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Von Heinrich von Grünigen um 22:55 |
Da sind wir also heute hingefahren. Für Ferienverhältnisse früh am Morgen losgebrettert, mit erfreulich wenig Verkehr unterwegs. Aus dem Osten der Schweiz querlandein durch die Mitte und per Fähre über den Vierwaldstättersee, am Ballenberg vorbei bis zu den ungelösen Rätseln der Menschheit.
Ich hatte schon einiges über den Mistery-Park gelesen, TV-Berichte gesehen, Bilder in Zeitungen… aber irgendwie hatte ich es mir kleiner vorgestellt. So eine Art galaktisches Swissminiatur, und war dann angenehm überrascht, wie solid und seriös die ganze Anlage sich darbot.
Als alter SciFi- und Fantasy-Fan habe ich mich schon immer für die Theorien des EvD interessiert. In meinen frühen Radiojahren hatte ich zum Erscheinen seiner ersten Bücher kontroverse Diskussionssendungen produziert. In die erste hatten wir Hermann Oberth eingeladen, den deutschen Weltraum-Pionier, Lehrmeistervon Wernher von Braun, dem späteren Vater der US-Raumfahrt. Oberth war überzeugt von der Plausibilität der EvD-Thesen und hielt diesem als einziger die Stange, während seine Kritiker Spott und Häme über ihn ausgossen.
Das ist gut vierzig Jahre her. Jetzt hat sich EvD sein eigenes Monument gebaut. Und auch wenn es materiell noch zu wackeln scheint, so sind die letzten Informationen doch etwas tröstlicher: ein neuer Investor ist gefunden, ein neuer Berater mit Event-Erfahrung auch, und die geplanten Veränderungen klingen vielversprechend. Dabei hätte EvD diesen Husarenritt gar nicht nötig gehabt: er hat mit seinen Schriften der Nachwelt Stoff für viele Jahre und Jahrzehnte des Grübelns und des Tüftelns hinterlassen. Die Fragen, die er stellt, sind noch lange nicht beantwortet. Es braucht unvoreingenommene, undoktrinäre Geister, die auch den scheinbar Unmöglichen die Chance geben, möglich zu sein.
Dazu gibt der Mistery-Park einige diskrete Tipps und Anregungen, in solider, helvetischer Manier, mit etwas Understatement, wie es sich gehört. Stünde die Anlage in den Vereinigten Staaten, wären alle Gazetten des Lobes voll. Hierzulande diskutiert man lieber den drohenden und jetzt vielleicht abgewendeten Konkurs.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:46 |
Heute auf den Spuren der Erinnerung gewandelt. Als unsere Kinder noch klein waren, besuchten wir regelmässig einmal pro Jahr den Spielpark Conny-Land und begleiteten so über Jahre dessen Wachsen und Werden.
Heute sind wir nach längerer Abstinenz wieder einmal dort gewesen und ich muss sagen: Die Anlage hat sich gemacht. Alles ist grösser, schöner, professioneller geworden. Normalerweise ist es ja umgekehrt. Beim Wiedersehen mit mit Örtlichkeiten, die man von früher als prachtvoll in Erinnerung hat, entpuppen sich diese nicht selten als von ganz normaler Mittelmässigkeit… Hier ist nicht zu übersehen, dass in den letzten Jahren ausgebaut und investiert wurde. Das neue Delfin-Bassin mit den gedeckten Tribünen, der Space-Shuttle-Simulator, der Space-Shuttle-Kletterturm, die Einbaum-Wasserbahn, die grosszügigen Grill- und Picknick-Anlagen, die gedeckte Terrasse beim Restaurant… Wie lange bin ich denn nicht mehr hier gewesen?
Über zwanzig Millionen, sagt Conny Gasser, der Patron, hat er in den letzten Jahren hier verbaut, eine enorme Investition in einer Region „am Rande der Schweiz“, im „wilden Osten“, von perfektem Standard, wenn auch weniger gross als etwa Disney-Parks oder Rust, das in aller Munde ist. Aber ich denke, dafür, dass Conny-Land quasi vor der Haustür liegt, kann es sich sehen lassen.
Ein Abstecher im Restaurant zeigt die üblichen Angebote; was für uns – bei der herrschenden Temperatur – aber von Belang ist, das ist in der Tiefkühltruhe eine Auswahl von Glacen, darunter auch das fettreduzierte Cappucino-Eis von Nestlé, das wirklich so gut schmeckt wie die sündhaften Süssspeisen… Na also, geht doch!
Der Besuch im Freizeitpark hat mich auf den Geschmack gebracht, wie Ferien auch noch genutzt werden können. Am Montag gehts über Ricken, Sattel und Brünig nach Interlaken, in den Mistery-Park von Erich von Däniken. Das habe ich bis jetzt nie geschafft und ich will ihn noch sehen, solange er steht…
PS: Das aber heisst definitiv, dass ich an der dritten Ausgabe des eBalance-Stamms nicht dabei sein kann. Sorry, Leute. Machts gut und stosst auf die Ferien an!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:13 |
Er fehlt fast auf keiner helvetischen Speisekarte. Und linienbewusste Gastro-Kunden wissen, was sie sich schuldig sind. Sie bestellen ihn.
Dabei – so habe ich heute Mittag gedacht, als ich an einem wunderschönen Aussichtspunkt in einem an sich gewinnenden Hotel mit Restauration wieder einmal einen solchen bestellt habe – müsste man eigentlich mal so etwas wie eine nationale Fitnessteller-Norm erlassen. So etwas à la CC (Composition Controllée)… und nur Gerichte, die diesem Standard entsprechen, dürften künftig noch unter dieser Bezeichnung auf dem Menüplan geführt werden.
Wenn man Glück hat ist das Stück Fleisch, ob vom Huhn, von Rind oder vom Schwein, nur gegrillt und nicht paniert. Das ist der erste Punkt. Beim Salat spielt die Vielfalt keine Rolle. Da gibt es grüne, saisonale, bunte, gemischte, knackige und schlappe… manchmal ist Reissalat dabei, Kartoffelsalat, Zuckermais. Aber das Verblüffendste ist meist die Salatsauce. French Dressing, schwer und zäh, wie aus Kübeln über das Grünzeug gegossen, so dass Salat und Fleisch in der sämigen Lake schwimmen. Und als Krönung dann noch auf dem Fleisch, schon halb zerflossen, ein mit dem Dressiersack geformtes, gefrorenes Stück Kräuterbutter!
Ich habe es aufgegeben, den Kaloriengehalt solcher Pannade-Sauce-Kräuterbutter-Bomben nachzurechnen. In der Regel enthalten sie meinen ganzen Tagesbedarf an Fett. Der gesunde Salat geht als Dreingabe dazu. Und das Fleisch ist ja meistens ganz anständig. Aber eben: wo bleibt denn da die Fitness, die diesem Teller mal ihren Namen gab?
Sicher, damals, bei der „Creation“ dieses Angebotes, stellte er eine echte Alterntive dar zur schweren Platte mit dem fetten Braten, den in einer Rahmsauce getränkten Nudeln, dem gebutterten Gemüse und der Crèmesuppe als Vorspeise. Aber inzwischen haben sich die Essgewohnheiten verändert. Üppig-deftig ist nicht mehr die Norm, man mag es leicht und bekömmlich. Da sollte sich auch der Fitnessteller anpassen, wenn er diesen Namen schon tragen will, sonst wird er nur allzu leicht zum Fettessteller.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:09 |
„Wenn nur was käme – und für mich abnähme!“ – diesen Stossseufzer hat wohl jeder und jede schon heimlich getan, wenn die Kilos sich wieder mal zu üppig bemerkbar machten… Und doch wissen wir ganz genau: da kommt nichts! Und abnehmen müssen wir ganz alleine. Niemand wird das für uns tun.
Man kann uns zwar helfen, wenn wir uns helfen lassen. eBalance ist eine gute Hilfe. Stets freundlich, aufmunternd, korrekt, mit feinen Tipps und Empfehlungen, sofern wir uns daran halten. Aber das müssen wir immer noch selber tun.
Nun ist eine weitere motivierende „Diät“ gekommen. Auch sie übers Internet. Und ihr Reiz besteht in der Anschaulichkeit. Sie „zeigt“ uns augenfällig und in höchstem Masse ansprechend, was wir essen sollen und essen können. Pläne für 90 Tage, ausgewogene, leichte Kost, für jeden Tag in farbenfrohen Bildern, appetitlich und doch nicht so, dass wir – wie bei so vielen Kochbüchern – sofort denken müssten, dass wir dieses Menü sowieso nie so schön hinkriegen…
MyPhotoDiet heisst das Ding und es ist mehr als einen Blick wert. Die Mahlzeiten bringen zwischen 1300 und 1800 Kalorien pro Tag auf den Tisch, sie sind einfach beschrieben, mit ganz simplen Angaben über Kalorien und über Fett. – Schön wäre es natürlich, wenn man rein vom Betrachten der Bilder schon satt würde. Aber das funktioniert leider noch nicht. Umgekehrt eher noch immer: dass ich schon zunehme, wenn ich nur das Kochbuch lese. Muss wohl mit meiner Phantasie zu tun haben.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:46 |
In der heutigen Ausgabe von FACTS steht ein Artikel unter der Rubrik „Psychologie“ mit dem Titel Die Macht des Körpers über den Kopf.
Darin wird dargelegt, dass sich die Wissenschaft zu lange darauf beschränkt hat, die Existenz des Menschen und dessen Verhalten aus dem Geist, der Psyche zu begründen und die Körperlichkeit auf die eine oder andere Weise auszuklammern. Illustriert mit dem Descarte’schen Axiom Cogito ergo sum (Ich denke, also bin ich).
Jetzt beginnt man zu realisieren, dass auch die Körperlichkeit das Handeln und Trachten eines Menschen wesentlich beeinflusst und steuert. Tests haben bewiesen, dass eine entsprechende Körperhaltung auf die geistige Haltung „abfärbt“ und dass der Wille allein gar nicht das letzte Wort hat…
Haben wir das nicht immer irgendwie geahnt? Der populistische Vorwurf, wir Dicken seien willensschwach, findet einen neuen Inhalt: wir haben einen starken Körper, der sich erfolgreich Gehör zu verschaffen versteht. Wir sind – um eine Metapaher zu variieren, mit der man Männer in der Regel etwas weiter unten zu disqualifizieren versucht – „bauchgesgteuert“.
Der Bauch, der sich in unserem Körper breit und schwer macht, redet mit. Je breiter und schwerer, desto unüberhörbarer. Und umso mehr Gegensteuer und Überzeugungskraft braucht es, damit er sich nicht immer wieder durchsetzt. So gesehen sind wir nicht willensschwach, sondern willensstark, gestählt im täglichen Fight, von dem die schlanken Kleiderständer keine Ahnung haben können.
Diese Betrachtungsweise gefällt mir. Und auch das Wissen, dass ich vermehrt darauf achten muss, was mein Körper mir für Botschaften senden will, damit ich richtig damit umzugehen lerne und auch in der Lage bin, ihn auszutricksen. Immer soll er sich nicht durchsetzen. Aber ab und zu darf ich ihm auch ein Erfolgserlebnis gönnen. Schliesslich geht es bei ihm – à la longue – um Sein oder Nichtsein.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:41 |
Schlägt das Pendel zurück? Wer auf sein Gewicht achten will, hats nicht leicht. Jetzt haben wir uns eben erst daran gewöhnt, dass die Fachwelt erkannt hat, wie sehr man es sich seinerzeit doch leicht gemacht hat mit der Lehre „Fett ist schlecht – Kohlenhydrate sind gut“.
Ein moderater Kohlenhydrate-Konsum (es muss nicht hardcore low-carb sein) hat sich als vorteilhaft erwiesen, im Sinne der allgemeinen Ausgewogenheit der Ernährung, und seit man das Insulin als den „Regulator“ der Fettspeicherung identifiziert hat, klang das auch glaubwürdig.
Jetzt präsentieren Forscher aus Australien eine Feldstudie (die allerdings nur 12 Woche dauerte), aus der hervorgehen soll, dass eine „Kohlenhydrat-reiche“ Ernährung, bei gleichzeitigem tiefem „Glykämischem Index“, doch besser sei zum Abnehmen… Die Diät-Schaukel schwingt zurück titelte der Sydney Morning Herald am 24. Juli, nun seien eben wieder mehr Kohlenhydrate angesagt.
Was soll man da noch glauben? Wer hat Recht? Gibt es eine wahre Lehre oder ist alles immer nur wieder Mittel zum einzigen Zweck, ein neues Buch oder ein neues Ernährungskonzept zu verkaufen?
Es gibt eine einfache Empfehlung: man darf sich nicht verunsichern lassen, man kann die verschiedenen „Theorien“ und Konzepte ausprobieren, sofern sie nicht zu absurd einseitigem, schädigendem Verhalten auffordern. Jeder reagiert andes, kann sein, dass es hilft. Nach einem zwölfwöchigen Test schon verbindliche Schlüsse über eine angesagte Trendwende ziehen zu wollen, halte ich für reichlich fragwürdig. Die „Schaukel“ bleibt nicht in der Schwebe, das liegt in der Natur ihres Wesens. Mal ist die eine, mal die andere Seite oben. Wir dürfen uns nur nicht verwirren lassen und müssen offen bleiben für wirklich neues Wissen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:47 |
Ihm habe ich – ganz direkt – zu verdanken, dass ich hier diese Zeilen schreiben darf. Auch wenn er das gar nicht gewollt hat. Und sich bis vor Kurzem dessen auch nicht bewusst war.
Ueli Heiniger hat heute seinen letzten ZischtigsClub moderiert. Er war mir viele Jahre lang ein medialer Weggefährte, ein Kollege in manchen Situationen des früheren Medien-Alltags. Aber als er mich 1997 in einen „Club“ einlud, um über das Thema „Übergewicht“ zu diskutieren, da fing alles an mit der SAPS.
Da war der aus den Medien schon bekannte Dr. Fritz Horber, seines Zeichens Stoffwechselspezialist, der die Gabe hatte, die komplexe Problematik der Adipositas auf drastische und verständliche Weise zu schildern, betroffen zu machen und Sympathie für die Adipositas-Kranken zu wecken. Er war es, der mich nach der Sendung fragte, ob ich interessiert und bereit wäre, in den Stiftungsrat einzutreten bei einer Stiftung, die sich gerade in Gründung befinde und wo man einen Medienmenschen wie mich, der zudem noch selber übergewichtig war, brauchen könnte.
So wurde ich Mitglied des siebenköpfigen SAPS-Stiftungsrates und wenn man mir damals prophezeit hätte, dass ich vier Jahre später zu dessen Präsidenten avancieren würde, so hätte ich laut gelacht ob solchem Unsinn… – Aber das hat Ueli Heiniger weder wissen noch ahnen können. Und doch: ohne diese Sendung und deren Moderator hätte ich Dr. Horber und die SAPS nie kennen gelernt.
Und jetzt tritt er also selber in den Ruhestand, der weissmähnige Dompteur der kleinen Runde, der in hitzigsten Situationen die Ruhe selbst bleibt und mit einem entwaffnenden Spruch eine emotional verfahrene Konfrontation zum konstruktiven oder doch respektvollen Dialog werden lässt. Seine Crew hat für ihn einen amüsanten Querschnitt aus zahlreichen Sendungen während der 16 Jahre seines Wirkens zusammengebaut. Diese Produktion wurde heute Abend vorgeführt, anlässlich einer Abschiedsparty unter dem Motto Am Ueli si Letscht. Knapp hundert ProtagonistInnen hatten sich eingefunden, Freunde, Vertraute, KollegInnen, Talk-Gäste aus Politik, Kultur, Gesellschaft, und es war ein bewegtes und bewegendes Wiedersehen mit Menschen, denen man früher gelegentlich auf den Fluren im Leutschenbach begegnet ist, die auch schon aus dem aktiven Dienst ausgeschieden sind und die alle ihr eigenes, besonderes Leben leben, das von der Öffentlichkeit, in der sie standen, mitgeprägt wurde.
Kurz, ein vergnüglicher und anregender Abend mit unzähligen Wiederbegegnungen, durchzogen von der leisen Wehmut eines Abschieds und erfüllt mit der vorsichtigen Hoffnung von Aufbruch zu neuen Ufern und Aktivitäten. Wir bleiben in Kontakt. Machs gut. Melde dich mal. – Es soll nicht bei den Worten bleiben.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:45 |
Vor etwas mehr als einem Jahr sprach ein Erfinder bei mir vor. Er hatte sich eine Konstruktion ausgedacht, die dazu dienen sollte, TV-Gucken mit Fitness zu kombinieren. Er stellte sich vor, dass sein Gerät vor allem für Kinder und Jugendliche geeignet wäre.
Es bestand aus einem soliden Gestell, auf dem zwei Velo-Pedale montiert waren. Über eine Kette trieben diese Pedale einen Dynamo, der Strom erzeugte. Dieser Strom war stark genug, um ein Relais zu schalten, das seinerseits einen Stromkreis frei gab, an den das TV-Gerät angeschlossen wurde. Solange man in die Pedale trat, so lange wurde der Fernseher mit Energie versorgt. Hörte man zu treten auf, erlosch das Bild.
Es handelte sich um einen Prototypen und die Kraft, die zum Treten der Pedale aufgewendet werden musste, war nicht besonders gross, von Fitness konnte eigentlich nicht die Rede sein. Aber der Erfindergeist des Mannes hatte etwas Berückendes. Er suchte nach Geldgebern und nach Partnern, um sein Produkt bis zur Marktreife weiter entwickeln zu können. Ich konnte ihm keine Hoffnung machen, die Apparatur schien mir noch nicht ausgereift und zu wenig funktional.
Wir machten einige Fotos und schickten sie an einzelne Redaktionen, aber die Sache verlief sich im Sand. – Heute fühlte ich mich jählings daran erinnert, und auch an den Film von Kurt Gloor mit Bruno Ganz in einer seiner ersten Schweizer Spielfilmrollen: „Der Erfinder – oder Späck und Bohne“, nach einem Stück von Hansjörg Schneider. Ganz spielt darin einen jungen Mann, der auf die Idee kommt, man könnte eine Art Kette aus Holzbrettern machen, die um die Räder der Bauernwagen liefen, so dass sie auch auf aufgeweichtem Erdreich nicht einsinken würden. Er opferte sein ganzes Hab und Gut für die Entwicklung seiner Idee und als sie endlich wirklich funktionierte, da wollte er sie voller Stolz in der Stadt beim Patentamt anmelden. Auf dem Weg dorthin kam er an einem Kino vorbei und ging hinein – und sah in der Wochenschau einen aktuellen Bericht über die Kämpfe des ersten Weltkriegs und über die neuen Kriegsmaschinen – die Raupenpanzer… die „seine“ Erfindung bereits umgesetzt hatten.
Daran also musste ich denken, als ich heute im Internet zufällig auf etwas stiess, was sich The EnterTRAINER nennt: eine kleine elegante Box, die man an seinem Fitnessgerät oder Hometrainer befestigt und die über einen Sensor die gemessene Pulsfrequenz des „Sportlers“ registriert. Solange diese in der „richtigen“ Bandbreite liegt, läuft das TV-Gerät. Lässt der Puls nach, wird zuerste der Ton leiser, dann schaltet das Gerät ganz aus: die Box funktioniert wie eine Fernsteuerung. Sie lässt sich indivduell einstellen, auf die jeweiligen persönlichen Werte für die Fettverbrennung, etwa. – Eine geniale Weiterentwicklung und Umsetzung der „Idee“ meines Tüftlers. Schade für ihn, dass es sie schon gibt.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:02 |
Selbstmotivation per Internet – darauf bin ich heute gestossen. Im SAPS-Diskussionsforum hat sich ein Teilnehmer zum Thema Motivation gemeldet, der freundlicherweise auch seine persönliche Website verlinkt hat. Und die ist aufschlussreich.
TheFatMan’s Adipositas Page nennt sie sich und ist – anders als der Titel vermuten lassen möchte – deutscher Herkunft. Claus Kühr aus Thüringen betreibt die Website, mit der er, wie er schreibt, sich selber in seinem täglichen Kampf ums Abnehmen und gegen sein Übergewicht motivieren möchte.
Es ist ein beachtliches Forum an Informationen, Beiträgen, persönlichen Gedanken, Anregungen, Überlegungen, an Hinweisen aus Forschung und Praxis, die da zusammengetragen wurden. Wer an diesem ausnahmsweise etwas kühleren Sommerabend (jedenfalls hier auf dem Land) zum Thema surfen möchte, dem sei diese Website empfohlen.
Allerdings auf eigenes Risiko, denn der Verfasser muss sich seine Seite finanzieren durch Inserate, die ihm Google offenbar schaltet und auf die er keinen Einfluss hat, so dass sich ausgerechnet dubiose Abnehm-Wundermittelchen am Rand der Website tummeln, vor denen sonst vernünftigerweise gewarnt wird. Der Verfasser ist sich der Problematik bewusst und distanziert sich von den Werbe-Inhalten. So ist das Leben.
Es hat übrigens auch eine Witz-Seite, in der sich die Scherze selbstironisch mit „dicken“ Themen befassen… – Hier wäre es nicht schlecht, wenn noch der eine oder andere Input aus der Leserschaft käme, denn der Humor ist noch etwas dünn gesät. – Wie auch immer, Claus Kühr lädt seine Leserschaft zu Feedbacks ein, und wenn ich ihm die eine oder andere Reaktion vermitteln konnte, soll es mich gefreut haben.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:00 |
Endlich Ferien und heraus aus der Hitzefalle Stadt! – Da wir nicht in den Süden fuhren, gab es keinen Stau, und in der ländlichen Abgeschiedenheit weht ein leichter Wind, der die Wärme fast vergessen macht.
Faulenzen pur ist angesagt. Zwar gäbe es ums Haus herum immer etwas zu werken, der zerbrochene Zaun schreit nach Reparatur, der Brunnenablauf ist verstopft und Blätter und Algen sollten herausgeholt werden, der Grill – das war heute die Einstandprüfung – musste repariert werden, um seinen Dienst fürs Abendessen zu versehen, was er übrigens ganz hervorragend getan hat, dafür dass er wohl schon an die dreissig Jahre im Garten steht, gefügt aus alten Backsteinen, mit Schamottplatten ausgelegt und nach jedem Winter etwas schiefer in der Gegend hängend… Seine Tage sind gezählt, habe ich heute beschlossen, jetzt muss etwas Neues her, aber ob das dann auch wieder dreissig Jahre hält? Ich werde es wohl nicht mehr erleben.
Ich freue mich auf einige Tage der Musse und der stressfreien Ruhe, solange das Wetter hält und mich die Mücken in der Nacht nicht bei lebendigem Leibe aussaugen. Die einzige Gefahr besteht darin, dass das Nichtstun zu erhöhter Kompensation durch Essen verführt. Irgendwie habe ich sowieso den Verdacht, dass hier in der Region entweder unbekannte Erdströme vorhanden sind oder dass die Luft anders zusammengesetzt ist, jedenfalls habe ich ständig Hunger und könnte mich den ganzen Tag am Kühlschrank zu schaffen machen. Ein hartes Training in Schen Widerstand steht mir bevor
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