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Von Heinrich von Grünigen um 14:31 |
Dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Übergewicht/Adipositas und verschiedenen Krebs-Erkrankungen, das ist seit einiger Zeit unumstösslich bewiesen. Bei Frauen sind es 20% der Krebs-Toten, bei denen Übergewicht eine Rolle spielte (bei den Männern sind es „nur“ 14%).
Eine Langzeit-Studie (10 Jahre) an PatientInnen mit Magen-Operation hat nun gezeigt, dass nach Gewichtsverlust durch einen chirurgischen Eingriff das Krebs-Risiko deutlich verringert ist, gegenüber einer Kontrollgruppe, in der die Übergewichtigen ohne Operation abzunehmen versuchten. (Eindrücklich sind auch die Resultate auf der Waage: die Gruppe der Operierten hat im Durchschnitt knapp 20 Kilo abgenommen, während sich bei den Nicht-Operierten die durchscnittliche Abnahme auf 1,3 Kilo (in zehn Jahren!) beschränkt, der Jojo-Effekt lässt grüssen.)
Die genauen Hintergründe sind noch nicht erforscht, aber man geht davon aus, dass es der Eingriff in den Hormon-Haushalt ist (der durch eine Magen-Bypass-Operation bewirkt wird), welcher das Krebs-Risoko vermindert. – Und weiterhin interessant ist die Erkenntnis, dass diese Risiko-Verminderung ausschliesslich auf Frauen zutrifft, während bei Männern keine positive Wirkung des Gewichtsverlustes bezüglich Krebs-Risiko festgestellt werden konnte. Dies wiederum hat möglicherweise etwas mit dem weiblichen Hormon Östrogen zu tun, das im Verdacht steht, eine der Krebs-Ursachen zu sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:47 |
Wieder einmal hiess es Abschied nehmen von einem Weggefährten, mit dem man berufliche und auch militärische Erfahrungen geteilt hat. Aus allen Lebensbereichen des Verstorbenen waren sie herbeigeströmt, betroffen und ratlos angesichts der Tatsache, dass hier ein Bild von einem Mann, der eigentlich recht sportlich gelebt hatte, so unversehens und ohne jede Vorwarnung durch eine Herzattacke aus dem Leben gerissen worden war.
Und wie es sich bei solchen Gelegenheiten zuträgt: man tauscht am Rande intensiv die Erfahrungen mit dem eigenen Wohlergehen oder der eigenen Gebrechlichkeit aus, sich und seinen Zustand insgeheim vergleichend mit dem der anderen, die auch jedes Jahr etwas älter werden und denen man das mehr oder weniger ansieht. Ganz unterschiedlich sind die Bilder, die sich da präsentieren.
Da ist Hans H., er muss wohl gegen 80 gehen, braungebrannt und fit sieht er aus, jeden Tag schwimme er, fahre mit dem Rad und laufe… und beim letzten Check-Up hätte der Arzt ihm attestiert, dass er die Konstitution eines Rekruten bei der Aushebung habe. – Daniel R. ist dünn geworden, fast durchsichtig, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, er wiege noch knapp 50 Kilo und könnte etwas von meiner Leibesfülle gebrauchen, meint er. Es istzt eine Krankheit in ihm, die ihn aushöhlt. – Hans A. berichtet von neuen Operationen, diesmal hat man seine Rückenwirbel mit einer innovativen Technik so justiert, dass keine Schrauben nötig waren, aber die Übungen, die er in der Physiotherapie zur Kräftigung der Muskulatur machen muss, belasten seine anderen Gelenke und lösen neue Schmerzen aus. – Alfred B. ist viel in der freien Natur, das bekommt ihm gut, und Otmar H. läuft von Mal zu Mal schlechter…
Abdankungen sind eine Art Gesundheitsprüfung, bei der man sein eigenes Befinden mit dem der andern messen kann, immer auch im Stillen rätselnd, wen es wohl als nächstes trifft.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:09 |
Heute hat mich unverhofft die Vergangenheit eingeholt. Ein ehemaliger Schulkamerad hat mir eine Klassenfoto aus dem Jahre 1952 geschickt. Ich war nie ein Hirsch im Aufbewahren von Fotos… zwar haben wir schachtelweise z.T. vergilbte Aufnahmen aus allen familiären Epochen, die wir von Zeit zu Zeit durchstöbern um die Namen der darauf abgebildeten Personen heraufzubeschwören… aber sie sind weder nach Themen noch nach Jahrgang geordnet. Immer wieder habe ich den diskreten Auftrag vernommen: Wenn du mal pensioniert bist, dann kannst du all diese Bilder sortieren und beschriften… Aber bis jetzt war ich offenbar noch nicht ausreichend pensioniert.
Und da kommt jetzt also dieses Bild aus dem Progymnasium Bern, mit 27 hoffnungsfrohen kleinen Burschen, gerade mal 11 Jahre alt… (mir fällt auf, dass ich der einzige Brillenträger war). Aufrecht in der Mitte steht der Klassenlehrer Erich Hegi, vom dem man damals munkelte, er sei ein höheres eidgenössisches Tier, jedenfalls gehörte er der Kommission für die pädagogischen Rekrutenprüfungen an, was uns einen ehrfürchtigen Respekt einflösste.
Hier sitzen sie also in den Zweierpulten und blicken fröhlich zur Kamera. Sie verströmen eine gewisse Unschuld und auch Verletzlichkeit, fast könnte man sagen Anmut, diese Gymnasiasten im Vorstadium, keiner ist übergewichtig… nur Hans B. überragte uns damals um mehr als eine Kopfeslänge und fast doppelt so breit wie die andern war er auch… es sei eine Wachstumsstörung, wurde uns gesagt, und das war es wohl auch: als Kind war er viel zu schnell in die Höhe geschossen.. und diese Statur blieb denn auch seine definitive Grösse: als ich ihn viele Jahre später wieder sah, wirkte er klein und gedrungen, viel zu kurz geraten im Vergleich mit uns anderen, die wir noch kräftig an Höhe zugelegt hatten.
Wer das schmächtige Büblein im grünen Plüschpullover sieht, das ich damals war, würde keinen Moment daran glauben, was 57 Jahre später daraus geworden ist. So ist wohl alles in Relation zur jeweiligen Umwelt zu setzen und sicher ist nur, dass das, was einmal war, nicht mehr zurück kommt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Dass gewisse Süssgetränke zu viel Zucker enthalten, das weiss heute jedes Kind. Weniger bekannt ist wohl, dass die guten, naturbelassenen Fruchtsäfte, vom Süssmost bis zum Orangensaft, den Flaschen-Limos punkte Zuckergehalt in nichts nachstehen. Das gilt auch für die meisten Eistees, Sport- und Energy-Drinks, ausser sie wären ausdrücklich als „zero“ oder „light“ deklariert… wobei die Meinungen über künstliche Süssstoffe noch immer weit auseinander gehen, abgesehen vom Geschmack, der vielen Trinkern absolut nicht gut auf der Zunge liegt.
Adipositas-Spezialisten in USA, allen voran Barry Popkin, Leiter des interdisziplinären Zentrums an der Universität North Carolina, setzen sich deshalb dafür ein, dass zuckerhaltige Süssgetränke mit besonderen Steuern belegt, verteuert werden, und dass die so eingenommenen Mittel für Anti-Adipositas-Kampagnen und Aufklärung eingesetzt werden. – Damit könnte sich wiederholen, was sich bereits beim Tabak abgespielt hat, gegen den geballten Widerstand der Getränke-Indusrie.
Nach Popkins Untersuchungen konsumieren die Amerikaner heute im Schnitt täglich 300 Kalorien mehr als vor 25 Jahren. Zwei Drittel dieses Mehrkonsums entfallen auf Süssgetränke, Energy-Drinks, Fruchtsäfte und Milch, wobei Milch wenigstens noch Vitamine und Mineralien enthält, während die Limonaden aus Lebernsmittelfarbe, , Wasser, Zucker und Aroma bestehen.
Bis Süssgetränke in der öffentlichen Meinung ebenso verpönt sind wie heute der Tabak-Konsum, wird es noch eine Weile dauern. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht im Orlando Sentinel.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:25 |
Neue Runde in der Salat-Diskussion: ist er nun gesund oder doch nicht? Die traditionelle chinesische Küche kennt ihn praktisch nicht, zieht ihm eine warme Suppe vor; sein Nährwert ist bestritten, seit Udo Pollmer die These formulierte, dass eine Portion Salat etwa so nahrhaft sei wie eine Papierserviette und ein Glas Wasser; und schliesslich fanden englische Forscher heraus, dass fixfertig abgepacktes Grünzeug überdurchschnittlich viele Verunreinigungen enthielt, die zu Lebensmittelvergiftungen führen könnten.
Eine neue Dimension in dieser Auseinandersetzung eröffnet die amerikanische Konsumentenorganisation „Which?“: viele Fertig-Salate, die man im Supermarkt kaufen kann, enthalten mehr Kalorien und Fett als ein Hamburger von McDonald’s. 20 solcher Salate im Schälchen wurden analysiert, dabei zeigte sich, dass sie im Durchschnitt 412 Kalorien und 20,3 Gramm Fett enthielten, das ist nur knapp weniger als ein BigMac (490 Kalorien / 24 g Fett). Das meiste Fett versteckte sich in der Sauce, die grosszügig mit Mayonnaise angereichert war; so brachte es ein Salat mit Shrimps auf 855 Kalorien und 66,3 g Fett. Ein Caesar’s Salad mit Huhn enthielt 43 g Fett und ein Pasta-Tomaten-Huhn-Salat enthielt 760 Kalorien und 46 g Fett…
„Which?“ fordert nun, dass diese Salate mit einer Etikette gekennzeichnet werden, auf der mit einem Blick zu sehen ist, wieviel Fett, Zucker und Salz in der Portion enthalten sind, die von vielen eiligen Mittagessern in der Annahme verzehrt werden, sie seien „gesünder“ als das übliche Fast Food auf die Schnelle. Ein fetter Irrtum.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:48 |
Früher gabs, wenn man infolge Erkältung verschnupft war, so kleine Stifte von Vicks, zum aufschrauben, die man in die Nase führte, kräftig einatmete, worauf sich die Nasenhöhle wundersam erweitert anfühlte und der Atem wieder freier in die Lunge strömen konnte…
Diese magische Macht der Düfte soll sich auch bei der Appetit-Kontrolle bewähren, das haben Experimente ergeben, die ein Dr. Alan Hirsch schon vor Jahren in Chicago durchgeführt hatte und die jetzt wieder aufgenommen wurden. Wenn immer sie Hunger oder Esslust verspürten, mussten die Probanden gewisse Aromen einatmen, worauf ein Sättigungsgefühl einsetzte, das sie vom Essen abhielt. Auf diese Weise konnten sie ihr Gewicht pro Monat um 2,5 Kilos erleichtern.
Ermutigt durch diesen Erfolg wurden darauf verschiedene Produkte entwickelt, mit deren Hilfe übermässiger Appetit unterdrückt werden sollte: von einem Granulat, das man aufs Essen streut, bis zu Geruchs-Stiften mit verschiedenen Aromen. – Es wurde angenommen, dass die eingeatmeten Geschmacksstoffe über die Schleimhaut direkt ins Zentralgehirn gelangten, wo sie eine sofortige Sättigung bewirkten… aber eindeutig liess sich ein entsprechender Zusammenhang (noch) nicht nachweisen. Deshalb wird in Fachkreisen auch gerätselt, ob es sich um ein wirklich kausales Phänomen handle, oder doch eher um einen Placebo-Effekt, der darauf zurückzuführen ist, dass man sich mit einer speziellen Handlung vom Ess-Vorgang abgelenkt hatte.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Hinweis, der von einer Leserin der entsprechenden Mitteilung gemacht wurde: nach einer Mandel-Operation hatte ihr Mann vorübergehend sein gesamtes Geschmacksempfinden verloren, so dass alles, was er ass, wie Sägemehl und Pappkarton schmeckte. In dieser Zeit habe er massiv an Gewicht verloren. Wäre es da nicht hilfreich, fragt sie sich und uns, wenn ein Spray entwickelt würde, mit dem man vorübergehend seine Geschmacksknospen im Mund ausser Gefecht setzen könnte?
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Von Heinrich von Grünigen um 14:35 |
Seit einiger Zeit lanciert die Zeitung mit den grossen Buchstaben eine Kampagne zur Schärfung unseres Gerechtigkeitsbewusstseins, indem sie Fälle von sogenanntem „Preis-Bschiss“ aufspürt und an den medialen Pranger stellt.
Dabei geht es um Produkte des Alltagsbedarfs, zumeist Lebensmittel, bei denen das Gewicht des Inhalts um einige Gramm reduziert wurde, bei gleichbleibendem Verkaufspreis, wodurch ein heimlicher Preisaufschlag von einigen Prozent erzielt, aber auch verschleiert werden kann. Die dermassen als Abzocker entlarvten Hersteller führen zum Teil abenteuerliche Ausreden ins Feld, etwa, dass auch bei kleineren Portionen der Aufwand für die Verarbeitung gleich geblieben sei… oder dass sie damit die eingetretene Teuerung der Rohstoffe im Interesse der Käuferschaft ausgleichen könnten, ohne die Preise erhöhen zu müssen… oder dass eine neue Verpackungsanlage nur noch kleinere Mengen zulasse…
Diese ganze Portionen-Schummelei geht zurück auf eine veränderte Rechtslage innerhalb von Europa: seit April 2009 gilt eine neue EU-Verordnung, welche es dem Ermessen der Hersteller überlässt, das Gewicht des Inhalts und die Grösse der Verpackung selber zu bestimmen. Damit wurden solchen „Anpassungen“ Tür und Tor geöffnet und die Schweiz ist mit betroffen, ob sie will oder nicht. – Das deutsche Marktforschungs-Unternehmen Dialego hat in einer KonsumentInnen-Befragung herauszufinden versucht, wie weit diese neue Verordnung beim Publikum bekannt ist und was dieses davon hält:
In der ersten und der zweiten Mai-Woche wurden 1’000 Leute per Online-Fragebogen um ihre Meinung gebeten. Die Resultate der Studie können im Detail eingesehen werden. Hier einige der interessantesten Resultate:
– Die grosse Mehrheit der Befragten (84%) hatte Kenntnis davon, dass eine neue Regelung gilt. 58% prüfen beim Einkauf regelmässig Gewicht und Preis, 28% tun dies gelegentlich.
– 93% betrachten die neue Regelung skeptisch und befürchten versteckte Preisaufschläge, 92% wollen künftig kritischer auf das Preis/Leistungs-Verhältnis achten.
– Die älteren KonsumentInnen sind dabei kritischer als die jüngeren.
– Vor allem Singles (sie machen in Deutschland einen Viertel aller Haushalte aus) erhoffen sich von der neuen Regelung kleinere, auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Portionen.
– Gewünscht sind auch Verpackungen, denen sich kleinere, abgepackte Portionen entnehmen lassen.
Eines scheint klar zu sein: die Wachsamkeit der Verbraucher wurde geweckt, sie werden die Angebote künftig kritischer begutachten.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:51 |
Im letzten Dezember habe ich mich etwas kritisch geäussert zu einem EU-Projekt, in dessen Rahmen Gelder zur Verfügung gestellt werden, um den Kindern gratis oder verbilligt Obst abzugeben. Pro Kind – hatte ich berechnet – würden aufs Jahr 1 Euro und 80 Cent anfallen, und das sei ja wohl nicht allzu üppig, angesichts der Preise für Früchte und Gemüse…
Inzwischen hat sich (einer Meldung aus Brüssel zufolge) das Projekt konkretisiert: praktisch alle Länder der EU (mit Ausnahme von Schweden, Finnland und Lettland) machen mit und können so vom Euro-Segen profitieren… allerdings sagt diese Meldung nichts aus über die Art und Weise der Umsetzung. Sie wiederholt die Forderung, alle Länder sollten begleitende Programme gegen kindliches Übergewicht erarbeiten.
Der aktuelle Früchte- und Gemüse-Konsum ist in Europa allerdings zurzeit eher rückläufig. Die Weltgesundheits-Organisation WHO empfiehlt zwar, man solle täglich mindestens 400 Gramm davon zu sich nehmen (das wären dann die „5 am Tag“…) aber davon entfernt sich die Wirklichkeit immer mehr, vor allem bei den Jungen.
In Griechenland ist der Verzehr am grössten (und trotzdem ist die Adipositas-Rate hoch)… dann kommen Portugal, Spanien, Italien, Zypern und Dänemark… die Slowakei macht das Schlusslicht, während Frankreich und Holland der WHO-Norm knapp zu genügen vermögen. – Die Europa-Funktionäre sind stolz auf die Erfolgs-Beteiligung bei der Gratis-Frucht-Aktion… aber dadurch wird das Geld ja nicht mehr. Und 1 Euro 80 bleibt immer noch 1 Euro 80…
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Von Heinrich von Grünigen um 23:35 |
Angesichts der Diskussion während der letzten Tage über das Schicksal von Reto, der ein Gesuch gestellt hatte für eine Teil-Invalidisierung, damit er ohne Existenz-Sorgen an das grosse Projekt seiner Gewichtsreduktion gehen könnte, mutet reichlich zynisch an, was ich über die Amerikanische Ärzte-Organisation AMA gelesen habe:
Diese widersetzt sich vehement dem Ansinnen von Gruppierungen (wie der unsrigen), die dafür eintreten, dass Adipositas als Behinderung anerkannt werde. Und zwar mit der interessanten Begründung, dass es in diesem Fall für die Ärzte schwierig werden könnte, mit ihren Patienten offen über deren Adipositas zu sprechen, da die amerikanische Behinderten-Gesetzgebung offenbar vorsieht, dass jemand einen anderen strafrechtlich belangen kann, wenn er sich von diesem dadurch diskriminiert fühlt, dass der ihn auf seine Behinderung anspricht…
Der Wahn von der „political correctness“ treibt bisweilen absurde Blüten und ein Gesetz, obwohl ursprünglich als Wohltat gemeint, kann zum Fluch werden. Daraus sind Lehren zu ziehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:58 |
Fünfmal innerhalb von 48 Stunden ist eine der ominösen Mails in meinem SPAM-Filter hängen geblieben: worin mir das ultimativ problemlose Abnehmen von mindestens 11 Kilos in einem Monat ohne jede Verhaltensänderung versprochen wurde, wenn ich nur die chinesischen Pillen kaufen würde… jedesmal als Absender ein Frauenname mit Doktortitel, aber immer ein anderer…
Endlich hat sich, so ist es jedenfalls der Sonntagspresse zu entnehmen, unsere medizinische Kontrollbehörde dazu aufgerafft, eine formelle Warnung zu erlassen. Der Konsum an Heilmitteln, die übers Internet bestellt wurden, hat markant zugenommen und die Pillen aus Fernost, die unter fantasievollen Namen angepriesen werden, machen einen guten Teil davon aus. Einige können, warnen die Experten, sogar tödliche Wirkung haben. Ich erinnere mich an einem Fall in Bern, der sich vor vielen Jahren zutrug: damals hatte ein Szene-Arzt für seine vorwiegend weibliche Kundschaft selber ein Psychopharmakum zum Abnehmen gemixt. Die Pillen wirkten zwar tatsächlich, aber in der Folge kam es zu Todesfällen… der Mann nahm sich im Jura das Leben. Sein verlassenes Auto, das im Bahnhofparking gefunden wurde, brachte die Polizei auf die richtige Spur.
Das war lange vor der Erfindung des Internets, das inzwischen zur universellen Börse für alle möglichen Teufelsdinger und abartige Angebote geworden ist… und man kann alle, die nach einem bequemen Weg zum Gewichtsverlust suchen, nicht laut genug warnen: Finger weg vom Internet und von dubiosen Zeitungsinseraten! Sonst verliert man mit Sicherheit sein Geld, möglicherweise einige Pfunde, und wenn man Pech hat – das Leben. Gefahr als Preis der Freiheit?
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