die Behälter vollgestopft am Perron-Rand, wie man es bisher nur vom unäglichen U1-TV-Heftli an den Tramhaltestellen kennt.
Vielleicht müssen die Heimwärtspendler sich zuerst an den Gedanken gewöhnen, dass sie jetzt nicht mehr von einem ereignisreichen Arbeitstag ausspannen und langsam sich auf das Bier zuhause vor der TV-Kiste einstimmen können, sondern dass zuvor noch eine neue informationsmässige Herausforderung auf sie wartet, die es zu bewältigen gilt, ehe sie all das, was sie am Morgen schon und den ganzen Tag über am Radio gehört, dann im heute gelesen haben, nochmal auf dem Bildschirm vorgesetzt bekommen.
Früher gab es die klassische mediale Arbeitsteilung: „la radio annonce, al télé montre, le journal explique“ (zu Deutsch: das Radio kündet an, das Fernsehen zeigt’s und die Zeitung erklärt die Zusammenhänge). Das hat sich mit den Gratis-Pendler-Medien verändert. Sicher hat 20min eine ganze Generation neu zur Lektüre des im SMS-Stil aufgemachten Kürzestfutters gebracht und eine Leserschaft zurückgewonnen, die sich vom gedrucken Wort abgewendet hatte. Und am Morgen ist ein gewisser News-Hunger da, der gestillt werden muss, wenn man am Arbeitsplatz mitreden will. Aber wie ist das am Abend? Wer will was wirklich wissen?
Wir werden es sehen (bzw. lesen). Ich habe die erste Nummer voller Neugier durchgeblättert, in der Hoffnung, es gebe da irgendwo auch eine Gesundheitsrubrik, die vielleicht gelegentlich über „unser“ Thema berichten würde, eine Redaktion, die die Nase vorn hat und nach einem Primeur lechzt… Aber das wird sich weisen müssen. Die heutige Ausgabe von heute lässt noch keine Schlüsse zu. Und wer sie noch nicht gesehen hat, kann zumindest einen elektronischen Blick auf die Online-Ausgabe erhaschen.
Das eigentliche Adipositas-Thema wurde heute von der Info-Redaktion von bluewin aufgearbeitet: es geht um die Versorgung schwerst übergewichtiger PatientInnen in den US-Spitälern. Die Thematik wird bei uns über kurz oder lang auch akut.
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