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Von Heinrich von Grünigen um 16:08 |
Der Druck in England, eine Steuer auf Süssgetränken einzuführen, steigt. Einer Darstellung von BBC online zufolge haben die 60 führenden Organisationen im Gesundheitsbereich einen Vorstoss unterstützt, es sei pro Liter Süssgetränk eine extra Steuer von 20 Pence zu erheben. Dies würde in Grossbritannien Einnahmen in der Höhe von über einer Milliarde Pfund generieren, die ez.B. ingesetzt werden könnten, um in den Schulen gratis Obst abzugeben. Diese Summe sei fest ins nationale Budget einzuplanen.
Kein Wunder, wehren sich die britischen Getränkeproduzenten gegen einen solchen Plan. Ihre freiwillig geleisteten Massnahmen, etwa auf „zugefügten Zucker“ zu verzichten, seien ausreichend. Eine Verteuerung der Getränke-Preise durch diese Steuer würde gerade die armen Bevölkerungsschichten empfindlich treffen (kein Wort davon, dass auch ungesüsstes Wasser den Durst löscht).
Die Befürworter machen auf der anderen Seite geltend, in den letzten zehn Jahren sei zwar der Konsum am gesüssten Getränken um 9 % zurückgegangen, trotzdem sei die Anzahl adipöser Menschen um 15 % gestiegen. Steuern auf Lebensmitteln werden von britischen Gesundheitsexperten als ebenso wirksam erachtet wie die abschreckende Preisgestaltung bei Tabak und Alkohol. Freiwillige Verpflichtungen der Industrie würden nicht genügend wirken. Die Opposition macht sich dagegen stark für eine gesetzliche Begrenzung des Zucker-, Fett- und Salzgehalts in Lebensmitteln, dies würde einen besseren Schutz bewirken als jede Steuer.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:20 |
Unter einem Schoggi-Job versteht man eine besonders leichte und angenehme Arbeit, die erst noch gut bezahlt ist. Hier allerdings geht es um Jobs, die wirklich mit Schokolade zu tun haben. Ob sie leicht und angenehm sind, wissen wir nicht. Anständig bezahlt sollten sie wohl sein.
Zehn neue Stellen kann der Schoko-Fabrikant Camille Bloch SA schaffen, weil die Migros vorhat, ihm über 100 Tonnen Ragusa abzukaufen. Pro Jahr. Das ist ein wirtschaftlich toller Erfolg, auf den die Firma stolz sein kann. Die hohe Qualität des Produktes hat sich am Markt durchgesetzt und die Konkurrenz aus dem Feld geschlagen.
Bei allem Respekt vor der Tüchtigkeit der Bloch-Manager sind mir spontan einige kritische Gedanken durch den Kopf gegangen. Wenn diese leckere Schleckware in die Migros-Regale kommt, wird sie auch gekauft. 100 Tonnen Schokolade enthalten 570 Millionen Kalorien… diese wiederum entsprechen 81 Tonnen Körperfett, das sich neu auf Hüfen und an Bäuchen ablagern wird… So weit der Spontan-Reflex des Adipositas-Pessimisten.
Dann aber kam eine weitere Rechnung dazu: wenn alle Schweizer sich in diese Menge gleichmässig teilen würden, ergäbe dies eine Gewichtszunahme von 10 Gramm pro Person. Also keine Panik! Dazu kommt ein anderer wichtiger Umstand: Migros verkauft die Haselnuss-Riegel nicht zusätzlich zu ihrem bisherigen Angebot, sondern sie nimmt die vergleichbaren Nachahmer-Produkte der eigenen Fabrikation aus den Regalen. Der quantitative Umsatz dürfte in etwa der gleiche bleiben. Der bekannte Markenname löst zudem bei den KundInnen eine gewsisse Zufriedenheit, allenfalls etwas Glücksgefühl aus, was ja der zentrale Job der Schokolade ist, der Schoggi-Job eben.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:52 |
Eine gewagte These, die uns gelegentlich durch den Kopf geht. Wenn Übergewicht und Adipositas eine Nebenwirkung der Wohlstandsgesellschaft sind, dann würde es diese beiden ja in einer Welt, wo Not und Hunger herrschen, nicht geben. Und es ist wirklich so: in den Kriegsjahren, als die Lebensmittel rationiert waren und nur gegen Märkli bezogen werden konnten, gab es kaum übergewichtige Kinder.
Und nun hören wir Signale aus unserem südlichen Nachbarland, dass die Anzahl der Übergewichtigen zurückgegangen sei, seit dort in vielen Familien der berüchtigte Schmalhans Küchenmeister ist. Das jedenfalls entnehmen wir einem Bericht im Schweizer Bauer. Demzufolge haben die Italiener im letzten Jahr um 1,6 % weniger Nahrungsmittel eingekauft. Dadurch habe sich erstmals seit 20 Jahren der zunehmende Trend bei Adipositas und Übergewicht gewendet. So die Annahme.
Interesanterweise wurden jedoch laut Statistik weniger Fisch und Obst gekauft, dafür mehr „ungesunde“ Lebensmittel. Und dabei sind die italienischen Kids nach wie vor die dicksten von ganz Europa mit 40 % Übergewichtigen (das sind doppelt so viele wie bei uns).
Not mag dünn machen – aber mit Sicherheit nicht gesund. Es ist das gleiche Problem wie mit der bekannten FDH-Diät: Friss Die Hälfte! Wer sich einseitig und ungesund ernährt, lebt nicht gesünder, wenn er nur noch die Hälfte davon isst… er lebt etwas weniger ungesund. Und das dürfte eines der Hauptprobleme in diesem Zusammenhang sein, dass selbst bei reduzierten Ressourcen noch die Möglichkeit besteht, sich ausgewogen, vielseitig und bekömmlich zu ernähren.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:24 |
Immer wieder lesen und hören wir, dass der gute alte BMI, der Body Mass Index, nach dem die Weltgesundheitsorganisation das Gefahrenpotenzial von Übergewicht und Adipositas bemisst, ausgedient habe, weil er zu ungenau sei.
Richtig ist, dass die innere Komposition eines menschlichen Körpers nicht berücksichtigt wird, wenn einzig das Gewicht und die Grösse einer Person in die BMI-Berechnung einbezogen werden. Es wird also nicht differenziert zwischen dem Skelett-Gewicht (das allerdings meist massiv überschätzt wird), dem Gewicht der Muskeln, dem Fett-Anteil an der Körpermasse und dem Wasser, aus dem wir auch bestehen.
Interessant für die Adipositas-Betrachtung ist eigentlich vor allem der Fett-Anteil. Will man an Gewicht verlieren, sollte dies in erster Linie bei den Fett-Reserven passieren und nicht bei den Muskeln und dem Wasser, wie dies meist bei sog. Crash-Diäten der Fall ist. Um diese relativen Anteile einigermassen zu erfassen, braucht es aber andere, komplizietere Messverfahren, die meist auf elektrischen Impulsen beruhen, die durch den Leib geschickt werden und den unterschiedlichen Widerstand in den verschiedenen Gewebe-Schichten ermitteln können.
Aber auch diese Messungen sind nicht immer genau, wie man im Heim-Versuch leicht feststellen kann, abhängig davon, ob man an die Füsse schwitzt oder wie man bei der Pflege mit der Waage umgeht. – Nun hat eine Forschergruppe an der Universität Oxford eine neue, revidierte BMI-Berechnungsformel geschaffen, die auch nach Alter und Geschlecht differenzieren kann.
Wer sich mit dieser Formel messen lässt, erhält eine „präzisere“ BMI-Information, die allerdings noch immer nicht nach den verschiedenen Anteilen trennen kann. Erste Versuche haben gezeigt, dass die meisten Ergebnisse insofern etwas „günstiger“ sind, als dass sie ca. 2 BMI-Punkte tiefer ausfallen. In diesem Sinn: gut Messung!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:44 |
In unserer Rekrutenzeit, also vor gut 50 Jahren, gab es diesen Witz betreffend Kenntnis der militärischen Grade. Woran erkennt man den Korporal? Am Winkel auf dem Ärmel. Woran den Hauptmann? An den drei Spaghetti am Hut. Und woran erkennt man den Obersten? Am dicken Bauch!
Als ich dann Jahre später die Zentralschule III absolvierte, war unser Klassenlehrer, wenn ich mich richtig erinnere, ein Oberst Masson, irgendwie verwandt mit dem legendären Chefspion aus dem zweiten Weltkrieg. Und der war ein mächtiges Trumm von Mann, neben dem ich mit meinen damals rund 120 Kilo relativ sportlich wirkte.
Aber keinem wäre eingefallen, Massons militärische Tauglichkeit in Zweifel zu ziehen. Er war ein blitzgescheiter Analytiker, ein listenreicher Taktiker, ein Meister der präzisen und prägnanten Formulierung, wenn es darum ging, einen Auftrag in eine griffige Absichtserklärung und einen Befehl umzuschreiben.
Es gelang ihm, uns auch nach einer bösen Nachtübung mit einem brillanten Referat wach zu halten und zu neuen Leistungen anzuspornen… ihm galt unsere Bewunderung.
Und nun lesen wir im Sonntagsblatt, dass die Schweizer Armee keine übergewichtigen Offiziere mehr dulden wolle. Keine adipösen, genauer gesagt, denn die Grenze liegt bei BMI 29,9. Wer darüber ist, muss sich in Beratung begeben. Mit dem Argument, höhere Offiziere müssten Höchstleistungen vollbringen, was ihnen auch eine totale Fitness abverlange.
Nun könnte man dieses Argument verstehen, wenn es sich etwa um das Heer von Attila dem Hunnen handeln würde, oder um das von Alexander dem Grossen. Oder um die römischen Legionen, die bis zu 50 Kilometer an einem Tag zu Fuss zurücklegen mussten, mit 40 Kilo Vollpackung notabene… Und dass Kampfpiloten oder Panzerfahrer gewisse Auflagen bezüglich ihres Körpervolumens erfüllen müssen, das leuchtet ebenfalls ein… Aber gerade der höhere Stabsoffizier, dessen Job mit der Entwicklung der modernen Armeen immer mehr zu einer planerischen Aufgabe vom Büro aus geworden ist, der muss sich heute nicht mehr mit dem Schwert in der Hand auf dem Kampffeld tummeln… Seine intellektuellen Fähigkeiten dürften nicht von seinem Körpergewicht abhängen, dafür war unser Masson ein eindrückliches Beispiel. Und dass dürre Fitness nicht zwingend ein Mass für charakterliche Bonität sein muss, das haben etwa die Beispiele von General Petraeus in der US-Army oder des Vorgängers unseres aktuellen Armeechefs Blattmann ja deutlich gezeigt.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:27 |
Vor acht Tagen habe ich hier einen TV-Spot verlinkt, in dem Coca Cola sich als mitverantwortlich für das Adipositas-Problem bekennt und darauf hinweist, dass man sich bessern wolle und nun auch kalorienreduzierte und zuckerfreie Produkte ins Angebot aufgenommen habe. Ich hatte damals angemerkt, dass die dermassen demonstrierte „Reue“ primär PR-Charakter habe und der Schaden damit noch lange nicht aus der Welt geschafft sei.
Und nun ist ein neuer Spot im Internet aufgetaucht. Er beginnt genau gleich wie der Cola-eigene Spot, nimmt dann aber eine andere Wendung: gnadenlos wird aufgezeigt, dass auch bei einer Reduktion des Zuckergehalts um einige Prozent die meisten Getränke aus dem Hause Coca Cola nach wie vor einen relativ hohen Zuckeranteil aufweisen und dass die einzig wahre und ehrliche Aussage sein müsste: Kinder, trinkt keine Cola mehr, denn sie macht euch krank, führt zu Übergewicht, verursacht Herzinfarkt und eine Reihe anderer Krankheiten. Trinkt keine Süssgetänke, trinkt Wasser.
Das ist natürlich eine harte Botschaft, die das Geschäft nicht ankurbelt. Und ein vernünftiges Geschäft zu machen ist legitim. Allerdings nicht auf Kosten der Gesundheit anderer.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:33 |
Gestern ging es im Tages-Anzeiger um die Krebsbehandlung. Sie sollte gewissermassen rationiert oder doch kanalisiert werden, indem künftig nur noch bestimmte Kliniken bestimmte Typen von Operationen durchführen dürften. Kein Wunder, geriet die onkologische Fachwelt in Aufruhr.
Heute nun las man Ähnliches über chirurgische Eingriffe im Bauchraum, darunter auch alle Operationen im Zusammenhang mit Adipositas. Nur noch wenige Kliniken sollen die Zulassung erhalten, um solche Eingriffe vorzunehmen. Das ist für die Mediziner wie für die betroffenen Patienten ein Schock. Denn die Zahl der adipösen Menschen steigt und die Magen-Operationen sind bis heute die einzige Methode, um erfolgreich und dauerhaft viel Gewicht zu verlieren, wenn dieses zur lebensbedrohlichen Krankheit geworden ist.
Dabei geht es nicht nur um den Eingriff an sich. Dieser wird nach langer und gründlicher Vorbereitung routiniert ausgeführt, aber mit ihm ist die Behandlung nicht abgeschlossen. Es folgt eine Phase der lebenslangen Begleitung, Kontrolle und Betreuung, wenn der Erfolg garantiert sein soll.
Heute gibt es rund 50 Spitäler, welche pro Jahr zusammen gegen 3’000 Eingriffe vornehmen… würde die Zahl der Kliniken auf 6 reduziert, wie ursprünglich in einem Planungspapier der kantonalen Gesundheitsdirektoren vorgesehen, müsste dies zu einer enorm hohen Fallzahl, zu quasi industrieller Abwicklung, zu extrem verlängerten Wartezeiten und zu einem schlimmen Qualitätszerfall führen.
Worum geht es den Gesundheitsirektoren? Wolllen sie eine durchrationalisierte Fliessband-Medizin, die den Patienten wie Ware abfertigt? Wollen sie einfach nur sparen mit Masse statt Klasse? – Wir wissen es nicht. Das Papier, aus dem die Zeitung zitiert, galt vor wenigen Tagen noch als höchst geheim und vertraulich. Was soll die Geheimniskrämerei? Zu hoffen bleibt, dass sich massiver Widerstand erhebt: es geht um das Wohl der PatientInnen!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:19 |
Unter dem Motto Gesellschaftlichen Wandel gestalten führt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz ihre diesjährige nationale Konferenz durch. Drei Eintretensreferate skizzierten das Problemfeld. Aus soziologischer Sicht wurde u.a. am Beispiel der Adipositas-Bekämpfung dargelegt, dass es einerseits die Gesellschaft und ihr Lebensstil sind, welche die Normen und Wertestrukturen prägen, dass aber anderseits die soziale Gerechtigkeit und die Bildung ausschlaggebend sind dafür, wie stark ein Individuum betroffen ist. Anhand der Anzahl übergewichtiger und adipöser Kinder aus den verschiedenen Bildungsschichten (wie sie an Berner Schulen erhoben wurden), kann ersehen werden, dass die Adipositas-Prävalenz umso höher ist, je tiefer das Bildungsneiveau der betroffenen Kinder ist. Die Schlussfolgerung des Sozailforschers Dr. Markus Lamprecht: der Kampf gegen Adipositas ist immer auch ein Kampf für Gerechtigkeit und gegen Benachteiligung derer, denen es weniger gut geht.
Da melden sich ja glatt die alten 68er-Gefühle zurück! – Gesellschaftlicher Wandel, sagte der Genfer Soziologieprofessor Sandro Cattacin, wird immer dann eingeleitet, wenn der Leidensdruck an einem Zustand so gross wird, dass er nicht mehr auszuhalten ist. Ein Einzelner kann in der Demokratie nichts ausrichten, aber wenn sich viele Betroffene zusammen tun und sich laut genug beemerkbar machen, kann ihr Anliegen auf die politische Agenda gesetzt werden und ein Wandel findet statt, manchmal dauert es einfach etwas länger.
Am Beispiel des Umgangs mit der Krankheit Krebs legte der Historiker Daniel Kauz dar, wie sehr die Wahrnehmung eines gesundheitlichen Phänomens abhängt vom Stand der jeweiligen wissenschaftlichen Erkenntnis, aber auch vom aktuellen Stand der technischen Standards. – Interessant verspricht der Freitag zu werden, wenn es um die aktive Rolle der Politik in diesem Bereich geht… natürlich unter Berücksichtigung der ganz besonderen strukturellen Gegebenheiten in der Schweiz, wo die Verantwortung für das Gesundheitswesen bei den Kantonen angesiedelt ist.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:18 |
Der Schweizerische Bundesrat hat den 6. Ernährungsbericht publiziert. Die Erkenntnisse, die darin formuliert sind, überraschen nicht. Wir essen noch immer zu fett, zu süss und zu salzig – und zu wenig Früchte.
Vor sieben Jahren wurde der letzte Bericht von Pascal Couchepin vorgestellt. Auf meine Frage an der Medienkonferenz, welche Schlussfolgerungen denn der Bund nun aus diesem Bericht ziehe, wich er aus, übergab das Wort dem BAG-Chef Zeltner, der wiederum wies auf seine gebundenen Hände hin…
Nun hat BR Alain Berset den Bericht ausgelegt. Auch er gibt sich noch vorsichtig, aber er ruft alle zur Zusammenarbeit auf, um gemeinsam die notwendigen Schritte einzuleiten. In seinen Appell schliesst er auch die NGOs ein, die Nichtregierungs-Organisationen, also Stiftungen wie dei unsere, die an forderster Front, oft mit unbequemen Forderungen, dafür kämpfen, dass sich etwas verändert. Und Pascal Strupler, der BAG-Direktor, hat einen Aktionsplan, den es umzusetzen gilt.
Wir nehmen den Bundesrat gerne beim Wort und werden uns auch in Zukunft einbringen. Die Arbeit geht uns nicht aus.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:30 |
Das war wieder so eine Meldung, heute, im Blatt. Dicke Menschen würden bei Autounfällen schneller sterben als dünne. Das hatte eine Studie der University of California in Berkley ergeben. 57’000 Auto-Unfälle in USA wurden untersucht, bei 3’400 kamen Beteiligte ums Leben. Die statistische Auswertung ergab, dass extrem adipöse Fahrer ein um 80 Prozent höheres Sterberisiko hatten als Normalgewichtige, bei Adipösen war das Risiko um 51 Prozent erhöht.
Gründe für diese Fakten, heisst es im Zeitungsbericht, würden in der Studie keine angegeben, vielleicht habe es damit zu tun, dass die Sicherheitsgurten bei den Dicken schlechter sässen und die Übergewichtigen deshalb häufiger Verletzungen im Brustbereich hätten als die Normalgewichtigen.
Das ist doch, mit Verlaub gesagt, Hafenkäse! Auch wer in der Schule in Physik kein besonderes Kirchenlicht war, hat mitbekommen, dass es Naturgesetze gibt, etwa das von der Massenbeschleunigung und von den Kräften, die frei werden, wenn eine Masse abrupt abgebremst wird. Ohne in die intimen Details der physikalischen Formel zu gehen, müsste es doch eigentlich einleuchten, dass ein 160 Kilo schwerer Mensch mit unvergleichlich viel mehr Wucht in den Sicherheitsgurt und auf den Airbag prallt, als eine Person, die bloss 70 Kilo wiegt. Das grössere Gewicht löst einen Effekt aus, als wäre das Auto mit der mehrfachen Geschwindigkeit auf das Hindernis geprallt…
Die Forderung, die Autoindustrie müsse ihre Fuhrwerke für die Dicken „sicherer“ machen, halte ich für deplaziert. Es liegt in der Natur des Gewichts an sich, dass bei einer Kollision grössere Schäden verursacht werden als mit einem dürren Klappergestell. Noch besser wäre es wohl, wir Dicken würden uns angewöhnen, vorsichtiger, d.h. sicherheitsbewusster zu fahren.
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