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Von Heinrich von Grünigen um 23:39 |
Ein Wort, das im Englischen so viel bedeutet wie adipös. So soll eine neue Reality-Show heissen, deren Konzept in einem Branchendienst vorgestellt wurde:
Die Idee ist so simpel, dass sie gar nicht neu sein kann. Da gab und gibt es die Abnehm-Shows, in denen fette Menschen um die Wette abspecken, eingesperrt in Schlankheits-Camps, zur Fitness gehetzt von Drillmeistern und gefüttert von Diätköchinnen… der Kampf auf der Waage um jedes verlorene Pfund, die Verzweiflung und der Frust, wenn andere rascher abnehmen als man selbst… dieses big-brother-mässige Ausgestellt-Sein, das war zutiefst menschenverachtend und hat keinen wirklichen Beitrag geleistet zur Adipositas-Problematik.
Das neue Sendekonzept mit dem Arbeitstitel Obese macht es ganz anders: ein Reporterteam begleitet einen schwer übergewichtigen Menschen durch seinen Alltag, während er – auf welche Weise immer – ohne Zwang und Wettbewerb im Laufe eines ganzen Jahres abnimmt… so viel oder so wenig, wie er eben schafft. Die kompletten Jahres-Erfahrungen und -Veränderungen eines bestimmten Individuums mit allen Höhen und Tiefen, Erfolgen und Rückschlägen, werden dokumentarisch eingedampft auf eine einzige Sendestunde. Man kann zusehen, wie die Hauptperson im Laufe von 60 Minuten ein neues Leben bekommt bzw. sich in ihrem Leben neu positioniert.
Das dürfte durchaus spannend sein. – Aber Grund zur Euphorie über diese Idee, die für den US-Sender ABC entwickelt wird, besteht kaum. Vergleichbare Formate kennt man hierzulande längst, bei SF läuft in der Gesundheitssendung PULS eine Langzeit-Serie, in der eine Familie begleitet und beobachtet wird, wie sie mit dem Abnehmen zurecht kommt. Aber da das neue Konzept aus den Staaten kommt, findet es vielleicht sogar Eingang in die europäische Privat-TV-Szene, und wird dort dann als gewatlige Innovation gefeiert. Hauptsache, es wird abgenommen.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:56 |
Zu jedem Vortrag über Adipositas und deren Ursachen gehört standardmässig ein Bild aus einem Bahnhof, wo Rolltreppen neben einer „normalen“ Treppe laufen. Die Rolltreppe ist dicht bestückt mit Menschen, die sich in beide Richtungen tragen lassen, während auf der steinernen Treppe nebenan gähnende Leere herrscht.
Bei meinen Referaten muss ich dieses Bild allerdings relativieren. Möglicherweise haben all die Kampagnen und Aufrufe zur Bewegung bereits etwas bewirkt. Wenn ich am Morgen im Bahnhof umsteige, dann sind sämtliche Treppen dicht belegt und auf der Rolltreppe funktioniert die gelbe Markierung bestens: während rechts gestanden und sich am Handlauf gehalten wird, steigen die Eiligen links zügig auf der rollenden Treppe hoch, verbinden so die Bewegung mit dem Komfort der höheren Geschwindigkeit.
Ein völlig neues Treppenmodell kommt nun aus Schweden, wo im Bahnhof von Stockholm die Piano-Treppe installiert wurde. Die „normale“ Treppe neben der Rolltreppe wurde kurzerhand durch entsprechende Beklebung umfunktioniert ins Keyboard eines Klaviers mit weissen und schwarzen Tasten. Unter der Auflage auf den Stufen wurden Sensoren angebracht, die bei Belastung einen Klang erzeigen, die Tonleiter quasi, aufsteigend von unten nach oben.
Und nun ist es absolut amüsant zu sehen, wie die Leute beginnen, spielerisch hüpfend der Treppe Melodien zu entlocken, mit Zwischensprüngen, grossen und kleinen Schritten… es gibt im Video Phasen, wo die Rolltreppe leer bleibt und alles sich auf den Piano-Stufen tummelt. Die Frequenz auf der Treppe habe, heisst es, um 66% zugenommen. – Was Spass macht, das wird auch benützt, so lautet die Schlussfolgerung. Hierzulande würden bei einem solchen Expereiment wohl bald Unterschriften gesammelt gegen die akustische Belästigung.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:08 |
War das zu erwarten? – Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass immer mehr Länder eine Kennzeichnung für gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel einführen. Die britische Regierung hat als erste den Versuch mit der Rot-Gelb-Grün-Ampel gewagt und ist auf Widerstand der Industrie gestossen. In vielen Ländern wogt ein Kampf zwischen Pro und Contra, was die Ampel betrifft… und in der Schweiz verfolgt man die bereits andernorts bewährte Piste eines „Empfehlungs-Labels“ („Tick“).
Und nun sehe ich heute – zum ersten Mal, das macht mich stutzig – auf einer Packung mit 14 Mini-„Milky Ways“ (à je 70 Kalorien) unten links ein auffälliges, rotes Label. Auf der Abbildung im Angebot von Le Shop kann man es nur undeutlich erkennen, da es in einer Falte der Verpackung eingeknittert ist: es ist ein roter Kreis, mit dem original OK-Haken drin, sieht genau so aus wie die Labels in vielen Ländern und ist ähnlich wie das für die Schweiz geplante, bloss in Rot statt in Blau. Und daneben steht eine Produkte-Information, die gut zu dem vorgegaukelten „Unbedenklichkeits-Label“ passt: Ohne Konservierungsstoffe, künstliche Aromen und Farbstoffe.
Ganz schön clever. Wer das sieht und sich bewusst ernähren will, muss zugreifen. Was so redlich empfohlen wird, kann nur gut sein für meine Gesundheit. Rot ist eine attraktive Farbe. Bis das blaue Label kommt, haben wir uns schon daran gewöhnt. Wohl bekomms.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:38 |
Gerade noch rechtzeitig bin ich fertig geworden mit einem Projekt, das ich die letzten Tage und Wochen aufschieben musste, weil ich vorübergehend zuvieles gleichzeitig am Hut haben zu müssen glaubte… Aber jetzt bin ich einen Schritt weiter.
Es geht um eine kleine Informationsbroschüre, die wir in Zusammenarbeit mit einem unserer Sponsoren herausgeben. Thema sind die Adipositas-Operationen, Magenband und Magen-Bypass, Eingriffe, die zwar immer öfter ausgeführt werden, die in aller Regel erfolgreich verlaufen, die aber doch gerade in Kreisen der Ärzteschaft häufig auf Skepsis und Ablehnung stossen.
Zwar ist es – bis jetzt – die einzige Adipositas-Therapie, die in „schweren“ Fällen eine nachhaltige und langfristige Wirkung zeigt – abgesehen von einigen Glücksfällen, die es geschafft haben und schaffen, mit einer konsequenten Umstellung der Lebensgewohnheiten ihr neues Gewicht über längere Zeit zu halten.
Ziel ist also Information, Aufklärung, Abbau von Vorurteilen, ohne zu beschönigen, dort wo es sich auch um unbequeme Wahrheiten handelt, die gesagt werden müssen. – Das Heftchen kommt im Dezember heraus. Den Textentwurf habe ich fertig gestellt, jetzt geht es an die Überprüfung der Fakten, die Bereinigung und an den Feinschliff.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:03 |
Das haben wir ja mitbekommen, dass grosse Schweizer Tageszeitungen mit einem neuen Auftritt an neues Publikum kommen möchten. Beim Blick hiess die Parole: zurück zum „harten“ Boulevard, und es sieht aus, als würde flott daran gewerkelt. Heute habe ich mich (obwohl ich ja weiss, dass das nichts bringt) doch reichlich geärgert.
Die Sensations-Redaktion hat offenbar ein Problem mit übergewichtigen Menschen. Nachdem vor einigen Monaten der „dicke Reto“ durch die Mangel gedreht und landesweit unter falschem Vorwand an den medialen Pranger genagelt wurde, geht es jetzt einfallsstark um den „dicken Paul“.
Der Engländer aus Ipswich hat das Pech, zum „schwersten Mann der Welt“ avanciert zu sein, nachdem der bisherige Rekordhalter, der Mexikaner Manuel Uribe, abgenommen hat. Paul Mason heisst das Opfer, ist 48 Jahre alt und wiegt derzeit 444,5 Kilo. Mason ist ein schwerkranker Mann, der ärztliche Hilfe braucht und auf einen Operationstermin wartet.
Die Sensations-Reporter machen aus ihm ein fresssüchtiges Monster, einen Freak, der extreme Spitalkosten verursacht, „zu Lasten der Steuerzahler“ (als würde es sich um einen Sozialschmarotzer von SVP-Gnaden handeln). Wegen Unterschlagung sass er ein Jahr im Gefängnis… auch das muss in Fettdruck gesagt sein, man weiss ja, wie die dicken sind! 20’000 Kalorien verschlinge der Koloss pro Tag, wird genüsslich berichtet (wenn dem so wäre, müsste er täglich mehr als zwei Kilo zunehmen).
Liebe Kolleginnen und Kollegen im Hause Ringier, es ist ja gut, dass ihr macht, was eure Chefs von euch verlangen. Und irgendwie verständlich, dass diese schamlose Hetze gegen dicke Menschen keinen Namen eines „verantworltichen“ Journalisten trägt: dazu hat euch offenbar der Mut gefehlt. Es ist einfach, sich auf Kosten einer ohnehin schon verachteten und diffamierten Gruppe zu profilieren. Aber schwieriger, mit dem Namen dazu zu stehen.
Dicke können sich nicht verstecken.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:34 |
Ich bin mir noch nicht sicher, ob es wirklich ein gutes Zeichen ist. – Während den Herbstferien in Frankreich hatte ich es mir einigermassen gut gehen lassen, was sich in kurzer Zeit gewichtsmässig niederschlug und u.a. dazu führte, dass ich meinen Gürtel ablegen musste, der mir zu eng geworden war. Dank Elasto-Technik schmiegte sich die Jeans hingebungsvoll an meine Rundungen, aber auch sie begann mit der Zeit zu spannen.
Wieder zu Hause sann ich auf Besserung und versuche seither, den Kalorienkonsum wieder zu überwachen. Ab und zu gelingt das auch. Aber so richtig purzeln wollen die Pfunde trotzdem nicht, weshalb ich mich geniere, auf die Waage zu steigen, solange ich mich nicht selber leichter fühle. – Gestern nun, ich hatte eine Sitzung in Bern, fiel mir auf dem Weg zum Bahnhof auf, dass meine bis anhin anlehnungsbedürftige Hose ins Rutschen kam. Alle fünf Schritte musste ich sie beim Bund packen und nach oben ziehen, wollte ich nicht riskieren, plötzlich unten ohne auf der Strasse zu stehen. Das muss ulkig ausgesehen haben: ein gestandenes Mannsbild, das dauernd an seiner Hose zupft…
Heute habe ich einen Gummigurt eingezogen und nun sitzt das Beinkleid wieder unverrückbar. Trotzdem plagen mich noch Zweifel: habe ich wirklich abgenommen? In der Regel ist bei mir Gewichtsverlust zuerst in der Bauchgegend spürbar. Aber ich „fühle“ mich noch nicht erleichtert. Könnte es sein, dass sich die Hinterbacken etwas dünner gemacht haben? Dass der Hosenbund deshalb ins Gleiten gekommen ist? Oder dass sich das Bauchfett bloss verlagert hat, tiefer gerutscht ist, in die Fettschürze, so dass oben der Halt verloren ging? – Zum Glück habe ich verschiedene Gürtel in verschiedenen Längen aus verschiedenen Stadien.
Und morgen stehe ich auf die Waage.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:18 |
Vor drei Wochen habe ich mich hier über die Verlogenheit der Werber mokiert, die Maltesers-Schokokugeln mit der fahrlässigen Aussage anpriesen, sie hätten weniger als 190 Kalorien. – Offenbar war ich nicht allein mit meiner Kritik, denn heute sehe ich plötzlich, dass in dem gleichen TV-Spot bei der entsprechenden Stelle unten eine Schrift eingeblendet ist, nicht allzu gross, aber doch einigermassen leserlich, mit dem Hinweis: in 37 Gramm.
Damit ist die Aussage auf den Boden der Realität zurückgeholt worden. Jetzt stimmt sie sogar und man kann sie nicht mehr der wahrheitswidrigen Anpreisung bezichtigen, auf 100 Gramm ergibt das rund 500 Kalorien, was mit der offiziellen Nährwert-Deklaration durchaus übereinstimmt und uns direkt zum nächsten Problem führt: die 37 Gramm stellen offenbar eine „Portion“ dar, wie sie nach den Richtlinien für die Angaben beim GDA-System (Empfohlener Tagesbedarf) zu definieren sind. Offen ist dabei, ob es beim Essen/Naschen bei dieser einen Portion auch bleibt, oder ob der beworbene Genuss dazu führt, dass eine zweite, dritte Staffel reingezogen wird. Klar, kann man sagen, hier kommt nun die beliebte Eigenverantwortung ins Spiel und wenn der Mensch genügend Willenskraft beweist, lässt er es sogar bei einer halben Portion bewenden. Die Menge machts auch hier.
Klärung zeichnet sich auch ab beim Projekt eines einheitlichen Empfehlungs-Labels für Lebensmittel. Das Bundesamt für Gesundheit hat heute an einer Fachtagung orientiert über den aktuellen Stand der Überlegungen, die in gewissen Kreisen schon für Unruhe gesorgt haben. Man hat sich in der Studiengruppe für eine Lösung entschieden, die seit zwei Jahren erfolgreich im Aufbau ist und schon in 9 EU-Ländern umgesetzt oder zumindest in Prüfung ist. Es geht um das Modell Choices International: ein Symbol, das den KonsumentInnen anzeigt, dass es sich hier um ein „empfohlenes“ Produkt handelt, von dem man freilich auch nicht beliebige Mengen verschlingen darf: ein blaues OK-Häkchen in dem eine Sonne aufgeht, mit dem Schriftzug „Bewusst Wählen“.
Wie der Name sagt, soll dieses Zeichen auf der Lebensmittel-Verpackung zeigen, ob ein bestimmtes Produkt in seiner Zusammensetzung den Richtlinien entspricht, die für 27 verschiedene Lebensmittel-Kategorien von Experten festgelegt wurden. Hersteller müssen ihre Angebote testen und zertifizieren lassen, ehe sie das empfehlende Zeichen erhalten, die Kontrolle erfolgt durch eine unabhängige Instanz. – Auch hier wird sich unter anderem die Frage nach der Portionengrösse stellen… wobei nach den Angaben, die bis jetzt bekannt sind, die Referenzwerte immer auf 100 Gramm berechnet sind und nicht in Portionen umgemünzt werden können.
Dieser Vorschlag ist ein Schritt in die richtige Richtung, der bei Bedarf immer noch angepasst und weiter entwickelt werden kann. Schade, dass im Rahmen der Präsentation eine Vertreterin einer KonsumentInnen-Organisation sich beklagen musste, dass sie den Vorschlag nicht unterstützen könnte, weil sie zu spät konsultiert worden sei… noch geht es uns zu gut, wenn wir Energie für solche Zickenkriege haben, über die sich nur die Gegner einer wirkungsvollen Regelung freuen werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:16 |
An sich sind wir ja nicht dafür, dass Botschaften mit einem Verbot belegt und somit zu Verbotschaften gemacht werden. Die freie Meinungsäusserung halten wir hoch. Ist der Gebrauch gewisser Begriffe mit einem Tabu belegt oder gar untersagt, könnten diese eine neue Guerilla-Bedeutung im Untergrund gewinnen, mit der niemand gerechnet hat. Und doch gibt und gab es gerade im Zeichen der political correctness zahlreiche Ausdrücke, deren Verwendung nicht mehr schicklich ist. Darin hat man im angelsächsischen Sprachraum eine gewisse Meisterschaft entwickelt.
In einem Blog aus Kanada lesen wir vom Vorstoss, es sei während einer ganzen woche auf den Gebrauch des Wortes „FETT“ zu verzichten. Hintergrund ist der statistische Befund, dass 54 Prozent der Frauen lieber von einem Lastwagen überfahren werden möchten als fett zu sein… und dass 81 Prozent der zehnjährigen Mädchen Angst davor haben, fett zu werden! – Die Kampagne geht bereits ins zweite Jahr. Mit einem Video-Spot wurde ein Programm für Studentinnen lanciert, das in der Aufforderung gipfelt, nicht mehr von FETT zu sprechen, wenn es ums Körperbild, ums Body Image geht.
Die Woche des FETT-SPRECH-VERBOTS dauert vom 19. bis zum 23. Oktober 2009. Wäre so etwas auch hierzulande zu lancieren?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:09 |
Ernährungsfachleute sind sich einig, dass Nüsse eine hervorragende Ergänzung zur Mahlzeit darstellen, weil sie die gesunden Fettsäuren und eine Menge natürlicher Mineralstoffe und vitamine enthalten. Deshalb lautet die offizielle Empfehlung, man möge pro Tag ca. 30 Gramm Nüsse verzehren.
Nüsse und Kerne können in beliebiger Form zum Salat gegeben werden, geröstet schmecken sie besonders gut. Aber wie geht man mit der Menge um? . Wieviel sind eigentlich die 30 Gramm? – Hier eine kleine Mengenlehre:
Baumnüsse: 8-11 Stück
Cashews: 16-18
Haselnüsse: 18-20
Mandeln: 20-24
Pinienkerne: 150-157
Pistazienkerne: 45-47
Mein Problem ist die Begrenzung der Menge: das Angebot im Laden ist riesig, zu den „naturbelassenen“ kommen all die aufbereiteten Nüsse, die „ohne Öl und Fett gerösteten“, die verzuckerten, die Wasabi-aromatisierten, die mit Schokolade überzogenen (die waren von den Ernährungsspezialisten sicher nicht gemeint)… und wenn ich einmal so eine Packung geöffnet habe (oder nur weiss, dass sie geöffnet im Küchenschrank steht), dann zieht es mich mit magischer Macht immer wieder in die Nähe dieses Schrankes, dieser Packung… und ich sage mir, so ein-zwei Stück, das kann es doch nicht ausmachen, und ich klaube diese zwei-drei Stücke heraus, sehe, wie klein sie sind (denn sie sind immer winzig im Vergleich mit den Abbildungen auf der Packung), schütte noch einige in meine Hand oder nehme eine kleine Schale, wenn ich sie nicht sofort in der Küche verspeise… Und ehe man es sich versieht ist die Nusstüte leergefuttert und man muss sie ganz rasch wegwerfen, damit man micht mit der hässlichen Wahrheit des totalen Kaloriengehalts konfrontiert wird.
Gibt es im praktischen Leben Rezepte für eine einwandfreie Dosierung der so gesunden Nüsse? Weil: gänzlich auf den Einkauf derselben zu verzichten, das wäre zwar eine sichere, aber keine gesunde Lösung.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:34 |
Die Sache mit Ghaddafi hat mir zu denken gegeben. Las man doch heute in einem der sonntäglichen Blätter, dass der ferne Herrscher in Libyen durch eine weltläufige PR-Agentur die Schweizer Medien überwachen lasse, um so jederzeit zu wissen, was über ihn geschrieben und gesagt wird. Im Artikel schwang unausgesprochene Empörung mit, so à la Unerhört, was der sich wieder erlaubt, uns Schweizer auszuhorchen!?
Dabei, seien wir ehrlich, schreibt doch jeder Schreiber aus keinem anderen Grund als dem, dass er gelesen werden möchte. Und nicht wenige Journalisten leben nach dem altritterlichen Grundsatz, dass „viel Feind“ jeweils auch „viel Ehr“ bedeuten. Also ist es dem Zeltbewohner dort unten doch hoch anzurechnen, dass er es sich auch noch etwas kosten lässt, herauszufinden, wer ihn in der kleinen Schweiz zum Thema gemacht hat.
Mir jedenfalls hat es einigermassen geschmeichelt, als bei einem Gespräch mit Vertretern einer Krankenkasse mein Gegenüber plötzlich einen Stapel Computer-Ausdrucke hervorkramte und aus meinem Blog zitierte, um mich auf meinen Aussagen zu behaften bzw. mir auf den Zahn zu fühlen. – So ist also keine Anti-Ghaddafi-Empörung angezeigt, sondern Genugtuung darüber, dass die journalistische Tätigkeit nicht nur ernst- sondern auch beim Wort genommen wird. Ob die Übersetzung ins libysche Idiom dann den Sinn getreulich wiedergibt, das ist eine andere Frage. In meinem Fall wäre sie nicht relevant. Mich könnte man problemlos überwachen.
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