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Von Heinrich von Grünigen um 17:26 |
So deutlich hat es die WHO bisher noch nicht gesagt. In einer umfassenden Studie zur Bekämpfung der Kinder-Adipositas kommt sie zum Schluss, eine der wirksamsten Massnahmen wäre die Einführung einer Sondersteuer auf mit Zucker gesüssten Getränken, denn diese sorgen bei Jugendlichen für den grössten Teil des Zuckerkonsums. Der Bericht wird an der für den kommenden Mai geplanten internationalen WHO-Konferenz präsentiert und von den anwesenden Nationen diskutiert.
Darüber hinaus, so die weiteren Empfehlungen, sollten die Regierungen alles unternehmen, um Kinder und Jugendliche vor der Einwirkung eines aggressiven Marketings für ungeeignete Lebensmittel zu schützen; es sollten international gültige Standards entwickelt werden für die Etikettierung der verarbeiteten Lebensmittel mit einfachen und unmissverständlichen Symbolen (z.B. dem Ampel-System); eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte verhindern, dass globalisierte Marketing-Strategien die nationale Gesetzgebung unterlaufen; schliesslich sollten Nährwert-Profile erarbeitet werden, welche das Erkennen und Identifizieren von ungeeigneten Lebensmitteln erleichtern oder gar erst ermöglichen.
Nur ein Zusammenwirken dieser verschiedenen Ansätze würde dazu beitragen, die weiterhin weltweit grassierende Adipositas-Epidemie bei Kindern und Jugendlichen einzudämmen, ein Wundermittel werde es auch in Zukkunft nicht geben. Wir warten ab, ob auch dieser Appell verhallt, ohne gross Gehör zu finden. Die Anbeter der freien Marktwirtschaft opfern ihrem Profit offenbar gerne den eigenen Nachwuchs.
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Von Heinrich von Grünigen um 12:15 |
Gute Nachricht für Abnehmende. Die Hose wird es richten. Auf Umwegen bin ich auf eine schon etwas ältere Mitteilung (v0m Juni letzten Jahres) gestossen. Sie sagt allerdings eine Innovation voraus, die ab kommendem Herbst auf dem Markt sein soll – wir befinden uns also quasi hälftig in der Aktualität.
Es geht um die Entwicklung eines bestimmten Gewebes aus Stoff, das in der Lage ist, digitale Signale zu senden und so mit anderen elektronischen Gerätschaften zu interagieren. In die Jeans so eingebaut, dass der Träger nichts davon verspürt, kann so der Hosenboden realisieren, wenn jemand an Gewicht zunimmt und diese Erkenntnis z.B. an den PC weiter leiten, oder eine Fitness-Uhr so aktivieren, dass sie spontan ein individuelles Training auslöst… Die Möglichkeiten für den Einsatz dieser neuen Textil-Software sind unbegrenzt. Die entsprechenden Firmen, von Lewis bis Google, stürzen sich darauf.
Mir haben meine Hosen und insbesondere meine Gürtel schon zu allen Zeiten und völlig unkompliziert die jeweilige Gewichtszunahme angezeigt: wenn die Gürtelschnalle im buchstäblich letzten Loch zu spannen begann, war es höchste Zeit, über die Gewichtsbücher zu gehen. Zwar hatte mir das Fachgeschäft für Übergrössen den Kauf einer Stretch-Hose angeraten, kombiniert mit einem elastischen Gürtel… aber beide hatten eine klare Grenze der Ausdehnung. Wenn die erreicht oder gar überschritten war, blieb nur gezieltes Abnehmen – oder ein Neu-Kauf.
Und jetzt bricht also dann die neue Zeit der Digital-Hose an, die mir auf dem Umweg über zahlreiche Server etwas mitteilt, was ich aus eigenem Empfinden jeden Tag erlebe, bzw. was mir meine Waage am frühen Morgen schon unmissverständlich angezeigt hat!? Dinge gibts, die braucht der Mensch nicht wirklich. Oder doch?
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Von Heinrich von Grünigen um 13:42 |
Zugegeben, das war mir in dieser Dimension nicht bekannt. Heute Vormittag, beim Hören des SRF 1-Radio-Talks Persönlich, hat mich die Information überrascht. Gäste im kurzweiligen Gespräch waren der ehemalige Kollege und Tagesschau-Sprecher Hansjörg Enz und die Gault-Millau-Spitzenköchin Vreni Giger.
Letztere berichtete offenherzig über ihre Magenbypass-OP und deren Folgen: dass sie massiv Gewicht verloren hatte, führte zu einer Veränderung ihrer Persönlichkeit und ihres ganzen Lebensstils und gipfelte letztlich in der Trennung von Ihrem Mann. Nachdem sie durch den Gewichtsverlust ein neues Lebensgefühl und neue Mobilität erlangt hatte, genügte ihr die beschauliche – sie nannte es phlegmatische – Art, wie ihr Partner seine Freizeit verbrachte, nicht mehr und es kam zur Trennung.
Von einem Spezialisten aus Deutschland, den sie kannte, erfuhr sie, dass dies bei 50 Prozent (!) aller Bypass-PatientInnen eintreffe. Dass massiver Gewichtsverlust zu einer persönlichen Neu-Orientierung führen kann, war und ist allgemein bekannt. Dass darob aber die Hälfte der Partnerschaften und Ehen in die Brüche gehen, war mir in diesem Ausmass nicht bewusst – obwohl, muss ich jetzt einräumen, mir natürlich verschiedene persönliche Schicksale mit diesem Ausgang bekannt sind.
Soll man nun dieses Phänomen als „naturgegebene“ Folge des Gewichtsverlusts hinnehmen, quasi ein statusmässiger Kollateralschaden? Oder soll man sich – im Wissen um dessen 50%-ige Chance des Eintreffens – mental darauf vorzubereiten versuchen? Oder ist die Veränderung am Ende für manche eine willkommene Chance für das grössere Reinemachen, das innerlich schon länger ansteht?
Ich weiss es nicht. Ich nehme einstweilen weiter ab und denke, dass in meinem Alter die Eskapaden etwas seltener werden. Den Talk mit Vreni Giger kann man hier abhören, ab Minute 7.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:33 |
Nach dem Hunger kommt das Fett. Adipositas als nächste grosse Herausforderung für Afrika? Und was ist mit all den ausgemergelten, hungernden Kindchen, die von fast allen Hilfswerken in ihren Kampagnen vor den Spendenkarren gespannt werden? Was nach einem krassen Widerspruch klingt, ist es nicht. Jedenfalls nicht nach einem Bericht der FAO, der UNO-Division „Food and Agrticulture Organisation“. Deren Direktorin für Ernährung, Anna Lartey, kommt zum Schluss, dass eine Neu-Orientierung angezeigt ist: „Wenn wir an die Sub-Sahara-Länder in Afrika denken, dann fällt uns zuerst das Problem der Unter- und der Mangelernährung ein, aber in verschiedenen Ländern wie Südafrika, Kenya, Ägypten oder Ghana sind Übergewicht und Adipositas auf dem Vormarsch.“
Beides steht in fataler Nähe zu einander: Hungersnot und falsche, übermässige Ernährung nach „westlichem“ Vorbild. Aber das Problem ist als solches von den verantwortlichen Regierungen noch nicht erkannt. Übergewicht mit all seinen gesundheitlichen Risiken ist in aller Regel eine direkte Folge der erfolgreich bekämpten Hungersnot…
Für die Weltbevölkerung legt die Weltgesundheits-Organisation WHO integrale Zahlen vor: im Jahr 2014 waren 39% der erwachsenen Bevölkerung weltweit von Übergewicht betroffen, 13% im Adipositas-Bereich, das sind 600 Millionen! Die Adipositas-Epidemie ist global geworden, der neue Begrioff, der dafür geprägt wurde, heisst Globesity.
Die Suche nach den Ursachen geht weiter. Auch in den betroffenen Schwellenländern setzt sich die Erkenntnis durch, dass ein wesentlicher Faktor dafür die gezuckerten Getränke sind: Kinder in Südafrika nehmen pro Tag ganze 75 Gramm Zucker zu sich, das ist dreimal die empfohlene Maximal-Menge, und ein grosser Teil davon in flüssiger Form. Müsste man da nicht – nach dem Vorbild anderer Länder – eine Zucker-Steuer einführen? FAO-Direktorin Lartey ist skeptisch. Dies würde zur teilweise helfen, denn die reicheren Bevölkerungsschichten könnten sich den Zucker weiterhin leisten. Hilfreicher wäre, meint sie, eine konsequente und leicht verständliche Etikettierung, die es dem Konsumenten erlaubt, seine Entscheidung im Sinne der Gesundheit zu treffen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:30 |
Die Argumente sind wohl immer die gleichen. Beim Stöbern im Internet bin ich auf einen „alten“ Zeitungsartikel aus dem Jahre 2014 getossen, in dem es um die damals aktuell erhobenen bzw. publizierten Werte der Gesundheitsbefragung zum Thema Übergewicht und Adipositas ging. Die grafische Darstellung der statistischen Werte zeigte auf, wie stark die Bevölkerung der einzelnen Kantone betroffen ist, wo es die meisten und wo die wenigsten Dicken gibt. Dazu Erklärungsversuche von Fachleuten, warum es sich so und nicht anders verhält…
Die Fakten sind korrekt und bekannt. Bemerkenswert sind die Kommentierungen durch die Leserschaft, die im Anhang zum Artikel erfasst und zugänglich sind. Vorherrschend durch alle Facetten der insgesamt 77 Kommentare scheint die Meinung zu sein, dass die Gewichtszunahme der Schweizer Bevölkerung vornehmlich ein Problem der fehlenden Willenskraft bei den Dicken sei, sich beim Essen zu mässigen bzw. zu beherrschen…
Diese Erkenntnis ist ebenso erschütternd wie befremdlich: warum ist es uns in all den Jahren nicht gelungen, eine weitere Öffentlichkeit mit sachlicher Information davon zu überzeugen, dass die Adipositas-Problematik extrem vielschichtig und komplex ist? Dass das individuelle Verhalten und der persönliche Lebensstil zwar eine wichtige Rolle spielen, dass aber eine Reihe von fatalen Faktoren die Entstehung von Übergewicht begünstigen, die sich vom Einzelnen nicht oder kaum beeinflussen lassen? Dass es bei gegebener Veranlagung in vielen Fällen unmöglich ist, sich dem „Überlebenswillen“ seines eigenen Organismus‘ zu widersetzen?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie leichtfertig und unbedacht der Begriff der „Selbstverantwortung“ ins Feld geführt wird, wenn es darum geht, von einer kollektiven Verantwortlichkeit abzulenken, die wir gemeinsam für unsere westliche Wohlstands-Zivilisation tragen. Die Aufklärungs-Arbeit geht uns noch lange nicht aus.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:28 |
Beweislage einmal umgekehrt. Dass Übergewicht und Adipositas weltweit ein Unterschicht-Phänomen und deshalb in einer ärmeren Bevölkerung weiter verbreitet sind, ist hinlänglich bekannt. Nun hat eine spanische Forschergruppe nachgewiesen, dass ein Zusammenhang besteht zwischen den tatsächlichen Kosten für den Lebensmittel-Einkauf und der Qualität der erstandenen Nahrung.
Die Studie umfasste 2’000 Probanden, deren Lebens- und Essgewohnheiten im Jahr 2000 erfasst und anlysiert wurden. Neun Jahre später wurde die gleiche Gruppe nochmals „vermessen“, um das Resultat des registrierten Verhaltens zu überprüfen. Dabei zeigte sich, dass jene, welche in den neun Jahren mehr für ihr Essen ausgegeben hatten, insgesamt „gesünder“ gelebt hatten und dabei Gewicht verloren hatten, während jene, die am Essen sparten und für Lebensmittel weniger ausgaben, auch weniger gesunde Nahrung zu sich genommen und an Gewicht zugelegt hatten.
Die Analyse der Märkte zeigte zugleich, dass in dieser Periode zwischen 2000 und 2009 die Preise für Früchte und Gemüse angestiegen waren, während die Kosten für Junkfood und kaloriendichte, stark fetthaltige Produkte gesunken waren.
Diese empirische Erforschung des Kauf- und Essverhaltens unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen (in Spanien) bestätigte den Zusammenhang zwischen Budget und gesunder Ernährung. Welche Auswirkungen diese Erkenntnis auf die künftige Gestaltung der Agrarpolitik haben wird, muss Sache der politischen Willensbildung sein. Hierzulande ist es jedenfalls ein Faktum, dass der Bund die Vermarktung von Fleisch mit massiv höheren Mitteln unterstützt als den Absatz von Früchten und Gemüsen. Wer daran etwas ändern möchte, stösst sich den Kopf am Lobby-Beton wund.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:04 |
Eigentlich sollte ich ja gefeit sein. Seit einem guten halben Jahr beschützt mich die wöchentliche Akupunktur-Session vor jeder Art von unbotmässigem Hungergefühl, kulinarischen Gelüsten zur Unzeit und allem, was mich vom korrekten Pfad der Ernährungs-Tugend abbringen könnte. Aber heute sah ich mich ernsthafter Gefährdung ausgesetzt – und bin erlegen.
Das kam so: am Morgen fuhr ich per Bahn nach Bern. Dort fand eine Film-Matinee statt, zum Gedenken an die Gründung eines „Filmclubs“, die vor fast 50 Jahren stattgefunden hatte und die von einer Gruppe junger, aufmüpfiger Filmjournalisten initiiert wurde. Ich war einer davon. Praktisch die ganze Gründercrew hatte sich zur Visionierung eines Films von früher eingefunden und wir haben in Erinnerungen geschwelgt an eine Zeit, in der Manches noch einfacher und trotzdem aufregend war…
Auf dem Heimweg im Bistro eine kleine Zwischenverpflegung, diätkonform, Fleisch und Salat, sonst nichts. Ich entschied mich für ein Stück Lamm-Entrecôte, klein aber fein. Bis ich sah, was am Nachbarstisch aufgetragen wurde: eine zierliche Dame erhielt eine mächtige Portion Spare Ribs vorgesetzt, von der sie gerade mal 4 Knöchlein abnagen mochte, um gute zwei Drittel der prachtvoll saftigen Fleischpakete wieder zurückgehen zu lassen! Ich verwünschte meinen Entscheid zu Gunstes des Lamms und ärgerte mich, dass ich die Rippchen auf der Speisekarte nicht gesehen hatte…
Auf der ganzen Heimfahrt im Zug verfolgte mich dieses Bild der ungenutzten Fleischmenge, die da wieder in die Küche getragen wurde und ich malte mir aus, wie ich den Schmaus genossen hätte, wäre er für mich bestimmt gewesen. So deutlich hatte ich die Erinnerung an den Anblick vor Augen, dass ich auch den Geruch und den Geschmack wahrzunehmen vermeinte, und als ich im Bahnhof Zürich an einem Hotdog-Stand vorbei kam, konnte ich nicht anders: Ich erkundigte mich, ob man auch eine Wurst ohne das Brötchen kaufen könnte, solo, nature, gewissermassen… Ja, meinte der Verkaufer, aber er müsse mir trotzdem den vollen Preis berechnen. Das bewahrte mich zum Glück vor dem Fehltritt.
Als dann allerdings die Strassenbahn an der heimischen Endstation direkt vor dem neu eröffneten Hähnchen-TakeAway anhielt, was es definitiv um mich geschehen. Die Versuchung hatte den Nadel-Effekt nieder gerungen! Mein Essens-Sensorium ist noch nicht abgestorben. Aber es darf auf keinen Fall zur Gewohnheit werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:20 |
Der morgendliche Schritt auf die Waage ist immer mit Spannung verbunden. Wie schlägt mein Verhalten von gestern zu Buche? Rächt es sich, dass ich mich nicht strikt an die Regeln gehalten habe? Oder zahlt es sich aus, dass ich „brav“ gewesen bin? War die „Sünde“ lässlich oder erweist sie sich als fatal? Und dann die befriedigende Erleichterung, wenn die Zahl im Display wieder etwas kleiner geworden ist. Flink wird sie in die Tabelle eingetragen, die mit Klebestreifen innen am Kleiderschrank befestigt ist. Und der Blick geht befriedigt zurück zu früheren Daten.
Darüber, wie oft man sich wägen soll, gehen die Meinungen ja auseinander. Einmal pro Woche sei ausreichend, so die vorherrschende Meinung in Abnehm-Ratgebern. Ich erinnere mich aber auch an eine Studie, die ergeben hat, dass Personen, die täglich auf die Waage steigen, erfolgreicher sind bei der Gewichtskontrolle, weil sie dann eben eine Abweichung sofort zu Gesicht bekommen und rasch reagieren können.
Heute Morgen habe ich – Traraaaaa! – erstmals seit Jahren (wenn nicht Jahrzehnten) die 130-er Marke nach unten durchbrochen und den 50-Kilo-Jackpot geknackt. Ich habe damit meinen BMI von ursprünglich 53,4 auf 38,5 reduziert. Das ist zwar adipositasmässig immer noch sehr viel, aber immerhin habe ich 15 BMI-Punkte nach unten geschafft!
Ich versuche mir die „verlorenen“ 50 Kilo als materiellen Gegenwert bildlich vorzustellen. Das wäre eine Beige von 500 Buttermödeli à 100 Gramm. Oder zwei Säcke Regenerationssalz à 25 Kilo, die ich nur mit grösster Mühe ins Auto hieven kann, wenn der Wasserenthärter im Ferienhaus wieder mal aufgefüllt werden muss. Unvorstellbar, das ich diese Last all die Jahre mit mir herumgeschleppt habe, von früh bis spät, treppauf und -ab… kein Wunder, war ich damals schon in der Frühe schlapp und am Abend halbtot.
Eine markante Gewichtsgrenze ist geknackt, durchbrochen. Jetzt muss es mit voller Energie weiter gehen. Die Skala auf der Waage hat nach unten noch Raum. Das motiviert.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:02 |
Es ist bekannt, dass gewisse Krebsarten durch Adipositas begünstigt werden können. Nun hat die internationale Organisation zur Krebsforschung ein Online-Tool publiziert, das Aufschluss gibt über weltweite Fakten zum Zusammenhang zwischen Körperfett und Krebs.
Unter anderem wird dargelegt, wie viele Todesfälle infolge von Krebs sich im Jahr 2012 hätten vermeiden lassen, wenn die Verbreitung von Adipositas auf dem Stand von 1982 fixiert geblieben wäre. Es sined -zig Tausende.
Interessant ist eine Weltkarte mit der Auflistung der prozentualen Anteile der Krebserkrankungen, die durch Adipositas beeinflusst waren. Für die Schweiz beträgt dieser Wert 4,4 Prozent, sie liegt damit im europäischen Schnitt.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:01 |
Die Welt wolle betrogen sein, sagt man. Das ist vielleicht einer der Gründe, weshalb man in unseren Breitengraden bisher – mit sehr geringem Erfolg – versucht hat, das nahrhafte, günstige und nachhaltige Protein von Insekten nur in abgewandelter, quasi veredelter und verarbeiteter Form unter die Leute und in die Mäuler zu bringen. Tests mit Insektenkost, meist per Grusel-Effekt medial ausgewertet, stiessen noch kaum je auf grossen Widerhall. Experimentelle Show-Verkostungen erregten vielleicht Aufsehen, blieben aber ohne grosse Auswirkungen auf den Speiseplan.
Das Jungunternehmen Entoma in Frankreich hat letztes Jahr einen anderen Weg beschritten. Es besann sich auf glasklare Transparenz und Produkte-Ehrlichkeit: wo Heuschrecken drin sind, sollen auch Heuischrecken draufstehen. So wurden die ganzen Grashüpfer als solche zu einem knusprigen, aromatisierten Apéro-Snack frittiert, in natürlichen und gängigen Aromen wie Curry, getrocknete Tomaten, Pfeffer, Sesam, Kümmel und Knoblauch. Die wohlschmeckenden, exotischen Knabbereien stiessen auf Interesse und Nachfrage. Sie wurden von Gourmet-Bloggern gepriesen und fanden Eingang in Szenelokale und angesagte Shops. Der Erfolg übertraf alle Erwartungen, wie die Ernährungsplattform Food Navigator berichtet. Das Produkt wurde zur jahresbesten Innovation im Foodbereich gekürt.
Die positive Resonanz ermutigte die Hersteller, neue Angebote zu entwickeln. Auf der Basis ihrer erfolgreichen Technologie, aber noch im Stil der bisherigen „kaschierten“ Nährstoffe wurde ein Eiweiss-Riegel aus Heuschreckenmehl ausgetüftelt. Zu dessen Herstellung werden allerdings neue Produktionsanlagen benötigt, für die zuerst das erforderliche Geld aufgetrieben werden musste. Die Geldsuche verlief über Erwarten positiv, so dass in diesem Jahr die Herstellung eines Power-Riegels für Sportler in Angriff genommen werden kann, unter Verwendung von Insekten-Eiweiss.
Keine Frage: auf der Basis der Cuisine Française haben die Krabbeltiere eine gute Chance, unseren Menüplan zu erobern. Die Gourmet-Verführung wirkt offenbar besser als der rationale Appell an unser Umwelt- und Nachhaltigkeits-Bewusstsein.
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