30/4  Ein Abschied

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:46

Sie haben zu ihrem letzten Auftritt eingeladen: die einzig wahre „Heart-Chor-Band“, inzwischen ganz diskret auch ein wenig in die Jahre gekommen, aber nur so, dass mans kaum bemerkt… Die vier sympathisch schrillen Ladies mit den durchtrainierten Stimmen und ihrer umwerfend individuellen Show…

Ich habe sie all die Jahre „begleitet“, von den Anfängen bis zur Verleihung des „Salzburger Stiers“, von Erfolg zu Erfolg und mit Freude darüber, dass das Publikum so etwas schätzt. Die verschmitzte Persiflage des Allzuweiblichen, locker dosiert und aufbereitet, ist ohne Ausnahme immer angekommen und ich bin gespannt, was an diesem allerletzten – heisst es – auf uns wartet.

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. – Viele der darbietenden Künstler sind schon rückfällig geworden, von Emil bis Polo Hofer, ohne den Herrn Pfeuti mitzuzählen. Sogar Peter, Sue und Marc wurden wieder auf den bildschirm gehievt… Man möchte es den Acapickels gönnen, wenn sie nach den Jahren intensvster gemeinsamer Bühnenpräsenz individuell neue Wege beschreiten könnten… aber auch uns wäre zu gönnen, dass sie sich ab und zu an ihre Vergangenheit erinnern. – Kann man daas Weggli haben, ohne den Fünfer auszugeben? In anderthalb Stunden fängt die letzte Vorstellung an.




29/4  Esst mehr Broccoli!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:21

Es handle sich um ein Supergemüse, sagen uns die Ernährungsleute. Der Name des Gewächses ist auch verbunden mit dem Produzenten der James-Bond-Filme: Albert R. Broccoli soll so heissen, weil einer seiner Ahnen einst Gemüsehändler in Italien war. Das hat allerdings nichts mit dem gesundheitlichen Aspekt der Grünkost zu tun.

Ein Teller Broccoli enthält mehr Vitamin C als eine Orange und mehr Kalzium als eine Tasse Milch, und darüber hinaus noch eine ganze Reihe von Stoffen, die in hohem Masse gesundheitsförderlich sind, bei gerade mal 33 Kilokalorien pro 100 Gramm:

Kreuzblütler (wie Broccoli und Blumenkohl) reduzieren das Risiko, an verschiedenen Krebsarten zu erkranken, so etwa Lungen-, Darm-, Brust- und Blasenkrebs
– Männer, die mehr als einmal pro Woche Broccoli (oder Blumenkohl) essen, reduzieren ihr Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, um die Hälfte
– Broccoli hat die Fähigkeit, den Helicobacter-Bazillus zu beseitigen, der u.a. für Mgengeschwüre zuständig ist
– Broccoli ist auch gut gegen Herz-Kreislaufkrankheiten
– Leute, die mehr als zweimal pro Woche Broccoli essen, haben ein um 23 Prozent geringres Infarkt-Risiko
– Frauen, die viel Broccoli essen, haben ein um 40 Prozent geringeres Risiko, an Eierstock-Krebs zu erkranken

Um sich gegen Krebs zu schützen, wird empfohlen, 3-5 mal pro Woche Kreuzblütler-Gemüse zu essen. Die Zubereitung erfolgt am besten im Steamer, in sanfter Garung, oder in der Mikrowelle. Man kann Broccoli aber auch roh essen, in Suppen, gebacken oder als Auflauf… Und wenn man eine Abneigung dagegen hat? Einige Tipps versüssen den Genuss: etwas (wenig!) Butter oder Olivenöl darauf… mit Chili-Flocken festreuen… eine leichte Senf-Sauce dazu, oder ein paar Tropfen Zitronensaft und Sesamkeerne, leicht angeröstet… – Wer kennt weitere gute Rezepte?




28/4  Aber bitte mit Sahne

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:30

Das Weisse im Kaffee ist von Legenden umrankt. Hartnäckig hält sich das Gerücht, im Kaffeerahm befinde sich Schweinefett, aber das Gerücht ist FALSCH, wie Emmi auf seiner Website mitteilt.

Indes sind die Unterschiede in der Weiss-Beigabe zum Schwarzen Getränk beträchtlich, auch von Land zu Land. Da gibt es Wirte, die bieten dickflüssigen Rahm in Schokolade-Schälchen… andere stellen das silberne Krüglein hin. Häufig sind die von Kaffeerahmdeckeln verschlossenen Plastic-Wännchen und im Büro fliesst das stabilisierte Nass direkt aus der Kunststoff-Flasche in die Tasse, wenn es geht „Light“. – Andere Länder, andere Sitten: im Ausland kriegt man Pülverchen gereicht, die eingestreut werden können, Weissmacher, von denen man nicht weiss, was drin ist.

Wer sich einen Instant-Cappuccino aus der Dose oder aus dem Beutelchen gönnt, macht sich auch kaum Gedanken darüber, was nahrungsmittelmässig unter der aufschäumenden Haube steckt, und ähnlich wird es mit den verschiedenen modischen Geschmacks-Zusätzen sein, die man in den angesagten Coffee-Shops serviert bekommt.

Eine interessante Aufstellung findet sich im aktuellen Ernährungs- und Gesundheits-Newsletter: Hier werden verschiedene Nestlé-Produkte untersucht (die freilich hierzulande nicht im Handel erhältlich sind, soviel ich weiss), Pulver, das in den Kaffee gerührt wird und das ganz wenig bzw. „kein“ Fett enthält… aber die Beschreibung zeigt, wie man sich bei diesen Angaben täuschen kann, wie ein „abgerundeter“ Wert (beträgt die Menge Fett pro Portion weniger als 0,5 Gramm, so darf auf Null abgerudnet werden) in die Irre führt, denn vier Löffelchen à „Null“ sind dann schon fast zwei Gramm, und bei drei Kaffee am Tag hat man einen grossen Teil der Fettration schon eingelöst.

„Versteckte“ Fette, so lernen wir, hat es auch in den unscheinbarsten Beigaben zum täglichen Genuss, nicht nur in der prallen Wurst, dem glänzenden Aufschnitt und dem zartschmelzenden Mett- oder Leberbrotaufstrich. – Wenn dem so ist, dann doch lieber grad ehrlich und offen, solid geschlagen, ein Wonneproppen von Hochgenuss!




27/4  Plakativ

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:55

Wenn man es an den Plakatwänden zu bunt treibt, gehen die Emotionen hoch. Von Schock-Werbung ist die Rede und davon, dass solche Kampagnen und Aktionen zu Abstumpfung führen und letztlich den Zweck, für den sie gedacht sind, gar nicht erreichen.

Immer wieder werden von den Berufsverbänden der Werbenden jene Kampagnen und Plakate ausgezeichnet, die eine Botschaft auf listig-witzige, oft doppeldeutig-schmunzelbare Weise herüberbringen… dabei gibt es Studien, die belegen, dass „verspielte“ Werbung mit einer ironischen Note beim Publikum eigentlich gar nicht ankommt.

Was ist denn von einer Kampagne zu halten, die mit dem Slogan arbeitet: Obesity Is Suicide (Adipositas ist Selbstmord)? Zu sehen ist auf den Bildern ein Mann, der sich mit einem Strick aus Bratwürsten erhängt, ein anderer trägt einen Sprenggürtel aus Fett-Paketen und eine Frau liegt tot am Boden, neben sich eine angebrochene Packung Smarties…

Krass und unverblümt, sicher. Aber auch wirksam? Ist es das, was es braucht, um Betroffenen die Augen zu öffnen und noch nicht Betroffene davon abzuhalten, es zu werden? Wie wirken solche Bilder auf uns? Reichen sie aus, um uns den ultimativen Kick zu geben. Oder was braucht es sonst?




25/4  Hunkeler im Bad

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:53

Es war eine eindrückliche Begegnung, heute, anlässlich der Rheinfelder Tage: über 120 Ärztinnen und Ärzte bzw. medizinisches Personal im Saal, lauschten den Referaten und nahmen die Informationen mit in die anschliessenden Worshops, wie sie im Blick auf die Praxis vertieft werden konnten.

Das Thema Adipositas interessiert und lädt zur Konfrontation ein. Und wenn es uns als Referenten gelungen ist, etwas beizutragen zum Abbau von Vorurteilen und verallgemeindernden Meinungen, dann haben wir viel erreicht. Die zahlreichen positiven Feedbacks scheinen dies zu bestätigen.

Am Rande war auch zu vernehmen, dass der jüngste Hunkeler-Roman von Hansjörg Schneider just in dem Hotel spielt, in dem ich gestern genächtigt hatte. So klein ist die Welt in der Schweiz.




24/4  Paradiesisch

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:27

Das Hotel Eden ist wie der Garten, von dem es seinen Namen bezieht: idyllisch gelegen, nahe beim Bahnhof und doch eingebettet in ein Stück Natur, mit seinem kleinen Thermalbad und den Zimmern, die keine Nummern haben, sonder Namen tragen, Frauennamen, Namen berühmter Zeitgenossen, sogar mein früherer Radio-Kollege Rudolf Kelterborn ist hier als Zimmer verewigt.

In Rheinfelden findet ein Adipositas-Kongress statt, über hundert Ärzte haben sich eingeschrieben, und es geht um das heikle Thema der Beziehung zwischen dem Arzt und seinen adipösen PatientInnen. Heute Abend gab es ein Gespräch zwischen dem behandelnden Arzt und einer Patientin, das in vielen Facetten die Stolpersteine und auch die glückliche Annäherung an eine gemeinsame Lösung für das Problem aufzeigte.

Kein Dutzend-Fall, gewiss, aber doch ein Glücks-Fall, dass gerade die beiden sich „gefunden“ hatten: der zuhörende, geduldige, anteilnehmende, verständnisvolle Mediziner und die selbstbewusste, selbstkritische und eigenverantwortliche Patientin, die es doch ihr halbes Leben lang nicht geschafft hatte, ihr Gewichtsproblem in den Griff zu bekommen, weil sie stets den falschen Ansatz gewählt hatte und keiner der Fachleute, die sie vorher konsultiert hatte, in der Lage war, ihr wirklich zu helfen, sich selber zu helfen.

Morgen an der Fachtagung bin ich eingeladen, in einem Impulsreferat für anschliessende Workshops aufgrund eigener Erfahrungen und aus der Sicht, wie wir sie in der SAPS im Gespräch mit Betroffenen vermittelt erhalten, unsere wichtigen Anliegen zu formulieren. Ich bin gespannt auf die Resonanz.




23/4  Rechter Haken

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:20

Kaum ist man mal einen Tag weg… – Ich hatte die letzte Nacht in einem Hotel in Lausanne verbracht, ohne elektronische Nabelschnur zur Welt, eine Nacht zwischen zwei Sitzungstagen ausser Haus, und schon rottet sich die gewerbefreundliche Hälfte der Welt zu einem Umsturz gegen unser Gesundheitswesen.

20 Organisationen sollen sich zusammen getan haben, um die vom Bundesamt für Gesundheit eingeleiteten Präventionsmassnehmen gegen übermässigen Tabak- und Alkoholkonsum zu bekämpfen – und prophylaktisch auch noch geplante Massnahmen zur Adipositas-Prävention in die Pfanne zu hauen.

In der mittlerweile in diesen Kreisen nicht mehr unüblichen Holzhhackermanier wird der verantwortliche Amtsdirektor als „Gesundheits-Taliban“ bezeichnet (ich gebe zu, ich habe diesen Ausdruck für unbelehrbaren Fundamentalismus auch schon verwendet) und seine Pläne sind somit zum Abschluss freigegeben.

Das Nationale Programm Ernährung und Bewegung NPEB wird vom Bundesrat in den kommenden Wochen erst noch verabschiedet und es ist nicht auszuschliessen, dass dieser sich durch das rechtspopulistische Säbelrasseln einschüchtern lassen könnte. Es war schon bei der ersten Diskussion über das in Abeit befindliche Präventionsgesetz klar, dass von Rechts ein steifer Abwehr-Wind kommen würde, verbunden mit den altliberalen Schlameienklängen von der hochgelobten Selbst- bzw. Eigenverantwortung des Individuums… regelmässige LeserInnen dieser Zeilen, wissen, wie ich hierüber denke.

Ok, der Disput ist lanciert, es wird wohl auf keiner der beiden Seiten so heiss gegessen wie gekocht wurde, dem Bundesrat ist gutes Augenmass und soziales Verantwortungsgefühl zu wünschen, wir jedenfalls bleiben dran.




21/4  Dickmacher EM’2008?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:24

Man müsste meinen, das Jahrhundert-Event, auf das die offizielle Schweiz zwangsverordnet freudig hinfiebert, würde uns zu sportlichen Aktivitäten animieren, die letztlich in hohem Masse gesundheitsfördernd sind. Da hat man sich aber getäuscht.

Immer mehr zeigt sich in den Werbespots und Inseraten das wahre Gesicht derer, die als Sponsoren dazu beigetragen haben, dass der Reibach sprudelt und der Rubel rollt. Tickets sind knapp, aber plötzlich spriessen tausend Möglichkeiten aus dem Boden, dass man eines der raren Papierstücke „gewinnen“ kann, indem man schön fleissig etwas kauft, was man eigentlich gar nicht braucht, vor allem nicht im Übermass, bloss damit man möglichst viele solcher Zufalls-Chancen ergattern kann. MacDonald’s wirft seine Menüs unters Volk (jetzt sogar mit Gemüse!), Bier und Cola fliessen in Strömen, Chipstüten wollen aufgerissen sein (in Österreich), Nutella glasweise aufs Brot geschmiert, Kinder-Schokolade abgesetzt… alles Konsumartikel, vor denen man die Menschheit eigentlich bewahren müsste, wenn man zuviel davon nimmt.

Wie wäre es gewesen, wenn man beim Bücherkauf ein Ticket gewinnen könnte? Oder beim Konzertbesuch? Oder mit dem Museums-Eintritt? – Müssige Frage: das sind alles Institutionen oder Märkte, die nicht auf Rosen gebettet sind und die sich keine Extravaganzen als Sponsoren leisten können… Aber überhaupt: was soll diese Schreiberei? Benedikt – „Mister Euro“- Weibel hat uns ja heute den Tarif durchgegeben: In einigen Tagen, sagt er, wird alles, was jetzt geschrieben wird, Makulatur sein… Mit andern Worten: Schreibt doch, was ihr wollt, morgen ist eure Zeitung die Zeitung von gestern und kein Hahn kräht mehr danach! – Danke für die Botschaft. Se lässt sich auf alle Lebensbereiche anwenden. Wer das Sagen und das Geld hat, der braucht sich um Inhalte nicht mehr zu kümmern.




20/4  Nachlese

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:07

Grosses Abschiednehmen am Morgen, nach dem gebrochenen Fasten, und letzte Ermahnungen seitens des Ärztepaares, den Vorsätzen treu zu bleiben und die Gesundheit im Auge zu behalten. Die Messung des Gewichts zum Abschluss hat für viele eine positive Überraschung gebracht: was sie am Körper während der Woche als Erleichterung und Entspannung im Hosen- oder Rockbund verspürt haben, das schlägt sich nun in Kilo und Gramm auf der Skala der Waage nieder.

Mein Schock war gross: die Differenz zwischen Eintritts- und Austritts-Gewicht betrug nahezu sieben Kilo! Auch wenn es keinen offiziellen Wettbewerb unter den Teilnehmenden gab, so hatte ich doch alle Mühe, zuviel Lob abzuwehren, denn jede Reduktion muss ja in Relation gesetzt werden zum Ausgangsgewicht und zudem, das musste ich immer wieder betonen, ist es grundsätzlich gar nicht gut und erstrebenswert, in zu kurzer Zeit zu viel abzunehmen! Das hatte ich am eigenen Leib oft genug erfahren. – Zuhause dann die tröstliche Gewissheit: meine eigene Waage zeigt nur knapp 5 kilo Differenz. Trotzdem.

Die Woche hat mir gute menschliche Kontakte eingebracht und eine ganz wichtige Erkenntnis bestätigt, die man nur allzu gern verdrängt: Gewichtskontrolle ist eine knallharte Sache und wer auf Dauer Erfolg haben will, der kommt nicht darum herum, sich nachhaltig und gezielt einzuschränken, wenn nicht nur abgenommen sondern das neue Gewicht auch gehalten werden soll. Auch wenn uns das schmerzt und nicht in den Kram passen will, so gilt es eben doch ganz gezielt auf gewisse Vorlieben und Gewohnheiten zu verzichten, an die man sich gewöhnt haben mag. Das habe ich spätestens in dem Moment realisiert, als ich vor der Entscheidung stand, ob ich mir nun eine Mittagsmahlzeit bereiten solle oder nicht… Während der Kur hatten wir konsequent nur am Morgen und am Abend gegessen und die Empfehlung lautete, wenn immer möglich weiterhin nur zweimal täglich zu essen. Das fällt im organisierten Gruppenverband untger Leidensgenossen relativ leicht, wird aber zu einer bösen Herausforderung, wenn man auf sich selber gestellt ist.

Heute habe ich mich noch daran gehalten und am Abend eine Portion Spargeln (mit magerer Vinaigrette) doppelt genossen… Jetzt kommt es darauf an, wie lang ich die Konsequenz halten kann. Daumen drücken!




19/4  Letzter Tag

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:26

Die Woche ist um. Morgen in der Frühe geht es zur medizinischen Austrittskontrolle. Damit verbunden ist der Schritt auf die Waage. Was sie anzeigen wird, ist noch ungewiss, ich habe im Lauf der Woche bewusst auf Zwischenmessungen verzichtet.

Die Gruppe hat sich am Abend zu einer letzten Ausspracherunde getroffen und alle sind begeistert vom Team-Erlebnis, auch wenn vielleicht nicht alle die Chance gleich einschätzen, wie weit sie, wenn ihr Alltag sie wieder eingeholt hat und die Gruppenkontrolle unter ärztlichem Monitoring entfällt, ihr Gewichtsziel weiter verfolgen können. Die Art und Weise, wie wir uns über kulinarische Genüsse austauschen, lässt vermuten, dass da etliche Fussangeln den Weg der guten Vorsätze pflastern. Einer hat heute Mittag schon Lust über Vernunft gestellt und sich in der gemütlichen Fischbeiz, in der wir auf unserer Wanderung einen Zwischenhalt einlegten, eine kleine Fischsuppe gegönnt.

Nach der Arztvisite am Sonntagmorgen gibt es dann das sogenannte Fastenbrechen: nach dem letzten Fruchtsaft-Frühstück der üblichen Art ist der Gang zum Büffet des Hotels erlaubt und jeder darf sich „etwas Kleines“ seiner Wahl genehmigen, darf es mit Hochgenuss und der gebotenen Sinnlichkeit verspeisen, und sich dann auf den Heimweg machen, immer in der Absicht, möglichst viel vom Erlernten noch möglichst lange anzuwenden, damit der Erfolg anhält und die Kilos weiter schwinden mögen.

Wir haben eine Adressliste ausgetauscht und werden uns auf dem Laufenden halten. Man sagt sich zu – wie meist am Ende solcher Wochen – sich sicher wiederzusehen. Und es bleibt die Gewissheit, dass wir mit dem Resultat unseres Bemühens Teil einer medizinischen Langzeit-Beobachtung sind, welche über die Chancen und Möglichkeiten dieser Therapie Auskunft geben soll. Irgendeinmal wird sie in einer wissenschaftlichen Publikation veröffentlicht werden.