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Von Heinrich von Grünigen um 17:16 |
Ein Experiment mit Signalwirkung. In der Rubrik stern tv berichtet RTL jeden Mittwochabend über einen praktischen Versuch einer Durchschnittsfamilie in Deutschland, gänzlich „ohne Zucker“ zu leben. Dabei wird sie von Ernährungsexperten begleitet und laufend medizinisch untersucht. In der ersten Folge ging es darum, herauszufinden, wo sich im täglichen Essen die grössten Zuckerfallen verbergen.
25 Kilo Zucker vertilgt der Normalo-Mensch im Lauf eines Jahres in unseren Breitengraden. Über 70 verschiedene Zuckerarten sind praktisch allen „verarbeiteten“ Lebensmitteln quasi „getarnt“ zugefügt. Sie beim Einkauf als solche zu erkennen ist eine Wissenschaft für sich (auch wenn es dazu in Deutschland bereits entsprechende Apps gibt).
Dann geht es darum, die Zubereitung von Speisen „ohne“ neu zu erlernen. Auffällig, dass nach den ersten Tagen mit Zucker-Verzicht innerhalb der Familie das Aggressinspotenzial erheblich steigt. Positiv, dass sich der Gesundheits-Befund verbessert.
In den kommenden Wochen berichtet stern tv über den weiteren Verlauf dieses Ernährungs-Experiments. Es lohnt sich, den Sendungen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und sich auch mit den Begleit-Informationen auseinander zu setzen, die auf der entsprechenden Webseite angeboten werden. Der Körper dankt es!
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Von Heinrich von Grünigen um 14:47 |
Empowerment. So lautet das neue Zauberwort im Gesundheitswesen, wenn es darum geht, Menschen zu befähigen, in eigener Verantwortung mit einer Krankheit umzugehen bzw. dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst eintritt. Man könnte auch sagen „befähigen“, oder „stärken“, oder „fit machen“…
Der Gedanke dahinter: das der oder die Betroffene es dann „selber macht“ oder „machen kann“, weil er/sie dazu „in der Lage ist“.
Früher sagte man: „Hilf dir selbst – so hilft dir Gott!“. Aber heute mögen viele nicht mehr so richtig auf eine Hilfe von oben zählen. Das gilt in besonderem Masse für die zahlreichen Selbsthilfe-Gruppen (SHG), in denen sich verschiedenste Menschen, die von einem gleichen Schicksal betroffen sind, zusammentun, um gemeinsam mit dem fertig zu werden, was sie belastet und ihr Leben erschwert.
Eine aktuelle Studie ist der Frage nach der gesundheits- und gesellschaftspolitischen Bedeutung dieser zumeist freiwilligen Engagements nachgegangen und hat eindrückliche Befunde zu Tage gefördert: 2015 gab es in der Schweiz rund 2’580 einzelne SHG, in denen schätzungsweise 43’000 Personen aktiv waren, 70% davon Frauen, gut gebildet schon etwas älter (51 Jahre im Durchschnitt).
Von den erfassten Gruppen haben sich 2’200 autonom gebildet und funktionieren ohne fachliche Begleitung, nur 350 werden von Fachpersonen betreut. – Zu diesen letzteren gehört auch unsere sapsGruppe: sie umfasst nach fünfjährigem Bestehen rund 70 registrierte Mitglieder, von denen sich – je nach angesagter Thematik – zwischen 10 und 20 jeweils am letzten Donnerstag des Monats treffen. Die Zusammenkünfte werden von der SAPS-Geschäftsstelle organisiert und geleitet, wenn immer möglich gibt es ein Referat und eine Aussprache mit einer Expertin oder einem Referenten aus dem Bereich Adipositas.
Insgesamt 18 Adipositas-SHG sind bei uns registriert. Sie bilden die ideale Anlaufstelle für Menschen, die auf der Suche sind nach Gesprächspartnern, wenn sie Fragen zu einer ev. bevorstehenden Operation haben oder sich über ihre eigenen Erfahrungen beim Abnehmen austauschen möchten.
Für die gesamtschweizerische Koordination des Selbsthilfewesens ist die Organisation SelbstHilfeSchweiz zuständig, die in 17 regionalen Büros nicht nur den Überblick über die zahlreichen Angebote hat, sondern auch bei der Gründung und beim Aufbau neuer Gruppen behilflich ist. Eine Bewegung, der man gerade im Blick auf kommende Herausforderungen im Gesundheitswesen viel Erfolg in der integrativen Zusammenarbeit wünschen darf.
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Von Heinrich von Grünigen um 11:53 |
Bloss keine Hysterie. Seit der böse Zucker ins Blickfeld der Korrektesser gerückt ist, hat die Sensibilität sprunghaft zugenommen. Eine besorgte Konsumentin fragt, wie es komme, dass auf der Etikette ihrer Trinkmilch plötzlich „Zucker“ ausgewiesen wird? Ob da die Milchproduzenten hinterrücks den Süssstoff auch noch in den Kuhsaft mixen, um uns still und heimlich auf ein immer süsseres Leben zu konditionieren??!
Gemach. Wie der Ernährungs-Informationsdienst Food-Monitor erklärt, handelt es sich bei dem deklarierten Zucker um den natürlich in der Milch vorhandenen Milchzucker, die Laktose. Ein Anteil von ca. 5 Gramm pro Deziliter in der Frischmilch ist von Natur aus enthalten und kein extra Zusatz, ernährungsphysiologisch unbedenklich, es sei denn, jemand leidet an Laktose-Intoleranz oder jemand habe sich einer konsequenten LowCarb-Diät verschrieben.
Vorsicht ist allerdings geboten bei allen Milch-Misch-Produkten, von den verschiedensten Joghurt-Arten bis zu den fertigen Kaffee-, Kakao- und Aroma-Getränken auf Milchbasis: hier kann der Anteil an zugefügtem Zucker erheblich höher sein, so dass sich ein kritischer Blick auf die Inhalts-Angaben lohnt. Diese Kalorienbomben zählen zu den Genussmitteln und sollten nur mit Bedacht konsumiert werden, wie es der Name sagt.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:01 |
Eigentlich war es eine gute Nachricht. Die Langzeitbeobachtung von Schulkindern in Basel, Bern und Zürich im Hinblick auf ihr Körpergewicht hat ergeben, dass sich bei den Kids zwischen 6 und 16 Jahren eine Stabilisierung des Gewichts abzeichnet, zwar nach wie vor auf hohem Niveau, aber zumindest ein weiterer Anstieg des Antgeils der übergewichtigen und adipösen Kinder scheint gebremst.
Und kaum hat man sich ein wenig gefreut, dass Aufklärung und Information am Ende doch etwas nützen möchten, kommt der Dämpfer. Eine Studie der University of Exeter hat ergeben, dass es gerade die Teenager sind, bei denen sich während der Pubertät der individuelle Energieverbrauch reduziert, so dass ausgerechnet bei ihnen eine erhöhtes Risiko besteht, unerwünschtes Gewicht zuzulegen. Zudem wurde festgestellt, dass sich Jugendliche in dieser Entwicklungsphase weniger bewegen, was die Problematik zusätzlich verschärft.
Umso wichtiger ist daher nach Ansicht der Experten eine frühzeitige und konsequente Erziehungsarbeit mit den Jungen, um ihnen die Bedeutung des „richtigen“ Essverhaltens nahezubringen. Dies kann nicht allein in der Schule geschehen, ebenso wichtig wäre das Vorbild im Elternhaus, wenn nicht die Lebensumstände und der aktuelle Lifestyle sich negativ auswirken würden.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:49 |
Was für eine Nachricht. Da ist eine neue Süssigkeit im Anmarsch. „Sweety“ heisst sie und die Menschheit hat sehnlichst darauf gewartet.
Es geht um eine neue Hamburger-Kreation. Konnte man bisher den Angeboten von Burger-King und McDonald’s noch eine einigermassen „ausgewogene“ Zusammensetzung attestieren – sie brachten neben dem schlappen Brötchen und dem meist redlichen Rindfleisch (oder Poulet oder Fisch) immerhin noch etwas Salat, einen Schnitz Tomate und ein wenig Käse in den Mund – so handelt es sich bei der neusten Erfindung um „ungesunden“ Luxus pur: zwischen das Brötchen kommen weder Fleisch noch Gemüse, sondern ein satter Schlag eines braunen Genussmittels, das sich als Nuss-Creme ausgibt, jedoch weitgehend aus Fett und Zucker besteht: Nutella.
Da dieser Brotaufstrich in Italien beheimatet ist, liegt es auf der Hand, dass der neue Nutella-Burger zunächst in Italien an den Test-Start über die McDonald’s-Theken geht, dort wo auch Kaffee ausgeschenkt wird. Eigentlich ist der Innovations-Wert ja bescheiden. Man könnte das Ding als eine Abart des bei uns schon längst eingeführten und beliebten Schoko-Gipfelis sehen, nur dass es zwischen der „Nuss-Creme“ und einem anständigen Branchli doch einen Qualitätsunterschied geben sollte…
Aber wir wollen nicht lamentieren. Jeder ist seines eigenen Bauches Füller. Und da Süsses ja bekanntlich glücklich macht, können einige auf dem Weg zur Glückseligkeit wieder einen winzigen Schritt weiter kommen.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:52 |
Heute ist Welt-Diabetes-Tag. Als ich am Morgen die Zeitung aufschlug, fiel eine medizinische Sonderbeilage daraus. Sie ist dieser Krankheit gewidmet, die weltweit noch immer auf dem Vormarsch ist. Übergewicht und Adipositas bzw. die Umstände, die zu dieser Krankheit führen, sind dabei einer der primären Risikofaktoren für den sogenannten „Alterszucker“ oder Diabetes Typ 2, der heute vermehrt auch schon bei jungen Menschen auftritt, sogar bei stark adipösen Kindern.
Der Kampf gegen diese Krankheit ist daher in aller Regel auch ein Kampf gegen ein Zuviel an Körpergewicht. Gelingt es, sein Gewicht auf „Normalmass“ zu reduzieren, verschwinden meist auch die Diabetes-Symptome und die Medikamente können sogar abgesetzt werden. Dazu rufen Appelle und Informations-Aktionen aus Anlass dieses besonderen Welt-Tages auf. Auch unsere Stiftung wurde eingeladen, einen Beitrag für die Zeitungsbeilage zu liefern, was wir natürlich gerne getan haben, um auf unser Beratungs-Angebot aufmerksam zu machen.
Diabetes und Adipositas sind chronische Krankheiten, nicht ansteckend zwar, aber wenn die Veranlagung gegeben ist, besteht die Gefahr, dass sie immer wieder ausbrechen können, wenn der Patient, die Patientin nicht das eigene Verhalten lebenslang nach den Bedürfnissen dieser Krankheiten ausrichtet. Eine chirurgische Intervention kann helfen, aber sie ist eben „nur“ ein Hilfsmittel, eine Unterstützung auf dem Weg zu einem verträglichen Umgang mit dem Leiden. Die Herausforderung jedoch bleibt bestehen, sich so zu verhalten, dass die Krankheit nicht wieder ausbrechen kann. Für den Rest des Lebens.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:01 |
Jetzt ist er halt gewählt. Und weltweit geht das Rätselraten los, was denn unter seiner Regentschaft zu erwarten sei. Das gilt in besonderem Masse auch für Fragen des Gesundheitswesens, der Ernährung, der Wirtschaft.
Nachdem Michelle Obama sich so vehement für eine gesunde Lebensweise der Kinder und Jugendlichen eingesetzt hat, muss nun befürchtet werden, dass die Trump-Familie den Wind aus diesem Segel nehmen wird. Ob und wann der Neue als grosser Deregulierer bereits gefasste Beschlüsse in einzelnen US-Staaten zur besseren Nährwert-Deklaration oder zur Limonadensteuer wieder rückgängig macht, ist eine offene Frage.
Aber auch in Europa macht man sich Sorgen. Hat der Machtwechsel an der Spitze Amerikas einen Einfluss auf die europäische Lebensmittelindustrie? Sind eher positive oder eher negative Auswirkungen zu erwarten auf den Freihandel, auf Import und Export?
Nichts Genaues weiss man nicht – wie der Volksmund sagt. Um hier etwas Konturen in den Nebel zu bringen, hat die Ernährungs-Plattform FoodNavigator eine Umfrage bei interessierten Kreisen lanciert. Bis zum 14. November kann man den Fragebogen noch ausfüllen und seine Meinung abgeben, von „sehr einverstanden“ bis „gar nicht einverstanden“. Es sind existenzielle Fragen wie:
- Schwierigkeiten, meine Produkte aus Europa nach USA zu exportieren?
- Schwierigkeiten, Lebensmittel aus USA zu importieren?
- Positives Umfeld für internationale Nahrungs-Multis?
- Positives Umfld für KMU im Ernährungsbereich?
- Wird TTIP gestoppt?
- Gibt es negative Auswirkungen auf Umweltfragen und den Klimawandel?
- Gibt es eine Lockerung der Gesetze bezüglich Gentech-Manipulation?
- Und was halten Sie persönlich von den Auswirkungen…?
Keiner zu klein, Wahrsager zu sein. Machen Sie mit bei der Umfrage, nehmen Sie Ihre Zukunft in die eigene Hand!
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Von Heinrich von Grünigen um 11:41 |
Es sei schwierig, keine Satire zu schreiben. So sagt es ein altrömisches Sprichwort, das mir spontan in den Sinn kam, als ich übers Weekend die Nachricht las, die Strombarone würden gern ihre Atommeiler „verschenken“, oder doch zumindest für einen symbolischen Franken dem Staat verkaufen.
Da haben sie sich jahrzehntelang eine goldene Nase verdient mit der angeblich klimafreundlichen Kernenergie, haben mit ihrem strahlenden Müll eine Jahrmillionen dauernde tickende Zeitbombe für eine mögliche Menschheitskatastrophe gelegt, und nun wollen sie sich feiglings aus der Verantwortung stehlen und die Berappung des angerichteten Schadens und seiner allfälligen Folgen auf die Allgemeinheit abschieben.
Wenn das Schule machen sollte, werden wir demnächst überhäuft mit „Geschenken“, die keiner will: da verschenkt der Zurich-Airport seinen Fluglärm, VW verschenkt Abgaspakete für Jedermann, die Industrienationen verschenken ihren CO2-Ausstoss gleich megatonnenweise an arme Entwicklungsländer und die Amerikaner befassen sich mit dem Gedanken, nach der Wahl den oder die Gewählte subito an eine bedürftige Bananenrepublik zu verschenken, in Rom wird der Kehricht an die Haushaltungen zurückgeschenkt und die Banken verschenken happige Negativzinsen.
Nur unsereins guckt wieder mal in die Röhre: wir können uns das zuviele Fett nicht einfach von den Rippen schneiden um es jemandem als günstige Gabe anzubieten. Das sitzt fest unter der Haut, klammert sich um die Organe und zwingt uns, Dinge zu tun und zu essen, die wir unterlassen sollten. Wir müssen damit auf andere Weise fertig werden, müssen es uns abhungern, abtrainieren oder durch einen entsprechenden Eingriff zum Schwinden bringen. Hier taugt das Rezept der Stromleute nicht. Und ich hoffe doch sehr, dass es auch bezüglich der andern Schnapsideen nur beim Möchten bleibt, obwohl sich die Zeit des seligen Geschenkemachens schon in allen Schaufenstern goldenglitzernd angekündigt hat.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:59 |
Das wäre uns früher nicht in den Sinn gekommen. Es wird gegessen, was auf dem Teller ist. An die Mär vom schönen Wetter haben wir fromm geglaubt und ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn es trotzdem schiffte.
Gut, damals waren die Portionen überblickbar und die Gefahr, dass Reste übrig blieben, relativ gering, solange man die Speisen mochte. Mit überhäuften Tellern und Fleischbergen wurden wir erst später konfrontiert, unterwegs in USA. Gewaltige Mengen von Spare Ribs, butterzart zwar, aber einfach unmenschlich viel. Und da war es kein Problem, sich die Überbleibsel einpacken zu lassen: Doggy Bag – auch wer keinen Hund zuhause hatte. Und im Hotel verputzten wir zu später Stunde den Schmaus auf dem Zimmer.
Inzwischen ist es auch bei uns problem- und anstandslos möglich, den Rest einer zu grossen Portion mit nach Hause zu nehmen. Wenn ich nach der wöchentlichen Aquafit-Stunde in das Lokal meines Vertrauens gehe und mir den eigens für mich zubereiteten Extra-Gemüseteller zu Gemüte führe, weiss ich im voraus, dass ich davon nur knapp einen Drittel essen darf (möchten täte ich ja schon, aber der Ernährungsplan schreibt am Abend eine „kleine“ Portion vor). Ich habe deshalb vorsorglich meine Tupperware-Dose in die Badetasche gepackt und schaufle nun behutsam die vegetalen Köstlichkeiten in das Gefäss: den gedünsteten Broccoli, den sammetweichen Blumenkohl, die kross gebratenen Auberginen-Scheiben, die mit Knoblauch abgeschmeckten Zucchini-Stücke, den mit einem Käsehauch überbackenen Fenchel, die glasierten Champignons, den zarten Spinat und die gedämpften Endivien… und in der Saison die exzellenten Spargeln.
Der Teller ist jeweils ein wahres Hohelied auf die Schätzhe des Gemüsegartens, marktfrisch und in der Küche liebevoll zubereitet, alles vermeidend, was auf meinem Spesezettel nicht erlaubt ist. – Wenn ich meinen Anteil genossen habe und der Rest verstaut ist, denke ich, dass ich an diesem Tag dem Ziel „5 am Tag“ einigermassen näher gekommen bin.
Eine aktuelle Untersuchung über die Essensgewohnheiten in der Schweiz hat eben ergeben, dass bloss 3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sich strikt an die Vorgabe halten: 2 Früchte und 3 Gemüse pro Tag. Weitere 9 Prozent geben an, zwar fünfmal etwas Vegimässiges zu essen, ohne Unterschied zwischen Frucht und Gemüse. Je 25 Prozent begnügen sich mit 3-4, mit 2 und mit einer Portion pro Tag. Und ganze 14 Prozent sind Frucht/Gemüse-Muffel, die nicht einmal eine einzige Portion der Gesundmacher verspeisen!
Da hätten der treue Barry und die dumme Gans Hans am TV noch viel zu tun, wenn denn unsere Landwirtschaftpolitik sich mehr am Gemeinwohl orientieren würde als an der Profitmaximierung ihrer Klientel.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:18 |
Zahlen lügen nicht. Wenn man sie als das nimmt, was sie sind. Heute wurden verschiedene Forschungsergebnisse zum Thema Übergewicht und Adipositas publiziert. Eine Langzeitstudie über das Gewicht von Schulkindern in den Städten Basel, Bern und Zürich zeigt, dass sich das Körpergewicht in den letzten Jahren stabilisiert hat, wenn nicht sogar leicht rückläufig ist. Das wäre der Silberstreif, der sich am Horizont abzuzeichnen beginnt. Aber die Stabilisierung findet immer noch auf dem Level von 20% statt, weiterhin ist jedes 5. Schulkind zu dick und geht damit das Risiko ein, früher oder später an Adipositas zu erkranken, wenn nicht rasch und wirksam Gegensteuer gegeben wird.
Der zweite Wert ist als Faktum alarmierender, auch wenn er nicht überraschend. Vor fünf Jahren wurde in der nationalen Gesundheitserhebung ein Anteil von Adipositas-PatientInnen an der erwachsenen Gesamtbevölkerung von 10% festgestellt. Dabei galt der Vorbehalt, dass die effektive Anzahl wohl grösser sei, da die errechneten BMI-Werte auf einer Selbst-Deklaration der telefonisch befragten Probanden beruhte.
Nun liegen mit der Studie menuCH erstmals „vermessene“ Werte vor, aus einer Querschnittsgrupppe, die zu ihrem Ess- und Bewegungsverhalten detailliert befragt wurde. Nach dieser Umfrage beträgt der Anteil der Adipositas-Betroffenen an der erwachsenen Gesamtbevölkerung 14%. Die Studienleitung führt einschränkend aus, dass dieser Wert wohl eine „vorsichtige“ Berechnung sei, denn die Teilnahme an der Studie war freiwillig und es muss angenommen werden, dass nicht wenige, die bewusst aufs Mitmachen verzichteten, zur Kategorie der Übergewichtigen gehört hätten.
Was sagt uns diese Zahl? Die Schweiz befindet sich im europäischen Mittelfeld, was den Anteil übergewichtiger und adipöser Menschen betrifft. Sie ist keinesfalls (und war nie) der Musterknabe bezüglich Übergewicht, als den sie interessierte Gruppen gerne sehen möchten, wenn sie jeden Versuch einer politischen Lenkungsmassnahme bekämpfen und abblocken. Die neuen, durch Fakten erhärteten Zahlen müssen zu denken geben und eine Umkehr auslösen.
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