31/5  Marilyn, Mon Amour

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:15

Am 1. Juni wäre sie 80 geworden. Aber unsere Erinnerung hat sie in jugendlicher Frische konserviert, Ikone der Erfüllung männlicher Sehnsüchte, Star von Weltformat, Vorwegnahme aller späteren Epigoninnen, ob sie nun Paris heissen oder Hilton, was sie auf keinen Fall beleidigen soll: es geht um die Medienbeachtung.

Sie war der Vamp schlechthin und wenn man heute die Bilder von ihr betrachtet, so hält man es nicht mehr für möglich, dass ihre Figur, diese ausladenden Proportionen mit ihrem verschwenderischen Hang zu gediegen sinnlicher Üppigkeit, einst ein Idol war, Vorbild und Wunschtraum. Kein Wunder, spricht man von der „guten“ alten Zeit, der Vor-Twiggy-Aera, in der Mutter Normalmass sich noch nicht bis auf die Knochen schlankhungern musste, um beachtet zu werden.

Marilyn Monroe hatte kein leichtes Leben. Starruhm wollte mit vielen privaten Entbehrungen erkauft sein, ihr Schicksal war eine Achterbahn, die mit einem jähen Absturz ins Bodenlose endete und bis heute ein Mysterium geblieben ist.

Achtzig Jahre ist ja kein Alter – wie hätte sie bis heute weiter gelebt? Was wäre aus ihr geworden? Spekulation. – Auf jeden Fall ist es gut, sich zu erinnern, dass es sie gab und wie sie war.




30/5  Mein Bürostuhl

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:30

Als ich in Pension ging, habe ich bei der Verwaltungsabteilung meines Arbeitgebers nachgefragt, ob wohl eine Möglichkeit bestünde, dass ich meinen soliden Drehstuhl, in den ich mich während den 15 Jahren seit der letzten Büro-Neugestaltung eingesessen hatte, zu einem vernünftigen Preis käuflkich erwerben und mitnehmen könnte.

Grosszügig, wie sie ist, überliess die Firma mir meinen Sessel umsonst, es ersparte ihr Lagerungs- bzw. Entsorgungskosten, denn es war kaum anzunehmen, dass mein Nachfolger, der von etwas weniger ausladender Statur ist, sich in dessen Weite verlieren möchte und Wohlgefallen an der von mir – sorry to say so – ausgiebigst durchgefurzten Polsterung finden möchte… es muss ja jeder im Betrieb seine eigene Duftmarke setzen können.

An diesen Sachverhalt wurde ich heute erinnert, als uns die Anfrage einer Dame aus der Westschweiz erreichte. Sie erkundigte sich nach Empfehlungen für einen Bürostuhl, der geeignet wäre, dass eine stark übergewichtige Person ihn benutzen könnte. – Zuerst klapperten wir per Suchmaschine das Internet an, aber die Ausbeute war mager. Kein konkreter HInweis auf Spezialanfertigungen, auf spezialisierte Firmen und so. Für den Medizinalbetrieb gibt es entsprechende Angebote, aber nicht für den Alltag im Büro.

Da erinnerte ich mich an meine eigene Situation, damals, als mein Gewicht auf 165 Kilo hochgeklettert war und als der alte Stuhl, den ich sparsamerweise einst übernommen hatte, eines Tages unter Ächzen sanft und zum Glück langsam eingeknickt war. Die Kollegen vom Hausdienst hatten sich alle Mühe gegeben, bis sie etwas Passendes, solid und breit genug, gefunden hatten. Und als ich probegesessen hatte und mein Hintern sich heimisch fühlte, da begann eine lange und intensive Sitz-Bezhiehung, die heute noch besteht, nach all den Jahren.

Also rief ich bei der Firma an, die damals den Stuhl geliefert hatte. Und siehe da: in der Produktepalette gibt es zwei Modelle, den Contact und den Trilax, die eine besondere Robustheit aufweisen und also einer adipösen Benutzerin empfohlen werden könnten. Indes – sagte der Gewährsmann auf meine Frage, wieviele Kilogramm denn diese Stühle wohl aushalten würden – da wolle man sich nicht festlegen.

Die Konstruktionen entsprächen der DIN-Norm, das müsse reichen, denn jede verbindliche Aussage hätte sonst einen rechtlichen Aspekt im Sinne einer Garantie, falls etwas passieren würde. Denn die Standfestigkeit hänge ganz wesentlich auch davon ab, „wie“ jemand sich auf das Objekt setze, ob man sich gerade hält, zur Seite beugt, nur auf dem vorderen Rand klebt, nach hinten kippt, etc… – Das hatte ich nicht gewusst. Aber ich konnte der Dame getrost berichten, dass sich mein persönlicher Sessel all die Jahre blendend gehalten hat.




29/5  Masse mit Messe?

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:35

Wie erreichen wir unser Publikum? Wie können wir sicher sein, dass die, an die wir uns wenden wollen, auch bereit sind, uns zuzuhören?

Es ist eine immer wiederkehrende Frage, mit der wir uns heute Vormittag beschäftigt haben: zwei quasi Habenichtse auf den Parkett der Gesundheits-Aufklärung, die „action d“ und wir, die Schweizerische Adipositas-Stiftung SAPS. Beide wurden wir angefragt, ob wir an der Herbstmesse in Zürich nicht einen Stand betreiben möchten, und beide haben wir – unabhängig voneinander – geantwortet, wir könnten uns einen solchen Auftritt aus eigenen Mitteln gar nicht leisten.

So haben wir uns zusammengesetzt und uns überlegt, wie wir gemeinsam und uns ergänzend etwas anbieten könnten, das einer allein nicht schaffen würde. Das alte Prinzip der gegenseitigen Verstärkung und Unterstützung. Es müsste langfistig eine nachhaltige Aktion sein, in die auch noch weitere Partner aus den Bereichen von Übergewicht und Folgekrankheiten einsteigen könnten, mit einer solide abgestützten Breitenwirkung, die ein finanzielles Engagement auch für Sponsoren attraktiv macht, die bis jetzt abseits gestanden sind.

Wir sahen vor dem inneren Auge schon eine Event-Karawane durch die Lande ziehen, von Schulkindern mit Fähnchen jubelnd begleitet, ein Tross von Service-Angeboten zur Überprüfung der eigenen Gesundheit, auf spielerische Weise, ohne erhobenen Zeigefinger, mit Spassgefühl und doch informativ… – Eine Attraktion wie früher mal die Chilbi, ein Jahrmarkt der Prävention mit Zaubertricks und Taschenspielereien, von denen man noch lange sprechen würde und die in der Erinnerung dafür sorgen, dass man sich im Zweifelsfall „richtig“ verhält…

Traumgebilde? – Im Moment vielleicht noch. Den Willen haben wir bekräftigt, diesen Weg unter die Füsse zu nehmen und gezielt voranzuschreiten. Mit einem ersten, überblickbaren Konzept, das wir Ende September in der ZÜSPA probeweise realisieren wollen. Bis dann muss uns nur noch einfallen, was. Und wie wir es bezahlen wollen.




28/5  Sonntags-Medien-Mix

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:53

Wer auf eine bewusste Ernährung achten sollte, reagiert sensibel auf Botschaften, die uns die Medien mehr oder weniger diskret vermitteln. So wie werdende Mütter und Väter plötzlich an jeder Ecke einen Kinderwagen oder einen Wonneproppen im Tragtuch entdecken.

Am Sonntagmorgen fing es auf dem SF-Infokanal fadengerade an: ich habe just in dem Moment eingeschaltet, als – in einem eingekauften 100 Minuten-Dokumentarbericht über die Bordellszene in Deutschland – der Koch in einem Kölner Luxusappartement in echter Sorge um seine Kostgängerinnen berichtete, dass er stets darauf bedacht sei, vor allem Poulet- und Trutenfleisch zu verarbeiten und Crevetten vom Feinsten, mit wenig Fett daran, und viel Salat, „damit die Mädels nicht zu dick werden“, wie er höflich betonte.

Und als dann kurz darauf in der Sendung mit der Maus der wie immer etwas tappsige Christoph mit voller Kleidung ins Wasser tauchte, fiel mir auf, dass der Mann inzwischen auch schon ein Bäuchlein angesetzt hat… Grund genug wäre das, ihn gelegentlich mal seinen Speiseplan untersuchen zu lassen, so rein didaktisch, gewisseremassen.

In der NZZ am Sonntag schliesslich las ich dann noch einen Bericht über eine neue Wohnform, die nun auch in der Schweiz Fuss zu fassen beginnt: quasi begleitetes Wohnen im Mehrfamilienhaus mit einem Consierge. die gute alte Hauswartfigur, die man aus der französischen Belletristik kennt, wurde in USA mit neuem Leben gefüll und zurück nach Europa exportiert, ein allgegenwärtiger dienstbarer Geist, der den Bewohnern hilft mit Rat und Tat und bei dem man – male ich mir sofort aus – auch Empfehlungen für gesunde Menüs und Gaststätten einholen könnte, wenn man solche denn bewusst suchen würde.

Wenn.. – Im der gleichen Zeitung sehe ich ein Interview mit dem Gesundheitsminister. Pascal C. sitzt breitformatig am Konferenztisch in seinem Büro, auf dem Tisch liegt das Diktiergerät der Journalisten und mitten im Bild steht eine kleine Keramikschale… mit Migros-Schöggeli drin! Ertappt! So also macht sich der Magistrat seine Gesprächspartner gewogen, indem er sie mit Süssigkeiten verwöhnt. Aber eben: nur das im Verzicht geprüfte Auge stellt solche Nuancen überhaupt fest.




27/5  Chip Chip Hurra

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:19

Allerlei Wissenswertes über eine ehrsame Dickmacherspeise las man heute in der TagesAnzeiger-Beilage DAS MAGAZIN: Max Küng, bekennender Übergewichtiger, wenn seine Zeilen denn autobiografisch sind, berichtet über den Handel mit Pommes Chips.

Was mir bis dato nicht bekannt war: auf importierten Kartoffel-Chips wird ein Schutzzoll erhoben von 7 Franken 85 pro Kilo, damit die einheimischen Produzenten der fettigen Erdäpfelblättchen nicht unter einen ungebührlichen Druck des freien Marktes geraten. Und deshalb, begründet Küng, sei die ausländische Ware so schweineteuer, wenn man sie im Gourmet-Spezialitätenladen kaufen will. Ganze 5 Franken 90 etwa für 150 Gramm eines Produkts aus England.

Schnell im Kopf nachgerechnet: wenn das Kilo mit knapp 8 Franken Zoll belastet ist, macht das auf 150 Gramm schlappe 1.20 zusätzlich. Bleibt immer noch ein stolzer Betrag von 4.70 pro Tüte der Luxuscracker… Das kann es also nicht allein sein, was die so teuer macht. – Ok, es heisst auf der Packung, sie seien „handfrittiert“ (das sind die Fritten bei McDonald’s und Burger King allerdings auch), dann enthalten sie spezielle, rare Würzmischungen von Meersalz bis zu Curry aus dem fernen Asien… Kein Wunder, haben sie den Markt noch nicht erobert.

Aber ein neuer Produzent sei im Vormarsch und versuche, den helvetischen Chips-Verbrauch, der sich laut Küng auf sage und schreibe 123 Millionen Franken (pro Jahr) beläuft, neu aufzumischen. Eine deutsche Marke, die bei Coop, Carrefour und Manor angeboten wird und in der Schweiz in Lizenz hergestellt wird… und deshalb das Preisdiktat der eingesessenen Hersteller, die Zweifel-los das Quasi-Monopol haben, zu knacken imstande wäre. Die neue Marke heisst Chio und kommt gerade recht auf die Fussball-WM…

Mich persönlich lässt das allerdings kalt. Im Moment sind Chips bei meiner No-Carb-Diät ohnehin tabu und gestrichen und an mir verdient keiner einen Cent, ob mit oder ohne Einfuhrzoll.




26/5  Ein blauer Dunst

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:41

Der Beobachter gilt als ein seriöses Blatt, engagiert, aber glaubwürdig. Seiner neusten Nummer liegt ein Sonderheft bei, in dem es ums Rauchen geht bzw. ums Aufhören: RAUCHSTOPP heisst der Titel. Und ich muss es der Redaktion zugute halten: wenn ich noch rauchte, ich würde nach Lektüre des Heftes aufhören damit.

Allerdings: als ich meinerseits vor nunmehr bald 40 Jahren diesen Schritt selber gemacht habe, durch Schmerzen in der Lunge dazu gezwungen, bei einem Tagesverbrauch von 4 Päckli Marlboro und jeden Morgen nach dem Zähneputzen von Kotz-Husten geschüttelt, da war dies mein Einstieg in die Adipositas. Ich kompensierte den Rauch-Entzug mit Essen, nahm gut 30 Kilo zu.

Und das ist etwas, was wir am SAPS-Beratungstelefon relativ häufig hören, dass jemand seine Übergewichtskarriere mit dem Rauchstopp begonnen hat. Und dass man (damals) nicht genügend gewarnt worden sei bzw. keine Verhaltens-empfehlungen bekommen habe. Heute sollten wir da weiter sein und die Angehörigen der „Risikogruppe“ (für Übergewicht) der Nicht(mehr)raucher gezielt aufklären und informieren, damit sie nicht in diese Falle tappen.

Ich habe deshalb im Beobachter-Sonderheft mit Interesse nach einer entsprechenden Bemerkung gesucht. Und tatsächlich, es gibt einen Hinweis, auf Seite 12. Dort steht die „Hitparade der Ausreden“ (warum jemand nicht mit Rauchen aufhören will): „Ich habe Angst, dass ich nach dem Rauchstopp an Gewicht zunehme.“ – Alles halb so wild, beruhigt der Beobachter, die gesundheitlichen Schäden durch das Rauchen seien gravierender als die paar Kilos, „diese können sie später wieder abnehmen“…

Als ob das so einfach wäre. Viele Dicke können ein Lied davon singen. Aber der Beobachter weiss noch mehr: „Zudem können Sie die Gewichtszunahme mit einigen einfachen Ernährungsregeln in Grenzen halten.“ – Super, simpel, sicher. Der Beobachter als Verharmloser? Die Vermeidung von Übergewicht beim Rauchstopp ist zwar möglich, aber es ist ein knochenharter Job, der mindestens gleich viel Wille und Energie erfordert wie das Aufhören mit dem Rauchen selbst.

Aber lassen Sie sich nicht entmutigen, hören Sie trotzdem auf zu Rauchen! Es lohnt sich. Und wie man wirklich der Gewichtszunahme vorbeugen kann, das erfahren Sie hier. Viel Erfolg!




25/5  Kampf am Strich

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:01

Ich verstehe ja nicht viel von Sport, das gebe ich zu. Der ganze Fussball-Hype, der seit Wochen die scheinbar zivilisierte Menschheit überzieht, lässt mich so was von kalt. Irgendwie habe ich von Radioreportagen her die Formulierung im Ohr, es gebe da einen „Kampf um den Strich“… die, die unterhalb sind, möchten darüber sein, oder so.

Für mich geht unter diesem Motto etwas ganz anderes ab: es handelt sich nämlich um den Strich auf der Waage, und die Frage ist, ob mein Gewicht immer noch oberhalb dieses „Strichs“ abzulesen ist, oder bereits darunter. Im zweiten Fall ist Jubeln angesagt. Allerdings hat meine Waage gar keine Striche mehr, sie zeigt digital in Zahlen den jeweils frühmorgendlich aktuellen Stand meines gestrigen Unvermögens an, zu verzichten.

In einer Woche muss ich wieder antreten zum Kontroll-Appell. Ich habe nun den zweiten Monat der „ketogenen“ Ernährung hinter mir, das heisst: möglichst vollständiger Verzicht auf Kohlenhydrate, möglichst wenig Fett… Wenn man sich ganz streng an die Vorgaben halten würde, wäre die Auswahl der Speisen etwas beschränkt. Ich habe deshalb einige Variationen eingeführt, bei denen ich zwar immer noch frei von Kohlenhydraten bleibe, mir aber im Fleisch-Käse-Bereich etwas grössere Freiheiten gestatte, was den Fettgehalt betrifft.

Das hat zur Folge, dass in diesem zweiten „strengen“ Monat das Gewicht sich nicht mehr so gut verringert hat wie im ersten Monat. Ich nehme zwar weiterhin ab, insgesamt, aber nur noch in winzigen Schritten. Waren es im ersten Monat sieben Kilo, so sind es jetzt im zweiten nur noch die Hälfte… und einen Teil davon hatte ich ja im „Zwischenmonat“ mit sozusagen normaler Ernährung wieder zugenommen… nach dem Prinzip: zwei zurück und drei nach vorn.

Der imaginäre „Strich“, den ich mir für diesen Monat bei 135 gezogen habe, ist noch nicht erreicht. Noch fehlen anderthalb Kilos, die in der kommenden Woche verschwinden müssten. Es würde sich lohnen, wenn ich mir einen Ruck gäbe und mir vornähme, mir keine Ausnahmen zu gestatten, hart zu sein mir selber gegenüber und auf die Versuchungen zu pfeifen, die mir da in süssen Tönen zuflöten, nur ein ganz klein wenig von den „verbotenen“ Früchten zu naschen, könne doch kein Kilo ausmachen… – Kann es eben doch, wenn es drauf ankommt, so nah am Strich.




24/5  Nur Fliegen sei schöner

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 22:50

Heute sind wir in der Gestaltung unserer Mitgliederzeitschrift saps.ch ein Stück voran gekommen. Die nächste Ausgabe erscheint im Juli und ist dem Thema Bewegung gewidmet. Eine für Adipöse sehr bekömmliche Art, sich zu bewegen, ist das Velofahren.

Aber je schwerer jemand ist, desto schwerer fällt die Fahrt bergauf. Man kommt ausser Atem, gerät ins Schwitzen, das Herz klopft, der Puls rast… zwar eigentlich ein kreislaufbelebender Zustand, aber allzuviel ist ungesund, deshalb lässt man es oft lieber bleiben, gibt forfait. – Hier bietet sich technische Hilfe in Form eines eleganten Vehikels namens Flyer an.

Wie der Name sagt: man hat das Gefühl, zu fliegen. Das kommt daher, dass dieses Velo so raffiniert konstruiert ist, dass es mit einem kleinen, im Pedal-Lager eingebauten Elektromotor die Tretbewegungen gezielt unterstützt, und zwar in dem Masse, wie man beim Fahren Energie produziert. Mit andern Worten: das Gerät „verstärkt“ die eigene Leistung, aber es ersetzt sie nicht. Man kann also nicht nur auf einen Knopf drücken oder an einem Griff drehen, damit das Velo fährt… man muss selber strampeln, und der Flyer verstärkt den Druck, gibt Schub. Es ist, als würde eine unsichtbare Hand von hinten das Fahrrad mitschieben.

Diese Technik hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt, vor allem auch für Menschen, die sich nach einer Operation mit körperlicher Bewegung wieder aufbauen wollen. Das Angenehme daran ist, dass man selber etwas leisten muss und dabei diese Leistung verstärkt erhält, so dass man nicht nur richtig zügig vorankommt, sondern vor allem spielend sogar recht strenge Steigungen bewältigen kann.

Ich habe schon früher einige Male an Testfahrten teilgenommen. Nun sind wir mit dem Hersteller überein gekommen, für die Mitglieder unseres Trägerverins im Spätsommer eine „Schnupper-Tour“ zu organisieren, bei der man auf spielerische Weise und gratis diese Art der Fortbewegung kennenlernen kann, in malerischer Gegend und gemütlich, auch mit kulinarischen Attraktionen im Sinne einer bewussten und gesunden Ernährung.

Wer sich dafür interessiert, erfährt mehr Details in unserem nächsten Magazin, dss Anfang Juli erscheint, und wo es auch einen Talon hat für die Anmeldung. – Nichtmitglieder können sich ebenfalls jetzt schon über unsere Website anmelden, wir schicken dann eine Nummer des Magazins mit dem entsprechenden Formular zu. Viel Spass beim Flug!




23/5  Es tut sich was

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:19

Heute ein ganzer Tag im Dienste der Sache. Am Morgen in Bern eine Veranstaltung des Bundesamtes für Gesundheit, an der über aktuelle Fragen rund um Ernährung und Strategien zur Gesundheitsförderung bzw. zur Vermeidung von Übergewicht informiert wurde.

Erneuerte Strukturen und Verantwortlichkeiten geben Anlass zur Hoffnung, dass sich in nächster Zeit etwas bewegen könnte. Ein Ausdruck davon ist die neue Website des BAG, die benutzerfreundlich gestaltet ist und eine Fülle von Informationen bietet. Der Bund beginnt, seine Verantwortung als nationale Koordinationsstelle wahrzunehmen. Nun braucht es „nur“ noch die erforderlichen Mittel und – wir sind in der Schweiz – die gesetzlichen Grundlagen. Also packen wir’s an.

Am Nachmittag dann eine Fach-Veranstaltung des Ernährungsnetzwerks Nutrinet zum Thema Essen und Trinken im Umfeld Schule. Interessante Beispiele aus der Praxis werden präsentiert: das Kindergarten- und Unterstufen-Programm „Tacco&Flip“ aus dem Kanton Baselland, das Konzept „Znüni-Määrt“ aus Luzern, das bereits etablierte Programm von „Fourchette verte (junior)“ aus Genf, und ein integraler Lehrplan für sinnliches Erfahren von Nahrung an Schulen im Wallis.

Das Interesse war gross, der Saal fast zu klein, und die Veranstaltung schloss damit, dass die rund 60 teilnehmenden Fachleute einstimmig einen Appell verabschiedeten, mit dem Schulverantwortliche, Behörden und Politik eindringlich aufgefordert werden, das Thema „gesunde Ernährung“ in der Schule ernst zu nehmen und die nötigen Massnahmen zu treffen, um den Kindern und Jugendlichen das Wissen zu vermitteln und es in der Praxis auch umzusetzen, wie mit wenigen Veränderungen im Alltag ein bekömmlicher und gesundheitsförderlicher Lebensstil bewirkt werden kann. Das ist ein Anfang.




22/5  Aus der Kochkiste geplaudert

Kategorie: Allgemein    Von Heinrich von Grünigen um 23:01

Da hat mein altes, ausgemustertes Soldatenherz mit der Zunge geschnalzt und sich die Lippen geleckt, als ich heute in 10VOR10 den Bericht über die Inspektion in der Thuner Küchenchef-Schule gesehen habe. Und das Wasser ist mir ein wenig im Mund zusammengelaufen.

Was die frischgebackenen Küsches da aus der Kochkiste gezaubert und den eigens als Experten eingeflogenen Schweizer Spitzenköchen aufgetischt haben, das lässt alles, was wir in früheren Zeiten in Uniform zu essen bekommen haben, im Rückblick zu Schlangenfrass verkommen. Und wir hatten in der Regel gut gespeist.

Wie kommt denn das? Die Erkenntnis von der gesunden Ernährung, den natürlichen Produkten und der schonenden Zubereitung hat sich auch in der Militärküche durchgesetzt. Dabei mag im Blick auf die hochkarätige Inspektion durch die Gault-Millau-Olympier auch die eine oder andere raffinierte Verfeinerung angewendet worden sein, Kniffe, die zu meiner Zeit schon Wachtmeister Hunziker beherrscht hat, wenn er in seine geheime Gewürzkiste griff…

Aber was soll diese Spitzenkocherei bewirken? Ist der heutige Wehrmann schon so ein auf Genuss getrimmtes Leckermaul, dass er gar nicht mehr einrücken würde, wenn ihn nicht Lukullus persönlich bekochen würde? Und was ist, wenn dann doch wieder einmal schlimmere Zeiten kämen? Wenn man wieder in der Gamelle auf Selbstversorgung machen muss?

Jedenfalls bekömmlicher und gesünder als zu unserer Zeit muss der „Frass“ sein, wie käme sonst das eBalance-Team dazu, das militärische Kochbuch als eine seiner Quellen für die eBalance-Rezepte zu benutzen? – Eine vielfältige Auswahl von originellen, sparsamen und einfachen Zubereitungen aus der MILITÄRKÜCHE sind auf einer CD verewigt, die nur wenige Konsumationswünsche offen lässt, von deftig-derb bis lecker-leicht… – Ruhn! – En Guete!