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Von Heinrich von Grünigen um 22:52 |
Ich weiss nicht, ob ich es gut finden soll, dass nun von der Ärzteschaft aus das Referendum gegen Managed Care ergriffen wird. Begründung: weil der Vorschlag der beiden Räte die freie Arztwahl einschränkt und jene Patienten mehr bezahlen müssen, die sich nicht in ein Ärztemodell einbinden lassen wollen.
Bei mir ist es so: Vor etwa einem Monat befiel mich hinterrücks ein heimtückischer Schmerz, der sich dadurch bemerkbar machte, dass er mir bei jedem Schritt eine Empfindung wie ein Messerstich in die rechte Hinterbacke versetzte. Da ich ohnehin schon einen Termin bei meinem Übergewichts-Spezialisten geplant hatte, biss ich die paar Tage auf die Zähne und liess mich von ihm untersuchen, da er auch ein hervorragender Internist ist.
Sein Befund war nicht eindeutig. Es könnte sich um eine Virus-Infektion handeln, meinte er, gab mir eine Spritze, verschrieb mir Schmerztabletten und ein Antivirus-Präparat. Aber alle drei zeigten keine spürbare Wirkung und nach zwei Wochen wurde ein Computer-Tomogramm meiner Steissbeinregion angefertigt. Tags darauf teilte mir die Sprechstundenhilfe mit, man möchte meinen Fall von einem Neurologen begutachten lassen, um mehr herauszufinden. Der untersuchte mich zwei Tage später nach allen Regeln seiner Nervenkunst auf Sensorik, Reflexe und andere Reaktionen… und meinte am Schluss, vielleicht sei er gar nicht der richtige Spezialist, um meinen Fall zu beurteilen, ich gehörte wohl eher in die heilenden Hände eines Rheumatologen oder eines Orthopäden…
Übers Wochenende werde ich mich nochmals durchhumpeln, auf meine Krücken gestützt und den Wänden entlang… dann wird mich der eine oder andere der genannten Experten zu einem Untersuch aufbieten. Wer es sein wird, der mir helfen kann, daraf können jetzt noch Wetten abgeschlossen werden. Aber wahrscheinlich ist das ein zu wenig Gewinn versprechendes Derivat, als dass sich jemand daran beteiligen möchte. – Habe ich jetzt schon Managed Care gelebt? Ich hatte persönlich keine freie Arztwahl, man hat mich ohne mein Zutun in die diversen Praxen geschickt.. wenn mir geholfen wird, ist es umso besser, bezahlen mus meine Kasse ohnehin, ich habe scliesslich auch ein Leben lang brav die Prämien einbezahlt, ohne je die Kasse zu wechseln!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:24 |
Wenn es um die Eindämmung der weltweiten Adipositas-Epidemie geht, so kommt die Rede früher oder später auf die Werbung für „ungesunde“ Nahrungsmittel, für JunkFood. Darunter versteht man landläufig Nahrung mit einer hohen Kaloriendichte, viel Fett, Zucker und Salz. Kurz alles, was dick macht. Und alles, was in der Regel jene Leckerein kennzeichnet, welche man an Kinder verkaufen möchte.
Deshalb steht auch oben auf der Massnahmen-Liste fast aller Länder das Verbot (oder die Einschränkung) von derartiger TV-Werbung, die sich an Kinder unter 12 Jahren richtet. Dabei, soviel hat man inzwischen doch realisiert, geht es nucht „nur“ um die TV-Spots an sich, sondern Anpreisung und Verkauf dieser Lebensmittel sind Bestandteil eines ausgeklügelten und kohärenten Marken-Marketings. Und dieses ist unter die Lupe zu nehmen.
Beispielhaft hat dies letzten Sonntag-Nachmittag eine Radio-Sendung der BBC gemacht. In der Reihe The Food Programme (mit regelmässigen Beiträgen rund ums Essen und um Eernährung) hat Sheila Dillon diesen Komplex durchleuchtet und vermittelt dabei Fakten, die sinngemäss auch auf unsere Situation übertragen werden können.
Kinder – das wird statistisch festgestellt – verbringen so viel Zeit vor dem Fernseher, dass die speziellen Kindersendungen bloss einen kleinen Teil davon ausmachen. Werbung im Umfeld dieser Kinderprogramme zu verbieten, bringt denn auch kaum viel, da dort, wo es solche Verbote gibt (in England und in Skandinavien etwa) die Werbung für entsprechende Produkte massiv ins Erwachsenenprogramm verlagert wurde. Und da die Kids mehrheitlich auch die Programme und Serien für die Erwachsenen konsumieren, können sie dort bequem abgeholt werden. In Gesprächen mit Kindern zwischen 8 und 10 Jahren wird spürbar, wie intensiv diese die Werbebotschaften erleben und wie stark ihr Verlangen nach bestimmten Produkten und die Identifikation mit den Markenzeichen ist.
Interessant auch die Frage, was wohl passieren könnte, wenn all die Energie und Kreativität, die in die Vermarktung von „ungesunder“ Nahrung investiert wird, in ein Schulungs- und Motivationsprogramm für vernünftiges und „gesundes“ Essen fliessen würde? – Ganz unverblümt antorten die Kids: Verlockende Werbung für einen Apfel oder einen Pfirsich würde sie kaum interessieren…
Dabei stellt sich auch heraus, dass das Fernsehen als Vektor für Nahrungswerbung bei den Kindern nur eine untergeordnete Rolle spielt. Viel bedeutsamer ist der ganze Online-Bereich im PC und auf den Handys, wo die Kids „coole“ Infos untereinander austauschen und weitergeben.
Seit diesem Frühjahr gibt es weltweite Empfehlungen der WHO, aber die sind in der Praxis der grenzüberschreitenden Medien schwer umzusetzen. Internationale Konzerne haben gegenüber der BBC die Auskunft in dieser Sache verweigert und darauf hingewiesen, dass sie sich durch entsprechende Committments eine freiwillige Selbstbeschränkung auferlegt hätten… aber davon ist in der Praxis wenig zu merken, denn wer würde in einem freien Markt von sich aus auf eine Gewinnmaximierung verzichten?!
Weshalb – so lautet das Fazit der BBC-Sendung – ist es gelungen, weltweit die Tabak-Werbung und das Marketing fürs Zigaretten-Rauchen zu ächten, nicht aber das Marketing für Junk Food?
Wohl, wage ich zu vermuten, weil die Zeit dafür noch nicht reif ist. In England ist jedes dritte Kind zu dick. Bei uns erst jedes fünfte.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:08 |
Noch gibt es offenbar keine konsolidierte Meinung in dieser Frage. Zuviel Salz in der Nahrung sei schlecht für den Blutdruck, das war die gängige Meinung, auf die sich auch die Salz-Strategie des Bundesamtes für Gesundheit absützt, die alles daran setzt, im Rahmen der WHO-Richtlinien den täglichen Salzkonsum in der Schweiz zu drosseln und die Lebensmittelhersteller auffordert, ihre Rezepte zu überprüfen.
Dann kam kürzlich eine Studie in Umlauf, die das Gegenteil belegte: kritisch für die Gesundheit sei zu wenig Salz in der Nahrung, wie uns Dr. Beat Villliger am Fernsehen erklärte. Allerdings mit dem Zusatz, dass dies nur für gesunde Menschen gelte, die nicht schon einen erhöhten Blutdruck und oder Nierenprobleme hätten. Gross das Aufatmen bei denen, die es gerne rassig haben…
Aber kaum hat man sich auf die neue Situation eingestellt, kommt andere Kunde aus dem fernen Japan: Studien an der Uni Tokio hätten (an Ratten) bewiesen, dass zu hoher Salzkonsum und Übergewicht gemeinsam eine höchst schädliche Wirkung entfalten können, indem sie ein Protein im Zellaufbau verändern… mit dem sich wiederum der Bluthochdruck regulieren lässt…
Was gilt nun wirklich? – Ich halte mich so oder so an die alte Küchenweisheit: lieber zu wenig Salz an die Speisen – nachsalzen kann man immer, wegnehmen ist schwieriger.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:42 |
Was ist passiert? – Auf Seite 1 unserer Boulevardzeitung posierte gestern ein richtiger Wonneproppen. Das, was Wilhelm Busch als „dralle Maid“ bezeichnet hätte, zu einer Zeit, da körperlicher Notvorrat noch höher im Kurs stand.
Heute widmet die Zeitung der 18jährigen Coiffeur-Lehrtochter fast eine Doppelseite, das Editorial und eine Online-Abstimmung. Es sei, wird im verschwörerischen Ton des Sensationellen berichtet, überhaupt der erste „mollige“ Star des Tages, der da abgelichtet werde, und die Reaktionen seien bisher sensationell positiv gewesen!
Ich habe dem Verfasser des Editorials gratuliert: vor zwei Jahren jatte ich mich an dieser Stelle darüber mokiert, dass das Blatt in unsäglicher Penetranz bei den jeweiligen Massen der Mädchen schrieb, sie seien „xy Kilo leicht“ und so suggerierte, dass eh nur dünne Dämchen eine Chance hätten, porträtiert zu werden.
In einem Punkt freilich bin ich anderer Meinung als der BLICK-Mann: der beklagt sich darüber, dass gemäss WHO ein Mensch mit BMI über 30 als „krank“ zu betrachten sei, wobei die Coiffeuse mit BMI 30,5 geradezu vor prächtigem Wohlbefinden strotze und überdies ein gesundes Selbstbewusstsein an den Tag lege… Er forderte die Weltgesundheitsorganisation auf, „den blöden BMI“ nochmals zu überdenken.
Das ist ein falscher Ansatz. Der BMI allein ist bestenfalls ein Warn-Signal, das darauf hinweist, dass ein erhöhtes Risiko bestehen kann, das es zu beobachten gilt… Ein BMI über 30 ist noch keine Krankheit an sich, kann aber zu Erkrankungen führen, wenn auf Dauer nicht richtig damit umgegangen wird. Schlimmer sind die falschen Schönheitsideale, die laufend vermittelt werden.
Insofern ist es tatsächlich als Sensation zu werten, dass für einmal ein fülliges Model erkoren wurde, das es auch in der Abstimmung auf eine hohe Akzeptanz schaffte: 48% hatten bis am Abend befunden, ihre Bilder seien toll und sexy.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:28 |
Da war letzte Woche diese UN-Konferenz zur Bekämpfung der nichtübertragbaren Krankheiten. Sie hat verschiedene Reaktionen und Verlautbarungen ausgelöst, so auch einen kurzen Bericht in einer englischen Website für Lebensmittelhändler (The Grocer). Der Titel illustriert das Problem mit den träfen Worten des britischen Staatssekretärs für Gesundheit, Andrew Lansley: Adipositas sei die neue Version der Pocken (die vor 50 Jahren als Prototyp der ansteckenden Krankheiten galten und erst durch international koordinierte Impfprogramme ausgerottet werden konnten) und gleich wie damals bei den übertragbaren Blattern/Pocken sei es heute nötig, dass die Regierungen weltweit kooperierten, um gemeinsam die Geissel Adipositas und andere nicht-übertragbare Krankheiten in die Schranken zu weisen.
„Ich hoffe“. wird Lansley zitiert. „dass in künftigen Jahrzehnten unsere Nachfolger zurückblicken können, um festzustellen, dass jetzt eine Wende begann, dass mit dem Fortschritt und der Entwicklung nicht nur die Lebenserwartung an sich stieg, sondern gleichzeitig die Erwartung eines längeren gesunden Lebens.“
Tönt politisch sehr korrekt und hoffnungsvoll… aber ein anonymer Leser der Krämer-Website hat in bitterer Selbstkritik seine persönliche Wahrnehmung der Hintergründe offen gelegt:
„Völlig anders als bei den Pocken, wird das Adipositas-Problem voll und ganz verursacht durch die Lebensmittelindustrie, die sich daran bereichert, dass sie den Konsumenten verführt, sich massiv mit Food zu überessen, das im besten Fall keinen wirklichen Nährwert hat und im schlimmsten Fall an Vergiftung grenzt. Der Lebensmittel-Produktions- und Vertriebs-Komplex wäre schon längst zum Staatsfeind Nummer eins erklärt worden, wenn er nicht – à la Murdoch – bis weit hinauf in die Regierungskreise gedeckt würde.“
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Von Heinrich von Grünigen um 22:12 |
Wenn eine politische Partei, für die nicht ganz dreissig Prozent jener knappen Hälfte der Bevölkerung, die an die Urne geht, ihre Stimme abgegeben hat (was nach Adam Riese dann rund 16 Prozent der erwachsenen Gesasmtbevölkerung ausmacht) – wenn also eine politische Partei dann durch ihre Propagandamaschinerie verkünden lässt, es sei „DAS VOLK“, das geschlossen hinter ihr stehe und ihr sein Vertrauen ausgesprochen habe, dann bezeichnen wir eine solche Gruppierung zu Recht als verlogene Bande von Wichtigtuern mit leicht totalitärem Anstrich.
Sie wehren sich dann und sagen, man hätte eben die Aussage etwas „zugespitzt“. Und das sei legitim, gerade in Vorwahl-Zeiten. Das Zuspitzen ist sowieso etwas, das auch jene Medien gerne machen, die sonst Wert auf die Annahme legen, sie hätten die Wahrheit für sich gepachtet. Und die sich durch einen selbstauferlegten Codex selber zu Ehren- und Wahrhaftigkeit verpflichtet haben.
Wie anders als „zugespitzt“ muss ich denn einen Titel deuten, den die heutige SonntagsZeitung über einen Text gesetzt hat? – Ein Volk von Essgestörten steht da in fetten Lettern. Und es geht darum, dass eine Studie der Universität Zürich herausgefunden hat, dass es in der Schweiz nicht bloss (wie bisher statistisch angenommen) 0,5 bis 1 Prozent Menschen mit einer gravierenden Essstörung gibt, sondern ganze 4,1 Prozent. Das ist ein bemerkenswerter Befund, der zu einigen Überlegungen Anlass geben kann, der auch nach gezielten Strategien im Rahmen der Prävention ruft.
Aber aufgrund dieses Vier-Prozent-Wertes nun Alarm zu lärmen und so zu tun, als sei das Schweizer Volk als Ganzes essgesgtört – das halte ich nun bei allem Respekt vor dieser Krankheit für übertrieben. Zugespitzt eben. Eine Zeitung, die ernstgenommen werden möchte, täte gut daran, auch in solchen Fragen die Verhältnismässigkeit zu wahren. Man dankt für das Verständnis.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:30 |
Eine uralte Einkaufsregel besagt, dass man einerseits unbedingt vorher aufschreiben sollte, was man kaufen muss, und dass man überdies niemals hungrig einen Supermark betreten solle.
Wenn das Hirn „hungrig“ ist – und dieser Zustand tritt bei tiefem Blutzuckerspiegel ein, dann findet es vor allem hochkalorige Lebensmittel begehrenswert. Dies hat eine neurologisch-psychologische Studie bestätigt. Und der Mechanismus gilt nicht nur beim Einkauf, sondern überall, wo Nahrung verfügbar ist. Will man dieser Gefahr nicht erliegen, so lautet der Ratschlag: dauernd mit wenigkalorischen Speisen dafür sorgen, dass das Gehirn blutzuckermässig bei Laune bleibt. Das ist leichter gesagt als in der Praxis getan. Denn die Art und Weise, wie wir uns ernähren und überhaupt unser ganzer Lebensstil haben eine direkte Auswirkung auf den Zustand unseres Gehirns.
Diesen Zustand kann man mit einem Online-Test überprüfen. Viel Spass bei diesem Rating-Prozess à la Standard & Stupid.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:08 |
Die grösseren Städte sind zugepflastert mit Plakaten, von denen – wenn man das Pech hat, im Kanton Zürich zu wohnen – der Patriarch mit gebleckten Zähnen grinst. Da er für nahezu jedes Amt kandidiert, das hierzulande zu vergeben ist, gibt es kein Entrinnen. Auch der Briefkasten ist verstopft mit seinem Konterfei, das all die Drucksachen ziert, die er finanziert hat.
Geld scheint wichtig zu sein, wenn man gewählt werden will. Heute fand ich in der Post ein kleines Päckchen. Darin steckte ein Jeton fürs Einkaufswägelchen, den mir ein anderer reicher Mann spendierte, in der Hoffnung, ich würde seinen Namen dann auf einen Zettel schreiben. Die Sendung war an mich persönlich adressiert, sorgsam hergerichtet.
Auch ein Jungbauer aus dem Toggenburg, ein fröhlich-freundlicher Mensch, wollte mit mir einen Vertrag schliessen, aber das Kleingedruckte hat mich leider nicht so überzeugt… – Jedenfalls, und das ist meine verdichtete Erkenntnis aus all diesen Werbebotschaften, müssen die Leute geradezu in Geld schwimmen, dass sie es auf diese Weise mit vollen Händen unters Volk werfen können.
Wenn ich mir vorstelle, was unsere Stiftung mit bloss einem Bruchteil dieser Gelder an nützlichen und nachhaltigen Aktivitäten ausführen könnte, dann wird mir schwindlig. Es sollte eine Regelung geben, die politisierende Millionäre dazu verpflichtet, einen Teil ihres Werbeetats für gemeinnützige Zwecke einzusetzen. Dadurch könnte auch ein Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten geleistet werden… Aber es ist wohl nicht zweifelsfrei erwiesen, dass es diesen Leuten echt ums Wohlergehen der andern geht… Von mir aus können sie den Beweis des Gegenteils jederzeit antreten!
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Von Heinrich von Grünigen um 16:45 |
Warum bringen Diäten nichts? Warum brechen so viele Leute, die sich guten Mutes in eine Ernährungs-Umstellung stürzen, nach kurzer Zeit ihren Versuch wieder ab? Wie kommt es zum Jojo-Effekt – und warum?
Fragen über Fragen, denen ein Forscherteam in England und Amerika nachgegangen ist. Die Erkenntnisse, die es dabei gewohnen hat, wirken nicht neu, sind aber doch – und immer wieder – fundamental. Hauptursache für Diätenfrust seien überrissene Erwartungen. Diese würden sogar von Adipositas-Spezialisten geschürt, indem diese ihren Patienten sagen, bei einem täglichen „Defizit“ von 500 Kalorien (gegenüber dem individuellen Verbrauch) sei es möglich, auf Dauer ein Pfund pro Woche abzunehmen, also rund 25 Kilo aufs Jahr. (Dass dies ohne chirurgischen Eingriff eine Illusion bleibt, das haben wir eigentlich gewusst; ich gehe bei der Beratung von maximal einem Kilo pro Monat aus.)
Wer diesen zügigen Fortschritt beim Abnehmen erwartet, wird früher oder später enttäuscht und demotiviert, weil relativ rasch ein Stillstand eintritt… oder weil – wenn es am Anfang funktioniert – bald ein Schlendrain einreisst, ein Nachlassen der Disziplin, wobei stark übergewichtige Personen in der Regel rascher und mehr abnehmen als die weniger Dicken. – Dennoch führen falsche Erwartungen dazu, dass zwischen 50 und 80% aller Diätwilligen ihre „Kur“ wieder abbrechen und bald auf dem ursprünglichen Gewicht zurück oder darüber sind.
Abnehmen ist das eine – das neue Gewicht halten etwas völlig anderes und Schwierigeres. Deshalb haben durchdachte Programme eine explizite „Konsolidierungs-Phase“, die dazu überleitet, das neue Gewicht zu stabilisieren und den Körper daran zu gewöhnen, damit richtig umzugehen. Die Faustregel der Dukan-Diät besagt, dass man für jedes „verlorene“ Kilo Körpergewicht eine ganze Woche in der Konsolidierungsphase verharren und sich entsprechend ernähren und bewegen sollte.
Überhaupt, so lautet aller Weisheiten letzter Schluss, gilt es, eine Ernährungs-Umstellung konsequent das ganze künftige Leben lang anzuwenden. Drum muss sie auch auf den persönlichen Geschmack „abgestimmt“ sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 19:53 |
Es war wohl der Versprecher des Tages, was heute Vormittag aus dem Bundeshaus-Container kam. Befragt wurde der FDP-Vorzeige-Unternehmen Ruedi Noser. Auf die noch ausstehenden Fortschritte im Gesundheitswesen angesprochen, das seit sieben Jahren in den Händen freisinniger Bundesräte liegt, rühmte Noser, dass unter liberaler Aegide die Dinge endlich in Bewegung gekommen seien.
Bestes Beispiel dafür seien die Fortschritte, die gemacht würden bei Management-Care. Eine Wortschöpfung, die ich so bisher noch nie gehört hatte. Liegt ihr wohl das Wunschdenken zugrunde, dass die Aktivitäten der helvetischen Manager jene fürsorgliche Pflege erfahren möchten, die sie für ein lukratives Wohlergehen so dringend brauchen?
Da der neue Begriff im Äther verrauschte und niemand nachfasste, bleibt nur die Spekulation. Die aber ist müssig, denn was kümmert die Politiker ihre Rede von gestern? Eben.
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