9/5  Offline

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:14

Wir sind Gefangene der Technik. Geiseln. Hilflos und aufgeschmissen, wenns mal nicht läuft. Heute Morgen im Büro, beim Aufstarten des PC, die lapidare Meldung: Die Website konnte nicht gefunden werden. – Und in der Mailboox die alten E-Mails von gestern, dabei hätten über Nacht eine ganze Reihe von Dokumenten herein kommn müssen, Antworten auf Anfragen, Texte, auf die jemand wartete, weil sie in eine Pressemappe sollten, Terminbdstätigungen, Protokolle zum gegenlesen, die Einladung für ein treffen am Nachmittag…

Und da swar einfach tote Hose. Fehler bei der Übertragung. Kein Download möglich. Und man fragt sich: welche Arbeiten kannst du ausführen mkit dem Bleistift und einem Stück Papier? Und dann ist die Hoffnung, dass es schon wieder kommt, stärker, und du holst dir zuersgt eine Tasse Kaffee und blätterst in der Zeitung. Das wird wieder, ihr werdet sehen.

Aber es wird nicht. Die andern Webseiten funktionieren, über Bluewin kann man noch Mails verschicken, nur die eigene Seite und die eigene Mailbox sind tot. Mause. gegen Mittag dann endlich rafft man sich auf und ruft beim Provider an, mit schlechtem Gewissen, denn dort ist sicher die Hölle los und man arbeitet daran, den Schaden zu beheben. Schliesslich kommt man durch, aber die Nachricht, die man jetzt erfährt, kurz vor zwölf, ist nicht ermutigend: ein Hauptkabel ist unterbrochen, der Schaden liebgt bei der Telefonfirma, welche die Leitungn zur Verfügung stellt, und man weiss nicht, wie lange die Reparatur dajuern kann.

Das ist das Signal für eine ausgedehnte Mittagspause in einer Gourmet-Stube am See, Trost und Zeitvertrieb gleichermassen, verbunden mit der leisen Erwartung, wenn man zurück im Büro ist, läuft alles wieder normal. – Welch ein Irrtum. – Es ist gegen halb fünf, als plötzlich das Post-Signal ertönt: you got e-Mail. Und dann tröpfeln sie einzeln herein, in Minuten-Abständen, die Mitteilungen von gestern Abend, dann die von heute, und jetzt heisst es, die wichtigsten rasch beantworten, solange das System noch funktionert, wer weiss. Aber ich bin mit der Arbeit des ganzen Tages in Verzug geraten, habe nichts von dem erledigt, was ich mir vorgenommen hatte, und Morgen ist eine Medienkonferenz, das neue Adipositas-Medikament Acomplia (Rimonabant) wird vorgestellt, und ich soll mich dazu äussern, aus Patientensicht und überhaupt… Und Morgen Nachmittag geht es für drei Tage nach Deutschland… der ungünstigste Moment, um in einen elektronischen Hinterhalt zu geraten!




8/5  Mitmach-Theater

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:34

Vor zehn Monaten habe ich hier über ein Theaterprojekt berichtet, dessen Initianten auf der Suche nach Geld waren, um das Stück überhaupt realisieren zu können. Offenbar haben sie etwas gefunden, denn heute war Première.

voll fett – Ein Forumtheater zum Reinbeissen nennt sich die Produktion und sie fand vor einem vollbesetztem Saal im Zürcher Theater Rigliblick statt. Ein Spiel in zwei Teilen für vier Personen. Der erste Teil spielt im Büro. Es geht um Stress und Mobbing und darum, welches Verhältnis die Figuren zum Essen und zu ihrem Körper haben. Exemplarische Szenen werden kurz angespielt und sollen zum Nachdenken anregen. – Im zweiten Teil geht es um eine Familie. Die Mutter kämpft mit ihrem Gewicht, der Junge ist zu dick und sehnt sich nach einer Freundin. Das Mädchen wird vom Vater auf Music-Star getrimmt und findet, es entspreche nicht dem gängigen Schönheitsideal… eine absolut alltägliche Ausgangslage, wie man sie in vielen Haushalten antreffen könnte.

Nach dem Spiel – und das ist das Besondere am Konzept Forumtheater – wird das Publikum eingeladen, das Stück zu kommentieren. Ein Animator leitet die Diskussion und wer will, kann einzelne Szenen nochmals spielen lassen, um – was im richtigen Leben ja nicht geht – durch andere Argumente, eine andere Wortwahl, ein anderes Verhalten der Geschichte vielleicht eine andere Wendung zu geben. Spannend, aufschlussreich, anregend und unterhaltend, wie sich hier plötzlich kleine Improvisationstalente outen. Erfrischend, wie die vier SchauspielrerInnen auf die neue Situation, die ungewohnten Texte spontan reagieren und doch ihren Figuren treu bleiben.

Hier hat die Truppe eine Form entwickelt, welche das Publikum hineinnimmt und mitmachen lässt und zur Projektion der eigenen Erwartungen, Ängste und Hoffnungen einlädt. – Es ist zu hoffen, dass möglichst viele Interessenten eine Aufführung „kaufen“ und in Schulen, Betrieben, Organisationen zu solchen Gesprächsrunden einladen.




7/5  Verführerisch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:46

Es sei die legitime Aufgabe der Werbung, hat am letzten Freitag, im Rahmen einer Tagung der Werbeleute, die Patronin der freien Marktwirtschaft, Bunderätin Doris Leuthard, sinngemäss gesagt, es sei die legitime Aufgabe der Werbung, ihr Publikum zu verführen.

Wie erfolgreich ihr dies zumindest bei Kindern gelingt, das hat eine Studie der Universität von Liverpool gezeigt, die dieser Tage an einem Adipositas-Kongress in Budapest präsentiert worden ist. – Einer Gruppe von 60 Kindern, im Alter zwischen neun und elf, wurden vor einem Zeichenrickfilm am Fernsehen entweder Werbespots für Nahrungsmittel oder für Spielzeug gezeigt. Dann wurde das Essverhalten der Kinder überprüft, nachdem sie den Film gesehen hatten.

In der Auswertung konnte festgestellt werden, dass jene Kinder, welche die Lebensmittel-Werbung gesehen hatten, deutlich mehr assen als jene, welche die Spielzeug-Werbung gesehen hatten. Dazu kam dann noch, dass übergewichtige Kinder bei freier Speisen-Auswahl viel lieber die Esswaren mit viel Zucker und viel Fett nahmen… (Nun muss ich hier anmerken, dass mir diese letzte Feststellung ein wenig wie die Geschichte vom Huhn und vom Ei vorkommt: sind diese Kinder übergewichtig, weil sie einfach die fetten und süsses Speisen lieber haben, und zwar in grossen Mengen? – Alles kann man wohl der Werbung nicht in die Schuhe schieben…)

Trotzdem ist der Test aufschlussreich. „Gute“ Werbung macht gluschtig… löst reflexartig eine Nachfrage aus… das liegt in ihrem Wesen, sonst hätte sie versagt. In England hat man im Januar 2007 Nahrungsmittelwerbung im Umfeld von Kinderprogrammen verboten. Aber es zeigt sich, dass auch die Abendprogramme für Erwachsene überdurchschnittlich von Kindern geschaut werden. Und das ist nicht nur in England so, wie man auch aus Untersuchungen in der Schweiz weiss.

Wäre das Problem gelöst, wenn Werbung einfach verboten würde? – Da darf man getrost skeptisch sein, wie der Psychologe Jörg Diehl an einer Tagung des Fachvereins Adipositas im Kindes- und Jugendalter akj ausgeführt hat: in Kanada und Schweden, wo solche Werbung schon länger auf dem Index steht, sind die Kids immer noch zu dick.




6/5  Anti-Diät-SBB

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 13:50

Was soll diese eher bizarre Wort-Kombination im Titel? – Als ich heute die SonntagsZeitung durchgeblättert habe, stiess ich auf Seite 112 auf ein rot-blaues Inserat, das die Leserschaft auffordert, die Schweiz zu entdecken. Per Bahn, versteht sich, und finanziell vergünstigt durch Zuhilfenahme von SBB-Gutscheinen im Wert von je 10 Franken. Einen solchen Gutschein bekommt man, wenn man die Strichcodes von vier Süssigkeiten aus der Packung schneidet und einschickt: Bounty, Mars, Snickers, Twix oder MilkyWay.

Das ist, mit Verlaub, die absolut birnenweichste und hirnverbrannteste Marketing-Aktion, die mir seit langem unter die Augen gekommen ist. Da tut sich ein staatliches Transportunternehmen, das einen hervorragenden Ruf geniesst, zusammen mit dem Food-Konzern Masterfoods/Mars, der sich noch vor kurzem damit gebrüstet hat, dass er freiwillig und verantwortungsbewusst die Werbung für seine Produkte nicht mehr an Jugendliche richten wolle… Und nun wird man seitens einer öffentlichen Institution ermuntert, sich solche Produkte, die hochkalorig sind und mit äusserster Vorsicht konsumiert werden sollten, in Mengen hereinzuziehen, damit man möglichst günstig mit der Bahn die Schweiz entdecken kann. (Natürlich, im Kleingedruckten steht dann noch, dass die Aktion nur „solange Vorrat“ läuft und dass es pro Haushalt nicht mehr als 3 Gutscheine zu beziehen gibt…)

Zuerst wollte ich mich ärgern. Dann habe ich aber realisiert, dass die Welt am 6. Mai den Internationalen Anti-Diät-Tag begeht, der 1992 ins Leben gerufen worden war, um ein Zeichen gegen den grassierenden Schlankheitswahn zu setzen… und realisiert, dass die amerikansiche Organisation für mehr Selbstbewusstsein der übergewichtigen Menschen (NAAFA) diesen Tag euphorisch feiert… da dachte ich mir dann, so schlimm kanns nicht sein. Sie SBB meint es nur gut mit uns. Sie zelebriert auf ihre Weise den Anti-Diät-Tag, indem sie das Inserat publiziert und uns von einem allfälligen Schlankheitswahn abhält. Service public, sozusagen. Voll fett.

PS: Am 6. Mai wird übrigens noch ein anderer Welt-Tag begangen. Der Welt-Lach-Tag. Siehste.




5/5  Deutschland gibt Gas

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:40

Als vor einigen Tagen bekannt wurde, dass Deutschland laut einer internationalen Studie im europäischen Vergleich punkto Übergewicht den ersten Platz belegt, brach eine gewisse Hektik aus. Ich habe hier schon kurz darauf hingewiesen.

Nun veröffentlicht der Stern erste Auszüge aus dem noch geheimen Regierungspapier, das bereits den Übernamen Seehofers Fettschmelze trägt. Am zehnten Mai soll die Vorlage von der Regierung verabschiedet und dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Ziele und Massnahmen, die darin skizziert werden, entsprechen dem generellen Stand des Wissens um das, was man tun sollte und tun könnte. Interessant ist, dass – laut Stern – in diesem Aktionsplan keine Hinweise auf geplante Gesetzesvorschläge oder gar Verbote enthalten seien. Deutschland appelliert und setzt auf Selbstverantwortung. Die Aufgabe, das Notwendige und Richtige zu tun, wird von der Regierung an die Zivilgesellschaft delegiert, an Unternehmen, Organisationen, Vereine, die Schule, das Elternhaus.

Um den nationalen Aktionsplan mit seinen Ideen und Anregungen auf allen Ebenen umzusetzen, sollen stufenübergreifende Arbeitsgruppen gebildet werden, in denen die Aktivitäten zu koordinieren sind. Daneben gibt es Impulse aus der europäischen Verwaltung und internationale Empfehlungen, an denen sich die Umsetzung orientieren kann. Es wird spannend sein, zu sehen, was in Deutschland abgeht. Bei uns ist ein Bericht an den Bundesrat in Arbeit. Eigentlich sollte er noch letztes Jahr erstellt werden und in die Vernehmlassung gehen. Das Geschäft hat sich jedoch verzögert. Anfänglich war von einem „Massnahmenpaket“ die Rede, das tönte nach etwas Handfestem… Dann hiess das Ganze plötzlich „Projekt“… später wurde eine „Strategie“ daraus, und es zirkulieren in der Verwaltung unterschiedliche Auffassungen darüber, welchen Stellenwert denn das Papier, das von Experten mit internationaler Erfahrung erarbeitet wird, letztlich haben soll… – Deutschland gibt Gas – in der Schweiz wird diskutiert. Dafür haben wir die Demokratie erfunden.




4/5  Eglisau (4/12) und Werbung

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:20

Zum vierten Teil der Doku-Soap Ein Ort nimmt ab ist nicht viel zu sagen. Die verschiedenen Verhaltensmuster spielen sich ein und werden Routine. Da die Anzahl der ProtagonistInnen beträchtlich ist, können in jeder Sendung einige porträtiert werden. Als Überraschungsgäste traten diesmal Starkoch Jacky Donatz und Komiker Beat Schlatter in Erscheinung. Die beiden hatten eine Art Kochduell zu bestehen, mit je einem Team von elf Leuten, Beat machte Forellenfilets und Jacky kochte sein legendäres Siedfleisch und die beiden lieferten sich einen verbalen Show-Hahnenkampf, wer denn nun der bessere sei, der recht merkwürdig anmutete. Vor Jahren hatten wir am Radio eine Kochsendung, die daraus bestand, dass ein Menü von Jacky von einer Expertenrunde konsumiert und kommentiert wurde. Einer in diesem Team war damals Beat, der Anti-Experte, der die naivsten Fragen stellen durfte, weil er, wie er sagte, vom Kochen nichts verstand.

Eigentlich hätte am Schluss festgehalten werden sollen, welches der beiden Eglisauer Rezepte nun das „gesündere“ war, aber das habe ich gar nicht mitgekriegt. Muss dann Franziska im Büro danach fragen. Die Sendung hat ihre Flughöhe erreicht.

Am Nachmittag besuchte ich kurz die Mitgliederversammlung der Organisation Schweizer Werbung SW/PS, die aus Anlass des Tags der Werbung auf Schloss Lenzburg durchgeführt wurde. Das Kinderhilfswerk Terre des hommes übergab zum ersten Mal einen neuen Preis, den Child Guardian 07, für Werbung, die auf besondere Weise die Würde der Kinder respektiert. Eine sympathische Geste, welche eine Werbebotschaft positiv wertet. Dass Werber ein freiheitsdurstiges Völkchen sind, das stellte man jeweils fest, wenn in der Arena über Einschränkungen bei der Tabakwerbung diskutiert wurde. Und ein ähnliches Popanz-Thema scheint die auf internationaler Ebene anstehende Regulierung der Werbung im Zusammenhang mit Übergewicht bei Kindern darzustellen. Zwar räumt der Werber-Präsident, CVP-Ständerat Carlo Schmid, ein, dass Kinder in besonderem Mass Schutz bedürfen, aber er hält nichts von staatlicher Regelung und vertraut auf die Selbstregulierung durch die Branche.

Ich konnte mit ihm in der Pause einige Worte wechseln und er ist interessiert an einem fachlich-sachlichen Diskurs, wäre bereit, ein kontradiktorisches Podium zu organisieren. Das ist eine gute Idee, auf deren Realisierung wir gespannt sind.




3/5  1. Meimei

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:31

Das ist ja kein politischer Rummelplatz. Thema dieser Beiträge sollten Fragen rund ums Abnehmen, Übergewicht und Ernährung sein. Jetzt könnte ich natürlich einen gewagten Bogen schlagen und sagen, die Ereignisse vom 1. Mai in Zürich hätten mir den Appetit genommen. Das wäre dann eine quasi natürliche Form der Gewichtskontrolle… aber um welchen Preis?!

Zuerst hat es mir auf den Magen geschlagen, als ich am TV die Gewaltszenen sah, diese sinnlos aggressive Zerstörungswut… Wobei ich sofort einräumen muss, dass es irgendwie zur menschlichen Natur zu gehören scheint, straflos gewisse Dinge kaputt zu machen. Ich jedenfalls erinnere mich, dass wir als Jungs am Tag nach dem 1. August am Festplatz die Kracher eingesammelt haben, die nicht losgegangen waren (heute werden solche Dinger ja gar nicht mehr verkauft, aus Sicherheitsgründen), dass wir daraus eigentliche Bomben gebastelt haben, indem wir das schwarze Pulver in Flaschen gefüllt, diese mit Sand ausgestopft haben, und uns dann aus sicherer Entfernung freuten, wie nach der Zündung die Splitter mit dumpfem Knall in alle Richtungen zerstoben… klar, man machte das an einem abgelegenen Ort, wo für niemanden – ausser uns – eine Gefahr bestand. Aber die Gewalt der Explosion und der Hauch von Risiko, das war schon Newrvenkitzel.

Das zweite Mal wurde mir übel, als ich in den Berichten las, wie Mütter und Väter mit kleinen Kindern sich an den Ort des Geschehens begaben und ihre Knirpse noch dabei filmten, wie diese selber auf zersprungene Glasfenster eindroschen… – Aber so richtig zum Übergeben war mir erst, als ich die Politikervisagen sah, wie sie sich in eine inszenierte Erregung steigerten und Populismus absonderten. Ich bin dafür, dass die randalierenden Chaoten hart angepackt und gebüsst werden. Aber wer bestraft den Polit-Vandalismus, der sich im Gefolge solcher Ausschreitungen selbstgefällig breit macht? – Dass bei einem TED-Voting des Lokalfernsehsenders 71 Prozent für die Abschaffung des 1. Mai als Feiertag stimmten, ist für mich ein Zeichen hilfloser Resignation. Wie wenn damit Dummheit und die Bereitschaft zur Randale aus der Welt geschafft wären.




2/5  Vorsicht: Hysterie!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:39

In Australien hat man ein Problem lokalisiert, das bei uns noch nicht ins Bewusstsein vorgedrungen ist. Es geht darum, dass die Zahl der Menschen, die am Binge-Eating-Syndrom leiden, die Abführmittel missbrauchen und sich extremen Diäten und Fastenkuren unterziehen, sich in den letzten zehn Jahren (von 1995 bis 2005) von 4,7 auf 11 Prozent mehr als verdoppelt hat.

Die Statistiker kommen zum Schluss, dass dies eine Auswirkung der Kampagnen gegen Übergewicht sei. Diese hätten zur Folge, dass immer mehr Leute, auch Kinder und Jugendliche, in eine eigentliche Schlankheitshysterie verfallen und zu drastischen Methoden greifen. – Auf der andern Seite ist die Zahl der von Anorexie betroffenen Magersüchtigen im gleichen Zeitraum mit 2 Prozent konstant geblieben.

Und es sind nicht nur Übergewichtige, die sich von den Kampagnen angesprochen fühlen, es sind auch Normalgewichtige, und jeder zehnte reagiert auf extreme Weise. – Bei den Jugendlichen ist der Befund noch ausgeprägter: in den letzten drei Jahren hat sich die Zahl derer, die an einer Essstörung leiden, vervierfacht. Und die Betroffenen werden immer jünger.

Ist das, was in Australien passiert, ein Vorbote für ungeplante Nebenwirkungen der Kampagnen, die wir vorbereiten und durchführen wollen? Wie können wir verhindern, dass so etwas auch bei uns eintritt? Wo ist Raum für solche Überlegungen? Wir müssen ihn schaffen.




1/5  15 Tipps

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:36

Dr. med. Andreas Bächlin, Doyen der Adipositas-Kinderärzte (Adipodologe, wie er sich selber bezeichnet) pflegt in seinen Vorträgen jeweils zu sagen: Keine Ratschläge erteilen, denn Ratschläge sind immer auch Schläge! – Das leuchtet ein, wenn es um Kinder geht. Aber sonst möchte man doch nur zu gerne wissen, was andere tun, um Erfolg zu haben, was sich von ihnen lernen lässt.

So ging es auch WebMD, einer medizinischen Internet-Plattform, die wissen wollte, welche besonderen Verhaltensweisen denn Leuten, die erfolgreich abgenommen haben, am meisten geholfen hatten. So wurden landesweit die besten Experten in Sachen Ernährung nach ihren besten Tipps befragt. Und hier sind die 15 Besten der Besten:

1. Trinken Sie viel Wasser oder ungesüsste, kaloreinfreie Getränke.
2. Überlegen Sie nicht, was Sie weglassen können, sondern was für Ihre Ernährung zusätzlich gut udn wichtig wäre, z.B. viel Obst und Gemüse.
3. Überlegen Sie, ob Sie wirklich hungrig sind, ehe Sie essen
4. Seien Sie absolut wählerisch, was Sie nachts noch essen.
5. Geniessen Sie ihr Lieblingsessen von Herzen.
6. Verwöhnen Sie sich wenn möglich ausser Haus, so kommen Sie weniger in Versuchung.
7. Essen sie mehrere kleine Mahlzeiten täglich.
8. Essen Sie Eiweiss zu jeder Mahlzeit.
9. Würzen Sie Ihr Essen.
10. Leben Sie in der Küche Vorräte von gesundem Essen an, das rasch zubereitet ist.
11. Bestellen Sie im Restaurant Kinder-Portionen.
12. Essen Sie frisches Saison-Gemüse.
13. Tauschen Sie einen Teller Teigwaren gegen einen Teller Gemüse.
14. Suchen Sie nach Alternativen zum Essen, wenn Sie unter Stress sind.
15. Bewegen Sie sich mehr.

Haben Sie all diese Tipps schon gekannt? Nicht alles hilft allen gleich gut. Und in einigen Punkten gibt es auch gut begründetge andere Meinungen. Aber insgesamt ist dies ein gutes Bündel von Empfehlungen, die man ins tägliche Leben einbauen kann. – Und wie haltes Sie es? Was ist Ihr bevorzugter und erfolgversprechendster Tipp?