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Von Heinrich von Grünigen um 15:05 |
Hoffentlich ist morgen das Wetter gut. Wir sind mit einem Informatiosstand in Zug, auf dem Landesgemeindeplatz, und geben auf alle Fragen rund um Übergewicht und Adipositas Auskunft. Wir sind eine von 16 Patientenorganisationen, die gemeinsam diesen Informations-, Aufklärungs- und Kontaktnachmittag bestreiten.
Der Anlass unter dem Motto „Walk & Talk – Trotz chronischer Krankheit aktiv sein und bleiben“ vom Samstag, 28. Mai 2016 steht unter dem Patronat der Stadt Zug und wird organisiert von der Pharma-Firma AbbVie Schweiz.
Es geht darum, zu zeigen, wie Betroffene und ihre Familien mit einer chronischen Krankheit umgehen und dass sie trotzdem mobil bleiben können. Deshalb sind drei verschiedene Gruppen auf unterschiedlichen Routen unterwegs, zu Fuss und per Schiff. Am Abend treffen sie sich in Zug zum gemeinsamen Austausch und zu gemütlicher Geselligkeit bei Musik und Verpflegung.
In einem kurzen Podiumsgespräch – das ich moderieren darf – geht es um 17.15 Uhr um Rolle und Bedeutung der Patienten-Organisationen im Rahmen des schweizerischen Gesundheitswesens. Neben zwei Vertreterinnen der Krebsliga Zug und der Vereinigung Morbus Crohn/Colitis Ulcerosa steht auch der Gersundheitsdirektor des Kantons Zug, Regierungsrat Martin Pfister (CVP) Red und Antwort, ebenso der General Manager von AbbVie Schweiz, Olaf Weppner.
Ein knappes Dutzend SAPS-Mitglieder aus den verschiedensten Regionen sind unterwegs. Wir hoffen natürlich, dass wir an unserem Informationsstand möglichst viele Passantinnen und Passanten begrüssen und auf deren Fragen antworten können. Die sympathische Aktion bietet Gelegenheit, mit dem Publikum in Kontakt uzu treten und um Verständnis zu werben für die Anliegen derer, die von den entsprechenden Krankheiten betroffen sind. Und vielleicht wird sogar etwas gespendet…
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Von Heinrich von Grünigen um 14:55 |
Schädlicher Süssstoff: Muss man Zucker besteuern? – Diese Frage wird morgen Donnerstagabend auf Radio SRF 1 diskutiert.
Grundsätzlich wäre bzw. ist eine Zucker-Steuer begrüssenswert, sofern sie dazu dient, die dringend notwendigen Massnahmen für eine vernünftige Prävention und Aufklärung zu finanzieren. Aber eine solche Steuer wäre nur im Verbund mit einem ganzen Arsenal von weiteren Regelungen wirkungsvoll. Reglementierungen „von oben“ sind jedoch einem grossen Teil der Bevölkerung suspekt. Gelobt wird die Eigenverantwortung. Rasch ist der Vorwurf der „Bevormundung“ erhoben, die man sich gefälligst verbittet, vor allem wenn es ums Essen geht, eine höchst persönliche Angelegenheit, die man sich nicht gerne vorschreiben lässt.
Auch die Lebensmittelproduzenten wehren sich gegen einschränkende Auflagen: sie berufen sich auf die Gewerbefreiheit und die Verantwortung des mündigen Bürgers, für sich selber zu entscheiden. Die Praxis jedoch zeigt, dass die Bürger (und auch die Bürgerinnen, aber vor allem die Bürgerskinder) zuerst einmal in die Lage versetzt werden müssen, (selbst)verantwortlich zu entscheiden. Das können sie nur, wenn sie ausreichend informiert sind, wenn sie in der Familie und in der Schule das nötige Wissen vermittelt bekommen haben und wenn sie nicht unterschwellig durch Werbebotschaften manipuliert werden, die sie nicht durchschauen können.
Fehlt dieses Wissen, so sind sie hilf- und schutzlos der Propagandawalze ausgeliefert, mit der die Süsswarenindustrie sie rund um die Uhr in sämtlichen Medien überzieht. Ich bin gespannt, wie die Diskussion verlaufen wird und freue mich auf einen anregenden Austausch der Argumente.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:10 |
Mit Schimpf und Schande muss man die Facebook-Leue überschütten, falls stimmt, was heute im Abend-Pendlerblatt auf der Titelseite stand. Pingelig sind die fb-Bearbeiter immer dann, wenn auf einem Foto der Hauch einer weiblichen Brustwarze zu erahnen ist oder wenn sich Nacktheit in irgend einer Form abzuzeichnen scheint.
Keine Bedenken bestehen auf der andern Seite, die spektakulärsten Kriegsvideos, Fotos von Tierquälerei und Kindsmisshandlungen zu zeigen, weil das Klicks bringt.
Der neuste Scherz besteht nun offenbar darin, auch Bilder von Personen zu zensieren und aus dem Fratzenbuch zu verbannen, die nicht der für gängig gehaltenen Norm entsprechen könnten.
So unlängst geschehen dem US-Plus-Size-Model Tess Holiday (30), die 130 Kilo auf die Wage bringt. Ihr Bild war hochgeladen worden, um für eine Veranstaltung zu werben, bei der Frauen lernen sollten, einen positiven Zugang zu ihrem Körper zu finden. Dieses Bild, liess Facebook als Begründung verlauten, bilde die Frau in einer „extrem unerwünschten“ Weise ab. Das Bild, hiess es weiter, sei geeignet, beim dazu zu führen, „dass sich die Betrachter schlecht fühlen“.
Geht es noch? Da ist die halbe Bevölkerung der USA übergewichtig oder adipös – und das Bild einer schönen, jungen Frau, die selbstbewusst zu ihren Rundungen steht, soll das Empfinden des Volkes verletzen?
Der Zensur-Entscheid löste eine Protestwelle und einen Shitstorm aus, so dass die fb-Leute sich schliesslich doch genötigt sahen, den Zensurvorgang zu bedauern und sich zu entschuldigen. In der Hitze des Gefechts sei nicht richtig entschieden worden… Am Schluss ist immer der Letzte schuld.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:44 |
In England tobt eine Auseinandersetzung unter Experten. Das National Obesity Forum – eine Organisation von Fachleuten – hat Empfehlungen erlassen, in welchen unter anderem darauf hingewiesen wird, dass „Fett“ nicht der alleinige Bösewicht in der Ernährung sei, dass „low-fat“- und Light-Produkte keine gesunde Alternative seien, dass es vielmehr gelte, einen übermässigen Konsum von Kohlehydraten und vor allem von Zucker zu vermeiden.
Gegen diese Ausführungen laufen nun die britischen Public-Health-Institutionen Sturm mit dem Vorwurf, es sei „verantwortungslos, einen erhöhten Fett-Konsum zu empfehlen“. Dabei geht es – nach Lektüre der Vorschläge des Obesity Forums – nicht darum, „mehr“ Fett zu verzehren, sondern darum, sich zwar ausgewogen, massvoll, aber mit den originalen, naturbelassenen Lebensmitteln zu ernähren.
Die Empfehlungen des Obesity Forums enthalten eine Reihe von z. T. provokativen Forderungen, über die es sich lohnt, nachzudenken:
- der Verzehr von Fett allein macht nicht dick
- gesättigte Fettsäuren verursachen keine Herz-Erkrankungen und une eine „vollfette“ Ernährung schadet der Gesundheit nicht
- verarbeitete Lebensmittel mit dem Label „low fat“, „light“, „ohne Cholesterol“ etc. sollten vermieden werden
- stärkehaltige und raffinierte Kohlehydrate sollten eingeschränkt werden, um Diabetes Typ 2 vorzubeugen
- am besten für die Gesundheit wäre der Verzicht auf Zucker
- industriell hergestelltes Pflanzen-Öl sollte vermieden werden
- man sollte aufhören, Kalorien zu zählen
- eine schlechte Ernährung kann nicht mit Bewegung wettgemacht werden
- häufige Zwischenmahlzeiten („Snacken“) machen dick
- die Grundsätze einer evidenzbasierten gesunden Ernährung sollten in die Ausbildung aller Fachleute im Gesundheitsbereich integriert sein
Was ist von diesen Empfehlungen zu halten? Sind sie im Widerspruch zu der offiziell geltenden Lehrmeinung über eine gesunde Ernährung? Die Diskussion ist im Gang.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:50 |
Alles verändert sich. Ein Nebeneffekt meines Gewichtsverlustes besteht in der Tatsache, dass mir die Unterhosen, die bei 180 Kilogramm ihren Dienst tadellos versahen, nun so was von nach unten rutschen, dass es schon fast gefährlich ist, sie anzuziehen.
Kollege Dani hatte sie seinerzeit für mich in USA gekauft, 5XL nach amerikanischem Mass, aber nun, wo mein Gewicht gegen 110 tendiert, haben sie ausgedient. Übermütig, wie ich inzwischen geworden bin, habe ich mir in der Migros eine Packung Sloggys im Format XL erstanden, in der fatalen Annahme, die könnten bereits passen.
Was sich allerdings beim ersten Versuch, sie anziehen, als blanke Illusion erwies. Für diese Grösse bin ich noch mindestens 25 Kilo zu schwer! Die Dreierpackung verschwand hinten in der Schublade, ihre Zeit ist noch nicht gekommen.
Mein nächster Gang führte mich in ein Kleidergeschäft, das auf grosse Grössen spezialisiert war: Nogatsch, im unserem Quartier gerade um die Ecke. Eine etwas brummelige Dame schlurfte herbei und fragte nach meinem Begehr. Als ich meinen Wunsch genannt hatte, fuhr sie mich scharf an: Wir haben nur Boxershorts! – Ja und, die werden ihren Zweck wohl auch erfüllen.
Nach dem Misserfolg mit der Migros-XL-Hose fragte ich vorsichtigerweise nach 3XL. – Die sind zu eng, sagte die Dame und kramte in einer Lade: sie holte zwei Exemplare in Grösse 4XL hervor und liess mich das Elastikband prüfen. Ich wählte jenes, das sich leichter dehnen liess.
Zuhause angelangt, erneute Ernüchterung: auch hier musste es sich offenbar um eine europäische Masseinheit handeln, die sich nicht mit US-Grössen vergleichen liess. Mindestens 5 Kilo war ich noch zu schwer, ausgerechnet an der neuralgischen Stelle unter dem Hosenbund, wo sich der Rest der Fettschürze nach vorn wölbt: Zufluchtsort der letzten der von der Vernichtung bedrohten Fettpolster!
Zum Glück fand ich unten im Schrank noch ein Stück aus vergangener Zeit, das mir akkurat passte und das mich nun in den kommenden Wochen begleiten darf, getreulich, mit gelegentlichen Abstechern in die Waschmaschine.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:21 |
Am 21. Mai ist der EOD, der „European Obesity Day“, propagiert von der EASO, der European Association for the Study of Obesity. Der Tag war von einer internationalen Arbeitsgruppe ins Leben gerufen worden, aber nach drei Jahren musste das Experiment abgebrochen werden, weil sic keine Sponsorenmittel mehr finden liessen.
Nun hat die EASO die Initiative ergriffen und lanciert den Obesity Day mit einer kurzfristigen Aufforderung, sich in den Sozialen Medien dafür einzusetzen, dass die Gesundheitsbehörden, die Politiker, das medizinische Personal, die Patienten und die Medien von der Notwendigkeit überzeugt werden, das Thema „Adipositas“ ernster zu nehmen. Im Originaltext: „…important messages about the need to take obesity more seriouly“.
Wie soll das geschehen? Man soll die Europan Obesity Facebook-Seite liken… man soll den EOD auf Twitter verfolgen unter @EOD2016, man soll mitreden auf Twitter unter #EOD2016, man soll die EOD-Website besuchen und man soll alle seine Freunde ermutigen, dies auch zu tun. Die ganze Aktion steht unter dem Motto: Action For a Healthier Future!
Die stille, unauffällige Diskretion, mit der dieser europäische Thementag lanciert wird, ist symptomatisch: für die Anliegen der Übergewichtigen ist schlicht kein Geld vorhanden. Was in der Praxis umgesetzt wird, ist ein Notbehelf, ein Schnellschuss, gut gemeint, aber wohl weitgehend wirkungslos.
Seit 17 Jahren versuchen wir von der SAPS, in der Schweiz das Bewusstsein für die Adipositas-Problematik und die Notwendigkeit einer wirkungsvollen Prävention zu wecken. Und jetzt drohen uns die Mittel auszugehen, wenn sich nicht rechtzeitig grosszügige Spender und Gönner oder potente Partner finden lassen. Sonst wird es auch bei uns still.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:52 |
Ich war heute in Lausanne. Zu Besuch bei Daniel Brélaz, Nationalrat und Stadtpräsident im historischen Rathaus mitten in der malerischen Altstadt. Vor drei Jahren hatte er eine Gewichtsreduktion nach der gleichen Methode durchgezogen wie ich jetzt, und dabei rund 100 Kilo abgenommen. Bei seinem Zielgewicht angelangt, sah er in seinem übergrossen Anzug reichlich faltig und ausgezehrt aus und ich fragte mich, wie lange er wohl das neue Gewicht werde halten können.
Jetzt hat er wieder etliche Kilo zugelegt, bewusst, wie er sagt, einerseits, weil sein Polit-Alltag es ihm erschwerte, die angepasste Ernährung konsequent durchzuhalten, und anderseits, weil er sich mit etwas aufgefüllten Depots einfach besser fühle. Und ich muss zugeben: er sieht wirklich besser aus und hat sein Gewicht immer noch um gut 80 Kilo reduziert. Wir haben uns über unsere Erfahrungen beim Abnehmen ausgetauscht. Für ihn war es vor allem seine Willenskraft, die ihn zum Durchhalten motiviert habe, sagt er. Um den Prozess an ein rasches Ende zu bringen, hat er sich striktenstens an die Vorgaben gehalten und überdies im Endspurt auf der Zielgeraden konsequent aufs Nachtessen verzichtet…
Ich dagegen bin überzeugt, dass es wesentlich das Verdienst der Akupunktur-Behandlung ist, dass wir frei bleiben von Hunger-Attacken und Gelüsten. Eine Journalistin vom „Le Matin“ hat uns befragt und wird einen Bericht schreiben, ich bin gespannt, was sie als Quintessenz unserer Kur behalten hat. Zum Schluss gab es noch einige gemeinsame Bilder, wie wir durch den Gang vor seinem Büro schreiten, stattliche Mannsbilder, aber eben nicht mehr dick. Brélaz ist das lebendige Beispiel dafür, welche Energie man gewinnen kann, wenn es gelingt, überflüssigen Ballast abzuwerfen. Ich selber mache diese Erfahrung jeden Tag und hoffe, dass es mir wie ihm gelingt, die richtige Balance für das definitive Überlebensgewicht zu finden. Auch wenn das noch einige Monate dauern wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:00 |
Alles Neu soll der Mai machen. Und er macht es auch. – Wir von der SAPS haben uns einen Ruck gegeben und unsere Website runderneuert. Damit erscheint auch auch dieser Blog in einem neuen optischen Umfeld. Die „alte“ Website war zehn Jahre alt, ein Methusalem in der sich immer rascher verändernden digitalen Welt! Vor allem ging es darum, die Website tauglich zu machen für alle, die sie auf Tablets und Smartphones nutzen – und das sind immer mehr Menschen auch in unserem Land, vor allem die Jüngeren.
Als ich mir vor zwei Jahren endlich auch ein iPhone angeschafft hatte, fiel mir auf, dass unsere Website sehr hübsch abgebildet wurde, jedoch so ungefähr in Briefmarken-Grösse. Man konnte zwar mit elegantem Spreizen der Finger über dem Display die Schrift vergrössern, dafür sah man bloss noch einen winzigen Ausschnitt und konnte keinen Text mehr im Zusammenhang lesen. Damit ist nun Schluss. Die neue Gliederung passt sich dem jeweiligen Träger-Gerät an und vermittelt eine optimale Lesbarkeit.
Überzeugen Sie sich selber unter www.saps.ch und lassen Sie uns wissen, was Sie davon halten.
Heute haben wir auch die erste Ausgabe eines neu gestalteten elektronischen Newsletters verschickt. Es hat einige Schweissperlen gekostet, bis die Aufgliederung von Bild und Text klappte und die Botschaft auf den verschiedenen Endgeräten einigermassen lesbar abgebildet wurde… Aber schliesslich hat es meine Kollegin mit Geschick und Beharrlichkeit geschafft. Wer diesen Newsletter abonnieren will (geplant ist er monatlich, allenfalls bei Bedarf auch aktuell), kann sich über das Kontaktformular auf unserer Website anmelden.
Und dann gibt es neu auch einen guten alten, gedruckten Flyer, mit dem wir über unsere Dienstleistungen informieren. Wer ihn elektronisch besichtigen will, findet ihn hier. Aber man kann ihn auch ganz gewöhnlich per Post bestellen, wenn man ihn im Bekanntenkreis verteilen will. Für Präsenz ist gesorgt.
Aber all dies sind nur Hilfsmittel, um Aufmerksamkeit zu finden: Viel wesentlicher und vitaler ist jedoch die Überlebensfrage, die sich uns stellt: weil wir in diesem Jahr für geplante Projekte noch keine finanzielle Unterstützung gefunden haben, droht der Stiftung wieder einmal ein finanzieller Engpass. Wir sind daher dringend auf grosszügige Spenden angewiesen. Weitere Informationen im Newsletter.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:17 |
Künstliche Süssstoffe als Helfer in der Not. Das war ein interessantes Denkmodell auf der Suche nach einer Alternative zum überhöhten Zuckerkonsum. Noch kürzlich vertrat der oberste britische Gesundheitsbeamte die Meinung, allfällige negative Wirkungen des Konsums von künstlichen Süssstoffen würden bei weitem aufgewogen durch die gesundheitlichen Vorteile, welche der Verzicht auf zuviel Zucker bringt. Die These war einleuchtend und führte zur Parole: im Zweifel für den Süssstoff.
Diese Interpretation erhält nun einen Dämpfer, wenn es um schwangere Frauen geht. Eine neue Studie aus Kanada, in der 3’033 Mütter während ihrer Schwangerschaft und in den ersten Jahren nach der Geburt des Kindes begleitet wurden, hat gezeigt, dass die Kinder jener Frauen, die während der Schwangerschaft regelmässig künstlich gesüsste Getränke zu sich nahmen, in den ersten Lebensjahren deutlich mehr Gewicht zulegten als die Kinder jener Mütter, die keine Süssstoffe verwendeten.
Damit wurde zum ersten Mal – wenn auch „indirekt“ – ein Zusammenhang aufgedeckt zwischen Zucker-Ersatzprodukten und menschlichem Übergewicht. Der Austausch des Zuckers kommt in weitem Bogen zurückgeflogen: konsequenter Verzicht wäre gesünder und ist überdies nur eine Gewöhnungsfrage.
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Von Heinrich von Grünigen um 12:05 |
Spiessrutenlauf durch Schlaraffia. Diese Kurzformel für eine komplexe Situation ist mir heute beim Grübeln über die nächste Zukunft eingefallen. Dazu muss ich etwas ausholen. Wir wohnen unmittelbar neben dem Bahnhof Oerlikon und haben vom Frühstücksplatz aus die beste Aussicht auf die Baustelle, die langsam ihrer Vollendung entgegenwächst. Im Untergrund des neuen Bahnhofs soll eine „Einkaufsmeile“ entstehen, mit allen Shops und Annehmlichkeiten, wie man sie von den grösseren Stationen her kennt. Dazu gehören auch Snack-Buden und Imbiss-Stände aller Art.
Diese Überlegung hat mich bewogen, mal eine Bilanz über das aktuelle Angebot in dieser Richtung zu erstellen. Im Umkreis von weniger als hundert Metern zum Bahnhof gibt es heute bereits 9 (in Worten: neun) Möglichkeiten, sich von früh bis spät mit warmer Verpflegung nach jedem Gusto einzudecken: da ist der Migros-Take-Away, die McDonald’s-Filiale, ein Starbucks, ein Bretzel-König, ein Royal Döner, der Coop-Take-Away, die neue Chickeriea, das Asia-Happy Fish und der schon alteingesessene Burger King… – Und in einem nur leicht erweiterten Umfeld hat es noch mehr als zehn Restaurants bzw. Gaststätten, die zum Verweilen und zum Konsumieren einladen.
Ich erinnere mich, dass ich bei meinem ersten Trip nach Paris vor einem halben Jahrhundert beindruckt war von der Vielzahl kleiner Verkaufstände, die an jeder Strassenecke etwas Essbares feilboten, vom Käse-Croissant bis zum warmen Croque-Monsieur, und dass ich insgeheim dachte, es wäre doch schön, wenn es so etwas auch in unserem verschnarchten Bern gäbe.
Aber nun, da die Food-Lawine wie eine Springflut über uns zusammenschlägt, drohen selbst geübte SchwimmerInnen darin unterzugehen. Wen darf es da noch wundern, dass wir dick werden?
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