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Von Heinrich von Grünigen um 22:43 |
So lange hat es gedauert. Bis Donald T. auch die Sache mit den Schul-Mahlzeiten hingekriegt hat. Es war eine der wichtigsten Aktionen im Kampf der vorherigen First Lady Michelle Obama gegen das kindliche Übergewicht und gleichzeitig gegen die Mangelernährung armutsbetroffener Kinder, dass strikte Regelungen erlassen wurden für die Verpflegung in den öffentlichen Schulen: ausgewogen, gesund, ernährungsbewusst und nahrhaft.
Nun hat die Trump-Administration diese Errungenschaft, die sich in der Übergewichtsstatistik Amerikas als durchaus positiv erwiesen hat, wieder rückgängig gemacht. Dabei ging es offenbar nicht nur um Geld (den Schulen wurden wieder mehr Freiheiten eingeräumt, die Verpflegung flexibler und auch günstiger zu organisieren), sondern der Entscheid war, glaubt man den Interpretationen, Element des persönlichen Rache-Feldzugs des Chaos-Präsidenten gegen seinen Amtsvorgänger und gegen alles, was dieser erreicht hat.
Wenn das nicht so eine erbärmliche Aktion wäre, die den Ärmsten im Volke am nachhaltigsten und auf lange Sicht schadet, könnte man mit einem Achselzucken darüber hinweg gehen und sich sagen, gemessen am Atomkriegsrisiko und an den Umweltfreveln sei das ein kleiner Fisch… Aber dem ist nicht so. Wer die gesunde Entwicklung der Jugend mutwillig beeinträchtigt, der sabotiert sein Volk. Und das wird länger darunter zu leiden haben als die maximal acht Jahre, die der Mann schlimmstenfalls noch im Amt ver bleibt.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:50 |
Vielleicht liegt es am Wetter. Diese Müdigkeit, die bleiartig in den Knochen hockt, muss von der Kälte kommen. Vom Fenster her strahlt diese ins Büro und die Zentralheizung ist vermutlich schon definitiv auf Frühling gestellt. Und weil am Montag erster Mai ist und am Tag der Arbeit paradoxerweise nicht gearbeitet wird, müssen heute noch alle Pendenzen vom Tisch, die nicht bis Dienstag warten können.
Deshalb mache ich kurzen Prozess und schreibe diesmal nicht selber einen Blog sondern weise auf eine Reihe von anderen hin.
Dies sind „die besten Adipositas-Blogs des Jahrgangs 2017“: 14 Stück an der Zahl, ausgewählt aus einer Fülle von ähnlichen Online-Publikationen, allerdings alle auf Englisch, die meisten verfasst von MedizinerInnen und/oder Ernährungsfachleuten, und alle bestrebt, möglichst kompetente Aufklärung zu vermitteln über Hintergründe und Zusammenhänge, rund um den themenkomplex von Ernährung, Adipositas/Übergewicht und Prävention. Es macht Spass, in diesen Texten zu stöbern.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:36 |
Wir essen zu viel Fleisch. Nicht nur, weil es uns schmeckt, sondern auch weil wir von der Werbung rundum mit gluschtigen Botschaften eingedeckt werden, zur Eröffnung der Grill-Saison, obwohl draussen noch die Schneeflocken zu Boden gehen.
Gerade zweimal bin ich in den letzten Tagen einer engagierten Veganerin medial begegnet: Lauren Wildbolz. Einmal in der PresseTV-Gesprächssendung „Standpunkte“, als es um die Frage ging, wie es kommt, dass wir in der Schweiz mehr ausgeben für unser Handy als fürs Essen, und ein zweites mal in der SRF-Debattierrunde „CLUB“ zur Zulassung von Insekten (Mehlwürner, Heuschrecken, Grillen) als Nahrung in der Schweiz. Sie vertritt mit Nachdruck den Standpunkt, dass unser Protein-Bedarf auf rein pflanzlicher Basis bestens gedeckt werden könnte und dass die Zulassung der Insekten – deren Haltung und Verarbeitung ebenso ethische Fragen aufwerfen kann wie die Massentierhaltung – nur ein Ablenkungsmanöver sei, um uns von der Erörterung grundsätzlicherer Fragen rund um die Zukunft der Welternährung abzuhalten…
Wie auch immer: nachdenklich muss uns stimmen, wenn wir bewusst zur Kenntnis nehmen, wie das Fleisch, das wir uns mehr oder weniger täglich auf den Teller holen, für uns „hergestellt“ wird. Nicht, dass es in unseren Breitengraden etwa unhygienisch wäre (vom „Gammelfleisch“ und seiner kriminellen Vermarktung sei hier nicht die Rede), im Gegenteil: es wird unter höchst effizienten, fast sterilen Bedingungen präpariert, in einem durchorganisierten Fabrikbetrieb, der an Charlie Chaplins „Modern Times“ erinnert.
Diese Kenntnis verdanken wir einem äusserst eindrücklichen Dokumentarfilm mit dem Titel „Personaleingang“, der für den Sender ARTE produziert wurde und der einen Schlachtbetrieb in Frankreich anhand von Schilderungen einzelner Mitarbeitenden porträtiert. Dabei geht es nicht nur um die „Ware“ Fleisch in all ihren Formen und Verpackungen, sondern auch um die Tiere, die diese Ware „liefern“ und vor allem um die Menschen, die in diesen industriellen Prozess als Hightech-Sklaven eingespannt sind.
Der Film ruft nicht zu einem Fleisch-Boykott auf, aber ich kann mir vorstellen, dass ich, nachdem ich ihn mir aufmerksam angesehen habe, von nun an im Supermarkt die säuberlich in Plastic eingeschweissten Spare-Ribs und das Optigal-Poulet mit etwas mehr Respekt aus dem Regal nehme.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:17 |
Was soll der Opa dazu sagen? Das ist doch Frauensache. Und überhaupt. Aber wenn ich meine Enkelkinder so betrachte, dann denke ich, dass es denen, die lange gestillt wurden, sichtbar gut geht. Ich halte es daher für sinnvoll, hier einmal das Thema Muttermilch anzusprechen, auch wenn ich nicht weiss, ob sich unter meiner Leserschaft überhaupt Leute befinden, die diese Informationen in segensreiches Handeln umsetzen können…
Es ist ja hinlänglich bekannt und wissenschaftlich bewiesen, dass eine der besten Vorbeugemassnahmen gegen kindliches Übergewicht das Stillen bedeutet. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt daher eine Stilldauer von mindestens 6 Monaten als optimale Massnahme für eine gesunde Entwicklung des Säuglings.
Weltweit finden Aktionswochen und -tage statt, werden „stillfreundliche“ Restaurants, Apotheken und andere Institutionen ausgezeichnet. Regelmässig sorgen Mütter, die ihren Nachwuchs in der Öffentlichkeit zur Brust nehmen aber auch für Aufmerksamkeit und kontroverse Reaktionen in den Medien, als wäre es nicht das Nastürlichste der Welt, ein hungriges Kind zu stillen.
Bei dieser Thematik kommt mir immer wieder das Lied von Georges Brassens in den Sinn von der „braven Margot“, die einem verwaisten Kätzchen an ihrer Brust zu trinken gab, und die ganze Männerwelt des Dorfes versammelte sich, um sie dabei zu beobachten, während Margot, die unschuldige Maid, der festen Überzeugung war, dass sie nur gekommen seien, um das herzige Büsi zu sehen…
Wer mehr über die aktuelle Stillkampagne wissen möchte, findet hier alle nötigen Informationen.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:08 |
Essen als sozio-kulturelle Manifestation. Ein Faktum, das wir nicht nur aus eigener Erfahrung kennen, sondern auch im täglichen Umgang mit dem Mehr oder Weniger an regelmässiger Kalorienzufuhr erleben. Die Nahrungsaufnahme zu Überlebenszwecken ist nicht trivial, auch wenn sich heute die grundsätzliche Ausrichtung für Viele ins Gegenteil verkehrt hat: galt es in früheren Zeiten, so viel Nahrung wie möglich aufzunehmen, um die eigene Existenz und die seiner Sippe sichern zu können, so geht es heute immer mehr darum, nur noch so wenig Nahrung wie nötig zu konsumieren, um nicht unversehens am Überfluss der nicht immer gesundheistförderlichen Speisen zu leiden…
Und nun hat es also das Schweizer Essen ins Museum geschafft: am Samstag war feierliche Eröffnung einer Sonder-Schau im Forum Schweizer Geschichte Schwyz mit dem Titel WAS ISST DIE SCHWEIZ? – Es ist eine sehr ansprechend aufgemachte, didaktisch vielseitige Auslegeordnung zahlreicher Aspekte rund ums Essen in unserem Land, mit attraktiven Illustrationen, historischen und aktuellen Leihgaben zur Besichtigung und einer Reihe von akustischen und visuellen Dokumentationen, die über fix installierte Tablets und per Kopfhörer abrufbar sind.
Die Bedeutung der Ernährung im Wandel der Zeit, dargestellt vor dem Hintergrund jeweiliger wirtschaftlicher Realitäten, die Eingang gefunden haben in die Rezepte der Menschen, mit regionalen Unterschieden und saisonalen Gemeinsamkeiten, von der einfachen Landküche bis zur industriellen Fertigung von heutigem Fastfood, ja sogar mit einem – wenn auch etwas verengten – Ausblick auf künftiges Insektenfutter und Retortenfleisch auf unseren Tellern.
In einer solchen Auslegeordnung dürfen natürlich die „typischen“ Highlights der helvetischen Kulinarik nicht fehlen: von den verschiedenen exklusiven Käsesorten zu Fondue und Raclette, bis zum klassischen Original-Birchermüesli und zur Toblerone. Rare Illustrationen aus allen Zeitepochen runden das Bild ab. Der Besuch lohnt den Abstecher nach Schwyz, die Ausstellung ist noch ein halbes Jahr, bis zum 1. Oktober zu sehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:44 |
Die Welt ist voller Widersprüche. Erst kürzlich ging die Rede von den Vegi-Ersatzprodukten für konventionelle Fleischspeisen, und dass diese nicht gleich genannt werden dürften wie das tierische Original. Ehrensache für Veganer.
Dann begannen wir uns an den Gedanken zu gewöhnen, dass in wenigen Tagen, ab dem 1. Mai 2017, eine Reihe von Insekten gesetzlich zum Verzehr durch Menschen zugelassen sein werden und dass es Eiweiss-Produkte auf dem Markt geben wird wie Burger und Riegel, die aus Eiweiss von Krabbeltieren bestehen und somit viel umweltfreundlicher sind als die äquivalenten Lebensmittel aus animalischer Quelle.
Und eben gestern Abend sah ich bei den „Kochprofis“, wie man „Vegi-Burger“ herstellt, die diesen Namen echt verdienen, indem sie gänzlich ohne Fleisch auskommen und mit pflanzlichen Rohstoffen und raffinierter Würzung einen perfekten, eigenständigen Genuss garantieren. Soweit so gut.
Aber nun kommt die nächste Ankündigung: da wird laut einem TA-Bericht im Silicon-Valley an einem Produkt getüftelt, das aussieht wie ein originales Hamburger-Pattie, das sich im Biss anfühlt und auch schmeckt wie echtes Fleisch vom Rind… aber das einzig und allein aus Materialien auf pflanzlicher Basis gefertigt wird. Im Unterschied zu dem im Reagenzglas gezüchteten Kunst-Fleisch, das für den ersten Burger eine Viertelmillion Entwickluns-Dollars gekostet hat, sollen diese Gemüseburger bald für alle erschwinglich sein.
Noch wenig weiss man über den effektiven Nährwert dieses „Impossible Burgers“, wie seine Erfinder ihn nennen, und über seine Einbettung in eine industrielle Pflanzenproduktion, die den Regeln der Agro-Chemie-Multis unterworfen ist… aber eine valable Alternative scheint er allemal zu sein, ist doch die Massentierhaltung, die unsere derzeitige Fleischwirtscharft erst möglich macht, eine der Hauptursachen für Klimaerwärmung und Überdüngung der Weltmeere… So könnten wir mit jedem Biss etwas für die Umwelt tun.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:54 |
Lange war sie verpönt. Mister Atkins hatte sie in Verruf gebracht, die Ernährung „ohne Kohlenhydrate“. Sein Rezept: totaler Verzicht auf jede Art von Kohlenhydraten, sei es aus Getreide, aus Gemüse oder aus Früchten… dafür viel Fett aus Fleisch und Käse, Eierspeisen in jeder denkbaren Form. Ich erinnere mich an meine Atkins-Phase, die in den 70er-Jahren stattfand und etwa ein Vierteljahr dauerte, in dem ich zwar gegen 20 Kilo abnahm, aber das Gefühl hatte, das zu viele Fett rinne mir aus den Poren heraus und ich stinke wie ein faulender Iltis, nebst einem ätzenden Mundgeruch, der sich negativ auf mein Beziehungsleben auswirkte. Und als ich damit aufhörte, gabs erwartungsgemäss den Jojo pur (bloss wusste man damals noch nicht, was das ist).
Die „ketogene“ Ernährung (so genannt, weil der Körper seine Fettreserven umwandelt in Ketonkörper, wenn mit der Nahrung keine Kohlenhydrate aufgenommen werden, um jene Organe am Leben zu erhalten, die auf solche angewiesen wären: Hirn, Herz und Blutkörperchen. Sobald man weniger als 60 Gramm KH pro Tag zu sich nimmt, setzt die Produktion von Ketonkörpern (und damit ein markanter Fett-Abbau) ein. Diese Erfahrung machen alle, die schon mal gefastet haben.
Ketogen wirkt, wenn man abnehmen will. Aber dazu braucht es eine klare Umstellung. Einfach „etwas weniger“ KH bringt nicht den gewünschten Erfolg. So entwickelte sich die Idee von „low Carb“ in der Praxis zur Philosophie von „no Carb“, was allerdings richtigerweise heissen müsste: „practically no Carb“, denn ein Minimum von etwa 40 Gramm täglich benötigt der Organismus doch, wenn er langfristig nicht Schaden nehmen soll.
Lesenswerte Informationen zu Low Carb-Thematik finden sich in diesem Artikel von Focus online. – Wer sich für weitere Hintergründe interssiert, findet eine Fülle von anregenden Materialien und vor allem verblüffend leckere Rezepte für die Low Carb-Küche im low carb blog von Romina, einer kreativen und engagierten Low Carb-Beraterin und leidenschaftlichen Köchin (und Esserin/Geniesserin). Auch wenn ihre Definition von Low Carb nicht den etwas strengeren Prinzipien meiner aktuellen Ernährung entspricht, freue ich mich darauf, das eine oder andere Rezept auszuprobieren. Zur Nachahmung empfohlen!
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Von Heinrich von Grünigen um 18:32 |
Eine saudumme Frage. Wer schwanger ist, ist meist auch „dicker“ als sonst. Wie muss wohl ein Hirn beschaffen sein, das sich die Unterscheidung zwischen diesen beiden angeblich gegensätzlichen Zuständen als „spielerische“ Aufgabe für eine Unterhaltungs-Show ausdenkt?
Im öffentlichen Niederländischen Fernsehen hat das jemand geschafft: „Nimm deine Badesachen mit“ heisst die Sendung, in der verschiedene Teams verschiedene Aufgaben zu lösen haben. Eine bestand darin, dass es zu erraten gab, ob eine Frau, die auf einem sich drehenden Podest stand, nun das eine oder doch das andere sei…
Kein Wunder, hat diese „Übung“, bei der sowohl die Frauen als auch die „Dicken“ plump diskriminiert wurden, für bestürzte, verwunderte, empörte Schlagzeilen gesorgt. Der Nachhall in den Sozialen Medien war so intensiv, dass der Sender dieses anfänglich noch als satirischer Denkanstoss zur Überpfüfung von Vorurteilen verteidigte Element schliesslich aus der Sendung gekippt hat.
Das macht die Sache natürlich nicht besser, der Sündenfall war schon vollzogen. Ob nun in den Niederlanden eine politische Diskussion darüber angezettelt wird, was zum Service Public gehört und was nicht?
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Von Heinrich von Grünigen um 17:13 |
Ich lebe privilegiert. Unsere Wohnung befindet sich im 7. Stock, direkt über einer McDonald’s-Filiale. Sollte mich unversehens eine Hungerattacke überfallen, muss ich bloss in den Lift, hinuntersausen und fünf Meter um die Hausecke, und schon kann ich mich in die nährenden Arme des goldenen Bogens werfen… Aber gleich nebenan befindet sich die Take-Away-Anlage der Migros, die im gleichen Komplex einen MM betreibt, und wenn es ein passendes Angebot hat, kaufe ich mir dort meine Gemüse-Portion, man will ja gesund leben.
In Zukunft müsste ich nicht einmal mehr die Wohnung verlassen, wenn mein Sinn nach Burger-Speise stünde. Denn, so lese ich heute in 20 minuten, der Burger-King beim Bahnhof Oerlikon bietet neu einen Hausliefer-Service an. Damit nicht nur die Pizzakuriere mit ihren Elektrotöffs übers Trottoir schnurren, sollen nun auch Whopper und Co. an die Haustüre geliefert werden. Und wenn sich der Dienst bewährt, soll er ausgebaut werden.
Wollen wir das gut finden? Die Verpflegungsmethoden unterliegen im Laufe der Zeit einem Wandel. Die Döner-Spiesse würden sich langsamer drehen als auch schon, las man unlängst, mehrere Verkaufsstellen hätten bereits schliessen müssen oder seien zu stylischeren Imbisstheken umfunktioniert worden. McDonald’s profiliert sich mit immer neuen und kreativen Angeboten, inzwischen kann man sich dort „seinen“ Bigmac nach Lust und Laune selber zusammenschustern… da ist es nichts als logisch, dass auch der „King“ in die Offensive geht und mir sein eingeklemmtes Hackfleisch nachtragen möchte.
Die Chance, dass es noch einigermassen warm ankommt, ist intakt, beträgt die Luftdistanz doch gerade mal hundert Meter.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:29 |
Die Elektronik solls richten. Das ist unsere grosse Hoffnung. Für alles und jedes gibt es nun Applikationen, die unser Handy oder unser Tablet in multifunktionale Zaubergeräte verwandeln, mit deren Hilfe wir jede Verrichtung des Alltags spielend bewältigen können. Oder es doch zumindest hoffen.
Das gilt auch für die Gewichtsreduktion. Gross ist die Anzahl von Programmen verschiedenster Provenienz, die uns dabei unterstützen sollen, wenn es etwa um die Produktewahl beim Einkauf geht, oder um Menüpläne und Rezepte, wenn wir unsere Schritte zählen, die Treppen, die wir hochklettern… wir können uns viral über den Wolken mit Rechnern vernetzen, die unsere Leistung auswerten, uns mahnen, stupsen, ermuntern, die quasi unser unsichtbrer Coach sind, der uns diskret aber bestimmt zum Erfolg anleitet.
Meint man. Die Wirklichkeit sieht offenbar anders aus, wie eine Studie an der Duke University in North Carolina unlängst gezeigt hat: demnach wird die Wirkung solcher Abnehm-Apps allgemein überschätzt. Diätprogramme in App-Form haben keine andere oder bessere Wirkung, als wenn die gleiche Information auf Papier zur Verfügung gestellt wurde. Etwas besser wirken sie, wenn das, was sie aussagen, von einem leibhaftigen Betreuer aus Fleisch und Blut begleitet wird.
Der zwischenmenschliche Kontakt wirkt also besser als der digitale Zuspruch auf Datenbasis. Das ist irgendwie tröstlich und auch beruhigend. Wir liefern uns nicht komplett den anonymisierten Bits und Bytes aus. Wir vertrauen, auch wenn wir der neuen Generation der Digital Natives angehören, noch immer auf den guten alten menschlichen Begleiter, zu dem wir eine emotionale Beziehung aufbauen können und der uns sein Wissen weitergibt, wie es die Altvorderen getan haben. Ganz ohne App.
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