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Von Heinrich von Grünigen um 22:24 |
Zum zweiten Mal haben wir teilgenommen an der Veranstaltung eines unserer Sponsoring-Partners, die unter der sportlichen Bezeichnung PACE RACE steht. Vor einem Jahr waren rund 200 Leute dabei von verschiedenen Patientenorganisationen und aus dem Betrieb selber. Es handelte sich um eine Art Sponsoren-Lauf, wobei durch die Teilnahme Geld für die Kasse der eigenen Organisation verdient werden konnte.
Das hatte sich herumgesprochen: Für die diesjährige Veranstaltung hatten sich 800 Leute angemeldet und man hatte Mietvelos aus der ganzen Schweiz zusammengesammelt, was noch immer nicht für alle reichte, so dass in Schichten gefahren wserden musste. In der Badeanstalt von Sempach wAR ein Heerlager aufgeschlagen worden und ein Radlertross bewegte sich lindwurmmässig rund um den See… rund anderthalb Stunden dauerte die Fahrt. Aus Bern und aus Zürich kamen Kolonnen angerollt und vor Ort gab es sportliche Aktivitäten wie Pingpong, Dartwerfen, Rudern und Walking…
Ohne Leistungszwang konnte man sich sportlich betätigen und es war eindrücklich, mit welchem Engagement hier Menschen mit chronischen Erkrankungen im Einsatz waren und welche Leistungen sie erbrachten. Eine generalstrabsmässige Organisation, die bis aufs letzte i-Tüpfelchen klappte, sorgte dafür, dass niemand durstig und hungrig wieder nach Hause zurückkehren musste. Trotz der Masse blieb es Klasse. Ob sich das noch steigern lässt?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:19 |
Die Frage wurde in einem Ernährungs-Blog aufgeworfen: Könnte es beim Abnehmen etwas bringen, wenn man die neuen Social-Communications-Mittel zu einer Art von fremdbestimmter Selbstkontrolle einsetzen würde?
Anders gesagt: Wenn jemand über sein tägliches Essverhalten auf facebook oder twitter oder sonst einer Plattform laufend berichten müsste (würde), könnte dies dann auf ihn insofern einwirken, dass er sich schämen würde, zugeben zu müssen, dass er „schwach“ geworden ist, sein Ernährungsprogramm nicht eingehalten hat, wieder zugenommen hat?
Wäre der öffentliche Druck durch das persönliche „Profil“ stark genug, diese Person davor zu bewahren, gegen die eigenen Ziele und Regeln zu verstossen? – Die Frage wird im genannten Blog sehr kontrovers, eher ablehnend diskutiert. In einer Abstimmung überwiegt die Skepsis, die Mehrheit meint, so etwas könnte höchstens kurzfristig wirken und würde dann auf Dauer unterlaufen, nur jeder Fünfte gibt der Idee eine Chance.
eBalance-User können das aus eigener Erfahrung beurteilen. Die Selbstkontrolle durch Protokollführung und gelegentliche Berichte im Forum oder im Blog kann durchaus wirken, unter günstigen Voraussetzungen. Aber das System macvht es auch einfach, die Wirklichkeit zu frisieren, „Sünden“ zu beschönigen oder ganz zu cachieren… wer will oder kann das kontrollieren? Es besteht die reale Gefahr, dass man in eine parallele Selbstwahrnehmung abdriftet und sich viel besser darstellt, als man wirklich ist. Die virtuelle Welt erlaubt den Persönlichkeitswandel und entzieht ihn der Überprüfbarkeit. Ebensogut könnte man – wie einer der Diskussionsteilnehmer schreibt – so richtig erfolgreich auf Second Life abnehmen… rein viortuell, avatarmässig, und dabei im Diesseits doch dick bleiben.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:07 |
Eine BBC-Dokumentation am Fernsehen hat mich heute sehr beeindruckt und einige Bilder haben sich mir tief eingeprägt. Es ging um junge Frauen, Kinder noch, die an Anorexie litten, an Magersucht, und die in ein spezialisiertes Heim eingewiesen wurden, wo sie zu normalem Essverhalten gebracht werden sollten, um ein gesundes Gewicht zu erreichen. Das Heim hat rund 30 Plätze und wird von einer Ärztin geleitet. Die Mädchen, zwischen 13 und 17 Jahre alt, kommen stark untergewichtig und müssen lernen, sich in kleinen Schritten und unter grosser Mühsal an ein neues Selbstgefühl und einen veränderten Umgang mit Nahrung und eine völlig andere Wahrnehmung des eigenen Körpers anzunähern.
Es sind kluge Kids aus gutem Haus, die sich der TV-Reporterin gegenüber dezidiert und klar äussern, die absolut in der Lage sind, ihre Situation zu reflektieren und ihr eigenes Verhalten zu analysieren, die aber auch glasklar die Regeln im Heim und deren strikte Anwendung kennen und kommentieren, mit einem wachen Sinn für Verhältnismässigkeiten und Gerechtigkeit.
Und doch treten aberwitzige, unglaubliche Situationen ein: Die Kinder sammeln im Garten Kieselsteine, mit denen sie sich heimlich beschweren, damit es auf der Wage wirkt, als hätten sie zugenommen. Sie lassen bei Tisch Essen in ihren Taschen verschwinden, das sie aufs Zimmer schmuggeln, um es dort zu verstecken, damit sie es nicht zu sich nehmen müssen. Sie erbrechen sich heimlich in ihren Koffer oder ihre Handtasche, um nicht zuzunehmen. Ein Mädchen bewegt sich in der Nacht heimlich, sie steht auf und läufgt in ihrem Zimmer herum, umn Kalorien zu verbrauchen… damit sie dies nicht mehr kann, wird sie rund um die Uhr bewacht, auch auf der Toilette, damit sie dort nicht heimlich Wasser trinkt, um sich schwerer zu machen. Ein anderes Kind kommt völlig ausgetrocknet aus dem Heim-Urlaub zurück: sie hat drei Tage lang nichts getrunken, weil sie von der fixen Idee besessen ist, auch Wasser enthalte Kalorien und der Etiketten-Aufdruck sei Schwindel.
Während Monaten haben die Jugendlichen ein solches Programm zu absolvieren, bis sie wieder nach Hause können, und auch dort werden sie wöchentlich kontrolliert, ob sie das neue Gewicht halten können. Die Anzahl magersüchtiger Kinder ist wesentlich kleiner als die der Übergewichtigen. Und doch schweben die Kids in Lebensgefahr, wenn sie den Ausstieg nicht schaffen. Das Krankheitsbild ist hier irgendwie klarer, eindeutiger. Umso unverständlicher bleibt, dass sich die Notwendigkeit einer Therapie in der Regel jeder Einsicht bei den Betroffenen entzieht.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:13 |
Einst war es absolut ok, wenn ein politisches Schwergewicht – also jemand, der grossen Einfluss auf die Politik nehmen konnte – auch so aussah und entsprechend wog. Eine stattliche Erscheinung, eine imposante Figur… man muss dabei nicht nur an Altbundeskanzler Helmut Kohl denken, auch andere Staatenlenker haben sich in der Vergangenheit durch Leibesfülle ausgezeichnet. Aber das war einmal. Heute ist der Körperumfang auch in der Politik zum Odium geworden. Sportliche Typen wie Obama und Sarkozy beherrschen das Feld, sogar beim nackten Berlusconi hängt nichts herunter, wie uns Giaccobo & Müller mehrmals genüsslich gezeigt haben.
In den USA wird das Körpergewicht der Kandidaten zum umstrittenen Wahlkampfthema. Obwohl dort die Wählerschaft einen hohen Anteil an Adipösen umfasst, wird abgenommen, was das Zeug hält, wenn es darum geht, Stimmen zu sammeln. Denn Umfragen zeigen, dass heute „dünn“ in ist und die fitten Abgeordneten punkten können, während sich für die Dicken das obligate Stigma nachteilig auswirkt.
Auch bei uns hat der Trend schon Fuss gefasst. Manche Politiker, die einst zu den schwereren Gewichten zählten, zeigen sich plötzlich in verdünnter Gestalt. Wie genau sie das geschafft haben, darüber wird in der Regel nicht kommuniziert. Eine Ausnahme ist hier FDP-Nationalrätin Doris Fiala. Sie hat mit einem konsequenten Regime ihr Ernährungs- und Bewegungsverhalten umgestellt und erfolgreich abgenommen. An einer öffentlichen Veranstaltung berichtete sie freimütig darüber, räumte aber gleichzeitig ein, dass keine Garantie bestehe, dass sie nicht ev. später wieder einmal zunehmen würde, wenn sich ihre Lebensumstände veränderten. Zudem übte sie Kritik an jenen Politikern und Promis, die sich mit einem chirurgischen Eingriff erfolgreich Erleichterung verschafft hatten, dies jedoch schamhaft verschwiegen, offenbar um den Eindruck zu erwecken, sie hätten es aus eigenem Antrieb geschafft. – Fiala nannte keine Namen, aber ein Blick auf die Parlamentarier-Bilder „einst – jetzt“ könnte interessante Perspektiven eröffnen.
Ist das mit den erhöhten Wahlchancen der Dünnen und Fitten nun ein Akt der Diskriminierung? Ein Modell der natürlichen Auslese? Oder am Ende nur eine Modeerscheinung? Und wenn wir in uns selber hineinhorchen: Würden wir eher einem mageren „Sprenzel“ unsere Stimme geben, oder einem wohlgenärten Bonvivant?
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Von Heinrich von Grünigen um 14:38 |
Es klingt wie eine utopische Satire: Amerikas Jugendliche sind nicht mehr militärdiensttauglich, weil sie zu fett sind! 75 Prozent der jungen Leute können nicht mehr eingezogen werden, weil sie entweder nicht über die nötige Schuldbildung verfügen, schon kriminell geworden sind oder gesundheitlich nicht den Anforderungen der Armee entsprechen; davon ist der grösste Teil übergewichtig.
Zu diesem alarmierenden Befund kommt eine Veteranen-Organisation, die sich um die Wehrbereitschaft des Landes sorgt. In einem Bericht (Too Fat to Fight) werden Massnahmen vorgeschlagen, wie dem jugendlichen Übergewicht beizukommen sei. Das beginnt bei der Verpflegung in den Schulen und endet bei neuen Trainings-Konzepten für die militärische Ausbildung.
Wenn Adipositas einen Teil der Menschheit kampfunfähig macht, dann könnte sich damit doch die pazifistische Utopie verbinden, dass der Weltfriede bald in Sicht sei, wenn einmal Freund und Feind, hüben wie drüben, sich satt und kugelrund aber friedfertig gegenüberstehen, nicht mehr in der Lage, eine Wafffe schwingend aufeinander los zu gehen… Das wäre dann das Ende der weltweiten Spannungen, das goldene Zeitalter des immerwährenden, universellen Friedens könnte beginnen: Lasst Völker um uns sein, die fett und friedlich sind!
Ganz so idyllisch dürfte die Zukunft leider doch nicht sein. Das Fehlen der physischen Schlagkraft heisst noch nicht, dass gleichzeitig das Böse aus den Köpfen verschwinden wird. Auch dicke Menschen können auf Knöpfe drücken. Der Kampf aus dem Kommandoraum braucht keine fitten Krieger mehr, vollautomatisierte Roboter lassen sich vom Sofa aus steuern, der Krieg als Vater aller Dinge wird nicht lange brauchen, bis er Ersatzlösungen gefunden hat. Es wäre also verfrüht, sich schon zu freuen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:06 |
Als ich vor 45 Jahren meine Studiensemester in England absolvierte, lief gerade eine nationale Werbekampagne über die Plakatwände in der Stadt. Riesengross war ein Ei abgebildet, auf dem ein Männlein in zügigem Schritt zu marschieren schien, erläutert durch den Satz „Go to Work On an Egg!“
Man war damals also der MEInung, es sEI gut, zum Frühstück EIn HühnerEI zu verspEIsen. – Diese öffentlich dargestellte Auffassung wird heute durch aktuelle Forschungen bestätigt. Einer Gruppe von Männern wurden an verschiedenen Tagen unterschiedliche Frühstücks-Varianten vorgesetzt, anschliessend wurde ihr Essverhalten während des Tages erfasst.
Am einen Morgen erhielten sie ein protein-reiches Frühstück mit Rührei (aus drei Eiern) und einem halben Stück Toast; am andern Tag gab es ein kohlenhydrat-reiches Morgenessen mit Brötchen, Frischkäse und Magerjoghurt. Beide Mahlzeiten enthielten exakt gleich viele Kalorien. Die Nährwert-Zusammensetzung war jedoch unterschiedlich: Das Eier-Frühstück enthielt 22% Kohlenhydrate, 55% Fett, 23% Eiweiss; das Brötchen-Frühstück dagegen 72% Kohlenhydrate, 12% Fett und 16% Eiweiss.
Nach einem Eier-Frühstück assen die Männer an einem Mittagsbuffet im Schnitt 112 Kalorien weniger als nach einem Brötchen-Frühstück; auf 24 Stunden assen sie durchschnittlich 400 Kalorien weniger. Die Blutanalyse zeigte, dass das Hunger-Hormon Ghrelin nach dem Brötchen-Frühstück deutlich stärker vorhanden war.
Dieser Befund bestätigt die Erkenntnis, dass eine Eiweiss-Mahlzeit nachhaltiger sättigt als eine Kohlenhydrat-Ernährung, was Wasser ist auf die Mühle der Low-Carb-Verfechter und was auch eine klare Absage darstellt an eine rein „physikalische“ Interpretation des Stoffwechsels: vom Brennwert her mag eine Kalorie durchaus „eine Kalorie“ sein… aber die durch das entsprechende Nahrungselement ausgelöste „Wirkung“ kann unser Essverhalten günstiger oder weniger günstig beeinflussen. Und das ist ein wesentliches Element für eine erfolgreiche Gewichtskontrolle. – Beginn den Tag mit einem Ei… oder zwei. Ist also nach wie vor aktuell.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:04 |
Weit über hundert Kinder zwischen 10 und 15 Jahren haben sich heute bei strahlendem Sonnenschein in der Tessiner Hauptstadt versammelt, um an einem Kongress aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums des Schweizer Kinderhilfswerks Terre des hommes einen Appell zu verabschieden. Dieser gilt dem Respekt vor den Rechten der Kinder in der ganzen Welt und soll sie in ihrer Integrität und ihrer Persönlichkeit schützen. Die jungen TeilnehmerInnen des Kongresses sind die Botschafter für Solidarität und Mitgefühl, für Hilfe an jenen, die nicht das Glück haben, auf der Sonnenseite des Lebens aufzuwachsen.
In eindrücklichen Szenen haben Kindergruppen das schwere Schicksal derer nachgespielt, die aus Armut zu Kinderarbeit verkauft werden, die im Müll leben müssen, um eine Existenz zu finden, die sich ohne Eltern und Familie auf der Strasse durchschlagen müssen und oft nicht wissen, ob sie den Abend erleben werden. Und gar nicht zu reden davon, ob sie an diesem Tag etwas zu essen bekommen werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:07 |
Da der Mensch im Grunde genommen keine Ratte ist, sind die Resultate dieser Studie mit Vorsicht zu geniessen. Aber sie geben doch zu denken, in verschiedener Hinsicht.
Es geht um Kalorien. Um den Brennwert von Zucker. Landläufig herrscht ja die Meinung, im Stoffwechselprozess sei Hans was Heiri bzw. Kalorie was Kalorie. Dem Körper sei es egal, woher die Kalorien stammen, es gebe keine „bösen“ und keine „guten“, dies jedenfalls ist das Credo des Adipositasforschers Leoluca Criscione, der eine strenge Auffassung bezüglich der Mechanik des Energiehaushaltes im menschlichen Körper vertritt.
Die Studie zeigt – vereinfacht – dass Fructose-Zucker, der aus Mais gewonnen wird (und der in USA etwa 40% aller Süssungsmittel ausmacht), deutlich dicker macht als „gewöhnlicher“ Kristallzucker. Wenn man Ratten von frei verfügbarem Maiszucker fressen liess, so wurden diese übergewichtiger als Vergleichstiere, die sich von der gleichen Menge Kristallzucker ernährten. Die Mais-Ratten wiesen überdies Anzeichen des Metabolischen Syndroms auf. – Fazit: Die gleiche Kalorienmenge von Zucker aus Mais macht dicker als jene aus Kristallzucker, womit der Beweis erbracht wäre, dass Kalorie eben doch nicht Kalorie ist. – Den Ratten dürfte das allerdings schnuppe sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:38 |
Vor dreiviertel Jahren habe habe ich hier über Versuche geschrieben, per Spray oder so eine bestimmte Geschmacksempfindung zu simulieren, damit bei aufkommenden Gelüsten ein kaloreinfreier Genuss möglich würde, der ohne spätere Reue und ohne Frust das Wohlbehagen der Erfüllung einlösen könnte.
Nun ist dieser Genuss auf dem Markt. Er heisst Le Whif und sieht aus wie eine kleine Knallpetarde oder ein etwas gross geratener Lippenstift. Man setzt ihn an den Mund und inhaliert – und schon strömt der gewählte Gout aromatisch an den Geschmacksknospen und den Schleimhäuten vorbei… Völlig kalorienfrei, aber vom Empfinden her befriedigend, wenn man den Berichten glauben darf. Zuerst gab es die Röhrchen mit dem Schokoladengeschmack, dann kam Kaffee (mit den Koffeingehalt einer Tasse Espresso), zudem die Schoko-Varianten mit Himbeer und mit Pfefferminz.
Der Name leitet sich wohl her vom englischen Wort „whiff“, das als Verb soviel bedeutet wie paffen und als Hauptwort soviel wie Hauch. Ein einzelnes Röhrchen kostet drei Dollar und wenn man vorsichtig einzieht, kann man es bis neunmal benutzen. Die Nachfrage nach dem Simulationsprodukt soll enorm sein, zumal es sich offenbar nicht um künstliche Aromen handelt, sondern um so kleine Partikel der effektiven Substanz, dass diese von der Luft mitgetragen werden und sich in der Mundhöhle direkt als intensiver Geschmack manifestieren.
Ich habe das Zeug noch nicht probiert. Im Lauf des Jahres soll es nach England kommen. Dann ist es bis zu uns nicht mehr weit. Aber irgendwie ist mir die Vorstellung sympathischer, einen tüchtigen Happen eines Lindt-Gold-Osterhasen auf der Zunge zergehen zu lassen, als mir diesen durch die Nase zu whiffen…
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Von Heinrich von Grünigen um 23:27 |
Wenn du etwas hast, von dem du nicht weisst, was es ist, dann wird es nicht lange dauern, bis die Forschung einen passenden Namen dafür gefunden hat… und bald kommt dann auch das Medikament, das zum Namen passt, auf den Markt. So geschehen vor einigen Jahren mit dem Reizdarm. Unsereins hielt sich früher an Luther und hat gelegentlich unüberhörbar aber fröhlich gefurzt, ja, es hiess sogar, dass sich dadurch mindestens fünf Franken an der Arztrechnung einsparen liessen… aber dann wurde daraus eine wahrhaftige Krankheit, bis hin zur Kassenpflicht.
Nun haben findige Forscher nachgewiesen, dass die Häufigkeit, an Reizdarm zu leiden, deutlich zunimmt, wenn Menschen in unregelmässigen Schichten arbeiten oder gar häufig die Schicht wechseln. Das hat eine Studie an Krankenschwestern ergeben, wobei offen bleibt, ob es die Schicht oder deren Wechsel an sich ist, was das Phänomen gehäufter auslöst, oder ob die Probandinnen in bestimmten Schicht-Einsätzen einfach keine Gelegenheit hatten, sich so gesund zu ernähren wie jene, die nur tagsüber arbeiteten. Wer sich an die Übungen im Militär erinnert, weiss noch, wie improvisiert man oft in der Nacht aus kalten Büchsen ass und wie sehr der Quartiermeister gelobt wurde, wenn er eine warme Kochkiste heranschaffte…
Trotzdem: Inzwischen ist der Reizdarm ja wieder aus der TV-Werbung verschwunden, clevre Werber haben statt dessen das unverfänglichere (und positiv besetzte) Wellensswort vom Bauchwohlgefühl erfunden, das glücklicherweise an die Einnahme eines bestimmten Joghurtprodukts gekoppelt ist… man könnte ja für die Nachtschicht einfach so einen Joghurtautomaten aufstellen.
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