14/3  Verdrahtet

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 10:42

Das ist keine Alternative zu 5G. Diese Drähte leiten keine elektrischen Impulse und befördern keine Daten. Sie dienen einem ganz besonderen Zweck: dem Abnehmen.

Bei der Recherche zu Hilfsangeboten für Übergewichtige und Adipöse in anderen Ländern bin ich auf ein Gesundheitsportal in Australien gestossen, das unter den möglichen Optionen zur Gewichtsreduktion neben der Veränderung des Lebensstils, der medikamentösen Therapie und der bariatrischen Chirurgie doch tatsächlich das „Kiefer-Verdrahten“ vorschlägt…

Ich traute meinen Augen kaum: eine Methode, die uns so mittelalterlich anmutet, dass man sie höchstens als abartige Kuriosität zur Kenntnis nimmt! Und doch zeigte ein kurzer Klick zu Google, dass so etwas offenbar tatsächlich da und dort auch heute noch praktiziert wird, wie ein entsprechender Bericht aus England belegt, über eine Frau, die es trotz Magen-OP nicht schaffte, Gewicht zu verlieren, und die auf diese martialische Weise schliesslich 120 Kilo abgenommen hat.

In dem Portal wird der Vorgang wie folgt beschrieben: Mit einem Draht werden Ober- und Unterkiefer fest miteinander verbunden, so dass Nahrung nur noch in flüssiger Form durch ein Röhrchen aufgenommen werden kann. Dem Patienten wird während der Dauer der Therapie eine Zange ausgehändigt, mit welcher er im Notfall, wenn etwa Erstickung droht oder er erbrechen muss, die Drähte selber lösen könnte…

Ich denke allerdings: zur Nachahmung nicht unbedingt empfohlen.




12/3  Adipositas gibt es nicht

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:03

Ich liebe Verschwörungstheorien. Sie haben etwas Magisch-Faszinierendes an sich: der spannende und zugleich irritierende Gedanke, dass vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit dahinter stecken könnte. Hinter den Chemtrails etwa, mit denen böse Mächte unsere Atmosphäre vergiften, um die Menschheit auszurotten, oder hinter den heimlichen Zirkeln, die unter sich die Weltherrschaft ausmachen, von den Weisen Zions über die Illuminaten bis zu den Bilderbergern…

Aber auch die positiveren Phänomene dieser Zwischenwelt mag ich: die immer wieder auftauchenden Mythen von der unversiegbaren Gravitationsenergie zum Beispiel, die schon längst in entsprechenden Motoren eingefangen und nutzbar gemacht werden könnte, wenn nicht finstere Interessen dies bis jetzt erfolgreich verhindert hätten…

Einem verschwörungstheoretischen Ansatz bin ich allerdings heute begegnet, der mir eher nicht gefallen wollte, weil er einerseits Verunsicherung auslöst, andererseits gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse dadurch in Frage stellt, dass bekannte Fakten miteinander verknüpft werden, die keinerlei kausalen Zusammenhang haben (aber das gehört offenbar zum gängigen Instrumentarium der Verschwörungs-Handwerker).

Kurz gesagt geht es darum, dass in einem an sich durchaus seriös anmutenden Online-Dienst die Behauptung aufgestellt wird (aufgrund einer Buch-Rezension), Übergewicht und Adipositas seien eigentlich medizinisch harmlos und ausschliesslich dank verschwörerischem Lobbying der Pharmaindustrie zu einer „Krankheit“ hochstilisiert worden, die – mit riesigem Profit – medizinisch behandelt werden müsse. Dabei (das hätten seriöse Studien bewiesen) seien Menschen mit Übergewicht oft gesünder und bei Krankheiten resistenter als Normalgewichtige.

Letzteres ist richtig. Es gibt sowohl den „gesunden Dicken“, der ausser seinem zu hohen Gewicht keines der anderen Merkmale des Metabolischen Syndroms aufweist, als auch den „leicht übergewichtigen“ Patienten, der eine bessere Überlebens-Chance hat als der Dünne (nach dem Motto: „Lieber fett und fit als schlank und schlapp“). Das sind keine neuen Erkenntnisse.

Aber jeder Adiposits-Betroffene weiss und erlebt tagtäglich, was sein zu hohes Gewicht mit ihm macht, wie es seine Lebensqualität beeinträchtigt und wie er an den dadurch begünstigten Folgeerkrankungen zu leiden hat (die der Pharma-Industrie weit mehr einbringen als die Adipositas-Bekämpfung als solche).

Die implizite Aufforderung im genannten Bericht, wer nicht dem Normalgewicht entspreche, solle sich keine Sorgen machen, sich nicht ins Bockshorn jagen lassen und fröhlich weiteressen was er mag… ist fahrlässig und unqualifiziert. So leid einem diese Erkenntnis tun mag.




9/3  Gesundheit!

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:25

Die Schweiz hat eines der besten Gesundheitssysteme der Welt. Das aber hat seinen Preis, steigend von Jahr zu Jahr, nicht nur weil die Medikamente immer teurer werden, sondern auch, weil immer raffiniertere, aufwändigere Behandlungsmethoden verfügbar sind und natürlich alle davon profitiern möchten. Die Gesundheitspolitiker, die in dieser vertrackten Situation nach Lösungen suchen müssen, sind nicht zu beneiden.

So hat Gesundheitsminister Alain Berset unlängst eine neue Tarif-Verordnung in Kraft gesetzt, die sich extrem negativ auf die Beratung bei komplexen Krankheiten, wie die Adipositas eine ist, auswirkt und z.B. zur Folge hat, dass gewisse Abklärungen in der Sprechstunde nicht mehr am Stück vorgenommen werden können, sondern dass die Patienten mehrmals für jeweils kürzere Konsultationen antraben müssen, weuil die Sessionen sonst nicht tarifkonform abgerechnet werden können…

Und nun droht mit der Verschärfung der Zulassungskriterien für ambulant tätige Ärzte neues Ungemach, indem künftig weniger Mediziner für mehr Patienten sorgen müssen… Widerstand gegen solche Pläne regt sich nicht nur in Fachkreisen. Mit einer Petition soll der Bundesrat auf die weitreichenden Konsequenzen dieser Pläne aufmerksam gemacht werden. Eine breite, fachlich abgestützte Trägerschaft steht hinter diesem Vorstoss, der vom Verein SOS Santé getragen wird.

Wem die Erhaltung der Standards in unserer Gesundheitsversorgung ein Anliegen ist, der/die unterzeichnet noch heute die Petition. Hier geht es zur Online-Unterschriftensammlung.

Dabei kann es allerdings nicht nur darum gehen, schädliche Entwicklungen zu verhindern.Gleichzitig muss jeder und jede das Notwendige tun, um durch das eigene, kosten- und leistungsbewusste Verhalten dazu beizutragen, unnötige Gesundheitskosten zu vermeiden bzw. durch eine „gewundheitsbewusste“ Lebensführung – Stichwort: Prävention – mitzuhelfen, dass diese Kosten gar nicht erst anfallen.




7/3  Information auf Abruf

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:45

Das Internet als Quelle allen Wissens. Das hätte man sich noch vor wenigen Jahren nicht vorzustellen vermocht. Ich erinnere mich an meine Zeit als Redaktor der Berner Studenten-Zeitung. Da bot mir ein vorausblickender Geist (Walter Zürcher hiess er, manche hielten ihn für einen verschrobenen Phantasten) zur Publikation ein futuristisch anmutendes Konzept an für eine jederzeit und überall verfügbare Kommunikations-Maschine, mit der man auf alle Filme, sämtliche Bücher und überhaupt das ganze jemals archivierte Wissen Zugriff bekommen könnte. Das war in den 60er Jahren, als unser TV noch schwarz/weiss sendete.

Ich lachte ihn aus. Wie das denn überhaupt technisch gehen sollte, das sei ja Guguus, fern jeder Realisierbarkeit, reine Utopie. Heute müsste ich mich für meine damalige Haltung schon lange schämen.

Also: wenn wir etwas wissen wollen, gehen wir online. Das gilt auch für viele medizinische Fragen, wo „Dr. Google“ inzwischen die wohl am häufigsten besuchte Sprechstunde führt. Dabei gibt es aber keine Garantie, dass das, was man so zu Gesicht bekommt, auch wissenschaftlich abgesichert und seriös ist.

Eine Gruppe von Studierenden der Ernährungswissenschaft an der Schweizer Fernfachhochschule tüftelt an einem interaktiven Lernmittel (eLearning-Tool), mit dem man sich hilfreiches Wissen in Ernährungsfragen aneignen kann. Dabei sollen vor allem die Erwartungen der künftigen BenutzerInnen berücksichtigt werden. Darum wurde ein Online-Fragebogen entwickelt, mit dem die Informations-Bedürfnisse von übergewichtigen und adipösen Menschen erfasst werden sollen. In der Hoffnung, dass möglichst viele Betroffene von diesem Angebot Gebrauch machen. – Hier geht es zur Umfrage.




6/3  NE-in

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:45

Nein. Das sagte heute der Ständerat – als Erstrat – zur Standesinitiative des Kantons Neuenburg (NE). Schon die Gesundheitskommission des Stöcklis hatte an ihrer vorberatenden Sitzung beschlossen, auf diese Initiative nicht einzutreten: sie hatte den „Erlass eines Bundesgesetzes über zuckerhaltige Produkte“ verlangt.

Da der massiv überhöhte Zuckerkonsum in der Schweiz (im Schnitt 120 Gramm anstelle der von der WHO empfohlenen 25 bis maximal 50) ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt und wesentlich zur Explosion der Gesundheitskosten beiträgt, haben wir uns vorgängig mit einem Schreiben an die Damen und Herren StänderätInnen gewandt, mit der Bitte, diesen kantonalen Vorstoss nicht einfach sang- und klanglos zu versenken, sondern ihn zumindest mit einer Empfehlung auf der politischen Agenda zu behalten.

Von den rund 30 angeschriebenen PolitikerInnen haben gerade mal zwei reagiert: Ständerat Jositsch (SP) hat den Erhalt meines Briefes bestätigt und Ständerat Eder (FDP), Präsident der vorberatenden Kommission, hatte mir in einem freundlichen Schreiben deren Entscheid begründet: man wolle zuerst abwarten, ob die im Rahmen der Erklärung von Mailand abgegebenen Versprechen der Lebensmittelindustrie von Erfolg gekrönt wein würden, habe man doch schon in gewissen Joghurt-Marken eine Reduktion des zugefügten Zuckers um 3 bis 5 Prozent erreicht. (Nun enthält ein durchschnittliches Fruchtjoghurt ca. 17 Gramm; 3-5% davon sind sage und schreibe knapp ein halbes Gramm!!!! – Sieht so der „Erfolg“ aus? Wer täglich ein Joghurt auf dem Menüplan hat, isst dank diesem „Erfolg“ nun also statt 120 Gramm „nur“ noch 119,5 Gramm. Super!)

Das Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz, RSI, hat heute Mittag ein Interview mit mir gemacht, das in der Tagesschau gesendet werden soll. Ich weiss, es ist ein Kampf à la Don Quichotte, gegen die Windmühlen der Werbe- und Marketing-Maschinerie… aber jemand muss ihn führen und wir dürfen uns nicht entmutigen lassen. Es braucht in der Schweiz alles seine Zeit. Und die wird kommen, davon bin ich überzeugt.




5/3  Trotzdem gut…

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:42

Verzicht auf Kohlenhydrate ist in. Zwar besagen immer wieder Studien, dass sowohl „LowCarb“ als auch „LowFat“ zu einer etwa gleich grossen (oder kleinen) Gewichtsreduktion führen können und dass das Problem beim Abnehmen nicht das Abnehmen selber sei, sondern die Frage, ob und wie lang es anschliessend gelingt, das neue, tiefere Gewicht effektiv zu halten.

Meine persönlichen Erfahrungen mit LowCarb (tendierend zu „VeryLowCarb“) sind positiv: bei sehr geringer Kohlenhydrat-Aufnahme setzt im Stoffwechsel mit der Ketose ein Mechanismus ein, der zusätzlichen Fett-Abbau garantiert. Aber diese Radikalität ist nicht jedermanns (und jederfraus) Sache.

Schon deshalb nicht, weil jeder Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel dazu führt, dass der Speisezettel „verarmt“ und eingeschränkt wird. Dies kann auf Dauer zu Eintönigkeit, zu Unlust und zu Abneigung führen…

Daher sind wir froh um jede kreative Abwechslung, die sich auf den Speisezettel und den Menüplan zaubern lässt: da ist mir eine famose Ess-Plattform aufgefallen, die ich gerne weiter empfehle: Koch & Küche ist eine sehr ansprechende, informative Seite mit wertvollen Tipps und Empfehlungen, leckeren Rezepten – nicht nur zum Thema LowCarb. Zudem kann man einen Newsletter abonnieren, durch den man über neue kulinarische Trends auf dem Laufenden gehalten wird.

Und wer es mit VeryLowCarb versuchen will, findet bei den Sinomedica Cooking Tips wertvolle Anregung.




2/3  Weicher Fall

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 15:45

Draussen schneit es. Die tiefe Temperatur bewirkt, dass der Schnee liegen bleibt. Da stellen sich nostalgische Anwandlungen ein: so schön war Winter in unserer Kinderzeit, alles tief eingemummt in die weisse Pracht.

Aber die Kälte birgt auch Risiken. Der gefrorene Untergrund macht die Strasse und das Trottoir glitschig. Es besteht Ausrutsch-Gefahr. Und die wiederum bringt Menschen ins Gespräch. Das kann dann zu Szenen führen wie dieser:

Eine deutlich übergewichtige Dame bewegt sich vorsichtig über eine vereiste Stelle und merkt, dass eine andere Passantin ebenfalls bemüht ist, nicht auszurutschen. Ja, sagt sie zu dieser, da heisst es nun ausgesprochen vorsichtig zu sein, um einen Unfall zu vermeiden. – Die andere wirft ihr einen kurzen Blick zu und sagt zur Übergewichtigen: Wenigstens fallen Sie weich! – Nein, gibt diese zurück, ich falle genauso auf den steinharten Boden wie Sie!

Geht es noch? fragen wir uns später, als wir von dem kurzen Dialog hören. – Das ist die permanente, meist nicht bewusst als solche gemeinte, aber eben doch verletzende Diskriminierung und Verhöhnung der Adipositas-Betroffenen, die wir noch immer nicht in den Griff bekommen haben.




28/2  Ess-Lust

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 16:43

Essen ist in der Regel eine lustvolle Angelegenheit. Ich hatte zwar mal einen Kollegen, der bezeichnete sich selbst als „lustlosen“ Esser, quasi asexuell im Hinblick auf Kulinarik. Für ihn war Nahrungsaufnahme ein rein energetisch-mechanistischer Vorgang, mit dem der „Maschine“ von Zeit zu Zeit Energie zugeführt werden musste. Geschmack spielte dabei keine Rolle. Er könnte auch Sägespäne essen, wenn sie nahrhaft wären, sagte er jedenfalls.

Aber bei den meisten Menschen verhält es sich wohl anders. Für sie ist Essen mit Genuss verbunden. Dabei geht es nicht nur um die Geschmacks-Synfonien im Mund, um die strukturelle Beschaffenheit einer Speise, wenn sie zwischen Zunge und Gaumen aufgenommen wird – auch der Anblick kann schon Genuss verheissen und wollüstige Speichelkaskaden auslösen…

Das wurde mir heute in aller Deutlichkeit bewusst, als ich einen Fragebogen ausfüllte, der von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich im Rahmen einer Studie verschickt wird: damit wird – freiwillig und anonym – erhoben, mit welchen Emotionen das Essverhalten der Teilnehmenden verbunden ist. Im zweiten Teil der Umfrage geht es darum, eine Reihe von Abbildungen danach zu bewerten, wie gross die Lust ist, diese Speisen zu verzehren.

Und ich muss gestehen, dass ich diese Umfrage mit wachsendem Befremden mir selber gegenüber absolviert habe: da sind prachtvolle Fotos zu sehen von leckeren Speisen, in brillanten Fotos festgehalten, saftige Schnitzel, üppige Hamburger, Lasagne, Pizzen, überbackene Filets, Sugo-Spaghetti, Milkenpastetli… und dann kommen die Desserts, bei denen einem Hören und Sehen vergeht, in allen Farben und Formen, Baisers, Panna-Cotta, Schwarzwälder, Tiramisu, Erdbeerschnitten, Schokokuchen, Brownies…

Und unter jedem Bild eine Skala mit zehn Punkten und der Frage: Wie gross ist Ihre Lust, diese Speise uzu essen? Von 1 (keine Lust) bis 10 (grosse Lust). Und ich habe praktisch überall die Zehn anbekreuzt!!! Nur beim CocaCola habe ich die 4 markiert, weil ich nun mal kein Cola-Trinker bin.

Was sagt mir dieser Test über mich selber? – Die Lust wäre da und gross… aber im täglichen Leben träume ich nur davon, denn mein gegenwärtiges No-Carb-Ernährungsprogramm verbietet mir Süssigkeiten dieser Art konsequent. Vielleicht bin ich nach zwei Jahren dermassen auf Entzug, dass ich die Nachtisch-Schwelgerei überhöhe und verkläre? – Versuchen Sie es doch auch: machen Sie diesen Test. Und staunen Sie über sich selber.




23/2  Pegan – was ist das?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:16

Juhuu! – ich bin im Trend! Und zwar voll. Höre heute Morgen am Radio zufällig, dass aus Amerika ein völlig neuer Ernährungstrend kommt. Er nennt sich „pegan“ – eine Kombination aus den Begriffen „vegan“ und „paleo“, also einerseits leben ohne tierische Produkte und andererseits sich so ernähren wie einst unsere Vor-Vor-Vorfahren in der Steinzeit, als es noch weder Viehzucht noch Ackerbau gab.

Und wie sieht die pegane Ernährung aus? In etwa so, wie ich seit nunmehr zweieinhalb Jahre esse: praktisch ohne Kohlenhydrate, viel Gemüse, etwas Früchte, wenig Fleisch, keine Milchprodukte und keine Fertigprodukte… So einfach. „Meine“ Diät-Vorgaben wurden von Dr. med. Massimo Fumagalli, einem Tessiner, entwickelt. Er kombiniert sie mit einer wöchentlichen Akupunktur-Session, was unterstützend wirkt beim Gewichtsverlust.

Die pegane Kost dagegen wurde – schon vor drei Jahren – in USA ausgetüftelt von einem Dr. Mark Hyman. Sie fand dort ein breites Echo und kommt nun offenbar nach Europa. Inzwischen hat sich auch hier die Erkenntnis durchgesetzt, dass weniger Kohlenhydrate besser sind und dass ein Zuviel an Zucker vermieden werden sollte… Die pegane Ernährung erfüllt beide Kriterien. (Meine Sinomedica-Diät ist da noch strikter: sie verzichtet gänzlich auf zugesetzten Zucker und auch auf die meisten Früchte und Gemüse, die mehr als nur ein Minimum natürlichen Zucker enthalten; zudem verzichtet sie nicht nur auf Milchprodukte, sondern auch auf Eier, zur Entlastung der Nieren bei der Ausscheidung.)

Die meiste „pegane“ Literatur mit Rezepten etc. ist vorläufig erst auf englisch erhältlich. Wenn der Trend anhält, wird man mehr darüber hören und wird es bald bei geschäftstüchtigen Anbietern entsprechende Abteilungen geben… Mal sehen, wann uns die Steinzeit einholt.




22/2  Überlebensstrategie

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 17:36

Es ist ein cleverer Schachzug. HeyHuman, eine weltweit tätige Branding-Agentur, empfiehlt der Zuckerwaren-Industrie, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, dass möglicherweise bald einmal jegliche Werbung für zuckerhaltige Lebensmittel verboten werden könnte.

Entsprechende Anstrengungen laufen in England. Nachdem im April eine Steuer auf Süssgetränken eingeführt wird, laufen bereits Bestrebungen, die Regierung dazu zu bewegen, eine generelle Steuer von 20% auf dem Rohstoff Zucker zu beschliessen. Die „Action on Sugar“ hat eine entsprechende Kampagne lanciert, welche auch darauf abzielt, die Promotion von Süsswaren einzuschränken.

HeyHuman schlägt – ganz ohne Eigennutz – angesichts solcher Perspektiven vor, die grossen Anbieter möchten nun ab sofort alles unternehmen, um ihre Marke, ihren „Brand“, durch intensive Bewerbung im Bewusstsein der Kundschaft so sicher zu verankern, dass sie auch nach dem allfälligen Erlöschen der Werbe-Scheinwerfer auf ihre Produkte quasi am Schwarzmarkt weiter verkauft werden können. Denn eine dominante Markenpräsenz prägt sich ein und kann noch über Jahre nachwirken.

Diese Strategie, umgesetzt solange die Werbung noch nicht eingeschränkt ist, sei wie eine Versicherung, die man abschliesst in der Hoffnung, dass das Schlimmste hoffentlich doch nicht eintreten möge. Die Augen vor einem möglichen Werbeverbot zu verschliessen wäre das Dümmste, was man machen könne, sagt die Werbeagentur. Sie profitiert so oder so.