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Von Heinrich von Grünigen um 16:00 |
Light Lebensmittel seien out. Sagen die Beobachter des Food-Marktes. Der Umsatz sei rückläufig. Coop hat die WeightWatchers-Produkte aus den Läden genommen. „Regional“, „von hier“, „urchig“ und „chüschtig“ sind gefragt. Das „Light“-Label hat sich als Trugschluss erwiesen. Was Fachleute schon immer moniert haben, wurde durch die Realität bestätigt. Die Psyche spielt unserem Unterbewusstsein einen Streich: weil wir zu wissen meinen, dass das Zeug weniger dick mache, gönnen wir uns einen grösseren Happen davon… Und überdies: „Light“ definierte sich im klassischen Verständnis dadurch, dass etwas (relativ) „weniger“ Fett enthält. Um den Geschmack zu kompensieren, wird dafür oft Zucker zugeschüttet, der inzwischen selber auf der Anklagebank der Verfettungs-Gangster gelandet ist.
Aber schon kündigt sich ein neuer Trend an: „Wasserbindende“ Substanzen werden nicht mehr als Pillen und Pülverchen angepriesen, sondern schon in die Lebensmittel eingearbeitet. Stoffe wie Glucomannan und Chitosan, die beide bereits als Nahrungsergänzung und in zahlreichen „Abnehm“-Produkten zugelassen sind, haben die Fähigkeit, im Magen unter dem Einfluss der Magensäure aufzuquellen und so ein rascheres Sättigungsgefühl auszulösen. Dadurch verringert sich die Essensmenge insgesamt, was dazu führt, dass weniger Kalorien aufgenommen werden, woraus letztlich dann ein Gewichtsverlust resultieren kann.
Klingt logisch. In Studienreihen wird an neuen Produkten getüftelt, welche diese Materialien enthalten und erst noch schmecken sollen. So wird uns auf „natürliche“ Weise ein Völlegefühl untergejubelt, ohne das wir weiterhin über unsere Energieverhältnisse leben würden.
Diesmal dürfte der Psycho-Trick keine Chance haben: je mehr du von dem Zeug zu dir nimmst, umso völler wird dir zumute sein und umso weniger bringst du noch hinein… Ist das der goldene Schlüssel zur ewigen Schlankheit?
Vorsichtige Skepsis ist immer noch angesagt. Expertisen zu bisherigen Produkten auf Konjak- und Chitin-Basis haben gezeigt, dass die verwendeten Mengen zu gering waren, um einen messbaren Effekt zu bewirken. Placebo musste höher gewichtet werden als die Evidenz. So gab es trotzdem positive Resultate, wenn auch nicht gerade berauschende.
Ob bei den in Speisen eingearbeiteten Stoffen die Menge so markant erhöht werden kann, dass sie von Magen-Volumen her relevant wird, ist eine offene Frage. Wir sind gespannt, welche Resultate und Erkenntnisse und vor allem welche „Völle-Speisen“ uns die Forschung bringen wird.
Früher, wenn Hungesnöte ganze Kontinente mit dem Aussterben der Bevölkerung bedrohten, assen die Menschen Gras, wie wir schaudernd in den Chroniken lesen. Heute bedroht uns der Überfluss, und wir futtern leere Füllsel-Stoffe… während anderswo immer noch gehungert wird. Welch perverse Welt!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:17 |
Erfolgreich Gewicht verlieren. Was heisst das? Hat mehr Erfolg, wer in kurzer Zeit viel abgenommen hat? Oder ist es erfolgversprechender, in kleinen Schritten das Gewicht über längere Zeit zu reduzieren?
Die amerikanische ObesitySociety ist in ihrem monatlichen Informationsmagazin dieser Frage nachgegangen, anhand einer Studie, welche die TeilnehmerInnen der TV-Serie „Biggest Loser“ über längere Zeit beobachtet hat. Die Ergebnisse sind einleuchtend und tröstlich.
Wer im Rahmen eines solchen Sendekonzeptes massiv Gewicht verliert, hat Mühe, dieses später in seinem Alltag weiterhin zu halten, denn während der Dauer der Sendung ist man nicht nur unter dem Druck öffentlicher Beobachtung und eines gnadenlosen Wettbewerbs, man hat zudem auch quasi rund um die Uhr eine fachliche Begleitung bezüglich Ernährung, Bewegung und psychologischer Unterstützung. Fallen all diese Hilfen nach dem Ende der Serie weg, ist die Gefahr eines Rückfalls schon vorprogrammiert.
So verwundert es nicht, dass die „grössten Verlierer“, die während jeweils 30 Wochen im Durchschnitt 58,3 Kilo abgenommen haben, nach 6 Jahren rund 70 % davon wieder zugenommen haben. Trotzdem sind alle am Ende dieser Zeit rund 12 % leichter als vor dem Experiment. Dies wiederum ist kein Scheitern, sondern als Erfolg zu buchen. Denn auch eine massvolle Reduktion von 5, 10 oder 15 % des Ausgangsgewichts bei Adipositas kann einen sehr positiven Effekt auf allfällige Begleiterkrankungen haben.
Diese Erkenntnis wiederum sollte Ärzte und alle, die therapeutisch mit Adipösen befasst sind, motivieren, auch moderate Gewichtsreduktionen zu akzeptieren und als positiv zu werten und den PatientInnen genügend Zeit einzuräumen, ohne der Illusion zu verfallen, „möglichst viel und möglichst rasch“ sei besser.
Wie genau die metabolischen Mechanismen bei einer erneuten Gewichtszunahme funktionieren, darüber hat die Wissenschaft noch zu wenig fundierte Fakten und Einsichten. Hier ist noch hoher Forschungsbedarf, um den Betroffenen Hoffnung machen zu können. Eines aber ist gewiss und soll auch anerkannt werden: wenn das Gewicht nach einem massiven Verlust „wieder zurückkommt“, bedeutet das nicht, dass der Betroffene versagt oder Schwäche gezeigt hat… es ist vielmehr die natürliche Reaktion des Organismus‘ auf eine ausserordentliche, ja extreme Situation. Mit „Schuld“ hat es gar nichts zu tun.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:33 |
Das war mal eine gute Nachricht. Zu lesen war heute Morgen, dass der Burgerbräter McDonald’s im Hi9nblick auf die Olympischen Spiele in Kanada zu jedem Happy Meal an Kinder anstatt einer Comic-Figur einen speziell für Kinder entwickelten Schrittzähler fürs Handgelenk abgibt, den Step-It!-Tracker in speziell kindgerechter bunter Ausführung, um die Kleinen schon früh zu bewusstem Bewegungsverhalten anzuleiten.
So weit so gut. Auch wenn in der gleichen Meldung darauf hingewiesen wird, dass ein Happy Meal bei McDo mit so vielen Kalorien zu B(a)uche schlägt, dass das Kind mindestens 5 Stunden marschieren müsste, um diese wieder los zu werden… Aber immerhin ist so ein Tracker ein Hilfsmittel, das nachhaltiger wirkt als etwa das Klettergerüst und die Rutschban, die bei den meisten McDonald’s-Betrieben stehen.
Aber kaum hat man das positiv zur Kenntnis genommen und sich zu Lob und Anerkennung durchgerungen, kommt der Gegenbericht: die Schrittzähler wurden – freiwillig – bereits wieder zurückgerufen, weil sie bei einzelnen TrägerInnen an den Handgelenken Entzündungen vervorriefen!
Gut, das sind ephemere Randerscheinungen, die sich vermeiden liessen, wenn das Produkt vielleicht etwas weniger billig produziert würde. Die Idee bleibt nach wie vor lobenswert und sollte weiter verfolgt werden.
A propos Tracker: ich nehme demnächst an einer Veranstaltung teil, wo über Erfahrungen mit solchen Tools, sei es am Arm, am Gurt oder auf dem Handy als App diskutiert wird und ich bin noch immer auf der Suche nach Leuten, die damit Erfahrungen gemacht haben, positive wie negative… bitte melden, danke!
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Von Heinrich von Grünigen um 15:44 |
Gut ist gut. Aber wie gut ist „richtig“ gut? Richtig gut müsste ja eigentlich „besser“ sein, rein sprachlich gesehen. Oder gibt es auch „falsch“ gut?
Antworten auf solche und andere Fragen gibt es ab kommendem Montag, 22. August, auf dem TV-Sender 3sat in einer vierteiligen Dokureihe mit dem Titel „Richtig gut leben“. Dabei geht es um Fakten und Hintergründe zu einzelnen Lebensmitteln auf unserem normalen Speiseplan. Im Zentrum der jeweiligen Sendung stehen: Lachs, Wurst, Soja, Schokolade… vielleicht nicht gerade die meistkonsumierten Grundnahrungsmittel, aber doch Esswaren, um die sich viele Ansichten, Meinungen und auch Vorurteile ranken: sind sie gesund? wie viel davon darf es sein? wie werden sie hergestellt? was bedeuten sie für eine gesundheitsförderliche, „richtige“ Ernährung?
Derzeit gibt es zahlreiche Angebote in den Medien, Reports und Faktenchecks, welche den Fokus auf einzelne Lebensmittel richten und die Konsumenten unterstützen bei einem bewussten Kaufverhalten. Das ist verdienstvoll, wenn es mit grosser Sachkenntnis und verantwortungsvoll geschieht. Unser Alltagswissen kommt uns ja nicht einfach so über Nacht zugeflogen, wir müssen es uns aneignen, wenn wir das wollen, oder „man“ muss es uns immer wieder und auf didaktisch geschickteWeise nahebringen, mit der gleichen Hartnäckigkeit und der gleichen, auf Wirkung bedachten Raffinesse wie das die Werbung tut, die uns all das Fett-und-Zucker-Zeug Tag für Tag multimedial in die Hirnrinde hämmert…
Man darf gespannt sein, wie 3sat diese Aufgabe anpackt. Mehr zu dem Projekt und weitere Links gibt es hier.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:45 |
Der Kampf im Regal wird mit harten Bandagen ausgefochten. Heftig wird gerungen um Argumente, warum ich beim Rundgang durch den Supermarkt nun unbedingt das eine Produkt herausgreifen soll und nicht das andere. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen dabei die sogenannten „health claims“, die Botschaften über eine „gesundheitsförderliche“ Wirkung eines bestimmten Lebensmittels.
Entsprechende Regelungen im Gesetz sind strikt, werden aber gerne durch elegante „ähnliche“ Formulierungen unterlaufen, die neutral wirken, juristisch unverfänglich sind und durch bestechende Illustrationen überzeugen sollen…
Was ist von als „gesund“ angepriesenen Produkten zu halten? Greifen wir unbewusst und hemmungslos zu, wenn der Aufdruck auf der Packung signalisiert, dass wir unserem Körper und seinem Wohlbefinden dadurch etwas Gutes tun? Gibt es einen Unterschied bezüglich der Inhaltsstoffe zwischen Lebensmitteln, die ohne solche Slogans auskommen müssen und dem angepriesenen „Health“-Food?
Eine Studiengruppe in USA wollte es wissen und untersuchte mehr als 2’000 Lebensmittel mit und ohne Gesundheits-Deklaration bezüglich der Unterschiede in deren Zusammensetzung. Das Resultat war – wie die Ernährungswissenschaftlerin Marion Nestle in ihrem Blog „Food Politics“ berichtet – verblüffend: Die Differenzen zwischen den als „gesund“ beworbenen und den „normalen“ Produkten waren marginal! Pro Portion enthielten die sogenannt „gesunden“ Nahrungsmittel im Schnitt 29 Kalorien weniger als die „normalen“; beim Zucker waren es 3 Gramm weniger; bei den gesättigten Fettsäuren 2 Gramm; beim Salz ganze 842 Milligramm weniger. Nur bei den Nahrungsfasern (Ballaststoffen) durfte es etwas mehr sein: stolze 0,8 Gramm!
Fazit: die Unterschiede sind so gering, zum Teil messtechnisch fast nicht nachzuweisen, dass ihnen in der Ernährung keine effektive Bedeutung zukommen kann. Die „health claims“ sagen nichts aus über die Qualität eines Produktes, sie sind reine Werbung, im simpelsten Sinn für Dummies.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:32 |
Irgendwie liest sich alles viel eleganter. Das liegt am Charme der Sprache. Letzte Woche habe ich in einem Gespräch mit einer Journalistin von „24heures“ über die SAPS und mein Engagement für die Stiftung gesprochen. Übers Wochenende ist dann das Interview erschienen und ich staune über die positiven Reaktionen aus der Westschweiz. Da gibt es nur ein grosses Kompliment an die Adresse der Kollegin, die mit viel Gespür und Interesse sowohl den Fakten wie meinen Befindlichkeiten auf den Grund gegangen ist.
Ein winziges Tröpfchen Unbehagen bleibt, kaum der Rede wert, aber ich möchte doch die Gelegenheit nutzen, um allfällige Missverständnise zu bereinigen. Ganz am Schluss des Artikels zitiert die Journalistin mich mit der Aussage, dass ich mit meiner Gewichtsreduktion nicht ganz so weit gehen möchte wie der ehemalige Stadtpräsident von Lausanne, der auf seinem tiefsten Kilostand so zerknittert ausgesehen hat und in seinen übergrossen Anzügen so verloren wirkte, dass selbst seine Freunde glaubten, er leide an einer schweren Krankheit… deshalb nahm er aus eigenem Antrieb wieder gut dreissig Kilo zu, und ist nun wieder problemlos als sein früheres Ich zu erkennen, aber immer noch fast 70 Kilo leichter.
„Je ne veux pas rassembler à Brélaz“ werde ich zitiert. Und das ist in dieser Kürze natürlich missverständlich: ich wäre noch so gerne ähnlich wie er, was seine Energie, seinen Durchhaltewillen und seine politische Power betrifft… bloss diesen abgemagert-ausgemergelten Zustand, in dem er sich bei seinem (verordneten) Zielgewicht befunden hat, möchte ich nicht erleben müssen. Da er nun wieder etwas an Masse zugelegt hat, dient er mir hingegen problemlos als Vorbild.
Das war noch nachzutragen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:48 |
Es klingt nach trockener wissenschaftlicher Materie. Der Bericht über neue Forschungsresultate an einem Münchner Institut rapportiert eine komplexe Materie. Es geht darum, auf welche Weise sich das Gehirn, durch welches unsere Nahrungsaufnahme gesteuert wird, den Zucker beschafft, den es zum Funktionieren benötigt. Offenbar wurden neue und andere Rezeptoren-Mechanismen entdeckt als die bisher bekannten. Daraus leitet sich die Hoffnung ab, durch vertiefte wissenschaftliche Forschung neue therapeutische Möglichkeiten zu finden, um das Risiko zu verringern, an Adipositas und Diabetes zu erkranken.
Das ist spannend und eröffnet verheissungsvolle medizinische Perspektiven. Allerdings hat mich beim Lesen eine andere Frage beschäftigt: wenn das Gehirn offenbar aktive Fähigkeiten hat, durch den Einsatz bestimmter Zell-Funktionen sich den Zucker, den es zum Funktionieren benötigt, aus dem Blut zu beschaffen, was tut dann mein eigenes Gehirn, dem ich nun seit über einem Jahr ziemlich konsequent jede Zuckerzufuhr verweigere?
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Von Heinrich von Grünigen um 15:47 |
Man liest ja solche Sachen eigentlich nicht. Aber heute hat es sich ergeben. Im Zahnarzt-Wartezimmer – für den halbjährlichen DH-Termin – lag unter anderem die BUNTE auf, und da stand ein kleiner Text neben einem Vorher- und einem Nachher-Bild. Inhalt: der Hollywoodstar habe in letzter Zeit an Gewicht zugelegt.
Ganze 12 Kilo habe er zugenommen. Die einst so smarte und sportliche Erscheinung sei passé, der Mann kaum wiederzuerkennen mit seiner „imposanten Wampe“, Horror. Eben nur noch ein alter, fetter Sack. Ein Wunder, dass seine Beziehung noch intakt ist…
Sollen wir es nun für ausgleichende Gerechtigkeit halten, dass nicht nur Frauen in gewissen Medien je nach sozialem Umfeld unter einen Legitimationsdruck geraten, wenn ihre Erscheinung auch nur ein wenig von dem abweicht, was der Mainstream zur Norm erklärt hat?
Ist es tröstlich, dass nun offenbar auch gestandene Mannsbilder (und nicht nur die sixpackigen Calvin-Klein-Model-Jungs) nach ihren Pfunden taxiert und als zu schwer befunden werden? Und mit Häme übergossen, als hätten die zusätzlichen Kilos aus ihnen einen schlechteren Menschen gemacht?
Die Frage wird auch nicht entschärft durch den Umstand, dass das Blatt nicht mehr taufrisch ist: die Meldung ist schon über einen Monat alt. Im Wartezimmer ist die Regel ausser Kraft gesetzt, dass nichts älter ist als eine Zeitung von gestern…
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Von Heinrich von Grünigen um 17:36 |
Heute in der Frühe bin ich ins Welschland gefahren. Aufgeboten zu einem Interview mit einer Zeitung in der Romandie. Sie wollen die Arbeit der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS in der französischsprachigen Schweiz besser bekannt machen.
Unsere Organisation war ja von Anfang an als nationale Institution geplant, hatte während Jahren ihre Publikationen auch in Französisch herausgegeben, hatte eine zweisprachige Website betrieben… bis wir in einen finanziellen Engpass gerutscht sind, der es uns nicht mehr erlaubte, gewisse Elemente unserer Aktivitäten „im Doppel“ zu finanzieren.
Das soll sich jetzt ändern, mit einem neuen Effort wollen wir unsere Reichweite ausdehnen und die Suisse Romande wieder erschliessen. Dazu bildete dieses Medien-Gespräch einen willkommenen Auftakt.
Bei der Rekapitulation der nun bald zwanzigjährigen Geschichte unserer Stiftung wurde mir wieder einmal bewusst, mit welchen Widerständen wir in den Anfangsjahren zu kämpfen hatten und wie wir mit neuen Ideen und bescheidenen Mitteln eine Aufbau-Arbeit leisten konnten, deren Grundlagen noch heute solide und tragfähig sind.
Dabei zeigte sich auch in einer fast geschichtlichen Perspektive, wie sich die Wahrnehmung des Phänomens „Adipositas“ in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten verändert hat. Die Thematik ist omnipräsent, das Wissen um die Hintergründe hat sich massiv verbessert – aber geblieben ist die Ratlosigkeit, wie dem Problem am wirksamsten zu begegnen sei. Geblieben ist das Paradox, dass trotz eines verbesserten Bewusstseins und einer geschärften Wahrnehmung, einer erweiterten und klareren Information und ausgebauten therapeutischen Angeboten die Anzahl der Betroffenen weiterhin im Steigen begriffen ist.
Geblieben ist auch, trotz aller Aufklärung und Bemühung um sachliche Information, bei Vielen das hartnäckige Vorurteil, dass „dicke“ Menschen an ihrem Zustand selber Schuld tragen, dass es lediglich eine Frage des Willens und der Selbstbeherrschung sei, sein Körpergewicht unter Kontrolle zu behalten.
Das ist – bei allem berechtigten Stolz auf das Erreichte – eine ernüchternde Erkenntnis. Aber gleichzeitig ist es ein Ansporn, jetzt nicht nachzulassen und unsere Dienste mit neuer Energie landesweit auszubauen. Dazu konnte ich heute einen ersten Schritt tun.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:24 |
Zwei Wochen Ferien. Zwei Wochen praktische Abs(tin)enz von den elektronischen Medien… und nun muss die E-Mail-Flut abgearbeitet werden, gilt es, gesetzte Termine einzuholen und Aktivitäten zu planen, die man vor der Sommerpause noch locker auf „den Herbst“ verschoben hatte… es wird knapp!
Und vor allem geht es darum, die Fülle an Informationen zu sichten und zu gewichten, die in der Zwischenzeit auf allen denkbaren Kanälen hereingeströmt sind, das Wichtige vom Umwichtigen zu trennen, Prioritäten festzulegen und dabei nichts zu verpassen, was unbedingt sofort erledigt werden muss.
Selber habe ich während meiner Ferienzeit zwei bedenkliche Erfahrungen gemacht: acht Tage davon war ich praktisch permanent unterwegs, auf Ausflügen und Exkursionen, zu Fuss, per Rad und mit dem ÖV, und habe es dabei unterlassen, konsequent auf meine Ernährungs-Prinzipien zu achten. Zwar war ich dabei der Meinung, keinen allzu bösen Exzessen erlegen zu sein, bin aber eben doch ziemlich sorglos mit den Portionengrössen und den Zwischenmahlzeiten umgegangen – mit dem Resultat, dass meine Waage mir nach der Rückkehr in die heimischen Gefilde schonungslos eine erneute Gewichtszunahme von fast 7 Kilos meldete!
Skandal und Alarm!!! Sofort wurde für den Rest der Ferienzeit auf „konsequentes Regime“ geschaltet, und der Erfolg liess auch nicht auf sich warten. Schon sind wieder gute 6 Kilo herunter, es muss sich dabei weitgehend um Wasser gehandelt haben, das sich ansammeln konnte, weil ich auch auf einen Teil meiner Medikamente verzichtet habe. Weiter so!
Und zum Zweiten befiel mich unversehens und ohne einen für mich ersichtlichen Anlass ein heftiger Schmerz in meinem Arthrose-Knie, so dass ich kaum noch einen Schritt gehen konnte. Jede Bewegung und die leichteste Belastung lösten eine stechende Empfindung aus… und es dauerte 48 Stunden, bis sich das Knie langsam „normalisierte“, die Schmerzen nachliessen und ich wieder einigermassen gehen konnte, ohne zu humpeln. Was diesen Schub ausgelöst haben kann, ist mir heute noch nicht klar. An der Ernährung kann es kaum gelegen haben, die ist in ihrer Zusammensetzung gleich geblieben. Ob es etwas mit einer Serie von Mückenstichen zu tun haben könnte, deren Opfer ich in einer der vorangegangenen Nächte geworden bin, ist nicht klar, der liebe Dr. Google hat mir darauf keine eindeutige Antwort gewusst, auch wenn in gewissen Foren signalisiert wurde, Mückenstiche könnten unter Umständen Entzündungen befördern…
Auf jeden Fall ist jetzt wieder alles ok und der Pendenzenberg kann sich freuen.
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