Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:33 |
Es war ein vollgepackter Tag mit dichten Informationen, intensivem Austausch und engagierten Gesprächen, heute, am 2. Adipositas-Symposium des Kantonsspitals St.Gallen. Geballte Ladungen von neuen Erkenntnissen, fachlichem Wissen und Erfahrungen aus der Praxis. Die Fülle kann gar nicht in kurzen Worten wiedergegeben werden.
Das Referat eines Hausarztes mit Adipositas-Erfahrung ist mir mit einigen Kernaussagen in Erinnerung geblieben. Es ging darum, Kriterien zu definieren, nach welchen im Praxis-Alltag die Optionen für eine Therapie von übergewichtigen PatientInnen festgelegt werden könnten.
Aussagen, die ich in dieser Klarheit noch nie gehört habe: wenn ein Patient eine Herzinsuffizienz hat, dann soll man ihn nicht veranlassen, abzunehmen. Das könnte für seinen Gesundheitszustand gefährlicher sein als das Übergewicht an sich. Und „alte Menschen“ soll man auch nicht zum Abnehmen bewegen. Überhaupt: Abnehmen soll nur, wer als Folge seines Übergewichts mit ernsthaften, lebensbedrohlichen gesundheitlichen Risiken konfrontiert ist.
Und: generell soll man niemanden zum Abnehmen zwingen, der einen BMI von weniger als 30 hat. – Also eine klare Absage an das zum Standard stilisierte „Idealgewicht“ von maximal BMI 25. Das ist eine kühne These, die vielen gefallen mag, denn sie nimmt Stress aus der Abnehm-Diskussion. Aber ist sie unumstritten?
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:00 |
Mit dem Bockshorn ist es so eine Sache. Der Volksmund meint, man solle sich da nicht hineinjagen lassen… aber die exakte Bedeutung dieser Warnung liegt im sprachgeschichtlichen Dunkel. – Daneben hat der Begriff eine botanische Dimension in der Form des Bockshornklees, der als Heilpflanze gilt. Mit lateinischem Namen nennt er sich foenum graecum („griechisches Heu“), was ihm im Englischen die Bezeichnung Fenugreek eingebracht hat.
Dieser Bockshornklee soll nun nach aktuellen Studien an der Universität von Minnesota eine wundersame Wirkung entfalten, wenn es um das Sättigungsgefühl geht: 8 Gramm eines Bockshornklee-Extrakts zum Frühstück genommen sollen bewirken, dass ein nachhaltiges Sättigungsgefühl entsteht und dass bei der darauf folgenden Mahlzeit deutlich weniger gegessen wird. Das wurde in einem Doppelblind-Versuch erforscht, mit adipösen Probanden, die zum Frühstück unterschiedliche Mengen dieses Extrakts oder ein Placebo-Produkt bekamen und darauf bis zum Mittagessen alle 30 Minuten ihren Sattheitszustand beschreiben mussten. Zu Mittag gab es dann ein grosszügiges Buffet, an dem man sich frei bedienen konnte. Und siehe da: Leute, die 8 Gramm Bockshorn bekommen hatten, berichteten über ein auch nach Stunden anhaltendes Sättigungsgefühl und assen messbar weniger am Mittagsbuffet.
Seit den alten Aegyptern ist der Bockshornklee ein Geheimtipp in der Volksmedizin, schon Hildegard von Bingen pries seine heilende Wirkung bei Hautkrankheiten und Altvater Kneipp hatte ihn als Allerheilmedikament empfohlen. – Da sollten wir uns das mit dem Jagenlassen doch nochmals überlegen.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 11:51 |
Wer kennt sich noch aus im Dschungel der Fette? Die Omega-Sechser sind die guten, die Transfette die ganz bösen… gesättigte nicht zu empfehlen und Palmfette sitzen auch auf dem Schandbänklein…
Nun hat eine Studie am Southwestern Medical Centre in Dallas gezeigt, dass die verschiedenen Fette, wie sie in Speisen vorkommen, ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die Regulierung des Sättigungsgefühls haben. Normalerweise figurieren die Hormone Leptin und Insulin als Botenstoffe für die Steuerung der Nahrungsaufnahme. Der Konsum von bestimmten Fetten kann kann diese interne Kommunikation stören oder gar für längere Zeit unterbrechen, so dass nach dem Verzehr von Junk-Food (das viel Palmfett und andere gesättigte Fettsäuren enthält) die Kontrolle über ihr Essverhalten z.T. über mehrere Tage verloren gehen kann. Das Gehirn wird durch „falsche Fette“ quasi konditioniert und umprogrammiert. Danach wird zuviel gegessen, jedenfalls mehr als der Organismus benötigen würde.
Einen kleinen Haken hat die Geschichte noch: diese Wirkung der verschiedenen Fettsäuren wurde bis jetzt erst an Ratten und Mäusen nachgewiesen. Die Lebensmittelindustrie hat noch ein Schlupfloch, der Gesetzgeber kann noch abwarten… Für das Forscherteam unter Leitung von Dr. Deborah Clegg sind die Zusammenhänge indessen klar, sie sind bereits auf der Suche nach Möglichkeiten, um diesem Effekt entgegen zu wirken. Denn eines ist zu befürchten: die negative Konditionierung durch den verbreiteten Fettkonsum setzt ein lange bevor jemand realisiert, dass sich sein Gewicht verändert.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 22:30 |
Wenn die Volksweisheit zutrifft, wonach „gut“ essen so ist, wie wenn Gott in Frankreich ässe, dann muss dieser Gott inzwischen auch ein beachtliches Bäuchlein angesetzt haben. Das jedenfalls ist mir in den knapp zwei Wochen aufgefallen: französische Damen sind in der Jugend einnehmend elegant und kaum werden sie älter, gehen sie auseinander. Die Anzahl übergewichtiger und adipöser Menschen – Männer, Frauen und Kinder – war in Südfrankreich auffallend. Und das verwundert auch nicht, wenn man jeden Tag in Gaststätten speist.
Da gibt es Portionen, die mit denen wetteifern, die man in USA vorgesetzt bekommt. Ein normales Menu du jour besteht aus bis zu fünf Gängen, von denen sich jeder einzelne auf dem Teller häuft, als wäre er eine vollwertige Hauptmahlzeit für sich. Nach kurzer Zeit hat mein Gurt den Geist aufgegeben und der Hosenbund spannte und kniff nicht nur beim Sitzen… wir mussten dazu übergehen, wenn immer möglich auf eine der Mahlzeiten pro Tag zu verzichten.
Und doch: man liess es sich sprichwörtlich gut gehen, genoss in grossen Bissen, der Wein gehörte einfach dazu, auch ein Dessert, die örtlichen Spezialitäten mussten gekostet werden, die Lust war gross, die Reue hielt sich in Grenzen. – Jetzt, da sich der helvetische Alltag wieder eingestellt hat, heisst es bewusster Kontrolle üben. Das Paket mit den guten Vorsätzen wird wieder einmal geschnürt, Rezeptbücher werden gewälzt… und schon stellt sich das beruhigende Gefühl ein, dass sich das Lenkrad im Auto bereits wieder etwas leichter drehen lässt, da es sich nicht mehr so hart am Bauchwulst reiben muss… und dass die Hose wieder etwas lockerer sitzt… ja schon nach einem Gürtel ruft, weil sie sonst zu rutschen droht… Aber auf die Waage wage ich mich trotzdem noch nicht.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:17 |
Ca se mange sans avoir faim, sagte der kleine Kellner, der uns die deliziösen Speisen an den Tisch gebracht hatte, als es darum ging, noch ein Dessert auszuwählen und Erika andeutete, dass sie keinen weiteren Bissen mehr hinunterbringen könnte.
Sie blieb dann standhaft und verzichtete, wir andern erlagen der Versuchung. Ich nahm das angepriesene Überraschungskaffee (das man auch ohne Hunger essen könne), das sich als wahre Wundertüte entpuppte: auf dem grossen Teller stand ein Tässchen Espresso, umgeben von einer leckeren Schar Friandises: einem winzigen Apfeltörtchen, einem Gläslein Schokocrème, einem ebensolchen voll Tiramisù mit Ananas, einer Art „Luxemburgerli“ auf Fruchtmarkbasis, einem kleinen Schokolade-Drème-Schnittchen…
Und es stimmt: nach den Linguini mit dem Meeresfrüchte-Bouquet trug die Nachspeise kaum mehr auf. – Eine Ferienwoche bei Erika und Christian in Grau d’Agde am Mittelmeer… ich will gar nicht wissen, wie sich das auf der Waage niederschlägt, es reicht mir, wenn ich merke, dass der Gurt zu kurz geworden ist.
Die erste Ferienwoche ist um, morgen starten wir in die zweite, die uns der Côte d’Azur entlang führen wird, eine Fahrt ins Azurblaue, sozusagen. Womit ich mich für eine weitere Woche verabschiede. Bis dann!
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:36 |
Seit vier Jahren schreibe ich diesen Blog – mit wenigen Ausnahmen tagtäglich, denn das Thema, das uns beschäftigt, ist unerschöpflich und taucht in jedem Zusammenhang immer wieder auf.
Seit längerer Zeit verreise ich ferienhalber für mehr als einige Tage ins Ausland… und weiss nicht, ob und zu welchen Bedingungen ich dort Zugang zum Internet finden werde, um mit dem Blog und seiner Lesergemeinschaft in Verbindung zu bleiben.
Ich verabschiede mich also vorsorglich für die nächsten zwei Wochen, in der Hoffnung, dass ich alle nach dem 21. September noch bei Leselaune wiederfinde. Und vielleicht melde ich mich trotzdem mal zwischendurch.
Und wünsche natürlich allen zwei wunderschöne Spätsommerwochen, auch ohne Ferien.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:44 |
Bis jetzt wollte sie ja noch nicht so recht zuschlagen, die aktuelle Grippewelle. Warnung, Panik, Entwarnung, neue Warnung, keine Panik… und am Schluss hört keiner mehr hin, wenn der Bub „der Wolf kommt!“ ruft.
Jetzt trifft der Schock wenigstens uns, die Dicken. Das haben französische Forscher im Gesundheits-Journal Eurosurveillance veröffentlicht, welche 574 Todesfälle durch Schweinegrippe untersucht haben. Dabei fanden sie heraus, dass jeder Vierte, der am H1N1-Virus gestorben ist, adipös war und/oder Diabetes hatte. Wenn man davon ausgeht, dass in der europäischen Bevölkerung rund jeder Zehnte adipös ist, dann scheint hier eine eine deutliche Übervertretung vorzuliegen.
Allerdings, schränken die Experten ein, müssten noch weitere Studien durchgeführt werden, um verlässliche Aussagen machen zu können über einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Schweinegrippe und Adipositas… – also doch wieder Entwarnung?
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:36 |
Die Zürcher Politikerin Doris Fiala hat abgenommen. 17 Kilo in einem Jahr. Das ist vernünftig und eine super Leistung, für die man sie nur beglückwünschen kann.
Dummerweise hatte sich eine Zeitung dann im Fotokasten vertan und irrtünmlich ein „Vorher“-Bild abgedruckt. Das muss ungefähr so sein, wie wenn man fälschlicherweise einen Wüstensohns-Sohn in Handschellen legt. Seitdem kommt die Zeitung nicht mehr aus dem Sichentschuldigen heraus. Heute ein ganzseitiger Bericht mit einer wundersam gestreckten Foto, wie man sie sonst nur von den Sloggy-Models und Claudia Schiffer auf den Sonnencrème-Plakaten kennt.
Wie hat sies geschafft, die toughe Politikerin? Mit einem rigorosen Speiseplan: nix mehr mit Alkohol, nix mehr mit Süssigkeiten, zum Frühstück ein Naturejoghurt mit einem Apfel, zum Mittagessen Salat mit grilliertem weissem Fleisch (Geflügel oder Fisch) und Abends Gemüse – oder gar nichts. Dazu dann mehrmals pro Woche auf dem Laufband 700 Kalorien verbrennen… das sind je 100 Gramm Fett.
Gut, ich gebe zu, wenn ich das auch so machen würde, würde ich auch abnehmen. Zu meiner Schande muss ich das gestehen. Aber so monoton-minimalistisch macht das Essen keinen Spass, und auf dem Laufband gehen könnte ich ohnehin nicht. Nun lehrt uns die Statistik, dass von allen Abnehmenden 85 Prozent wieder „rückfällig“ werden, auf ihr ursprüngliches Übergewicht wieder zurückkommen, wenn sie es nicht gar übertreffen. Es sei denn, es gelingt, die Verhaltensumstellung dauerhaft zu leben. Dies fällt umso leichter, je „kleiner“ die Abweichung in der Kalorienmenge ist… – Ein wesentlicher Faktor kommt noch dazu, der nicht zu unterschätzen ist: Fiala hatte den Job als Kantonalpräsidentin ihrer Partei abgegeben und sich damit von massiven Stressbelastungen befreit. Sie ist also ein Schulbeispiel. Aber trotzdem nur bedingt zur Nachahmung empfohlen. Und in fünf Jahren schauen wir, was die Statistik macht.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 22:44 |
Buebe, mir chas ja glich sy, aber die Schibe mues zahlt wärde! – Mit diesem Ausspruch, in leicht welsch-bernischem Akzent, hat er sich in unsere Erinnerung eingeprägt, Herr Pieren, Abwart am Proger, dem städtischen Untergymnasium von anno dazumal. Er regierte mit sportlicher Hand, Übeltäter hatten keine Chance, wenn wieder mal ein Fenster zu Bruch gegangen war, weil einer beim Nahkampf nicht aufgepasst oder ein Wurfgeschoss sich nicht an die geplante Flugbahn gehalten hatte.
Schulhausabwarte hatten früher ein denkbar schlechtes Berufs-Image: launisch, ungerecht, hinterhältig… nur noch übertroffen von ihren Frauen, die als keifende Megären durch die Schulhausgänge tobten und an den Kindern ihre Machtgelüste ausliessen als wären sie Schleifer auf einem preussischen Kasernenhof. Die einzige menschliche Regung zeigte das Abwartpaar in meinem Rückblick in der grossen Pause, wenn es unten im Kellergewölbe die Znünibar in Betrieb genommen hatte und jedem ein braunes Glas lauwarme Pausenmilch (mit Kartondeckel und Strohhalm) abgab, dazu konnte man sich eine Scheibe weiches Brot kaufen, mit der betörend wohlriechenden Kruste, ofenfrisch, wenn man Glück hatte, was es zuhause ohnehin nie gab. Süssigkeiten waren kaum zu haben. Einer, Gottfried G., hatte eine Technik entwickelt, wie er im nahen Migrosladen, der damals eben die Selbstbedienung erfunden hatte, die Aufforderung wörtlich nehmen konnte, einen ganzen Sportsack mit den kleinen Stengel-Glaces füllen und ohne zu zahlen an der Kasse vorbei schmuggeln konnte…
Schulhausabwarte sind eine Kaste für sich. Sie müssen noch immer viel von damals haben, nach dem Vorfall zu schliessen, von dem ich heute am Rande einer Sitzung gehört habe: Da wurde in einer Schweizer Region beschlossen, im Interesse der Gesundheitsförderung und der vernünftigen Ernährung sei die gute alte Pausenmilch wieder einzuführen. Das Projekt fand breite Zustimmung, die Finanzierung war gesichert, Sponsoren waren gefunden, die Milchorganisation machte mit und alles war aufs Beste geplant… bloss hatten die Projektverantwortlichen die Rechnung ohne die Schulabwarte gemacht. Diese erklärten kurz und bündig, eine Milch-Abgabe komme überhaupt nicht in Frage, denn wer müsse am Ende die Sauerei aufputzen? – eben: sie, die Abwarte! So wurde ein absolut begrüssenswertes Projekt von einer Berufsgruppe zu Fall gebracht, mit der niemand gerechnet hatte.
Nun kann man, genährt vom eigenen Erinnern, über die Abwarte herfallen, die wieder einmal ihrem überlieferten Klischee entsprochen haben… Was mir aber fast mehr zu denken gibt, das ist die Tatsache, dass sich die Schulleitungen in dieser Sache nicht durchzusetzen vermochten und dass es nicht möglich war, einen Kompromiss zu finden. Wie, frage ich mich, soll denn da Harmos umgesetzt werden?
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 16:30 |
Ich erinnere mich: der Ungarnaufstand bzw. dessen brutale Niederschlagung durch die sowjetrussische Soldateska hat uns als Teenager, Kinder des kalten Krieges, die wir waren, enorm aufgewühlt. Wir demonstrierten vor der russischen Botschaft für Freiheit und Selbstbestimmung und erlebten erstmals am eigenen Leib die Gewalt der Ordnungshüter, die – wohl etliche gegen den eigenen Willen – diese Botschaft vor dem jugendlichen Mob der Randalierer zu schützen hatten. Damals entstand die Aktion „Niemals vergessen!“, die sich in den Zeitungen mit flammenden Aufrufen gegen alles wandte, was aus dem Osten kam. Ihr Logo war eine Schlange, die von einem feurigen Schwert dreifach durchbohrt wurde… heute kommt es mir fast vor, als hätte eine gewisse Ähnlichkeit bestanden zum Firmenkennzeichen von Alfa Romeo… aber man kann sich täuschen. Zwölf Jahre später war es dann eine meiner Pflichten als Chefredaktor des Berner Student, den Trägern dieser Bewegung mitzuteilen, dass wir ihre Aufrufe nicht mehr abdrucken möchten… was uns natürlich sofort den Vorwurf linker ideologischer Voreingenommenheit und Verblendung eingebracht hat.
Aber es geht um eine ganz andere Art von Vergessen. Bitterböse Kunde kommt aus Los Angeles von der University of California, wo ein Forscherteam von Neurologen die Gehirne von normalgewichtigen, übergewichtigen und adipösen Menschen mit der modernsten Technologie untersucht hat, welche eine dreidimensionale Abbildung des Schädel-Inhalts erlaubt. Und was wurde festgestellt?
Adipöse Menschen haben im Schnitt ein um 8 Prozent geringeres Gehirnvolumen als Normalgewichtige; Übergewichtige haben 4 Prozent weniger Gehirnsubstanz. Diese Gehirn-Verkleinerung als Folge von Übergewicht und Adipositas erhöhe die Gefahr, dass dicke Menschen an Alzheimer erkranken, folgern die Spezialisten, die zum ersten Mal auf der Basis von Langzeit-Untersuchungen an rund 100 alten Patienten auf diesen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Gehirnmasse gestossen sind. Das Gehirn eines Adipösen sei „um 16 Jahre älter“ als dasjenige eines Normalgewichtigen; bei übergewichtigen Menschen beträgt der „Altersunterschied“ immer noch acht Jahre. – Wer also bis ins hohe Alter geistig fit bleiben wolle, so folgern die Experten, müsse auch körperlich fit sein und sein Gewicht unter Kontrolle halten.
Nichts steht allerdings in dem Bericht darüber, ob dieser Befund irreversibel ist, ob er auch schon bei jungen Menschen anzutreffen ist, ab welchem Alter er relevant wird… und es dürfte wohl auch hier tröstlich sein, dass es einmalmehr die Ausnahmen sind, welche die Regel bestätigen, die doch recht zahlreichen Genies, Künstler und Staatsmänner, die trotz erheblichen Körpergewichts bis zuletzt im Vollbesitz ihrer geistigen Kröfte geblieben sind. Das dürfen wir nicht vergessen.
|
Info
Letzte Artikel
Suche
Facebook
Archiv
|