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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Da ist die Geschichte von diesem Experiment, über das ich in einem Buch gelesen habe. Forscher hätten zwei Gruppen von Meerschweinchen gebildet, denen sie das identische Futter verabreichten, dem zudem noch eine Substanz beigefügt war, von der man wusste, dass sie dick macht.
Nach einiger Zeit wurden die beiden Meerschweinchen-Gruppen gewogen: die eine Gruppe war deutlich schwerer als die andere, obwohl sie beide genau die gleiche Menge der gleichen Nahrung bekommen hatten. Wo war der Unterschied? Was war geschehen? – Nun, die eine Gruppe war einfach in ihrem Käfig eingesperrt und hatte dort die Möglichkeit, sich nach Lust und Laune zu bewegen, verliess ihn aber nicht. – Die andere Gruppe lebte unter gleichen Bedingungen in einem gleichen Käfig, aber der Unterschied bestand darin, dass diese Meerschweinchen von assistierenden Studenten mehrmals pro Tag aus dem Käfig herausgenommen und gestreichelt, geknuddelt und liebkost wurden…
Welche Gruppe war wohl schwerer und welche war leichter? – Richtig: die gestreichelten Knuddel-Schweinchen hatten nicht zugenommen, während die ungeliebten Käfigbewohner tüchtig Fett angesetzt hatten. – Ob sich das Experiment von den Meerschweinchen auch auf Menschen übertragen lässt, das ist – wie so oft bei Tierversuchen – noch nicht erforscht. Vielleicht werden ja Freiwillige gesucht.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:58 |
Von einem, der auszog, den Studenten etwas über die SAPS zu erzählen… – Am Anfang, als die Adipositas-Stiftung ihre Arbeit aufnahm, war eines der grössten Probleme, mit dem wir konfrontiert waren, der Umstand, dass die meisten Allgemeinmediziner während ihrer Ausbildung nie etwas von Adipositas oder dem metabolischen Syndrom gehört hatten. Entsprechend ausgeprägt waren denn auch ihr Unverständnis und davon abgeleitet ihre Hilflosigkeit den fettsüchtigen Patienten gegenüber.
Nehmen Sie mal ab, dann sehen wir weiter… war eine oft gehörte Empfehlung. So ist es denn in höchstem Masse begrüssenswert, dass heute in die Ärzte-Ausbildung besondere Kurse eingebaut werden, mit Theorie und praktischen Übungen. Ich war dazu aufgeboten, die Adipositas-Stiftung und ihre Dienstleistungen kurz zu präsentieren. Mit wie vielen Teilnehmenden denn etwa gerechnet werde, wollte ich wissen, um genügend Drucksachen und Info-Material mitnehmen zu können. 200 umfasse das Semester etwa, hiess es. So ging ich von der Hälfte aus und füllte mir eine Einkaufstasche mit den einschlägigen Papieren.
Der Hörsaal war geräumig, und überfüllt war er nicht. Ich zählte verstohlen die Häupter: 17 Männlein und Weiblein sassen im steil aufsteigenden Parkett, und oben auf der Empore hatten sich nich etwa vier bis fünf verteilt. Eine gewisse Enttäuschung war dem Organisator des Kurses anzumerken, der in dessen Vorbereitung und Organisation viel Freizeit investiert hatte. Allerdings, so gab eine andere Dozentin zu bedenken, steckten die meisten mitten in den Abschlussprüfungen und hatten jede Minute zur Vorbereitung zu nützen…
Ich denke, die Hauptsache ist, dass wir einen Anfang gemacht haben. Die Aufklärung geht weiter, sie wird noch lange nötig sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:54 |
Übergewicht kam nicht über Nacht, einfach so, aus dem Nirgendwo. Das Phänomen hat nach neuen Forschungsergebnissen einen „präzise“ datierbaren Ausgangspunkt, einen Ursprung, der in der menschlichen Evolutionsgeschichte liegt. Eine Erkenntnis, die nicht schlecht ins Darwin-Gedenkjahr passt, wie der Britische Telegraph berichtet.
Vor zwei Millionen Jahren war es, als der Mensch sich von seinen primaten-ähnlichen Vorgängern zu unterscheiden begann, durch einen differenzierteren, funktionalen Körperbau und vor allem durch ein immer grösser werdendes Gehirn. Das war, als er sich zum „Jäger und Sammler“ entwickelte und seinen sozialen Zusammenhalt bewusst zu organisieren begann. Der moderne Mensch braucht im Ruhezustand fast ein Viertel seiner Energie, um das Hirn zu betreiben, das ist deutlich mehr als bei anderen Primaten, die mit ca. 10 Prozent auskommen, und als die meisten Säugetiere, die fürs „Denken“ zwischen 3 und 5 Prozent ihres Energiehaushaltes benötigen,
Für diese Entwicklung brauchte der Frühmensch substantiellere Nahrung, vor allem Fleisch und Nüsse; für deren Gewinnung benötigte er wiederum mehr Energie und auch mehr Lebensraum. Und überdies entwickelte er die Fähigkeit, Fettreserven anzulegen. Mit diesen evolutionären Eigenschaften ausgestattet, wurden wir quasi in die Gegenwart katapultiert, wo wir uns kaum noch körperlich verausgaben und wo Nahrung im Überfluss verfügbar ist, weit mehr als wir je „verbrauchen“ können.
Die Forschung des Anthropologen William Leonard bestätigt, was wir ja zur Genüge wissen. Es geht nicht nur um die vernünftige Begrenzung der zugeführten Nahrungs-Energie, es geht ebenso um die ausreichende Bewegung und den Energie-Verbrauch. Und das Problem ist das fehlende Gleichgewicht. Vielleicht sollten wir auf jene Nahrungs-Elemente verzichten, die schon unsere Vorfahren nicht konsumiert haben?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:27 |
Eigentlich sollte man über Dicke keine Witze machen. Und doch sehen sie sich immer wieder in der Rolle als Zielscheibe für Witzeleien und Spott. – Was tun? Wie damit umgehen?
Tatsache ist: die besten Judenwitze erzählen die Juden selber…
Also müssten logischerweise die Dicken über das grösste Repertoire an Dickenwitzen verfügen. Sicher, es gibt schon einen ansehnlichen Vorrat in einer Schublade recht weit unten… Aber gibt es auch gute? originelle? allenfalls schweizerische?
Jetzt besteht die Chance, dafür zu sorgen, dass auch unsere Gruppe in guten Witzen gross herauskommt. Die besten werden ausgestellt, im Witzerland.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:38 |
Bei den Ernährungsempfehlungen zur Gewichtsreduktion gewinnt der Verzicht auf Kohlenhydrate zunehmend an Bedeutung: „Low Carb-“ oder „ketogene“ Ernährung zwingt den Körper, zur Energiegewinnung auf die Fettreserven zurückzugreifen und hält den Blutzuckerspiegel tief, vermindert dadurch den Insulin-Ausstoss, was wiederum den Fettabbau begünstigt.
Der Verzicht auf Kohlenhydrate bedeutet in der Regel den Verzicht auf Zucker, Teigwaren, Brot… und das ist für Viele nicht so einfach, denn Brot ist ein Grundnahrungsmittel, an das wir uns über Jahrhunderte gewöhnt haben, in all seinen Facetten und Formen, vom dunkelschrotigen Sauerteigbrot bis zum weissen Toastbrot und zum sammetweichen Butterzopf. So liegt es denn nahe, nach einem Brot-Ersatz Ausschau zu halten, der möglichst wenig Kohlenhydrate enthält.
Hierzu flatterte mir unlängst eine Werbebotschaft in den PC-Briefkasten: das Adamsbrot. Eine besondere Mischung von mehlartigen Zutaten, die sich – mit Wasser verrührt – zu einem Teig kneten lassen, aus dem eine „Brotart“ gebacken werden kann. Das musste ausprobiert werden. Da eine Lieferung in die Schweiz vom Anbieter in Deutschland nicht vorgesehen ist, bestellte ich online bei einem Schweizer Vermittler. Allerdings keine günstige Sache, denn eine Packung für 600 Gramm Adamsbrot kostet CHF 8.50, dazu kommen CHF 6.– Porto, macht summa summarum CHF 14.50 oder 2.40 pro 100 Gramm.
Erste Überraschung bei der Back-Vorbereitung: der Teig, der aus dem Mehl entsteht, lässt sich nicht beissen… er verhält sich im Mund wie ein Kaugummi, man kann darauf herumkauen wie man will, er löst sich im Mund nicht auf! Das kommt wohl vom hohen Anteil an Weizenkleber (37%). – Gut, man lässt den durchgewalkten Teig 45 Minuten ruhen, dann kommt er 50 Minuten in den Backofen, wo er sich herrlich glänzend-braun verfärbt und eine dünne Kruste bekommt. Der Laib sieht wie ein hübsches Brot aus, aber er duftet anders, fast ein wenig nach Braten. Frisch angeschnitten, noch ofenwarm, ist seine Kruste knusprig und fest im Biss, aber schon nach wenigen Stunden wird das Brot weich, „lampig“ und in seiner Konsistenz wie Schaumgummi. Aber es trocknet nicht aus: nach drei Tagen ist es immer noch „frisch“. Es schmeckt nach den Zutaten: Mandelmehl, Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Salz, Hefe…
Zugegeben, es ist gewöhnungsbedürftig. Aber immerhin: es enthält auf 100 Gramm bloss 1,9 Gramm Kohlenhydrate (gegenüber den rund 50 Gramm, die sonst Brot im Schnitt enthält). Bezüglich Kalorien liegt es mit 259 kcal etwa gleichauf mit Baguette, Semmeli, Weissbrot und Nussbrot. Jedenfalls eine interessante Geschmackserfahrung.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:24 |
Das Internet ist gepflastert mit den unglaublichsten Angeboten, wie man rasch und mühelos und dauerhaft abnehmen kann, wissenschaftlich überprüft, von Ärzten empfohlen, ohne sich sportlich zu betätigen und ohne auf die Leibspeisen zu verzichten… Wenn man bei Google den Begriff „Abnehmen“ eingibt, kommen Hinweise auf über 6 Millionen Textstellen zum Thema… aber auf jeder Seite finden sich ca. 15 verschiedene Werbe-Angebote, wie man in einem Monat bis zu 16 Kilo abnehmen kann, ohne jede Anstrengung, im Büro, nebenher, die Kur für 10 Tage à 259 Franken…
Eine Untersuchung in England hat ergeben, dass es vor allem Frauen zwischen 35 und 64 sind, die in diese Reklame-Falle für einfachen Gewichtsverlust tappen; sie geben pro Jahr geschätzte 20 Millionen Britische Pfund aus (das sind 34 Millionen Schweizer Franken). Es sind etwa 200’000 Frauen, die auf diese Weise je ca. 100 Pfund „verlieren“ für angeblich wirksame Produkte, die im besten Fall nutzlos sind, oft gesundheitsgefährdende Nebenwirkungen haben, kurz: in die Kategorie der böswilligen Täuschung und Abzocke gehören.
Um hier Gegensteuer zu geben, hat der britische Konsumentenschutz damit begonnen, nach einem in USA und Kanada erprobten Muster selber im Internet „Wundermittel“ anzupreisen, genau so aufgemacht und dargestellt wie die bekannten Angebote… aber eben nur zum Jux, sogenannte Fakes. Beginnt man zu lesen, ist man angetan von den grossmundigen Versprechungen, man will mehr wissen, möchte eine Gratis-Probe bestellen, klickt den entsprechenden „Button“ an… und: Schwupps! Landet man auf einer informativen Seite, welche aufklärt und vor den Gefahren solcher Angebote im Internet warnt.
Zwei gute Beispiele für solche „Aufklärungs-Fallen“ sind etwa Fat Foe (Fett-Feind), dabei geht es um grosse Pflaster, die man nur auf die Stellen kleben muss, an denen man abnehmen möchte, um seinen Pölsterchen für imer Lebewohl zu sagen… Oder Glucobate, ein angeblich reines Naturprodukt, Extrakt einer besonderen Melonenart, das den Blutzucker senkt und Diabetes direkt bekämpft… – Studiert man diese Werbe-Websites im Wissen, dass es sich um Jux-Produkte handelt, so fragt man sich, wie blöd eigentlich Leute sein müssen, die auf so etwas hereinfallen… aber dann realisiert man, dass Wortwahl und Anpreisung exakt die Beschreibung all jener angeblichen „Wunder-Produkte“ imitieren, die uns tagtäglich auf ganzseitigen Zeitungsinseraten empfohlen werden. Und – Hand aufs Herz – würden solche Inserate überhaupt geschaltet, wenn sich damit nicht ein unanständiger Haufen Kohle machen liesse?
Das Vorgehen der Behörden in England ist originell… aber ob es überhaupt etwas bewirken kann, das ist mehr als fraglich, wenn man von den ungleich langen Spiessen ausgeht, mit denen hier gekämpft werden muss.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:21 |
Als wir in der SAPS vor drei Jahren nach einem „Claim“ suchten, mit dem wir unsere Marke verstärken könnten, einigten wir uns nach verschiedenen Brainstormings auf die simple aber einleuchtende Formel Leichter leben! Mit Ausrufzeichen. Seitdem zieren die beiden Worte unsere Flyer, unsere Website, unsere Post-its, unsere Broschüren… aber da es zwei Worte aus dem Alltags-Sprachschatz sind und jeder sie verwenden kann, gab es keine Möglichkeit, sie für unsere Aktivitäten zu „reservieren“.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich ebenfalls auf diese Begriffe stiess, als es darum ging, einer öffentlichen Tagung zum Thema Adipositas-Prävention ein Motto zu geben Dass die mit der Titelfindung beauftragte Agentur gerade auf „unseren“ Slogan verfiel, das ehrt uns natürlich und wir hatten – auf Anfrage – nichts dagegen einzuwenden, dass die Formel für diesen Zweck weiter verwendet wird.
Wer also am Thema interessiert ist, der möge sich das Datum vom 13. März 2009 reservieren, und wer die Veranstaltung besuchen möchte, der kann sich online anmelden. Eine Garantie für ein leichteres Leben ist es allerdings nicht.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:37 |
Bis vor kurzem galten Bankiers als angesehene, ehrenwerte Berufsleute mit der verantwortungsvollen Aufgabe, unser Geld klug zu vermehren und die Wirtschaft in Schwung zu halten. In der ersten Schockwelle verlor der Beruf den Nimbus des Unfehlbaren, unser Erspartes war in Luftblasen investiert worden oder hatte sich in Form von Boni verflüssigt… in der zweiten Schockwelle entpuppen sich nun gewisse Bankkreise als ausgebuffte Kriminelle, die raffinierte Geheimkonstrukte entwickelt haben, um das amerikanische Steuerwesen zu unterlaufen… die Banker haben es nicht leicht, momentan.
Anders ist es mit den FastFood-Brätern: die hatten es von Anfang an schwer. Ich erinnere mich, wie einst in Bern am Bubenbergplatz das traditionelle Café Rudolf von der WENDY’s-Kette übernommen wurde, was in der behäbigen Bundesstadt während Jahren zu einem Kulturtrauma führte. Niemand, der etwas auf sich hielt, wollte dort drin gesehen werden, obwohl das Angebot qualitativ durchaus honorbel war, jedenfalls gab es dort ein Salatbuffet, lange bevor andere Burger-Buden auf das Grünzeug kamen. Heute ist in dem Lokal Starbucks eingemietet.
Dann fanden die Fastfood-Ketten beim Volk doch eine praktische Akzeptanz, sie vermehrten sich nach allen Seiten, trotzten Schmach und Schande und anderen Vorwürfen und etablierten sich so weit, dass sie heute einen eigentlichen Boom erleben, da die Leute vermehrt aufs Geld achten und sich keine teuren Restaurants mehr leisten können: Krinsegewinnler, gewissermassen.
Da trifft es sich eher nicht so gut, wenn jetzt im Rahmen einer internationalen Konferenz über Schlaganfälle eine Studie präsentiert wird, wonach es einen direkten Zusammenhang gibt zwischen dem Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden und der FastFood-Laden-Dichte am Wohnort des Betroffenen. Leute, die in Gegenden mit vielen FastFood-Restaurants leben, haben 13% häufiger einen Schlaganfall… und mit jedem Laden in der Nachbarschaft erhöht sich das Schlag-Risiko um 1 Prozent.
Für einmal ist also nicht explizit von Übergewicht die Rede… aber es ist ja bekannt, dass auch zwischen dem Körpergewicht und Herzinfarkten oder Hirnschlägen eine Verbindung besteht. Jetzt sind wieder Gegenexpertisen gefragt.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:51 |
Kennen Sie nicht? – Sitzt ein Pärchen im gediegenen Restaurant. Sie stochert mit der Gabel in ihrem Teller herum und er erzählt mit blumigen Worten von einem Tierarzt, der im Stall eine Kuh untersucht, während links und rechts die Fladen zu Boden sausen und ein fürchterlicher Gestank sich verbreitet… Die Frau kämpft gegen ihre Übelkeit, muss sich fast übergeben, sagt schliesslich: Schatz, sorry, ich kann nicht mehr… worauf der Mann seinen leer gegessenen Teller gegen ihren vollen tauscht. Die Frau will protestieren, doch er schneidet ihr das Wort ab und sagt: Beklag dich nicht, DU wolltest doch in einer woche drei Kilo abnehmen. Die Ekel-Diät funktioniert immer noch am besten, und sonst erzähle ich dir von Grossmutters offenen Beinen…
Sie finden das nicht so ganz lustig? Aber gespielt war es doch ganz hübsch, vom Comedy-Duo Two Funny auf Sat-1.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:37 |
Da ist die Geschichte von Bruno, dem Gastronomen mit dem roten Beret. Ein engagierter Wirt und Koch, stets auf der Suche nach einem neuen Kick, einer frischen Herausforderung und einer Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt. Ein Macher mit Sinn für das Machbare, mit Stil und Qualitätsgefühl.
Auf der Suche nach einem geeigneten Lokal für die kommende Jahresveranstaltung unserer Gönner-Organisation sind wir wieder mal in seinem Lokal eingekehrt. Gediegen ausgestattet, geschmackvoll und praktisch eingerichtet, picobello alles… aber was war los? Waren wir tatsächlich die einzigen Kunden in der gepflegten Gaststätte?
Beim Kaffee setzte sich der Patron an unseren Tisch. Jahrelang hatte er ausgeharrt, während rund um sein Lokal die Strassen aufgerissen und die Schienen für die neue Glatttalbahn verlegt wurden. Das würden Boom-Zeiten werden, wenn einmal die Bahn direkt vor dem Lokal ihre Passagiere ausspuckte, wenn die Geschäftsleute aus den nahen Sunrise-Türmen und dem Büro-Komplex sich hier verpflegen würden… Und dann war die Bahn gebaut, die Haltestelle etwas weiter weg… aber vor allem: inzwischen war die Krise gekommen. Keine Spesen-Essen mehr, bei der Zwischenverpflegung wurde gespart… Bruno musste zusehen, wie jeden Morgen die Caterer mit ihren Sandwich-Lieferungen ankamen für die Büros im gleichen Haus… produziert zu Massenfertigungs-Bedingungen, mit denen ein qualitätsbewusster Wirt nicht mitziehen konnte.
Die Investitionen all die Jahre, der Durchhaltewillen und der Glaube an bessere Zeiten – sie hatten nichts genützt. Die Tage des Etablissements sind gezählt. Aber Bruno gibt nicht auf. Er hält nach einem neuen Lokal Ausschau und will es noch einmal wagen, wieder von vorne beginnen, einen Kontrapunkt setzen mit qualitätsbewusster Küche in einer Landschaft, in der sich Take-Aways, Pizzerias und Kebab-Buden vermehren wie Karnickel. Ob er es schafft? Wir drücken ihm die Daumen. Das Essen war exzellent.
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