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Von Heinrich von Grünigen um 16:38 |
Was für die Umwelt gut ist muss auch gut schmecken. So lautet das Fazit einer schwedischen Untersuchung über die Wahrnehmung der Konsumenten. Es ging dabei um die Frage, welche Wirkung von der Etikette „umweltfreundlich“ auf der Packung von natürlichen Lebensmitteln ausgeht.
In einer Reihe von Tests wurden den Probanden verschiedene Früchte z.T. aus biologischem, z.T. aus konventionellem Anbau vorgesetzt. Unabhängig von ihrer effektiven Herkunft wurden jene Früchte als „geschmacklich besser“ beurteilt, auf denen das Label „umweltfreundlich produziert“ prangte. Die Information allein löste also eine positivere Wahrnehmung aus und führte zu einem veränderten Geschmacksempfinden.
Bei einem analogen Test mit Wasser in Flaschen war das Resultat differenzierter: zwar hielten die Testpersonen das als „umweltfreundlich“ etikettierte Wasser für „gesünder“ und wären auch bereit, dafür mehr zu bezahlen, aber gleichzeitig konnten sie keine geschmackliche Differenz feststellen… weil Geschmack beim Wasser ohnehin kaum vorhanden ist.
Dieser Test erinnert mich an eine Begebenheit aus unserer Gymnasial-Zeit. Man hielt sich ja schon für sehr erwachsen und schmauchte gelegentlich gern ein Pfeifchen. Einer unserer Mitschüler galt als besonderer Tabak-Kenner. Um ihn auf die Probe zu stellen besorgten wir uns eine leere Dose eines exklusiven Krauts und füllten in diese einen Tabak-Billigst-Verschnitt ein… Bei einem Smoke-In liessen wir die gefakte Dose zirkulieren und amüsierten uns köstlich darüber, wie der Kollege mit andächtiger Kennermiene das gepanschte Kraut als „edels Tubäckli“ zelebrierte und mit überschwänglichen Worten verdankte. Was seiner späteren Karriere im Dienste der staatlichen Justiz freilich keinen Abbruch tat.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:06 |
Heute geht es um eine Art Casting. Die Universität Zürich sucht Probanden für eine Studie über die Zusammenhänge zwischen Stress und Übergewicht. Dass Stress im Alltag einer der Faktoren ist, welche die Entstehung von Übergewicht und Adipositas fördern, ist bereits hinreichend geklärt und bekannt. Weniger verbreitet ist das Wissen, wie man sich persönlich gegen Stress wappnen und schützen soll bzw. kann.
Hier setzt die Uni-Studie an. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Stress und gesundheitlichen Risiken (namentlich Übergewicht) und will herausfinden, wie man sich selbst gegen Stress wappnen kann. Dieser ist ja in der Regel „fremdbestimmt“, d.h. er entsteht durch Situationen und Umstände, auf die man nicht immer direkten Einfluss hat. Gibt es Verhaltensweisen, die Schutz bieten? Liegt es am Zeitgeist, dass immer mehr Menschen unter Druck geraten oder sich selber durch gesteigerte Erwartungen unter Druck setzen?
Gesucht werden für diese Studie explizit männliche Probanden im Alter zwischen 18 und 35 Jahren mit einem BMI grösser als 28, also an der Schwelle vor der Adipositas und darüber. Wer an diesem Projekt teilnimmt, erhält einerseits eine Entschädigung von CHF 100.–, sowie ein gratis Gesundheits-Screening (im Wert von CHF 1’500.–) und wertvolle Informationen zum Thema Stressmanagement.
Interessenten, die den oben genannten Kriterien entsprechen, erhalten weitere Informationen unter: stressaware@psychologie.uzh.ch
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Von Heinrich von Grünigen um 15:31 |
Es geht ums Verlieren. Gazetten und Magazine und Inernet-Portale sind in diesen Tagen voll von sich gegenseitig überbietenden Erfolgsrezepten zum Abnehmen: der Winterspeck lastet tonnenschwer auf den Hüften und am Bauch der Menschheit, jedenfalls in unseren überfütterten Breitengraden.
Was mir bei der staunenden Lektüre all der Heilsbotschaften auffällt ist eine sprachliche Besonderheit. Durch Band weg ist die Rede davon, dass das Mittel X oder das Verhalten Y uns garantiert helfen, Gewicht zu „verlieren“. Von „verlorenen“ Kilos und Pfunden sit die Rede… ganz so, als handle es sich um eine eher zufällige Begebenheit, bei de einem – schwupps und unbemerkt – so und so viele Kilos „abhanden kommen“ ohne dass wir es eigentlch richtig merken würden.
Denn das ist ja die Besonderheit am Verlieren: dass wir den Verlust erst dann realisieren, wenn wir etwas suchen, das wir nicht mehr finden… Plötzlich merken wir, dass die Kilos weg sind – und wir haben keine Ahnung, wo sie sein könnten! Haben wir sie verlegt? Im Kühlschrank, wie es Demenz-Patienten oft mit ihren Handys halten? Oder sind sie unbemerkt im Sofa in die Polsterritze gerutscht, wo sie nur darauf warten, dass sie beim nächsten Reinemachen wieder entdeckt werden?
Überhaupt: in welcher Form haben wir sie denn verloren, unsere Kilos? Sind es schleimige, gelbliche Fettklumpen? Oder ist es eine wässrige, weissliche Flüssigkeit, die irgendwo in einer Bodenritze vertrockent und dann unwiederbringlich weg ist? Es weht ein düsteres Geheimnis um unseren Gewichts-Verlust, das auf der anderen Seite auch die Frage nach dem Gegenteil aufwirft: wenn wir Kilos „verlieren“ können, könnten wir sie denn auch „gefunden“ haben? Oder wie geht das, wenn jemand anderer unsere verlorenen Kilos findet? Darf oder muss er sie behalten? Hat er Anrecht auf einen angemessenen Finderlohn? Und was könnte das sein: hundert Gramm pro Kilo, in feinstem Fett?
Fragen über Fragen, die ich mir gar nicht alle auszumalen wage. Bis auf die eine: gibt es für verlorenes Gewicht auch so etwas wie ein Fundbüro?
Nachtrag:
Natürlich gibt es auch eine wissenschaftliche Antwort auf die Frage nach dem „Verschwinden“ des Körperfetts. Es wird „verstoffwechselt“ und in seine Bestandteile zerlegt, die getrennt ausgeschieden werden, wie in dieser Erklärung anschaulich dargelegt.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:41 |
Eine TV-Sendung die es in sich hat. Und die es wirklich lohnt, dass man sie sich auch als Download zu Gemüte führt. Anderthalb Stunden dauerte die Diskussion im „Nachtcafé“ auf SWR3 mit einer illustren Runde: ein Motivations-Coach, ein Ernährungs-Psychologe, eine junge Frau, die von 340 Kilo auf 170 abgenommen hat, ein Mann, der mit einer Magen-OP 200 Kilo abspeckte, die Sängerin Joy Fleming, die zu ihrem Gewicht und ihren Kurven steht und die Moderatorin Anastasia Zampounidis, die sich mit einem Daten-Armband fit hält. Und dann war da auch noch unsere immunologische Allzweckwaffe Beda Stadler, der mit träfen Sprüchen und kecken Vergleichen seine Mit-Diskutanten auf Trab hielt.
Vom Thema her auf die Frage nach der Traumfigur angelegt, schritt die Gesprächsrunde doch die meisten Kapitel rund um die Übergewichts- und Adipositas-Thematik ab und vermittelte überraschende Einblicke in persönliche Schicksale und Erfahrungen. Ein eindeutiger Gewinn an Erkenntnis und Verständnis.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:17 |
Mit der Zunge können wir fünf Geschmacksrichtungen erkennen. Süss, sauer, salzig, bitter und umami. Ein Forscher-Team in Australien hat nun herausgefunden, dass möglicherweise auch „Fett“ eine eigene Geschmacksempfindung sein könnte, die mit den fünf anderen gleichberechtigt von uns wahrgenommen werden kann.
Fett ist bekanntlich als Geschmacksverstärker ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Der menscliche Organismus braucht davon aber nur eine begrenzte Menge, rund 60 Gramm pro Tag. Es wäre daher naheliegend, dass der Geschmack von Fett bereits beim Essen wahrgenommen werden könnte, um so die Aufnahme einzuschränken, wie dies mit Stoffen geschieht, die unser Geschmacksempfinden als „schädlich“ identifiziert.
Wenn dieser Vorgang allenfalls unbewusst abläuft, wäre es möglich – so die Annahme des Forscher-Teams – durch die Zugabe von „Fett-Aroma“ zu Lebesnmitteln einen Fettgehalt zu simulieren, ohne dass die damit verbundenen Kalorien aufgenommen würden. So liesse sich die Energiedichte bestimmter Nahrungsmittel reduzieren.
Zuerst müssten allerdings durch weitere Forschungen die bisherigen Annahmen bestätigt und erhärtet werden. Dies dürfte nach Meinung de Experten noch fünf bis zehn Jahre dauern… So lange bleibt es bei den angestammten fünf Geschmacks-Typen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:05 |
Marktforschung blickt in die Zukunft. Das renommierte Institut Euromonitor International hat sich mit den Kalorien befasst, die weltweit Tag für Tag verputzt werden. Dabei wurden in 54 Ländern insgesamt 57’000 verarbeitete Lebensmittel auf ihren Energiegehalt (gemäss Angaben auf dem Label) hin untersucht, und zwar auf die Bestandteile Kohlenhydrate, Eiweiss, Fett, gesättigte Fettsäuren, Salz, Zucker und Nahrungsfasern.
Die Analyse hat gezeigt, dass aufgrund der bisherigen Entwicklung im Verlauf der kommenden fünf Jahre die Anzahl der verzehrten Kalorien pro Kopf und Tag um 90 kcal ansteigen wird, weil die Rezepturen zu einer weiteren Verdichtung des Energiegehaltes führen werden. Diese zusätzliche Kalorien-Menge pro Person und Tag führt – mathematisch hochgerechnet – zu einer mutmasslichen Gewichtszunahme von 4,6 Kilo im Jahr!
In der Auswertung der Forschungsergebnisse kommt das Institut zur Auffassung, dass dieser Trend letztlich nur gestoppt werden kann durch eine weltweite, strikte staatliche Regulierung, d.h. durch zwingende Vorgaben an die Lebensmittelindustrie, ihre Produktionsweisen anzupassen und die Energiedichte der Lebensmittel gezielt zu reduzieren.
Gleichzeitig wird an die Industrie appelliert, einem solchen Eingriff durch freiwillige und flächendeckende Massnahmen zuvor zu kommen. Die Haupt-Energiequellen bei den verarbeiteten Lebensmitteln sind dabei: Backwaren, Fette und Oele, während Milchprodukte, Süssgetränke und Zuckerwaren etwa einen Viertel des gesamten Energie-Konsums ausmachen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:42 |
Was macht eigentlich Udo Pollmer, das enfant terrible unter den Ernährungswissenschaftlern. Seit einiger Zweit ist er nicht mehr in Erscheinung getreten, der scharfzüngige und faktensichere Kritiker sämtlicher Ernährungstrends. Nun hat er unlängst einen Vortrag gehalten, über den in der Presse berichtet wird. Und da ist er wieder, in voller Pracht.
Er zieht alle Register – und vor allem: vom Leder. Gegen die Vermarktung der industriellen Lebensmittel, bei denen kaum je das drin sei, was drauf steht, die uns mit Heile-Welt-Werbung eine Idylle vorgaukeln, die vom Produkt niemals erfüllt werden kann. Er wettert gegen die Idee der Lebensmittel-Ampel und legt dar, dass ein „grünes“ Produkt nicht unbedingt gesünder sein muss als ein „rotes“ Erzeugnis und dass der Wahn von der bewusst-korrekten Ernährung die Konsumenten in die Irre führen und auf falsche Fährten locken kann.
Wer sich von regionalen und naturnahen Produkten ernähren wolle, verursache einen grösseren ökologischen Schaden dadurch, dass er von Fachgeschäft zu Fachgeschäft fährt, als jener, der alles im Supermarkt einkauft… und wer die Nähe zum Biobauern suche laufe Gefahr, mit minderwertiger Ware abgespeist zu werden, da die rigiriosen Ansprüche und Kontrollen des Grossverteilers fehlen.
Aufklärung und Information könne heute nicht mehr über die konventionellen Medien erfolgen sondern müsse sich über neue, digitale Kanäle an die heranwachsende Jugend wenden. Erst wenn diese durch die Produzenten selber aufgeklärt worden sei, könnten sich die Verhältnisse verbessern.
So jedenfalls rapportiert der Berichterstatter. Eine etwas verworrene Botschaft, erscheint es dem Leser, und es ist – ohne Kenntnis des originalen Wortlauts – schwer nachvollziehbar, was Pollmer nun wirklich und eigentlich sagen wollte. Ist er einfach „dagegen“, um dagegen zu sein… oder meint er ernsthaft, was er gesagt haben soll? Wem helfen markante Stammtisch-Sprüche, wenn nicht klar ist, was die bewirken sollen… Man tut jedenfalls gut daran, dem Ernährungs-Haudegen künftig mit kritischer Distanz zu begegnen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:59 |
Kaiser – König – Bettelmann. Das sind die volksmündlichen Empfehlungen für unsere Mahlzeitengestaltung, die über alle Generationen hinweg im Pronzip ihre Gültigkeit bewahrt haben. Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettelmann.
Allerding erleichtern die aktuellen Zeitläufte die Einhaltung dieser Regeln nicht gerade. „Kaiserlich“ fühle ich mich vor allem, wenn ich in einem guten Hotel übernachte und vom Frühstücksbüffet mit seinem Reichtum übewältigt werde, so dass mich ein doppelt schlechtes Gewissen plagt, dass ich einerseits wesentlich „mehr“ verspeise, als ich eigentlich sollte, aber auf der andern Seite gerade deswegen keine Chance habe, den Preis von rund CHF 30.–, der mir auf der Rechnung belastet wird, überhaupt zu konsumieren!
Im Normalo-Alltag ist das Frühstück so standardisiert, dass ich es auch noch im Halbschlaf vorbereiten kann: Kaffee, Milch, Brot, Butter, Konfitüre, Käse, Joghurt, Ende. Vielleicht noch eine Frucht. Und alles in abgewogenen Portionen. – Rund ein Drittel aller SchweizerInnen verzichten laut Umfragen auf das Frühstück. Man sieht sie jeweils auch in den TV-Spots, in denen sich die Leute direkt aus dem Bett in den ÖV stürzen und keine Zeit haben fürs Makeup…
Was ihnen mit dem Frühstücke-Verzicht entgeht, das dokumentiert der Verband der Schweizer Milchproduzenten in seinem aktuellen Newsletter, der nicht nur mit einer Reihe von gängigen Frühstücks-Vorurteilen aufräumt, sondern auch noch einen Wettbewerb offeriert. Viel Glück!
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Von Heinrich von Grünigen um 18:04 |
Seit Samstag bin ich erkältungsbedingt ans Bett gefesselt. Und darum tagsüber zuhause, wenn die ungebetenen Telefonanrufe kommen. Meist hängen die ja sowieso wieder auf, bis ich es zum Apparat geschafft habe, weil der Callcenter-Automat inzwischen ein anderes Opfer gefunden hat. Nicht so heute. Als ich den Hörer abnehme, sehe ich eine völlig unvertraute Nummer: 0074910000000 – ich bin also gewarnt.
Ich nenne meinen Namen und am anderen Ende erklingt in gepflegtem Hochdeutsch eine sympathische, sonore Männerstimme: Bist du es, Onkel Heinrich? – Blitzschnell lasse ich die Verwandtschaft vor dem inneren Auge Karussell fahren – da gibt es weit und breit keinen Neffen, der deutsch sprechen würde! – Wer ist denn am Apparat? frage ich. – Die Verwandtschaft ruft an, sagt die Stimme.
Jetzt ist die Sache klar. Wenn es wirklich jemand aus dem weiteren Familienkreis wäre, hätte er seinen Namen genannt. Ich schalte auf Onkel-Modus und gebe mich hocherfreut: Ja, Mensch! sage ich begeistert, bist du’s? Hugo? – Die Stimme am anderen Ende der Leitung bejaht etwas zögernd… jetzt lege ich nach: Hugo, sage ich, gut dass du dich meldest! Ich habe so lange nach dir gesucht! Erinnerst du dich noch an das zinslose Darlehen von 20’000 Franken, das wir dir vor sieben Jahren gegeben haben? Und dann bist du verschwunden, hast nichts mehr von dir hören lassen, bist einfach abgetaucht… Schön, dass du dich meldest, wie geht es dir, wo wohnst du? Zahlst du das Geld endlich zurück..?
Am andern Ende der Leitung macht es kurz und schmerzlos „Klick!“ – Vielleicht, sage ich mir später, hätte man den Verbrechern doch eine Falle stellen sollen und die Polizei alarmieren. Danach war es mir allerdings am Morgen im Pyjama nicht zumute. Dann halt beim nächsten Mal, aber ich glaube nicht, dass sich Hugo wieder meldet.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:55 |
Nun quälen sie sich wieder. Seit einer Woche lässt uns RTL in einer weiteren Staffel teilhaben an Lust und Leid der freiwilligen Dschungel-Bewohner, die sich mannigfalitgen Torturen aussetzen, meist in Form von Insekten in Mengen biblischen Ausmasses… Ein Teil der strapaziösen Prüfungen besteht jeweils im Verzehr von allerlei unappetitlichem Getier, das da kreucht und krabbelt und das heruntergeschluckt sein will, wenn der Preis lockt.
Mit stillem Schaudern schaut der Mensch vom Sofa aus zu und stellt sich die heimliche Frage: was wäre, wenn ich nun selber dort im australischen Busch steckte, ausgestellt vor einem Millionenpublikum, und die Aufgabe hätte, in dieses knackige Gewürm zu beissen? Und wir dürfen heilfroh sein, dass dem zu unserem Glück nicht so ist.
Das Verspeisen von Insekten hat allerdings einen weit bedeutungsvolleren Hintergrund. Bis vor kurzer Zeit war es hierzulande noch ein ausschliessliches Grusel-Thema für Freak-Shows, eine Mutprobe für wagehalsige Vorkoster… aber überlagert von der Botschaft, dass „eigentlich“ die Insekten die weit besseren Protein-Lieferanten wären als etwa das Rinds-Steak und der Schweinebraten.
Zwei Milliarden Menschen weltweit ernähren sich heute schon von Insekten. Aber auf dem abendländischen Speisezettel sind sie noch nicht angekommen. Ihr eigentliches Potenzial – so meint man zu wissen – liegt nicht darin, dass wir sie ausnahmsweise und mit gesträubtem Nackenhaar bei besonderen Gelegenheiten als exotische Spezialität zu uns nehmen… sondern um den Ekel-Faktor zu vermeiden müssen Wege und Möglichkeiten gefunden weden, das Insekten-Eiweiss in unsere täglichen Lebensmittel zu schmuggeln. Verschiedene Anbieter sind zurzeit dabei, nach solchen Lösungen zu suchen: Mehlwürmer werden zu Teigwaren, Grillenpulver wird ins Brot eingearbeitet… der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wie diese Produzenten anlässlich einer Food-Messe eindrücklich demonstrierten.
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