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Von Heinrich von Grünigen um 17:13 |
Es ist wieder einmal Zeit für eine Art Ehrenrettung. Aber eine Absolution gibt es nicht. Lange war „Fett“ der böse Feind der Linienbewussten und kaum ein Nahrungsmittel wurde so gezielt und bewusst bekämpft und verdrängt und mit einem schlimmen Image belegt.
Und trotzdem haben viele Leute immer mehr zugenommen. Zum einen, weil sie in Panik vor dem Fett in die Kohlenhydrate geflüchtet sind und so bei einem Überkonsum von Zucker gelandet sind, zum andern aber auch, weil Fett nicht gleich Fett ist. Das dokumentiert auch ein Bericht des deutschen Magazins FOCUS-online mit einem Interview mit dem Ernährungsmediziner Prof. Hans Hauner.
Darin wird unter anderem auch empfohlen, auf zu viel tierisches Fett aus Fleisch zu verzichten, und das könnte ein Indiz sein, das in der Debatte rotes vs. weisses Fleisch weiter hilft: das „rote“ Fleisch ist eher von Fett durchzogen, weshalb in vielen Ernährungsempfehlungen eben das „magere“ weisse Fleisch des Geflügels vorgezogen wird (dabei dei Haut nicht essen, auch wenn sie noch so knusprig und wohlschmeckend ist, denn unter ihr sitzt das Fett!). Besser sind pflanzliche Fette mit ungesättigten Fettsäuren, wie sie etwa in Nüssen und Kernen enthalten sind.
Um die 60 Gramm Fett pro Tag braucht der Mensch… aber diese Menge ist bald beisammen. Unser Konsum liegt im Schnitt deutlich darüber, und das läppert sich im Lauf der Zeit zusammen. Wie überall läge auch beim Fett die Lösung in der richtigen Dosierung – aber: gut ist der Wille, schwach der Mensch.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:04 |
Seele siegt über Geist. So simpel lässt sich das Ergebnis verschiedener Studien zum „gesunden Essen“ zusammenfassen. Worum geht es?
Es ist ja eine nur allzu bekannte Tatsache, dass alles Wissen nichts nützt, wenn es darum geht, sich „richtig“ zu verhalten in Sachen Ernährung und Bewegung. Wenn das Wissen allein ausreichen würde, keine Fehler zu begehen, wäre niemand mehr zu dick.
An verschiedenen US-Universitäten wurde eine Serie von Tests mit Studentengruppen durchgeführt, bei denen es darum ging, die persönliche, gefühlsmässige Einstellung zum Essen zu beeinflussen. In kleineren und grösseren Gruppen wurde den Probanden eine emotionale Haltung gegenüber bestimmten – gesunden – Lebensmitteln an-trainiert. Das Resultat sei eindeutig, vermelden die Forscher:
Wer seine gefühlsmässige Einstellung gegenüber den Nahrungsmitteln bewusst entwickle, ernähre sich auf Dauer besser und verliere dadurch mehr Gewicht als Vergleichspersonen, denen lediglich das theoretische „Wissen“ um Kalorien, Nährwert, Sättigung etc. vermittelt worden war. Die „emotionalen“ Esser würden nicht nur ein anderes Essverhalten zeigen, sondern ihre Gewohnheiten seien deutlich nachhaltiger als die der „lediglich Informierten“.
Die experimentelle Periode für die beobachteten Versuche war allerdings mit einigen Monaten zu kurz, um daraus Langzeit-Schlussfolgerungen zu ziehen. Aber ein gezieltes Nachfassen nach einer längeren Pause zeigte, dass vom „emotionalen Training“ insgesamt mehr zurückgeblieben war als von dem vermittelten Wissens-Stoff.
Diese Erkenntnis sei, so ssagen die Forscher, in den bekannten Nationalen Programmen zur Adipositas-Bekämpfung noch zu wenig berücksichtigt, diese setzten immer noch zu ausschliesslich auf die Vermittlung von theoretischer Erkenntnis und auf Faktenwissen. – Aber: was tun mit dem schlichten Bekenntnis „Ich liebe Schokolade!“?
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Von Heinrich von Grünigen um 11:53 |
Da ist heute dieser Bericht im Beobachter. Es geht um einen Mann, der sich sein Essen aus verschiedenen Lebensmittel-Bestandteilen in Pulverform selber mixt: Proteine, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine, Mineralien… Er folgt damit dem Vorbild eines Amerikaners, der sich 2012 einen Monat lang nur von solchen Kunstprodukten ernährt hat.
An sich ist das ja noch nichts Weltbewegendes. Auch Astronauten ernähren sich aus der Tube, und wer im Spital nicht mehr selber essen kann, wird per Magensonde mit speziellen Flüssigkeiten gefüttert, die er in sich hineinlaufen lassen kann, da lebt eine ganze Medizinalindustrie davon. Und auch die zahlreichen Formula-Diäten, die auf dem Markt erhältlich sind, und komplette, ausgewogene Mahlzeiten in Form von Shakes anbieten, sind ja nichts anderes.
Aber was irritiert einen an der Vorstellung, dass dies die Lösung des Welternährungs-Problems sein soll? Klar, wer keine Beziehung zum „Essen“ als Ausdruck der menschlichen Kultur hat, dem kann es schnuppe sein, in welcher Form und welchem Zustand er die zum Überleben notwendigen Stoffe zu sich nimmt. Wer aber gerne gut und schmackhaft isst, den graust es bei der Vorstellung, sich sein Leben lang nur noch von einförmiger Pampe ernähren zu müssen.
Wo bleibt der Stolz der Spitzenköche, die immer raffiniertere Gaumenkitzeleien entwerfen, um sich punkto Geschmacksexplosion und Augenschmaus gegenseitig zu übertreffen? – Der Mann, so liest man, träumt von einer quasi öffentlich-rechtlichen Versorgung der Menschen mit Lebenssaft: wie das Trinkwasser solle seine Flüssignahrung in Zukunft aus Hahnen fliessen, für jedermann zugänglich, der gerade ein Hüngerlein verspürt…
Aber was ist denn der „Hunger“ ohne die besondere Nahrung, auf die der Gaumen sich mit allen seinen Sinnen freuen kann? – Wer uns einen künstlichen Ersatz für unsere Leibspeise anbieten will, muss diesen schon so täuschend echt gestalten, dass er uns genau so „schmeckt“ wie das Original, das er ersetzt. Da gefällt mir die Utopie doch besser, die ich mal in einem Science-Fiction-Film gesehen habe, wo der Astronaut an einem Terminal seinen Menü-Wunsch eintippt, dann öffnet sich eine Klappe und daraus ist ein Teller zu entnehmen, auf dem die gewünschte Speise sich in voller kulinarischer Pracht präsentiert, knusprig und zart, aromatisch duftend und geschmacklich exzellent… ein Verwöhnpaket für die Befriedigung der zweitältesten aller Lüste, des Genusses beim Essen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:47 |
Heute war die jährliche Informationsveranstaltung von actionsanté. Das ist die Plattform des BAG, auf der sich Unternehmen anmelden können, die freiwillig einen Beitrag leisten zur gesundheitsförderlichen Ernährung und Bewegung. Eines der Themen, die heute diskutiert wurden, war die Frage nach dem Einfluss der Werbung (für Süsswaren) auf Kinder und Jugendliche.
Zwei einleitende Referate markierten die Positionen: ein Vertreter der Lebensmittelindustrie präsentierte das Konzept von Swiss Pledge, der freiwilligen Verpflichtung namhafter – wenn auch nicht aller – Akteure der Branche, gewisse Standards und Regeln einzuhalten, so vor allem, auf TV-Werbung für bestimmte Produkte zu verzichten, die sich direkt an Kinder richtet, im Umfeld von Kindersendungen bzw. wenn man annehmen kann, dass das TV-Publikum zu mehr als 35% aus Kindern unter 12 Jahren besteht. Eine neutrale Instanz überprüft, ob die Auflagen eingehalten werden, dies sei erfreulicherweise grossmehrheitlich der Fall.
Eine Konsumentenschutz-Vertreterin hielt dagegen und präsentierte die Resultate anderer Untersuchungen, die aufzeigten, dass die Kids beim TV-Gucken von Werbebotschaften für „ungeeignete“ Lebensmittel geradezu eingedeckt werden und dass der Einfluss der Werbung nachhaltig die Einkaufs- und Essensgewohnheiten prägt.
In Gruppen wurden diese Positionen dann diskutiert und es wurden Anregungen zur weiteren Verbesserung des Systems gemacht, Kritik wurde laut, wo sie angebracht war, anerkannt wurde, was es zu loben gab… In der abschliessenden Diskussion wurde die provokante Frage gestellt, weshalb denn die Lebensmittelbranche überhaupt Produkte für Kinder produziere, wenn sie eigentlich offiziell gar nicht dafür werben dürfte..? – Seitens der Vertreter der Industrie wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass man sich lediglich den Gesetzen von Angebot und Nachfrage füge, dass der freie Markt eben spiele und dass man bloss das produziere, was der Kunde wünsche.
Kein Wort davon, dass es ja eben gerade der Zweck und die Aufgabe der Werbung ist, diese Nachfrage zu wecken – auch für Produkte, die es noch gar nicht gibt und die eigentlich gar niemand braucht… – Dieses Versteckspiel hinter der angeblichen Nachfrage der Konsumenten hat in mir ungute Gefühle geweckt, angesichts des sonst so überzeugt vorgetragenen Eigenlobes der Hersteller. Ist es daher ein Zufall, wenn einem in diesem Zusammenhang die Parabel vom Feuerwehrmann als Brandstifter in den Sinn kommt?
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Von Heinrich von Grünigen um 13:52 |
Alles andere sei Beilage. Sagt die Werbung, die mit staatlichen Fördergeldern nicht zu knapp unterstützt wird. Immerhin, die Rede ist von „Schweizer Fleisch“. Und nun kommt die Eidgenössische Ernährungskommission und veröffentlicht einen Bericht, in dem sie Materialien aus empirischen Studien auswertet, die eine deutliche Sprache sprechen: der regelmässige Konsum von sogenannt „rotem“ Fleisch ist häufiger mit dem Auftreten bestimmter Krankheitsbilder (wie Herzkreislauf-Störungen, Krebs, Schlaganfall) verbunden als der Konsum von „weissem“ Fleisch.
Diese Erkenntnis überrascht eigentlich nicht, denn das ist eine der ersten Empfehlungen bei fast jedem Konzept zur Gewichtsreduktion (mit Ausnahme der „alten“ Atkins-Diät, die aber inzwischen auch angepasst wurde): möglichst nur weisses Fleisch vom Poulet oder dem Truthahn, und Fisch (von wegen Omega 3)! Und keine Wurstwaren und Charcuterie.
Der Wert des Fleisches als Protein-Quelle in der Ernährung ist grundsätzlich unbestritten, und doch nimmt die Zahl derer, die auf den Fleischkonsum ganz oder weitgehend verzichten, stetig zu, vor allem unter den Jungen. Es ist zudem das erste Mal, dass das oberste Expertengremium in Sachen Ernährung sich so deutlich dafür ausspricht, dass das BLV – das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen – eine Empfehlung für den gemässigten Verzehr von „rotem“ Fleisch herausgeben solle.
Kein Wunder, dass die organisierten Fleisch-Promotoren sofort zum Gegenangriff blasen und die wissenschaftliche Solidität des EEK-Berichtes in Zweifel zu ziehen versuchen, geht es doch um die wirtschaftliche Existenz einer Branche. 52 Kilo Fleisch vertilgen Herr und Frau Schweizer pro Jahr, also mehr als ein Kilo pro Woche! (Ich kann mich erinnern, dass in meiner Kinderzeit wenn es hoch kam einmal pro Woche Fleisch auf dem Teller war…)
Wir leben in einer widersprüchlichen Zeit: klagen über die Massentierhaltung, ohne die der hohe Fleischkonsum für Jedermann/frau gar nicht möglich wäre… sind erschüttert über die leergefischten Meere und vertilgen gleichzeitig immer mehr Fisch, weil der gesund ist… und liebäugeln heimlich – „nur so mal als Denkzettel“ – mit der fatalen Ecopop-Initiative… Was wollen wir denn eigentlich? Grashüpfer und Mehlwürmer wollen uns auch (noch) nicht so recht schmecken, obwohl sie einen idealen Eiweiss-Ersatz abgäben.
Irgendwann holt uns die Umwelt ein und wir haben gar keine Wahl mehr. Die Tage des Überflusses müssen gezählt sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:47 |
Als hätten wir es nicht insgeheim längst geahnt. Ein Forscher-Team der Universität Lausanne hat in einer Fünf-Jahres-Untersuchung die „Werbung für Schlankheitsmittel in Schweizer Medien“ analysiert. Das klingt gut und weckt Erwartungen auf relevante Einsichten…
Dann aber kommt die erste Ernüchterung. Als Objekt des Forschungs-Eifers haben die Wissenschafter für ihre Untersuchung die „auflagestärkste“ Publikation der Schweiz unter ihre Lupe genommen. Und was ist das für ein Blatt? Es heisst „Touring“ und ist mit 1,2 Millionen Exemplaren tatsächlich das am weitesten verbreitete Magazin.
Damit hat es sich dann aber auch… wenn ich ein Organ suche für Informationen zum Thema Abnehmen, dann würde ich doch zu allerletzt an den „Touring“ denken, die Gratis-Mitgliederzeitschrift des TCS, die bei mir zuhause jeweils ungelesen in den Papierkorb wandert! Wenn schon, dann an ein Apotheker-Organ, oder die Glückspost, eventuell noch an die Schweizer Illustrierte… ja sogar der Blick hätte mehr Publikumsrelevanz für diese Thematik. Aber der „Touring“?!
Fünf Jahre lang haben die Forscher geforscht (ich wage mir nicht vorzustellen, was das gekostet hat) und akribisch ausgewertet, was in den Inseraten angepriesen wurde. Insgesamt 13 Produkte wurden beworben, die Werbung reichtete sich vorwiegend an Frauen, es wurde eine Gewichtsreduktion zwischen 300 Gramm und einem Kilo pro Tag (!) versprochen. In allen Fällen sei der in Aussicht gestellte „Erfolg“ völlig unrealistisch gewesen, die Preise pro Packung des Mittels seien in etwa vergleichbar gewesen und in über 60 Prozent der Anzeigen sei mit „Vorher-Nachher-Bildern“ geworben worden.
Schlussfolgerung: „In der Schweiz wird mit positiven, ermutigenden Botschaften für Schlankheitsmittel geworben und die Verbraucher werden angelockt mit unerreichbaren, falschen Versprechungen auf einen raschen und leichten Gewichtsverlust. Es ist daher dringend nötig, dass das Publikum neutral und objektiv aufgekärt wird.“
Hätte uns das nicht auch ohne teuren Forschungsaufwand in den Sinn kommen können? Und was folgt nun in der Praxis daraus?
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Von Heinrich von Grünigen um 18:22 |
Zur Erinnerung. In England wurde auf freiwilliger Basis eine Ampel-Kennzeichnung für Lebensmittel eingeführt, um auf einfache Weise mehr Transparenz über die energetische Zusammensentzung der Nahrungsmittel herzustellen.
Ob eine solche Regelung allenfalls europaweit umgesetzt werden sollte, war seither Gegenstand kontroverser Erörterungen. Insbesondere die Lebensmittel-Industrie stemmt sich mit Händen und Füssen gegen eine solche Lösung, welche dem Konsumenten erwiesenermassen eine gute Orientierungshilfe bieten würde.
Italien war als EU-Mitglied in Brüssel vorstellig geworden mit einer vorsorglichen Klage, dass durch die allfällige Einführung einer solchen Ampel-Deklaration praktisch das ganze traditionelle Food-Angebot „diskriminiert“ würde, indem italienische Fleisch- und Käsespezialitäten mit einer „roten“ Etikette quasi auf den Index gesetzt würden.
Die EU-Bürokratie reagierte umgehend und forderte England auf, seine Label-Praxis zu verteidigen. Dafür wurde den Briten Zeit bis Dezember eingeräumt, um zum Vorwurf Stellung zu nehmen, dass ihre Ampel-Kennzeichnung innerhalb Europas ein Handelshemmnis darstelle.
Nun hat eine britische Abgeordnete des EU-Parlamentes in einem Schreiben an die zuständigen Kommissionen appelliert, man solle besser als die englische Deklarationspraxis vor Gericht zu ziehen, dieses Ampel-System – auf freiwilliger Basis – in allen EU-Staaten einführen: damit wäre den Konsumenten nachhaltiger gedient und dies würde einen substanziellen Beitrag darstellen zur Bekämpfung der Adipositas-Epidemie.
(Die kleine Schweiz steht am Rand und guckt zu. Die EU-Skeptiker reiben sich die Hände. Handlungsbedarf beteht nicht.)
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Von Heinrich von Grünigen um 10:27 |
Wie viel Unbedarftheit darf man sich leisten? Es ist früher Morgen und aus dem Schweizerischen SRF-Radio ist ein Risiko-Experte zu hören. Er sei ein Könner in seinem Fach, wird gesagt, sei ihm doch unlängst ein wichtiger Forschungs-Preis für seine Arbeit zugesprochen worden.
Es geht ums Thema Übergewicht und die gesundheitlichen aber auch wirtschaftlichen Risiken, die damit verbunden sind. Die Rede ist von Kosten in der Höhe von jährlich 6 Milliarden, die direkt und indirekt durch Übergewicht verursacht werden. (Dass dies die alten Zahlen sind und sie sich nach letzten Berechnungen bereits auf 9 Milliarden belaufen, darf dem Experten nicht angerechnet werden, das hätte auch die Redaktion recherchieren können.)
Das Problem als solches werde von der Politik unterschätzt, sagte der Experte. Da sind wir uns noch einig. Ja, sagte er, er wirke mit seinen Leuten darauf hin, dass die Dimension der Problematik ernst genommen und gehandelt werde. Das ist verdienstvoll. – Auf die Frage der Moderatorin, welche Massnahmen er denn aus seiner Sicht in erster Linie empfehlen würde, sagte der Experte in fröhlicher Unbekümmertheit: vielleicht sollten wir uns alle etwas mehr bewegen, zum Beispiel gelegentlich joggen, auch sollten wir wohl etwas weniger fettig essen, allenfalls könnte man auch die Einführung einer Fettsteuer erwägen.
So. Das sind also die genialen Vorschläge des preisgekrönten Risiko-Experten. „Etwas mehr bewegen“, „etwas weniger essen“, „Fettsteuer, wie bei Nikotin und Alkohol“… Wenn es so einfach wäre, hätten wir gar kein Risiko mehr und das Problem wäre längst gelöst! Aber eine differenzierte Betrachtung der komplexen Problemstellung ist offenbar nicht Sache der Risikoleute. Dass die Appelle zur Veränderung des Lebensstils weltweit bis jetzt noch gar nichts gebracht haben und dass jene Länder, welche eine Fettsteuer einführten, Schiffbruch erlitten haben – das haben die Risiko-Spezialisten offenbar nicht erforscht.
Soll man dem Radio einen Vorwurf machen? Hätte man die Tauglichkeit der Empfehlungen vorgängig abklären müssen? Oder darf man blind darauf vertrauen, dass ein Preisträger automatisch zum Alleswisser gekürt wird? – Theoretisch bleibt die letzte Hoffnung, dass der gute Mann einen Teil seines Preisgeldes darauf verwendet, mit uns gemeinsam nach tauglicheren Lösungen zu suchen. Das heisst aber noch nicht, dass wir sie auch finden werden…
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Von Heinrich von Grünigen um 15:45 |
Darauf hätte man auch ohne Studie kommen können. Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass es für ein gesundes Essverhalten der Kinder besser wäre, wenn in den Supermärkten die Süsswaren nicht mehr auf Augehöhe der Kleinen platziert würden.
Die Auswertung von Beobachtungen des Kaufverhaltens haben gezeigt, dass viele Eltern dem Drängen und Quengeln ihrer Kinder nachgeben, nur um Ruhe zu haben, und Dinge kaufen, die sie ursprünglich gar nicht kaufen wollten. Dadurch würden sich die Kids an Food gewöhnen, das ihrer Gesundheit abträglich ist.
Die Forscher appellieren deshalb an die Grossverteiler, ihre bisherige Praxis zu überprüfen und auf Augenhöhe der Kinder nur noch „gesunde“ Lebensmittel zu positionieren. Dies und ein gezieltes Angebot von Kochkursen für Jugendliche wäre ein effektiver Beitrag zur Eindämmung der Adipositas-Epidemie.
Ob dieser Appell allerdings gehört – und befolgt – wird, ist eine andere Frage. Eher wahrscheinlich dürfte es sein, dass ein solcher Aufruf mehr oder weniger wirkungslos verhallt, denn die Kräfte des Marktes sind nun mal einfach nicht so, sonst würden sie sich auch hierzulande nicht mit Händen und Füssen gegen jeden noch so harmlosen Regulierungsversuch zur Wehr setzen, unterstützt von dem unsäglichen Gewerbeverband.
Betrachtungen über zukünftige Perspektiven imSupermarkt, wie sie kürzlich publiziert wurden, lassen allerdings keinen Schluss darüber zu, ob solches Denken Eingang in die Überlegungen findet: Gewinnmaximierung ist und bleibt das oberste Prinzip. Als bisher erster Discounter hat Lidl in Deutschland einen entsprechenden Versuch mit Süsswaren-freien Kassen lanciert. Schön wäre es, ähnliches auch aus der Schweiz zu lesen.
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Von Heinrich von Grünigen um 16:48 |
Man mag von den sogenannt sozialen Medien halten was man will, aber offenbar geht es nicht mehr ohne. So haben wir denn nun bei der Schweizerischen Adipositas-Stiftung SAPS unseren facebook-Auftritt etwas ausgebaut. Dank freiwilligem IT-Knowhow haben wir das Ganze einigermassen dynamisch gestaltet, so dass die laufenden Eintragungen über „dies & das“ im Umfeld der Thematik Übergewicht schon auf der Homepage eingesehen werden können.
Die Seite hat bis jetzt sage und schreibe 153 „Likes“… das ist noch kein Ruhmesblatt im weltweiten Dschungel der Vernetzungen, und wir denken, es könnten und müssten doch einige mehr sein aus dem Kreis der runden halben Million, die in der Schweiz adipositas-betroffen sind.
Deshalb nun hier mal der Appell an die eBalance-Leserschaft: „liket“ uns bitte und schickt unseren Link weiter, damit die Zahl unserer Sympathisanten anwächst. Bin gespannt, wie sich das entwickelt. Jeder Support ist willkommen!
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