17/2  Schokoladetraum

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:04

Ein Traum ist soeben in Erfüllung gegangen. Das Fernsehen hat auf einem der vielen Kanäle eine Werbung gebracht, die auf kleinstem Raum schlicht alle Träume zu erfüllen scheint:

Man muss – nein: man darf! – eine halbe Stunde vor dem Essen etwas zu sich nehmen, das nicht nur aussieht wie eine Praline, das sogar nach Schokolade schmeckt! Dazu soll man ein Glas Wasser trinken. Dann quillt das schokoladig schmeckende Etwas im Magen auf und füllt diesen aus, so dass man bei Tische nur noch wenig essen muss/kann, da man schon vom Füllmaterial sattt ist.

Dieses Füllmaterial habe zudem noch hilfreiche weitere Eigenschaften. Zum einen rege es den Stoffwechsel an, so dass der Körper sofort mehr Kalorien verbrenne, und zum andern umhülle es das mit den Speisen aufgenommene Fett mit einer zähen, unverdaubaren Schicht, so dass dieses Fett vom Körper nicht aufgenommen werde…

Auf diese Weise könne man in wenigen Wochen bis zu acht Kilo abnehmen, ganz natürlich, natürlich. Und es schmeckt nach Schokolade! Dazu gibt es als Einführungsaktion die doppelte Menge an Dragees zum gleichen Preis, wenn das keine günstige Verlockung ist!

Aber eine warnende Stimme in mir drin rät mir, vom Erwerb der neuen Wundersubstanz abzusehen. Ich habe der penetrantesten Anpreisung des Artischocken-Wässerchens Shot for Slim nicht so lange widerstanden, um dann den schokoladigen Schalmeienklängen eines Konkurrenzproduktes zu erliegen… es sei denn, dieses löst nun die Artischocken ab, nachdem der Markt der Dummen gesättigt ist?




16/2  72 Millionen

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:39

Eigentlich haben wir allen Grund, dem Mann dankbar zu sein. Ohne ihn gäbe es die Schweizerische Adipostias-Stiftung SAPS nicht. Als diese nämlich vor bald 15 Jahren gegründet wurde war es der Chef von Novartis, der mit einem grosszügigen Anfangs-Kapital die Aufbau-Arbeit ermöglicht hatte.

Als Folge einer persönlichen Beziehung aus der Studienzeit (so wurde es überliefert) mit einem der Begründer stellte er aus seinen privaten Mitteln (nicht übers Sponsoring-Budget) eine halbe Million Franken zur Verfügung. In fünf jährlichen Tranchen à 100’000. Dies ermöglichte in den ersten Jahren der Stiftung den Start, auch wenn dieser noch nicht auf ein fulminantes Echo stiess.

Damals hatte der Konzern allerdings noch einige Forschungsprojekte im Ärmel, auf der Suche nach der ultimativen Anti-Fett-Pille, die, wenn es sie gegeben hätte, einen weltweiten Milliarden-Markt eröffnet hätte. Aber daraus wurde nichts, die Forschung wurde eingestellt, die Hoffnungen begraben.

Damit war später auch nicht an eine Fortführung der Sponsoring-Partnerschaft zu denken, man verlor sich aus den Augen, die Leute aus seinem persönlichen Umfeld, mit denen man Kontakt gehabt hatte, wechselten den Job.

Das alles geht mir durch den Kopf, wenn ich jetzt die Schlagzeilen, die Berichte und die zum Teil hämischen Kommentare lese, nachdem er medienwirksam angekündigt hat, er werde keinen Franken von dem Geld behalten sondern alles für gemeinnützige Zwecke spenden.

Super! Da waren wir doch schon mal. Jetzt wäre der Moment günstig. In unserer Kasse klafft noch immer ein Loch, nachdem letztes Jahr andere Sponsoren ausgestiegen sind. Mit einer intensiven Bettelaktion haben wir uns über die Runden gerettt, aber wir sind noch nicht in Sicherheit (Grosser Dank an alle, die uns gehoolfen haben!).

Jetzt müsste man wissen, wohin man sich wenden kann/muss/darf, um ein wenig etwas von dem goldenen Segen aufzufangen, das uns erlauben würde, uns wieder auf die Beratungs- und Aufklärungs-Arbeit zu konzentrieren, anstatt auf permanenter Betteltour zu sein… Weiss jemand, wie das gehen kann? Liest der Mann Briefe?

Vielleicht sollte man es einfach versuchen…




15/2  Grosses Geschäft mit kleinen Kalorien

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:16

Damit wir uns richtig verstehen: Mit „grosses Geschäft“ ist nicht das gemeint, was kleine Kinder mit diesen Worten diskret umschreiben. Es ist einfach die Übersetzung von Big Business. Und bei diesem Geschäft geht es um Menüs mit weniger Kalorien, die seit einigen Jahren in vielen amerikanischen Fastfood-Ketten angeboten werden.

Eine US-Studie hat den Umsatz in 21 solcher Ladenketten analysiert und dabei festgestellt, dass der Verkauf von traditionellen Angeboten insgesamt abgenommen hat, während beim Absatz der Low-Calorie-Angebote die Verkäufe deutlich in die Höhe geschnellt sind.

Untersucht wurden u.a. auch die Marktführer wie McDonald’s, Burger King, Kentucky Fried Chicken und Wendy’s… Überall das gleiche Bild: die Nachfrage nach kalorienreduzierten Speisen stieg eindeutig an. Wer solche Menüs anbot, konnte den Umsatz um 5,5 Prozent steigern, während Restaurant-Ketten mit nur den traditionellen Speisen im gleichen Zeiraum (2006-2011) rund 5,5 Prozent verloren.

Wenn das Bewusstsein der Kunden einmal geweckt ist und das Angebot stimmt, dann stimmt auch die Kasse. So lautet das simple aber doch hoffnungsvolle Fazit, wobei sich noch weisen muss, ob und wie sich das auf das durchschnittliche Gewicht der KonsumentInnen auswirkt.




14/2  Starker Tobak

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:17

Die Lebensmittelindustrie habe von der Tabakindustrie abgekupfert. Ein harter Vorwurf, der da in der medizinischen Fachzeitschrift The Lancet erhoben wird, wie SPIEGEL-Online berichtet.

Jahrelang hat die Tabakindustrie die Öffentlichkeit mit gefälschten wissenschaftlichen Gutachten an der Nase herumgeführt, wenn es darum ging, die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens zu verharmlosen oder doch zu vernebeln…

Mit genau den gleichen Methoden gingen nun die Lebensmitttelkonzerne zu Werke, wenn es darum gehe, die sogenannt freiwillig eingegangenen Verpflichtungen zu unterlaufen, was die Auflagen betr. Werbung, Marketing und Rezepturen der eigenen Produkte im Foodbereich betrifft.

Zu diesem Schluss kommen Mediziner, Soziologen und Gesundheitsexperten aus aller Welt. Sie erklären die bisherigen Bestrebungen, die Food-Industrie zugunsen der Adipostias-Prävention in freiwillige Plattformen einzubinden, als gescheitert. Es sei, wird da etwa gesagt, als würde man die Einbrecher damit beauftragen, im Haus ein Sicherheitskonzept zu installieren…

Es brauche zwingend viel schärfere Gesetze und vor allem schmerzhafte Sanktionen. Das ist unter anderem ja auch die zentrale Erkenntnis aus dem aktuellen (sogenannten) Pferdefleisch-Skandal, der in Wirklichkeit ein Lebensmittel-Produktions-Skandal ist.




13/2  Rösslein hü!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:11

Während meiner Gymnasialzeit hatte ich eine spezielle Vorliebe. Jeweils am Freitag gab es in Bern an der Metzgergasse beim Pferdemetzger frischen, heissen Fleischkäse am Stück. Ich fuhr dann nach der Schule mit dem Fahrrad eine kleine Schlaufe in die Altstadt, an die Gasse, die damals noch einen redlichen Namen trug (sie wurde erst später edelfärberisch in „Rathausgasse“ umbenannt) und kaufte mir vom Taschengeld einen „Bitz“ des weichen, rosarot dampfenden, saftig tropfenden Fleischkuchens, den die Bedienung mit einer grossen Gabel aus dem Warmhaltebottich auf den Tresen hievte.

Mit dem Metzgermesser wurde ein schönes Stück heruntergesäbelt, auf die Waage gelegt, in Pergamentpapier und anschliessend in mehrere Lagen Zeitungspapier eingewickelt, damit es schön warm bleibe. Ich klemmte es auf meinen Gepäckträger und radelte stadtaufwärts, dann quer über den Bundesplatz auf die Bundesterrasse. Hier installierte ich mich auf einer Parkbank, faltete die Zeitung auseinander, schälte das nasse, vom Saft glibberige, kräftig duftende Fleischstück aus der Umhüllung – und biss herzhaft hinein.

Ich bin noch heute überzeugt, dass es nirgends einen besseren frischen Fleischkäse gibt als den von damals. Dass das Fleisch von Pferden stammte, machte uns nichts aus, im Gegenteil: es war etwas günstiger, das konnte man sich leisten, auch wenn man sonst nicht auf Rosen gebettet war. Und es war mit Sicherheit am gleichen Tag zubereitet.

Ich habe deshalb jetzt etwas Mühe mit der künstlich hochgezüchteten Igitt!!!-Empörung über den sogenannten „Pferdefleisch-Skandal“. Das ist ja nicht zu vergleichen mit der Geschichte von den abgelaufenen Frische-Daten oder der Gammelfleisch-Schmuggelei. Jetzt wird so getan, als sei das Pferdefleisch vergiftet und lebensbedrohlich…

Der Wahre Skandal ist hier nicht das Fleisch, sondern der absolut unsinnige Produktions-Prozess, bei dem eine Lebensmittel-Grundlage durch ganz Europa gekarrt wird, von Rumänien über Luxemburg, Frankreich nach England! Dass dieser Irrsinn an den Pranger gehörte, das wäre eine Schlagzeile wert. Die Pferde können nichts dafür.




12/2  Paradoxes Paradox…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:06

Da ist man als älterer Mensch mit reichlich Übergewicht echt verwirrt. Wie lange habe ich noch zu leben? Bringt die Adipositas mich demnächst um oder gibt sie mir gerade noch eine Chance?

Das Phänomen ist bekannt unter der Bezeichnung Adipositas-Paradox: es gibt Studien, die besagen, dass einerseits eine Reihe von Krankheiten mit tödlichem Ausgang durch Adipositas ausgelöst bzw. begünstigt werden, dass aber gleichzeitig übergewichtige Menschen im Alter noch Reserven haben und deshalb länger leben können…

Dieser Befund hat viele Kritiker der Gesundheitskampagnen gegen Adipositas veranlasst, diese Kampagnen als sinn- und nutzlos zu verhöhnen. – Nun wurde in Amerika diese klassische „Paradox-Studie“ hinterfragt, indem verschiedene bestehende Studien neu beurteilt wurden.

So stellte sich heraus, dass die früheren Ergebnisse durch mehrere Faktoren verfälscht wurden: in den Befragungen waren z.B. jene übergewichtigen Senioren nicht erfasst worden, welche bereits krank in Spitälern und Pflegeheimen lebten… dadurch entstand ein zu positives Bild des Gesundheitszustandes der Älteren. Zudem wurde nicht berücksichtigt, ob das Übergewicht bereits seit langem bestand oder sich erst in den letzten Altersjahren eingestellt hatte. Dazu kommt, dass viele Adipositas-Patienten das 65. Altersjahr gar nicht erlebten und deshalb in den entsprechenden Untersuchungen nicht erfasst waren.

Kurz: die Paradox-Theorie wird nun offiziell revidiert: zuviel Körpergewicht verkürzt das Leben, ungeachtet des aktuellen Alters. Die Meinung, man könne Adipositas „überleben“, wenn man eine gewisse Altersgrenze überschritten habe, ist demnach irrig.

Ok, ich warte auf die nächste Studie.




11/2  Crash as crash can

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 18:40

Man soll keine Crash-Diäten machen, weil das ungesund ist. Aber was ist das denn, wenn man in 24 Stunden mehr als 2 Kilo abnimmt? Und dies mit der wissenschaftlich unermauerten Versicherung „ohne Jojo-Effekt“!?

Das ist offenbar eine brandaktuelle Methode, die 24-Stunden-Diät. Sie wird in Fitnesskreisen propagiert, wurde von einem Journalisten und einem Professor an der Uni Freiburg entwickelt und soll tatsächlich wirken. Vor allem dann, wenn schlanke junge Frauen vor den Mallorca-Ferien noch ganz schnell abnehmen wollen, weil sie beim Packen gemerkt haben, dass der ohnehin zu knappe Bikini sie zwickt.

Wie soll das gehen? Die Ernährungsempfehlungen folgen dem aktuell gängigen Low-Carb-Muster: kein Zucker, keine Kohlenhydrate, viel (mageres) Eiweiss und viel Gemüse, in drei bis vier Mahlzeiten über den Tag verteilt, und dazu grossflächiges Ausdauertraining, sei es auf dem Hometrainer oder in Form von Joggen, dies 24 Stunden lang, beginnend am Vorabend.

Dass die Ganztages-Gewaltkur auch wirklich wirkt, wird mit einem bebilderten Zeuginnen-Bericht dokumentiert: eine hübsche Frau, der niemand empfehlen würde, sie solle abnehmen, beschreibt dabei, wie es ihr ergangen ist. Und das Beste daran: man könne diesen 24-Stunden-Ess-Sport-Parcours in Intervallen wiederholen, so lange, bis man sein Wunschgewicht erreicht habe. Garantiert Jojo-frei!

Aber Achtung: die Jojo-Garantie ist eingeschränkt. Sie gilt nur, wenn man sich die Kalorien, die man abgenommen hat, nicht umgehend wieder (z.B. auf Mallorca) anfuttert! Wer hätte das gedacht! Mit diesem Vorbehalt ist ja selbst die sinnloseste Gewaltsdiät „garantiert“ Jojo-frei… – Und was ist mit den armen Teufeln und Teufelinnen, die verzweifelt gegen ihre Fettsucht kämpfen und schon nach wenigen Bewegungs-Minuten am Rande der Erschöpfung und an ihren Limiten angelangt sind? Eben.




10/2  Danke für Steinobst

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:11

Australien lanciert im Blick auf den Sommer eine Gesundheits-Aktion. Sommer-Steinobst ist das Motto. Als Gesundheits- und Obst-Ambassadorin wurde Rachael Finch verpflichtet, einstige Miss Universe, derzeit Model und TV-Moderatorin. Sie geht buchstäblich mit dem guten Beispiel voran und soll landesweit für mehr Fitness und den vermehrten Konsum von Früchten werben.

Mit TV-Spots wird zu einfachen Workout-Übungen aufgerufen, die auch noch hübsch anzusehen sind, und immer werden dazu einheimische Früchte verspeist, saftige Pfirsiche, in die Frau Finch beherzt hineinbeisst, um wieder zu Kräften zu kommen, nachdem sie uns eins vorgeturnt hat.

100’000 Tonnen Nektarinen, Pflaumen, Aprikosen und Pfirsiche werden in Australien produziert. Diese unter die einheimische Bevölkerung zu bringen ist ein gesundheitlich wichtiger Vorsatz, den sich die Regierung gefasst hat. Man denkt unweigerlich bei uns ans Wallis. Was wäre, wenn eine vergleichbare Kampagne, ev. mit Stefanie Heinzmann als beschwingter Vorturnerin, bei uns über die Bildschirme flimmern würde, um den Aprikosen-Überschuss davor zu bewahren, wieder mal einfach weggekippt zu werden?




9/2  Foodporn

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:50

Es geht nicht um Pronografie im eigentlichen Sinn, und doch. In der heutigen Ausgabe des Magazins, der Beilage zum TagesAnzeiger, hat sich die Kolumnistin Michèle Roten mit dem offenbar im Trend liegenden Phänomen befasst, dass immer mehr Leute, wenn sie in einem guten Restaurant essen, ihr Menu mit dem Handy abfotografieren und es umgehend bei facebook ins Netz sellen. Bereits gibt es dort ganze Sammlungen von leckersten, verführerischen, schlaraffenbuffet-mässigen Abbildungen, bei deren Betrachtung einem so richtig das Wasser im Mund zusammenläuft.

Von daher kommt auch die Bezeichnung: (Ess-)Lust erweckende Abbildungen mit Speisen, die unsereins schon lange vom Menü verbannen musste, weil jede einzelne davon auf der Waage einen Ausschlag des Zeigers auslösen müsste… unerreichbar, aber doch eine prangende Verlockung, wie man sie im realen Alltag kaum je vor die Gabel und das Messer bekommt und bei denen, sobald man sie sieht, der Appetit anschwillt, und man ein schlechtes Gewissen bekommt, weil man an solche Schlemmereien eigentlich erst gar nicht denken sollte.

Die Sache liesse sich am Ende noch steigern, so weit hat Michèle Roten nicht vorgedacht. Wenn anstelle der sündhaft gluschtigen Fotos kurze Videofilmchen gezeigt würden, in denen wunderschöne, schlanke Menschen sich diese Speisen in einem extrem sinnlichen Verzehrvorgang einverleiben würden… mit sicht- und hörbarem Behagen schmatzend, kauend, schlürfend… so wie seinerzeit Tom Jones im gleichnamigen Film (1963)… Und sie würden dabei schlank und rank bleiben und könnten essen was und soviel sie wollten. Das wäre Foodporn pur.




8/2  Im Werbe-Griff

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:26

Wenn ich am Morgen aus der Tiefgarage in die Auffahrt zur Strasse einbiege, fällt mein Blick als erstes auf eine Hamburger-Reklame im Weltformat. Und obwohl ich erst noch mein Frühstück mit einigem Behagen verspeist habe, fühle ich so etwas wie keimenden Appetit auf eine schmackhafte, knusprig-knackige Speise aus frischgebackenem Brötchen, krossem Speck und saftig gebratenem Hackfleisch… und das ist wohl richtig so, denn schliesslich soll Werbung ja den Absatz fördern.

Wie zur Bestätigung dieser trivialen frühmorgendlichen Erkenntnis hat nun eine Forschergruppe in USA den Zusammenhang zwischen Fast-Food-Plakaten und Übergewicht untersucht. Die Studie an der Los Angeles-Universität UCLA hatte in verschiedenen Bezirken der beiden Städte Los Angeles und New Orleans einerseits die Anzahl der ausgehängten Plakate mit Werbung für Fast Food erfasst, anderseits die Zahl der Adipositas-Betroffenen ermittelt durch die telefonische Befragung von 2’600 Leuten zwischen 18 und 98 Jahren.

Und der Vergleich der Zahlen ergab einen eindeutigen Zusammenhang: je grösser die Anzahl der Fast-Food-Plakate im öffentlichen Raum, desto höher der Anteil an übergewichtigen und adipösen Menschen in diesem Wohnbezirk! – Erstaunt uns das? Und was ist aus dieser Erkenntnis zu folgern? Die Forscher in USA ziehen einen fast schon bemerkenswerten Schluss: da die Firmen, welche Fast-Food herstellen und verkaufen, im Interesse ihrer Shareholder eine maximale Rendite anstreben müssen, sind sie gezwungen, Plakate zu mieten, um möglichst viel von ihren Produkten zu verkufen. Die örtlichen Behörden wiederum bestimmen, wo und wie viele Plakatwände belegt werden können. Es ist also Sache der Behörden bzw. der Bürger, auf ihre Behörden Einfluss zu nehmen, um diese Form der Werbung nicht überborden zu lassen. Womit wir glücklich wieder bei der Selbstverantwortung angelangt wären…