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Von Heinrich von Grünigen um 13:56 |
Wer kennt sie nicht, die Rückfälle, wenn man so bewusst und konzentriert und hingebungsvoll ein „Programm“ verfolgt, von dem man sich Erfolg verspricht. Dieser stellt sich auch ein, macht Mut, motiviert… und – plötzlich! – schlägt der „alte Adam“ mit voller Wucht zu. Es genügt ein minimler Anlass, eine geringfügige Versuchung, eine unglückliche Konstellation oder ein momentaner emotionaler Zustand… und schon wird man von einer heftigen Attrackt geschüttelt und in einen Zustand des Rückfalls versetzt: es folgt eine orgiastische Fress-Attacke, die man mit dem eigenen Willen gar nicht steuern kann… und es ist schwer vorstellbar, was geschehen würde oder könnte, wenn jemand ernsthaft versuchen sollte, uns von diesem Rückfall abzubringen.
In eindrückliche Worte gefasst hat diese absolut vertraute Situation jemand, den wir vor kurzer Zeit beraten hatten, was er seine Ernährung im Kampf gegen sein Übergewicht umstellen könnte:
„Nach fünf Wochen totaler Alkohol-Abstinenz und allerbesten, willigsten Vorsätzen zur Disziplinierung, hin zur Gewichtsabnahme, erlitt ich einen gewaltigen Rückfall. Es begann in etwa der sechsten Woche damit, dass ich irgendwann auf dem Nachhauseweg aus Zürich kommend, mit dem Auto einschwenkte und im hiesigen Volg zwingend 3 Tafeln Schokolade kaufen musste, um die 1. dann gierigstens zu fressen, noch bevor ich das Haus erreichte. Die beiden anderen Tafeln wurden foglich zu Hause verschlungen. Und irgendwann, anderntags, erschien mir die gesamte Verumständung als „blöde“, und so griff ich (mit heimlicher Freude) zu einer Flasche Bier aus dem Schwarzwald. Aaaaah…, was für welche Obergenüsse!!! Dann musste – zur Bestätigung dieses Gefühls – gerade noch eine Zweite gereicht werden, was die innere Zufriedenheit absolut wiederzustellen vermochte, und fortan war das Leben wieder lebenswert. Gleichzeitig wurde auch vermehrt mal wieder ein Landjäger mit feinstem Brot, oder eine Blutwurst vermampft, usw. Und der Grundtenor stellte sich in den Vordergrund: „Sieh doch einfach zu, dass dir wohl ist. Du musst auf keinen Laufsteg, und an eine Schönheitskonkurrenz auch nicht. Im Alter ist immer was.“, usw. – Tja, aber ab Morgen = WO 10, will ich mich wieder an die Vorgaben halten, Sie wissen schon. Mal gucken…“
Die Schilderung der Vorgänge und der Gefühle ist sehr akkurat und nachvollziehbar. Es gibt wohl niemanden, der nicht schon ein ähnliches Erlebnis hatte. Wichtig scheint mir, dass man solche temporären „Exzesse“ zulassen soll, ohne sich deswegen mit Selbstvorwürfen und -zweifeln zu überschütten. Was zählt, das ist auf Dauer die Gesamtbilanz und der Erfolg, wenn er sich einstellt. Insofern kann man dem Betroffenen nur Mut machen und Durchhaltewillen wünschen, verbunden mit der Hoffnung, dass die Kadenz der Attacken sich in Grenzen hält.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:19 |
Es werde ein warmer Tag, meldete das Wetterorakel aus dem Radio, als ich mich noch schlaftrunken in den Kissen räkelte. Und als ich endlich aufstand, schien die Sonne sommerhaft quer durch die Wohnung, man hätte meinen können, der Frühling sei bereits in vollem Gange.
Das weckte in mir neue Lebensgeister. Seit meiner Knie-Operation vor nunmehr acht Monaten war ich nie mehr auf einem Fahrrad gesessen. Einerseits aus Furcht, ich könnte das besagte Knie nicht mehr genügend beugen, um in die Pedale zu treten, dann auch aus Vorsicht: es wäre ja möglich, dass es bei der Fahrt zu einem Sturz käme, und dann würde ich unweigerlich auf das eben verheilte Knie fallen (ein früherer Sturz war unter anderem der Auslöser für die Operation gewesen), und was dann geschehen konnte, das wollte ich mir gar nicht ausmalen.
Nun aber besiegte das Wetter die Vorbehalte. Das Velo wurde entstaubt und aufgepumpt, die neue Nummer klebte schon, und los gings. Ungewohnt und vorsichtig, zuerst, denn das Knie spannte tatsächlich schmerzhaft, wenn sich das rechte Pedal nach oben drehte und der Winkel spitzer wurde… aber nur die ersten paar Meter, dann ging es bei jeder Drehung besser. Noch fühlte ich mich schwach, merkte physisch, dass ich das Üben auf dem Hometrainer versäumt hatte, aber jetzt wars zu spät, ich glitt durch die Quartierstrassen und freute mich an der wiedergewonnenen Bewegungsfreiheit.
Eine weitere Etappe auf dem Weg zur rehabilitierten Normalität ist getan.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Da ist die Geschichte von diesem Experiment, über das ich in einem Buch gelesen habe. Forscher hätten zwei Gruppen von Meerschweinchen gebildet, denen sie das identische Futter verabreichten, dem zudem noch eine Substanz beigefügt war, von der man wusste, dass sie dick macht.
Nach einiger Zeit wurden die beiden Meerschweinchen-Gruppen gewogen: die eine Gruppe war deutlich schwerer als die andere, obwohl sie beide genau die gleiche Menge der gleichen Nahrung bekommen hatten. Wo war der Unterschied? Was war geschehen? – Nun, die eine Gruppe war einfach in ihrem Käfig eingesperrt und hatte dort die Möglichkeit, sich nach Lust und Laune zu bewegen, verliess ihn aber nicht. – Die andere Gruppe lebte unter gleichen Bedingungen in einem gleichen Käfig, aber der Unterschied bestand darin, dass diese Meerschweinchen von assistierenden Studenten mehrmals pro Tag aus dem Käfig herausgenommen und gestreichelt, geknuddelt und liebkost wurden…
Welche Gruppe war wohl schwerer und welche war leichter? – Richtig: die gestreichelten Knuddel-Schweinchen hatten nicht zugenommen, während die ungeliebten Käfigbewohner tüchtig Fett angesetzt hatten. – Ob sich das Experiment von den Meerschweinchen auch auf Menschen übertragen lässt, das ist – wie so oft bei Tierversuchen – noch nicht erforscht. Vielleicht werden ja Freiwillige gesucht.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:58 |
Von einem, der auszog, den Studenten etwas über die SAPS zu erzählen… – Am Anfang, als die Adipositas-Stiftung ihre Arbeit aufnahm, war eines der grössten Probleme, mit dem wir konfrontiert waren, der Umstand, dass die meisten Allgemeinmediziner während ihrer Ausbildung nie etwas von Adipositas oder dem metabolischen Syndrom gehört hatten. Entsprechend ausgeprägt waren denn auch ihr Unverständnis und davon abgeleitet ihre Hilflosigkeit den fettsüchtigen Patienten gegenüber.
Nehmen Sie mal ab, dann sehen wir weiter… war eine oft gehörte Empfehlung. So ist es denn in höchstem Masse begrüssenswert, dass heute in die Ärzte-Ausbildung besondere Kurse eingebaut werden, mit Theorie und praktischen Übungen. Ich war dazu aufgeboten, die Adipositas-Stiftung und ihre Dienstleistungen kurz zu präsentieren. Mit wie vielen Teilnehmenden denn etwa gerechnet werde, wollte ich wissen, um genügend Drucksachen und Info-Material mitnehmen zu können. 200 umfasse das Semester etwa, hiess es. So ging ich von der Hälfte aus und füllte mir eine Einkaufstasche mit den einschlägigen Papieren.
Der Hörsaal war geräumig, und überfüllt war er nicht. Ich zählte verstohlen die Häupter: 17 Männlein und Weiblein sassen im steil aufsteigenden Parkett, und oben auf der Empore hatten sich nich etwa vier bis fünf verteilt. Eine gewisse Enttäuschung war dem Organisator des Kurses anzumerken, der in dessen Vorbereitung und Organisation viel Freizeit investiert hatte. Allerdings, so gab eine andere Dozentin zu bedenken, steckten die meisten mitten in den Abschlussprüfungen und hatten jede Minute zur Vorbereitung zu nützen…
Ich denke, die Hauptsache ist, dass wir einen Anfang gemacht haben. Die Aufklärung geht weiter, sie wird noch lange nötig sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:54 |
Übergewicht kam nicht über Nacht, einfach so, aus dem Nirgendwo. Das Phänomen hat nach neuen Forschungsergebnissen einen „präzise“ datierbaren Ausgangspunkt, einen Ursprung, der in der menschlichen Evolutionsgeschichte liegt. Eine Erkenntnis, die nicht schlecht ins Darwin-Gedenkjahr passt, wie der Britische Telegraph berichtet.
Vor zwei Millionen Jahren war es, als der Mensch sich von seinen primaten-ähnlichen Vorgängern zu unterscheiden begann, durch einen differenzierteren, funktionalen Körperbau und vor allem durch ein immer grösser werdendes Gehirn. Das war, als er sich zum „Jäger und Sammler“ entwickelte und seinen sozialen Zusammenhalt bewusst zu organisieren begann. Der moderne Mensch braucht im Ruhezustand fast ein Viertel seiner Energie, um das Hirn zu betreiben, das ist deutlich mehr als bei anderen Primaten, die mit ca. 10 Prozent auskommen, und als die meisten Säugetiere, die fürs „Denken“ zwischen 3 und 5 Prozent ihres Energiehaushaltes benötigen,
Für diese Entwicklung brauchte der Frühmensch substantiellere Nahrung, vor allem Fleisch und Nüsse; für deren Gewinnung benötigte er wiederum mehr Energie und auch mehr Lebensraum. Und überdies entwickelte er die Fähigkeit, Fettreserven anzulegen. Mit diesen evolutionären Eigenschaften ausgestattet, wurden wir quasi in die Gegenwart katapultiert, wo wir uns kaum noch körperlich verausgaben und wo Nahrung im Überfluss verfügbar ist, weit mehr als wir je „verbrauchen“ können.
Die Forschung des Anthropologen William Leonard bestätigt, was wir ja zur Genüge wissen. Es geht nicht nur um die vernünftige Begrenzung der zugeführten Nahrungs-Energie, es geht ebenso um die ausreichende Bewegung und den Energie-Verbrauch. Und das Problem ist das fehlende Gleichgewicht. Vielleicht sollten wir auf jene Nahrungs-Elemente verzichten, die schon unsere Vorfahren nicht konsumiert haben?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:27 |
Eigentlich sollte man über Dicke keine Witze machen. Und doch sehen sie sich immer wieder in der Rolle als Zielscheibe für Witzeleien und Spott. – Was tun? Wie damit umgehen?
Tatsache ist: die besten Judenwitze erzählen die Juden selber…
Also müssten logischerweise die Dicken über das grösste Repertoire an Dickenwitzen verfügen. Sicher, es gibt schon einen ansehnlichen Vorrat in einer Schublade recht weit unten… Aber gibt es auch gute? originelle? allenfalls schweizerische?
Jetzt besteht die Chance, dafür zu sorgen, dass auch unsere Gruppe in guten Witzen gross herauskommt. Die besten werden ausgestellt, im Witzerland.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:38 |
Bei den Ernährungsempfehlungen zur Gewichtsreduktion gewinnt der Verzicht auf Kohlenhydrate zunehmend an Bedeutung: „Low Carb-“ oder „ketogene“ Ernährung zwingt den Körper, zur Energiegewinnung auf die Fettreserven zurückzugreifen und hält den Blutzuckerspiegel tief, vermindert dadurch den Insulin-Ausstoss, was wiederum den Fettabbau begünstigt.
Der Verzicht auf Kohlenhydrate bedeutet in der Regel den Verzicht auf Zucker, Teigwaren, Brot… und das ist für Viele nicht so einfach, denn Brot ist ein Grundnahrungsmittel, an das wir uns über Jahrhunderte gewöhnt haben, in all seinen Facetten und Formen, vom dunkelschrotigen Sauerteigbrot bis zum weissen Toastbrot und zum sammetweichen Butterzopf. So liegt es denn nahe, nach einem Brot-Ersatz Ausschau zu halten, der möglichst wenig Kohlenhydrate enthält.
Hierzu flatterte mir unlängst eine Werbebotschaft in den PC-Briefkasten: das Adamsbrot. Eine besondere Mischung von mehlartigen Zutaten, die sich – mit Wasser verrührt – zu einem Teig kneten lassen, aus dem eine „Brotart“ gebacken werden kann. Das musste ausprobiert werden. Da eine Lieferung in die Schweiz vom Anbieter in Deutschland nicht vorgesehen ist, bestellte ich online bei einem Schweizer Vermittler. Allerdings keine günstige Sache, denn eine Packung für 600 Gramm Adamsbrot kostet CHF 8.50, dazu kommen CHF 6.– Porto, macht summa summarum CHF 14.50 oder 2.40 pro 100 Gramm.
Erste Überraschung bei der Back-Vorbereitung: der Teig, der aus dem Mehl entsteht, lässt sich nicht beissen… er verhält sich im Mund wie ein Kaugummi, man kann darauf herumkauen wie man will, er löst sich im Mund nicht auf! Das kommt wohl vom hohen Anteil an Weizenkleber (37%). – Gut, man lässt den durchgewalkten Teig 45 Minuten ruhen, dann kommt er 50 Minuten in den Backofen, wo er sich herrlich glänzend-braun verfärbt und eine dünne Kruste bekommt. Der Laib sieht wie ein hübsches Brot aus, aber er duftet anders, fast ein wenig nach Braten. Frisch angeschnitten, noch ofenwarm, ist seine Kruste knusprig und fest im Biss, aber schon nach wenigen Stunden wird das Brot weich, „lampig“ und in seiner Konsistenz wie Schaumgummi. Aber es trocknet nicht aus: nach drei Tagen ist es immer noch „frisch“. Es schmeckt nach den Zutaten: Mandelmehl, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Salz, Hefe…
Zugegeben, es ist gewöhnungsbedürftig. Aber immerhin: es enthält auf 100 Gramm bloss 1,9 Gramm Kohlenhydrate (gegenüber den rund 50 Gramm, die sonst Brot im Schnitt enthält). Bezüglich Kalorien liegt es mit 259 kcal etwa gleichauf mit Baguette, Semmeli, Weissbrot und Nussbrot. Jedenfalls eine interessante Geschmackserfahrung.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:24 |
Das Internet ist gepflastert mit den unglaublichsten Angeboten, wie man rasch und mühelos und dauerhaft abnehmen kann, wissenschaftlich überprüft, von Ärzten empfohlen, ohne sich sportlich zu betätigen und ohne auf die Leibspeisen zu verzichten… Wenn man bei Google den Begriff „Abnehmen“ eingibt, kommen Hinweise auf über 6 Millionen Textstellen zum Thema… aber auf jeder Seite finden sich ca. 15 verschiedene Werbe-Angebote, wie man in einem Monat bis zu 16 Kilo abnehmen kann, ohne jede Anstrengung, im Büro, nebenher, die Kur für 10 Tage à 259 Franken…
Eine Untersuchung in England hat ergeben, dass es vor allem Frauen zwischen 35 und 64 sind, die in diese Reklame-Falle für einfachen Gewichtsverlust tappen; sie geben pro Jahr geschätzte 20 Millionen Britische Pfund aus (das sind 34 Millionen Schweizer Franken). Es sind etwa 200’000 Frauen, die auf diese Weise je ca. 100 Pfund „verlieren“ für angeblich wirksame Produkte, die im besten Fall nutzlos sind, oft gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen haben, kurz: in die Kategorie der böswilligen Täuschung und Abzocke gehören.
Um hier Gegensteuer zu geben, hat der britische Konsumentenschutz damit begonnen, nach einem in USA und Kanada erprobten Muster selber im Internet „Wundermittel“ anzupreisen, genau so aufgemacht und dargestellt wie die bekannten Angebote… aber eben nur zum Jux, sogenannte Fakes. Beginnt man zu lesen, ist man angetan von den grossmundigen Versprechungen, man will mehr wissen, möchte eine Gratis-Probe bestellen, klickt den entsprechenden „Button“ an… und: Schwupps! Landet man auf einer informativen Seite, welche aufklärt und vor den Gefahren solcher Angebote im Internet warnt.
Zwei gute Beispiele für solche „Aufklärungs-Fallen“ sind etwa Fat Foe (Fett-Feind), dabei geht es um grosse Pflaster, die man nur auf die Stellen kleben muss, an denen man abnehmen möchte, um seinen Pölsterchen für imer Lebewohl zu sagen… Oder Glucobate, ein angeblich reines Naturprodukt, Extrakt einer besonderen Melonenart, das den Blutzucker senkt und Diabetes direkt bekämpft… – Studiert man diese Werbe-Websites im Wissen, dass es sich um Jux-Produkte handelt, so fragt man sich, wie blöd eigentlich Leute sein müssen, die auf so etwas hereinfallen… aber dann realisiert man, dass Wortwahl und Anpreisung exakt die Beschreibung all jener angeblichen „Wunder-Produkte“ imitieren, die uns tagtäglich auf ganzseitigen Zeitungsinseraten empfohlen werden. Und – Hand aufs Herz – würden solche Inserate überhaupt geschaltet, wenn sich damit nicht ein unanständiger Haufen Kohle machen liesse?
Das Vorgehen der Behörden in England ist originell… aber ob es überhaupt etwas bewirken kann, das ist mehr als fraglich, wenn man von den ungleich langen Spiessen ausgeht, mit denen hier gekämpft werden muss.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:21 |
Als wir in der SAPS vor drei Jahren nach einem „Claim“ suchten, mit dem wir unsere Marke verstärken könnten, einigten wir uns nach verschiedenen Brainstormings auf die simple aber einleuchtende Formel Leichter leben! Mit Ausrufzeichen. Seitdem zieren die beiden Worte unsere Flyer, unsere Website, unsere Post-its, unsere Broschüren… aber da es zwei Worte aus dem Alltags-Sprachschatz sind und jeder sie verwenden kann, gab es keine Möglichkeit, sie für unsere Aktivitäten zu „reservieren“.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich ebenfalls auf diese Begriffe stiess, als es darum ging, einer öffentlichen Tagung zum Thema Adipositas-Prävention ein Motto zu geben Dass die mit der Titelfindung beauftragte Agentur gerade auf „unseren“ Slogan verfiel, das ehrt uns natürlich und wir hatten – auf Anfrage – nichts dagegen einzuwenden, dass die Formel für diesen Zweck weiter verwendet wird.
Wer also am Thema interessiert ist, der möge sich das Datum vom 13. März 2009 reservieren, und wer die Veranstaltung besuchen möchte, der kann sich online anmelden. Eine Garantie für ein leichteres Leben ist es allerdings nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:37 |
Bis vor kurzem galten Bankiers als angesehene, ehrenwerte Berufsleute mit der verantwortungsvollen Aufgabe, unser Geld klug zu vermehren und die Wirtschaft in Schwung zu halten. In der ersten Schockwelle verlor der Beruf den Nimbus des Unfehlbaren, unser Erspartes war in Luftblasen investiert worden oder hatte sich in Form von Boni verflüssigt… in der zweiten Schockwelle entpuppen sich nun gewisse Bankkreise als ausgebuffte Kriminelle, die raffinierte Geheimkonstrukte entwickelt haben, um das amerikanische Steuerwesen zu unterlaufen… die Banker haben es nicht leicht, momentan.
Anders ist es mit den FastFood-Brätern: die hatten es von Anfang an schwer. Ich erinnere mich, wie einst in Bern am Bubenbergplatz das traditionelle Café Rudolf von der WENDY’s-Kette übernommen wurde, was in der behäbigen Bundesstadt während Jahren zu einem Kulturtrauma führte. Niemand, der etwas auf sich hielt, wollte dort drin gesehen werden, obwohl das Angebot qualitativ durchaus honorbel war, jedenfalls gab es dort ein Salatbuffet, lange bevor andere Burger-Buden auf das Grünzeug kamen. Heute ist in dem Lokal Starbucks eingemietet.
Dann fanden die Fastfood-Ketten beim Volk doch eine praktische Akzeptanz, sie vermehrten sich nach allen Seiten, trotzten Schmach und Schande und anderen Vorwürfen und etablierten sich so weit, dass sie heute einen eigentlichen Boom erleben, da die Leute vermehrt aufs Geld achten und sich keine teuren Restaurants mehr leisten können: Krinsegewinnler, gewissermassen.
Da trifft es sich eher nicht so gut, wenn jetzt im Rahmen einer internationalen Konferenz über Schlaganfälle eine Studie präsentiert wird, wonach es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen dem Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden und der FastFood-Laden-Dichte am Wohnort des Betroffenen. Leute, die in Gegenden mit vielen FastFood-Restaurants leben, haben 13% häufiger einen Schlaganfall… und mit jedem Laden in der Nachbarschaft erhöht sich das Schlag-Risiko um 1 Prozent.
Für einmal ist also nicht explizit von Übergewicht die Rede… aber es ist ja bekannt, dass auch zwischen dem Körpergewicht und Herzinfarkten oder Hirnschlägen eine Verbindung besteht. Jetzt sind wieder Gegenexpertisen gefragt.
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