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Von Heinrich von Grünigen um 16:57 |
Der 14. Juli hat es in sich. Frankreich feiert in Erinnerung an den Sturm auf die Bastille (1789) seine Identität als inzwischen „grande“ Nation. Und ganz unbemerkt von einer grösseren Öffentlichkeit hat sich in USA ein weiteres memorables Datum auf den gleichen Tag etabliert: der „nationle Tag der Nacktheit“.
Nun kann man sich natürlich fragen, wie ausgerechnet die Hochburg der verklemmten Prüderie und der übertriebenen Political Correctness im Umgang mit allem, was nach körperlicher Sexualität aussehen könnte, auf einen nationalen Nacktheits-Tag kommt. Vielleicht ist es gerade eine Gegen-Reaktion gegen den bekannten US-(Un-)Zeitgeist, mit einem gewollten Provokations-Potenzial, das die Hüter einer achtbaren Moral vor grosse Herausforderungen stellen soll…
Jedenfalls hierzulande würde ein solcher Themen-Tag keine allzu hohen Wellen schlagen. Die Temperatur lässt uns in der Strassenbahn Zeuge werden von jeder denkbaren Entblössung, als wären wir schon im Sonnenbad… und niemand nimmnt Anstoss. Als wäre das – partielle – Nacktwandern bereits legalisiert. Und es ist auch nicht so, dasss der Freilegung von schweisstriefender Körperlichkeit irgendwelche ästhetischen Grenzen gesetzt wären. Da blinkt das ausgemergelte Bulimikerinnen-Bäuchlein einträchtig neben dem rundgewölbten Hängebauch des kurzbehosten Mittvierzigers und neben der prallen Schwangerschafts-Kugel einer stolzen Jungmutter mit ausgestülptem Bauchnabel…
Die einzigen bedauernswerten Hitzeopfer sind die Muslim-Frauen jeden Alters, die im bodenlangen Wintermantel und mit mehrfach umhülltem Kopf die brütende Wärme erdulden, ohne je einen erfrischenden Lufthauch verspüren zu können.
Allein im Büro, kann ich die Schuhe ausziehen, das Hemd öffnen und meinen persönlichen Tag des Fast-Nacktseins zelebrieren… denn morgen soll es nochmal eine Stufe wärmer werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:18 |
Der Sommer ist da. Wer jetzt erst ans Abnehmen denkt, weil man fettfrei ins Freibad steigen möchte, ist knapp dran. Kein Wunder, dass in den Ratgeberspalten die Anbgebote boomen, wie man in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Gewicht verlieren bzw. Fett verbrennen kann.
Ein Beispiel, das derzeit in vielen Fitness-Publikationen die Runde macht, ist Clever abnehmen, auch unter dem Namen Svenja Johansson-Diät bekannt. Es ist eine Anleitung, wie man innerhalb von nur drei Wochen ganze 10 Kilo loswerden kann. Diese lässt sich – nach Bezahlung einer gewissen Summe – aus dem Internet herunter laden.
Die Testimonials sind – wie immer bei solchen Angeboten – begeistert bis euphorisch, wobei unter der Kundschaft die Frauen überwiegen. Einfach gesagt geht es um eine Auswahl von bestimmten Nahrungsmitteln, von denen gesagt wird, sie würden bei der Verdauung mehr Kalorien „verbrauchen“ als sie selber enthalten… also die unausrottbare Mär von den Minus-Kalorien, die zu Gewichtsverlust führen (müssen).
Diese Auswahl, in Kombination mit einem moderaten Bewegungs-Programm und einem weitgehenden Verzicht auf Zucker (Kohlenhydrate) soll den Effekt des raschen Abnehmens garantieren und schliesslich auch dafür besorgt seion, dass das neue „Idealgewicht“ auch nach Abschluss der Diät weiter beibehalten werden kann.
Was ist von solchen Konzepten zu halten? Die klassische Medizin lehnt sie ab und warnt sogar vor einseitiger Ernährung und den negativen Folgen einer allzu tiefen Anzahl von Kalorien. – Auf der andern Seite gilt aber auch die Regel „Wer heilt hat recht…“, das heisst, wenn die belegten Beispiele tatsächlich zutreffen, ist der cleveren Abnehm-Sonja zugute zu halten, dass sie Erfolge verbuchen kann (auch wenn wir nicht in der Lage sind, diese eins zu eins zu überprüfen).
Was mir in diesem Fall bedenkenswert erscheint: es werden keine Pulver, Drinks oder Wunderpillen verkauft. Wer den Selbstversuch wagen will, geht zunächst kein massives Risiko ein und kann jederzeit wieder aussteigen. Der finanzielle Schaden hält sich in Grenzen. An sich clever.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:34 |
McDonald’s-Bashing ist beliebt in der Ernährungsszene. Gelegentlich nicht zu unrecht, stellt doch weltweit die volatile Fastfood-Ess-Unkultur einen der zentralen Faktoren für die ungebremst weitere Zunahme der Adipositas dar. Trotz aller gegenläufiger Anstrengungen des Food-Konzerns ist das Image angeschlagen, auch wenn in der Schweiz der Anteil des Fastfoods an der Ausser-Haus-Ernährung längst (noch) nicht den gleichen Stellenwert hat wie in andern Ländern.
Da ist es nichts als anständig, für einmal die ideologisch fixierte Brille wegzulegen und einen unvoreingenommenen Blick auf das zu werfen, was der Food-Multi sonst noch tut. Eben hat McDonald’s Schweiz den Nachhaltigkeitsbericht 2015 veröffentlicht, in dem Rechenschaft abgelegt wird über die Eckdaten des Schweizer Ablegers, wie er seine vorgegebenen Nachhaltigkeits-Ziele in der Produktion erreicht hat.
Diese Informationen können sowohl in schriftlicher Form als PDF, als Poster oder auch als Video abgeerufen werden. Hier geht es zur Website.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:19 |
Ich sass auf der Holzbank. Sie steht auf halbem Weg zwischen unserer Haustür und der Tramstation. Ich pflege dort jeweils einen kleinen Zwischenhalt zu machen und mich auszuruhen, wieder zu Atem zu kommen, wenn das Gehen zu sehr anstrengt.
Heute kehrte ich aus der Stadt zurück und sass da neben einem Touristenpärchen, als ich von Weitem einen älteren Mann auf mich zu kommen sah. Er schien mich mit seinem Blick zu fixiern und winkte, als er näher kam. Vor mir blieb er stehen und sprach mich an. Er habe mir jeweils gerne zugehört, am Radio, sagte er.
Vielen Dank, sagte ich, das ist sehr freundlich, aber auch schon eine Weile her. Der Mann nickte. Setzen Sie sich immer noch für die Sache ein? fragte er. Für welche Sache? wollte ich wissen, da ich seine Frage im Zusammenhang mit meiner früheren Tätigkeit beim Radio verstanden hatte.
Für diese Sache… sagte er fast etwas verlegen und machte mit seinen beiden Armen eine leichte Bewegung zur Seite, um einen grossen Körperumfang anzudeuten. Ach so, sagte ich und nickte, naürlich, wir geben Vollgas, und ich langte in meine Mappe, um ihm ein Exemplar unseres aktuellen Magazins zu übergeben.
Das ist eine wichtige Aufgabe, sagte er, die muss jemand machen, es gibt noch viel zu tun, schon jeder Zweite ist ja zu dick! Damit nickte er mir zu und ging weiter, nicht ohne im Weggehen kurz seinen Namen zu nennen. Ich gehe jetzt ein Dessert essen, rief er mir noch zu. Da wünschte ich ihm einen guten Appetit.
Seine Worte gingen mir auf dem Rest des Heimwegs nicht aus dem Kopf. Es gäbe noch so viel zu tun punkto Aufklärung und Prävention… aber unsere Hauptbeschäftigung besteht darin, die erforderlichen Batzen zusammen zu kratzen, um nur das Nötigste zu leisten… Es müsste eine staatlich gestützte Geldquelle geben, gespiesen etwa über eine Steuer, wie beim Tabak, wo die mit Prävention befassten Organisationen reichlich Mittel schöpfen können!
Bei unserem Thema bleibt die „Information“ den finanzstarken Kommerz-Anbietern überlassen, die einen nutzlosen Gentest vermarkten oder ein angeblich sensationelles neues Wunderprogramm verkaufen wollen.
Und dann lese ich in der Zeitung, dass die Swiss in ihren neuen Flugzeugen die Sitze schmäler macht, so dass zehn satt neun Plätze in einer Reihe verkauft werden können…
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Von Heinrich von Grünigen um 15:12 |
Geschmack lässt sich trainieren. Dass der Konsum von Zucker in unserer Zeit wohl zu einem der belastendsten Gesundheitsprobleme geworden ist, auf das wird in der Öffentlichkeit immer eindringlicher hingewiesen. Vor kurzem habe ich beschlossen, wieder mal bewusst und gezielt den Anteil von Kohlenhydraten – zu denen der Zucker in all seinen Variationen gehört – in meiner Ernährung zu reduzieren. Im Visier stehen dabei neben Brot und Teigwaren vor allem jene Produkte aus der industriellen Fertigung, die „versteckten“ Zucker enthalten, sei es zwecks Geschmacks-Intensivierung, zwecks Farberhaltung oder zur besseren Konservierung.
Wenn du konsequent sein willst – und diesen Luxus gönne ich mir nun -, darf es keine Ausnahme geben. Was Zucker – unter welcher fantasievollen Namens-Maskierung immer – enthält, fliegt raus. Da steht man dann ewig vor dem Regal, liest mit zusammengekniffenen Augen und abgenommener Brille das Kleinstgedruckte auf dem Etikett, schüttelt den Kopf, stellt die Dose weider zurück und greift sich eine andere: ES HAT ÜBERALL ZUCKER DRIN!
Es ist, als würde unsere Nahrungswelt von einem unsichtbaren Zucker-Gerüst zusammengehalten, das sich filigran um alle Lebensmittel spinnt: in den Fleischprodukten hat es welchen, in jedem Gebäck, in praktisch allen Gemüsekonserven, ob in der Büchse oder im Gefrierbeutel, in Tuben und Saucen und Flaschen, sogar im Essig und im Zitronen-Kondensat hat es Zucker! Und gleichzeitig prahlen immer mehr Verpackungen damit, dass immer mehr Produkte mit „weniger Zucker“ oder „ohne Zuckerzusatz“ oder „ohne Kristallzucker“ zubereitet seien – was immer diese nichtssagenden Formulierungen bedeuten mögen: sie dienen einzig der Verarschung des Konsumenten.
Wenn man sich bewusst ernährt, wird die Palette der „geeigneten“ Nahrungsmittel plötzlich überschaubar. Ganze Katgegorien fallen ausser Betracht, die wohlschmeckenden Zuckerschleudern sind nicht mehr gefragt. Ersichtlich wird das, wenn ich die Reklameseiten z.B. im Migros- oder im Coop-Heftli überblättere: der Grossteil der abgebildeten Lebensmittel ist für mich nicht mehr relevant.
Die permanente Überzuckerung führt natürlich auch dazu, dass die Geschmackserwartung der Konsumenten entsprechend ausgerichtet wird: in einem Vergleichs-Experiment des ZDF wurden verschiedene Salami-Typen „getestet“: eine hochwertig „natürliche“, aus den besten Fleischstücken und ohne jegliche Geschmacksverstärker gefertigt, und ein billiges Industrieprodukt aus Fleischabfällen, dafür mit einem Gewürzemix aus chemischen Zusatzstoffen und Aromen… mit dem Erfolg, dass die Industriesalami neun von zehn Stimmen bekam, weil sie „besser schmeckte“!
Allerdings, das habe ich festgestellt, lässt sich der Geschmack auch in die andere Richtung trainieren: eiskaltes Wasser mit ein paar Tropfen Zitronensaft direkt aus der Frucht – herrlich bei dieser Hitze! Schwarzer Kaffee ohne ein Körnchen Zucker – reine Gewöhnungssache! Selbstgemixte Salatsauce aus Olivenöl und natürlichem Essig – ein Genuss!
Ich bin gespannt, wie weit sich das jetzt noch ansgtrengende – weil jedes Mal neu zu reflektierende – Verhalten zur alltäglichen Selbstverständlichkeit perfektionieren lässt.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:14 |
Ein Aufschrei geht durchs Land. Die Medien berichten über aufgebrachte Eltern, die nicht hinnehmen wollen, dass sich Lehrpersonen kritisch mit dem Pausenfood auseinandersetzen, den sie ihrer Brut mit in die Schule geben. Und die pauschalen Hass-Reaktionen gegen die Lehrerschaft in den Kommentar-Spalten lassen den Schluss zu, Toni Brunner müsse als nächstes eine Fatwa für ein totales Verweigerungs- und Boykott-Moratorium herausgeben gegen sämtliche Gesundheitsempfehlungn, die je noch geplant sein könnten…
Dabei ist es eh schon schwierig genug, die „richtige Wahl“ zu treffen. Die Hitzewelle vom Weekend hat mich vor den Fernseher aufs kühle Sofa getrieben und ich habe mir während einiger Zeit die Mühe genommen, in der TV-Werbung die Spots nach zwei Kategorien zu sortieren: FOOD und N ON-FOOD. Und das Resultat meiner empirischen Amateurforschung des Sonntagnachmittags hat mich selber überrascht: Praktisch jeder zweite TV-Spot handelt vom Essen und Trinken! Und kein einziges Lebensmittel ist dabei, das unter ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten als „gesund“ zu taxieren wäre.
Einige sind darunter, denen der Hersteller ein spezielles Bekömmlichkeits-Attest angedichtet hat: die unsäglichen „Lachgummis“, die aus reinem Zucker und Gelatine bestehen und die Vitamine enthalten sollen (die der Organismus in dieser Dosierung gar nicht braucht…), oder der neue Emmi-Joghurt, der mit Protein angereichert ist und daher einen besonderen Sättigungseffekt haben soll, und dann all die Angebote für den „kleinen Hunger zwischendurch“: ärgerliche Verführung zum Überessen, die uns rund um die Uhr an Augen und Ohren geklatscht wird.
Wie lästig diese Segnungen der freien Marktwirtschaft letztlich sind, wird einem ins Bewusstsein gerückt, wenn man selber wieder einmal den Versuch unternimmt, durch den gezielten Verzicht auf „unnötige“ Kalorien aktiv etwas zur persönlichen Gewichtskontrolle beizutragen. Es gab einmal eine internationale Konvention von Ottawa, in welcher ein einfacher Leitsatz formuliert wurde, was die Gesundhedits-Prävention betrifft: Make the healthy choice the easy choice! (Zu deutsch: die gesunde Wahl soll die leichte Wahl sein.)
Dem ist bei uns noch lange nicht so. Die „leichteste“ Wahl sei die ungesündeste, wird uns eingehämmert. Und dann wundert man sich, dass die Menschheit immer dicker wird…
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Von Heinrich von Grünigen um 16:33 |
Der Grosse Bruder wacht. Das wurde mir heute Morgen klar, als das Festnetzelefon klingelte. Auf dem Display eine ewig lange Nummer, das liess mich schon mal stutzig werden. Am andern Ende meldete sich eine männliche Stimme auf Englisch, mit deutlich indischer Färbung, wie man es aus den einschlägigen Sitcoms kennt. Er rufe mich an im Auftrag des Windws Security Service, da man festgestellt habe, dass mein Computer von einem bösartigen Virus befallen sei und man mir helfen könne, diese Sicherheitslücke zu schliessen.
Ich tat verwundert und fragte, ob der Mann beim amerikanischen Geheimdienst arbeite, dass er über das Innenleben meines PC so gut Bescheid wisse. Nein, sagte er, aber mein Computer sei ja bei Windows mit der IP-Nummer registriert, so dass man ihm laufend die neusten Updates downloaden könne, und da würden vom Computer aus eben auch die Fehlermeldungen zurückgeschickt. Ich solle nun zu meinem PC gehen und ihn in Betrieb setzen.
Nein, sagte ich, das würde ich sicher nicht tun, denn da könnte ja jeder anrufen. Und überhaupt, mein Computer laufe einwandfrei und sei eben erst mit einem neuen Virenschutz ausgerüstet worden, zudem verfüge er über ein Anzeigesystem, das sich bein Aufstarten jeweils melde, wenn ein Sicherheitsproblem bestehe. Und das habe in letzter Zeit nichts mitgeteilt. Dies sei eben das Heimtückische an diesem Virus, sagte der beharrliche Englisch-Inder, indem er mich eindringlich mit Sir ansprach, dass er von den üblichen Virenschutz-Programmen nicht erkannt werden könne. Wie, fragte ich erstaunt zurück, kann es denn sein, dass mein PC den Befall an die Windows-Zentrale gemeldet hat, wenn er ihn doch gar nicht erkennen konnte?
Die Stimme des Mannes aus Irgendwo nahm einen mitleidigen Unterton an. Sir, sagte er, er wolle es mir gerne nochmals erklären… – Aber so weit liess ich es nicht mehr kommen. Ich dankte ihm für seine selbstlose Bemühung um mein Online-Wohlergehen, verabschiedete mich und hängte auf.
Im Internet bin ich dann auf eine interessante Dokumentation zu diesem Phänomen des angeblichen PC-Supports gestossen, das ein neues Geschäftsmodell der internationalen Computer-Kriminalität zu sein scheint.
Trotzdem werde ich den Gedanken nicht los, ob es ev. bei der WHO auch so eine Überwachungsstelle gibt, die uns telefonisch kontaktiert, wenn wir in Sachen Gesundheit ein Upgrade dringend nötig haben…
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Von Heinrich von Grünigen um 16:27 |
Die Hitzewelle ist eine grosse Versuchung. Ewig lockt das Eis – in Form von Glacés aller Geschmacksrichtungen. Und süsser nie gurgelten die Durstlöscher durch unsere Hälse… in Mengen, die vom stündlichen Schweissverlust diktiert werden. Aber mit dem Genuss strömen auch die Kalorien in unseren Organismus ein, wenn wir nicht bewusst aufpassen, alles richtig zu machen.
Hierzu ist der kleine Ratgeber eine gute Hilfe, auch wenn er sich eigentlich auf etwas ganz anderes bezieht, nämlich auf Fehler, die man nicht begehen sollte, wenn man gerade eine Diät macht. Da aber alle vernünftigen Menschen vor extremen Diäten ohnehin warnen, ist es sinnvoll, die empfohlenen Tipps auch auf die normale, ausgewogene Ernährung anzuwenden – mutandis mutatis, in angepasster Form, sozusagen.
Ein Tipp ist besonders empfehlenswert: was immer man sich vornimmt, wie und wonach man sich – auch wenn es nur vorübergehend ist – ernährungsmässig ausrichtet, ein besonderes Augenmerk sollte man den Sündenfällen widmen. Zwar gibt es Theorien, die besagen, ab und zu mal eine kleine Sünde sei noch kein Weltuntergang, man könne sich eine kulinarische Extravaganz leisten, ohne dass einen gleich das ernährungstechnische Fegefeuer zu verschlingen drohe…
Objektiv ist diese Aussage zwar korrekt und sie soll uns vor zu rigidem Schuld-und-Sühne-Denken bewahren. Aber subjektiv ist natürlich die Gefahr enorm, dass man es nicht bei dem einen Sündchen bewenden lässt, sondern dass sich die – wenn auch kleinen – Fehltrittchen in immer dichterer Häufung folgen und so plötzlich und unbemerkt wieder zur „Regel“ werden… mit der bösen Konsequenz, dass dadurch der Versuch zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung unterlaufen und torpediert wird.
Einfacher und auch leichter ist in der Praxis eine harte Linie: KEINE Sünde, auch keine kleine. Denn diese ruft unweigerlich nach der grösseren.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:09 |
Immer wieder wird gewarnt. Erst kürzlich hat die Prüfstelle Swissmedic einen Bericht veröffentlicht, in dem vom Kauf von medizhinischen Präparaten übers Internet dringend abgeraten wird, weil ein grosser Teil der Produkte dubiose, ja gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. Umfangreich sind die entsprechenden Empfehlungen und Ratschläge.
Eine aktuelle Meldung aus Irland belegt den tragischen Tod eines jungen Mannes, der mit Hilfe des illegalen Schlankmachers DNP (Dinitrophenol) abnehmen wollte. Übers Internet hatte er sich die an sich verbotene Substanz beschafft – und war daran verstorben. Da in dem Verfahren noch die Ermittlungen laufen, kann die Polizei keine näheren Angaben zum Todesfall und zur genauen Wirkung des Präparates machen. Allerdings handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Allein in England ist es der zweite Todesfall innerhalb von zwei Monaten und weltweit sind 62 Fälle in medizinischen Schriften erfasst von Leuten, die an den Folgen des Konsums von DNP verstorben sind.
Dass die Medikamenten-Bestellungen im Internet nach wie vor ungebremst boomen, das belegen die unverändert hohen Mengen, die am Zoll nur stichprobenweise untersucht und im Zweifelsfall abgefangen werden können. Welcher Schaden dadurch bei Menschen angerichtet wird, die ohnehin gesundheitlich labil sind, ist im Detail kaum nachvollziehbar. Alle Bemühungen um Aufklärung scheinen ins Leere zu laufen. Der „freie Markt“ stellt ein Risiko dar, die von unseren liberalen Politschwätzern immer wieder propagierte Eigenverantwortung kann zum Einweg-Ticket in die Todesfalle werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:42 |
In meinen Träumen kann ich unbeschwert wandern. Weite Strecken, bergauf und bergab. Nichts behindert mich, keine Atemnot, kein Herzrasen ubnd keine Gelenkschmerzen. Es ist, als flöge ich mit grossen Schritten über Auen und Matten, durch verwinkelte Gassen, aber auch Bergpfade zum Gipfel empor oder durch verwegene Schluchten. Die Natur mit all ihren Landschaften ist mir untertan.
Und es kommt tatsächlikch vor, dass ich den Traum mit der Realität verwechsle, dass ich mich träumend frage, ob ich dies alles wirklich erlebe, dass ich ins Grübeln gerate, wie in aller Welt es mir gelungen sei, meine körperliche Schwere abzuschütteln und all meine Beeinträchtigungen zu kurieren. Um dies herauszufinden beschliesse ich im Traum, sofort aufzuwachen und zu kontrollieren, woran ich sei mit meiner beweglichen Leichtigkeit.
Beträchtlich ist dann jeweils die Ernüchterung, gepaart mit Enttäuschung, wenn ich, auf dem Bettrand sitzend, wieder die volle Last der Erdanziehung spüre, die mich mit Bleiklammern nach unten zieht und die sich mir entgegenstellt, wenn ich aufstehen will. Als würden meine Füsse von mächtigen Magneten am Boden festgehalten, muss ich mich mühsam am Kleiderständer und an der Türfalle abstützen, um einen Fuss vor den andern setzen zu können, vorsichtig, damit ich nicht über den Teppichrand stolpere und zu Fall komme. Bisher habe ich Glück gehabt.
Aber mit der geträumten Schwerelosigkeit ist es vorbei und ich weiss, es gelten nach wie vor die physikalischen Grundgesetze. Die Zusatzlast, die ich mit mir schleppe, drückt erbarmungslos nach unten und lässt jeden Schritt zur schmerzhaften Prüfung werden.
Ist dies nun der Zustand, mit dem ich mich abzufinden habe? Oder komme ich in diesem Leben noch einmal dazu, „erleichtert“ meiner Wege zu gehen? Die Frage ist offen. Ich bin vorsichtig bezüglich einer Prognose.
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