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Von Heinrich von Grünigen um 15:41 |
Deutschland macht Ernst. Letzte Woche wurde ein Nationaler Aktionsplan (NAP) veröffentlicht, hinter dem die beiden Ministerien für „Gesundheit“ und für „Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ stehen. Die Losung heisst: „Wir bringen Deutschland IN FORM“. – Das 52 Seiten starke Papier wurde den Medien vorgestellt und wird nun sukzessive umgesetzt. Bis zum Jahr 2020 soll erreicht werden, dass Kinder und Erwachsene „gesünder leben“, dass Gesundheitsförderung und Prävention als gesellschaftliche Werte anerkannt und im Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind.
Die deutsche Regierung stellt für die kommenden drei Jahre in einer ersten Phase der Information und der Moitivation die Summe von insgesamt 45 Millionen € zur Verfügung. Mit diesem Geld sollen:
– die Bedeutung von gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung vemittelt werden
– alltagstaugliche Empfehlungen zu Ernährung und Bewegung erarbeitet werden
– Strukturen geshaffen oder verbessert werden, die eine gesunde Lebensweise erleichtern
– bestehende Massnahmen und wichtige Akteure vernetzt und koordiniert werden
– gute Projekte bekannt gemacht und verbreitet werden
Manches von dem, was hier aufgeführt ist, findet sich ähnlich auch in unseren „Nationalen Projekt Ernährung und Bewegung 2008-2012“ (NPEB). Bloss hat man den Eindruck, das Schweizer Konzept sei etwas gar vorsichtig ausformuliert (es soll ja auch fast nichts kosten), während der nördliche Nachbar mit deutlich grösserer Kelle beherzt anrührt und auch bereit ist, einen Extra-Batzen in die Hand zu nehmen… Aber wenn wir ehrlich sind, verteilen sich diese 45 Mio € letztlich auf die deutsche Gesamtbevölkerung wesentlich „dünner“ als die wenigen Mittel, die bei uns vorgesehen sind.
Es wird spannend sein, den Wettlauf der Konzepte zu beobachten bzw. mitzugestalten. Möge er anspornend zu erfolgreichen Taten sein?
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Von Heinrich von Grünigen um 23:21 |
Jetzt, wo alles vorbei ist – soll man sich freuen? Für wen? Oder warum? Oder doch nicht?
Freund Rolf hat nicht Recht bekommen. Er zitierte unablässig die offenbar historische Sportreporter-Weisheit, Fussball sei ein Spiel, bei dem 22 Mann einem Ball nachlaufen und am Schluss immer die Deutschen gewinnen. Oder war das am Ende gar kein Fussball? Die Zeitungen waren ja heute schon voll von Bilanzen und Resultaten, Notizen zu Siegern und Verlierern, von zu teurem und schlechtem Bier war die Rede, von mürrischen Promis auf den verschenkten Rängen, einem Oberabzocker an der UEFA-Spitze, der gewaltigen Umlagerung von Steuergeldern über die Fussballorganisation an die Vereine, die sich mehrheitlich durch flaues Gespiele hervorgetan haben…
Wenn ich denke, dass der Bundesrat, zitternd vor Vorsicht, ein Programm gegen die Adipositas-Epidemie verabschiedet hat, das kostenneutral sein soll, damit man den Kritikern keine Munition liefert… und wieviele Millionen durch die öffentliche Hand hier unter einem sportlichen Vorwand (mit etwas Image-Nebeneffekt) verbrannt worden sind, die ein mehr als fragwürdiges System des Starfussballs mit seinen horrenden Kopfprämien speisen, während die überbezahlten Dem-Ball-Nachrenner mehrheitlich gezeigt haben, dass sie den Batzen nicht wert sind, den man in sie hineinstopft… dann habe ich das Gefühl, hier sei etwas mit den gesellschaftlichen Werten aus dem Gleichgewicht geraten.
Aber ich weiss: ich habe mich noch nie sonderlich für das Dem-Ball-Nachlaufen interessiert und muss mich zurecht einen Banausen und Spielverderber nennen lassen. Ein so grosses Ereignis komme nur einmal im Jahrhundert, sagt man, drum sei kollektive Begeisterung legitim. Mein Trost: ein nächstes Mal erlebe ich mit Sicherheit nicht mehr.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:14 |
Die Tücken der Technik sind unabsehbar. Da habe ich mich dazu durchgerungen, mir einen Mini-Laptop anzuschaffen, ein Läptöplein, sozusagen, das sich bequem in die Mappe stecken lässt und mit dem man von überall her locker und mobil ins Netz gehen kann, um einen Blog zu schreiben, oder so…
Aber ich kämpfe noch bös mit der drahtlosen Übertragung und stelle fest, dass die mich regelmässig austrickst. Sitze ich im Zug und habe ich ein Mail geschrieben, das ich verschicken möchte, reisst die Verbindung just in dem Moment ab, wo ich auf „Senden“ drücke… und ich bleibe im Ungewissen, ob die Mitteilung doch noch angekommen ist und ob der Zähler nun weiter läuft oder nicht, der mir die Verbindungskosten auf meine Handyrechnung addiert. Gewinnerin ist immer die Swisscom, geschenkt wid einem gar nichts.
Als ich gestern kurz vor Mitternacht in einem Berner Hotel und umbrandet von den wummernden Klängen der eurogemässen Stadtbeschallung (denn das Hotel lag unmittelbar neben der Fanzone am Waisenhausplatz) meinen Blog verfasst hatte und diesen abschickte, war die Verbindung auch unmittelbar danach abgebrochen… und wie ich jetzt festellen muss, ist der Text irgendwo im Niemandsland des weitweiten Netzes verschwunden… Tut mir leid. Morgen dann wieder.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:30 |
Vor einiger Zeit mussten wir uns an dieser Stelle kritisch mit der WELTWOCHE befassen, weil sie in einem abstrusen Sammelsurium von Vorurteilsbeschreibungen und billigen Gemeinplätzen jene Stimmung gegen das Adipositas-Präventionsprogramm des Bundes machte, die sich dann prompt und fast wortwörtlich in einer tolpatschigen Vernehmlassung der SVP niederschlug, die sich durch sachliche Inkompetenz selber disqualifizierte.
Und nun veröffentlicht diese selbe WELTWOCHE einen Text des begnadeten Provokateurs James Hamilton-Paterson, der auf listige Weise das totale Gegenteil der seinerzeitigen Aussagen vertritt. Hamilton-Paterson geht aus von einer BBC-online-Information vom 16. Mai: „Fettleibige laut Experten mitschuldig an Nahrungskrise und Klimawandel“. Laut BBC würden die Adipösen 20 Prozent mehr Kalorien verzehren als Normalgewichtige; diese Nahrung fehle in anderen Weltregionen und sei eine der Ursachen für die Unterernährung in der Dritten Welt…
Hamilton-Paterson bricht eine vehemente Lanze für die von Adipositas Betroffenen und geisselt mit anschaulichen und einprägsamen Formulierungen jene gesellschaftlichen und politischen „Umstände“ von rücksichtslosem Gewinnstreben und zivilisatorischen Auswüchsen, die dem Individuum weitgehend die Freiheit nehmen, sich so zu verhalten, wie es müsste, um dem Fluch der Adipositas zu entgehen, wenn es denn mit der entsprechenden Veranlagung behaftet ist. – Ich habe das Argumentarium für eine wirkungsvolle und politisch stringente Verhältnisprävention, verbunden mit den notwendigen regulatorischen Massnahmen in der Gesetzgebung, noch nie so fulminant und explizit formuliert gelesen, nicht einmal von bekannten Adiposoitas-Spezialisten.
Es sind genau diese impliziten Zusammenhänge, wie Hamilton-Paterson sie beschreibt, die vom rechten Politflügel her standhaft geleugnet werden. – Es ist schade, dass sich der Artikel nicht im Wortlaut übers Internet nachlesen lässt. Seine Lektüre soll allen empfohlen sein, die sich für die Hintergründe des Themas interessieren. Ich kann also nur raten, so bald wie möglich die Kioske zu stürmen und sich noch ein Exemplar der Print-Version des Magazins zu sichern, die CHF 5.90 sind gut investiert. Ob die Polit-Klientel des Blattes daraus einen erkenntnismässigen Nutzen zieht, ist eine andere Frage.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:51 |
Wir haben unlängst im Büro über Mittag beim Essen darüber gesprochen, dass es wohl in der Kindheit von vielen von uns eine Phase gegeben hat, in der wir die Zusammenhänge zwischen Fleisch als Nahrungsmittel und dem Tod der Tiere realisiert haben und uns dann für einige Zeit entschieden, auf den Konsum von Fleisch zu verzichten. Wer in der Nähe eines Bauernhofes aufwuchs, hatte allenfalls einen natürlicheren Zugang zum Thema und machte sich früh vertraut mit den verschiedenen Aspekten des Lebenszyklus‘. Ich habe auch Leute gekannt, die nur Wurstwaren essen konnten und sich mit der Lebenslüge behalfen, dass diese z.B. auf dem Cervelat-Baum wüchsen…
Mein Respekt gilt Menschen, die sich konsequent vegetarisch ernähren. Zwar verhindern sie dadurch nicht, dass Tieren bei der Mast und bei der Schlachtung Unrecht geschicht. Aber sie brauchen sich wenigstens kein Gewissen zu machen deswegen. In der Schweiz haben wir ja ein vergleichsweise fortschrittliches Tierschutzgesetz, das die Rechte der Tiere als Lebensweise zumindest ansatzweise zu respektieren vorgibt. – Beim Betrachten eines Videos, das engagierte Vegetarier ins Internet gestellt haben, vergeht einem allerdings die Lust auf Fleischgenuss sofort und gründlich. Die gezeigten Praktiken geschehen nicht hier, bei uns. Aber sie tragen sich auf der Welt zu und es ist nicht auszuschliessen, dass Produkte aus solchen Prozessen auch bei uns auf dem Teller landen, denn die Nahrungsindustrie ist globalisiert und der Preisdruck ist enorm. – Warnung: Ansicht nur auf eigene Verantwortung!
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Von Heinrich von Grünigen um 22:33 |
Das ist die neue Zauberformel für Bewegung am Arbeitsplatz: nicht nur einfach ein Stehpult mit einem Laufband, darüber haben wir schon vor einem Jahr gelesen. Nein, jetzt steht hier eine komplexe Maschinerie, ein Laufband am Boden, darüber ein mobiler Sitzball, damit man rückengesund und aufrecht sitzen und federn kann, zwischendurch wieder auf dem Band stehen bzw. gehen. So kann der arbeitsame Büromensch sich die zuträgliche und gewünschte Dosis selber verpassen.
Die Anpreisungen sind verführerisch: 30 Kilo und mehr abnehmen, 1 bis 2 Pfund pro Woche, ohne Ernährungsumstellung, kein zusätzlicher Zeitaufwand für Sport, Stressabbau, bessere Laune und tieferer Schlaf, das Altern hinauszögern… – All das sind Segnungen, die gemeinhin auch dem ausgiebigen Wandern und Marschieren zugeschrieben werden, jeder Jakobs-Pilger kann ein Lied davon singen… aber eben: wir leben in Bürolandschaften und müssten uns Wanderwege extra erschliessen. Kann das so ideal mit der Büro-Präsenz kombiniert werden? Die Fragen, die zu stellen sind, lauten ja wohl anders: welchen Bürojob kann ich ausüben, wenn ich gleichzeitig zügig marschiere oder im Sitzen auf und ab hüpfe? Telefonieren geht vielleicht, aber schon das Tippen auf dem Keyboard wird zum Problem. Wie kann ich mit dem Cursor auf dem Bildschirm in einer Excel-Tabelle eine Ziffer genau anpeilen, wenn ich zur gleichen Zeit schweisstreibend vorwärtsstürme?
Kreative Teams können sich vielleicht solche Bewegungsoasen leisten… aber denen bringt es wohl mehr, wenn sie zwischendurch gemeinsam in die Sauna gehen. – Gibt es unter den eBalance-Blog-LeserInnen Leute, die praktische Erfahrungen mit solchen Gerätschaften haben? Positive oder negative? Das wäre spannend.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:26 |
Amerika, bislang weltweit führend in Sachen Übergewicht und Adipositas, hat auch hier seine bedeutende Stellung verloren: mit 25% Adipösen (BMI grösser als 30) galt die erwachsene US-Bevölkerung bislang als die dickste der Welt. Nun wurde sie eingeholt und abgehängt durch ein Land, dem man diesen neuen Rekord eigentlich gar nicht zutrauen würde: Australien.
Hier ergab eine aktuelle Gesundheitserhebung einen Anteil von 26% Adipösen, das sind aufs ganze Land gesehen 4 Millionen Menschen, wie die verantwortlichen Forscher feststellen, eine Million mehr innerhalb von zehn Jahren. Und hochgerechnet ergibt das in den nächsten 20 Jahren rund 700’000 zusätzliche Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, und auch dem Geschäft mit den künstlichen Kniegelenken steht ein gewaltiger Boom bevor.
Für die Schweiz gibt es noch keine aktuellen Zahlen, die letzte Auswertung beruht auf einer Erhebung, die vor sechs Jahren durchgeführt wurde. Die Werte von 2007 sind noch nicht analysiert, aber man weiss jetzt schon, dass sie nicht der Realität entsprechen werden, denn in der Schweiz werden diese Daten noch immer telefonisch erhoben – und eine Selbsteinschätzung führt bei Grösse und Gewicht immer zu Resultaten, die zu tief liegen. Ein Vergleich mit einzelnen Bevölkerungsgruppen hat gezeigt, dass die Schweizer Werte wahrscheinlich verdoppelt werden müssen: von 8% auf 16%… das wäre immer noch deutlich unter den Werten von Australien, und dürfte heute, fünf Jahre später wohl nochmals deutlich mehr sein.
Professor Simon Stewart vom Herz- und Diabetes-Institut in Melbourne, der die australischen Daten ausgewertet hat, wird zitiert mit dem Satz: Wenn wir unsere Sportler an die Olympischen Spiele schicken, so sollten wir bedenken, dass wir an einer Fett-Olympiade problemlos Gold gewinnen würden, wenn es denn so etwas gäbe. Uns würde es wohl noch nicht für Bronze reichen.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:57 |
Der Duft von gebratenem Fleisch lag schon schwer auf der Landschaft, als wir kurz nach Mittag eintrafen. Die Nachbarsleute von Hof nebenan hatten eingeladen. Sie wollten schon lange mal ein Fest machen mit den Menschen, die zwar im gleichen Weiler und in den angrenzenden Dörfern leben, die man zwar kennt, aber nur gelegentlich trifft. Und so sind sie aus allen Richtungen angekommen.
Die grosse Scheune war leergeräumt worden, Tische und Banke standen da und an den Wänden zog sich ein verschwenderisches Büffet hin mit Salaten aller Art, Getränken, vom selbstgepressten Most aus der grossen Flasche bis zum Rotwein aus der Region, und draussen stand der Grill, bedient von der Jungmannschaft, auf dem sich saftiges Rindsfleisch naben Schweinelenden reihte, umgeben von einem Kranz ganz verschiedener Würste, olmamässig oder bauernbrat-, in Specktranchen gewickelte Knacker und die klassischen, eingeschnittenen Cervelats.
Da gab es auch ein Wiedersehen mit Leuen, die man vor vielen Jahren als Kinder gekannt hatte, nun auch bestallt und ins Alter gekommen, in Würde gereift und voll von Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse. Weisst du noch? – Im Flug vergeht die Zeit, das Dessertbüffet wird aufgetragen, ein ganzes Schlaraffenland von selbstgebackenen Kuchen und Torten, Fruchtsalaten und Glacéspezialitäten… Ein Festschmaus in der Scheune, umfächelt vom heissen Sommerwind, der durch die Ritzen dringt… was gibt es Gemütlicheres und welcher Anlass wäre besser, um bewusst zu schlemmen, mit Mass, aber mit vollem Genuss. Und ich denke kaum, dass ich morgen viel schwerer bin.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:12 |
Es gab (oder gibt es sie immer noch?) eine Lehrmeinung in der Psychoanalyse, wonach an allem Ungemach, das uns im Leben begegnen mag, letztlich, wenn man lange genug danach fragt, die Mütter Schuld sind. Ich erinnere mich an ein Seminar, das ich in den Siebzigerjahren besucht habe. Es galt der Prozessorientierten Psychologie, kurz POP genannt (als diesem Kürzel in seiner Tätigkeitsform noch keine Beschäftigung zugeordnet war, die üblicherweise den gefiederten Freunden vorbehalten ist). Und in diesen POP-Seminaren kam bei jeder Problemstellung am Schluss unweigerlich die Mutter ins Spiel: ob Migräne oder Versagensängste, Bindungsunfähigkeit oder Übergewicht… irgendwann stand im Raum eine dominante Mutterfigur und der Proband wurde aufgefordert, seine ganze Wut, den Hass auf seine Mutter herauszulassen, herauszuschreien – und dabei stellvertretend auf ein Kissen einzuprügeln.
Jetzt erfahren wir, dass die schuldhafte Verstrickung der Mutter noch viel weiter geht: denn die Mutter ist es – erwiesenermassen – die durch ihr eigenes Essverhalten während der Schwangerschaft und der Stillzeit die Essensvorlieben und -abneigungen des Säuglings programmiert. Dies hat ein Versuch bestätigt, bei dem insgesamt 46 Schwangere in drei Gruppen eingeteilt wurden. die eine der Gruppen trank während den letzten Monaten der Schwangerschaft viel Karottensaft und nach der Geburt dann nur noch Wasser, die zweite Gruppe trank in der Schwangerschaft Wasser und nach der Geburt Karottensaft, während die dritte Gruppe überhaupt und immer nur Wasser trank.
Die Säuglinge der beiden ersten Gruppen reagierten markant positiver auf karotten-haltige Babynahrung als die Kinder der reinen Wassertrinkerinnen. – Wie aussagekräftig ist so ein Versuch? Auch wenn es sich dabei nicht um Hasen gehandelt hat? – Ich denke, er verdiente Vertiefung: mit Spinat, Fenchel, Birchermüesli… allem, was gesund ist. Die Lust am Ungesunden kommt dann von allein.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:52 |
Neues Ungemach zieht am Horizont herauf: zu den künstlich gefertigten Hormonen, denen man eben ein Dickmacherpotezial zugeordnet hat, gesellen sich nun die Nano-Teilchen als mögliche Gefahrenquelle für unsere Gesundheit. – Von Adipositas ist allerdings noch nicht die Rede und es liegt mir fern, hier in Panik zu machen und Behauptungen aufzustellen, ehe sie bewiesen sind. Wir befänden uns sonst im Reich der reinen Spekulation.
Und dennoch tun wir gut daran, zu überlegen, was es damit auf sich haben könnte. Denn gewisse Parallelen sind nicht zu übersehen. Die winzig kleinen Partikel sind immer häufiger in Dingen des täglichen Gebrauchs anzutreffen, in Sonnenschutz-Crèmes, in Beschichtungen von Autos und Badezimmerkacheln, in Textilien, wo sie Geruchs-Bakterien killen, auf Brillengläsern oder gar im Fleisch, wo sie dafür sorgen, dass es seine rosig frische Farbe behält. Die Teilchen sind so klein… im Vergleich mit einem Meter so winzig wie ein Fussball im Vergleich mit der Erdkugel. Und diese Winzigkeit gibt ihnen die Fähigkeit, etwa mit der Atemluft bis zuinnerst in die Lunge zu dringen, von dort in die Blutbahn und weiter in die Körperzellen. Es könnte sein, dass sie sogar in die DNA-Struktur infiltrieren und dort – unbeabsichtigt – Mutationen auslösen, die nicht mehr zu kontrollieren sind… – Ein Horrorszenario, das freilich auch in ein Szenario der noch nicht genutzten Chancen umgemünzt werden könnte, hoffen die Forscher, die sich weltweit mit dem relativ neuen Phänomen zu befassen beginnen.
Nanotechnologie gilt als die Zukunftstechnologie schlechthin. Sie ermöglicht eine Ausweitung der Tätigkeitsfelder in bisher unbekannte Dimensionen der Kleinheit, dorthin, wo sich einzelne Atome baukastenähnlich zu winzigen Gebilden fügen lassen: Werkzeuge, zur Anwendung für die Reparatur von Körperzellen, kleine Roboterchen, die in unserem Körper für Ordnung sorgen und beseitigen können, was sich an der falschen Stelle angesammelt hat… aber halt, ich merke: schon erliege ich wieder dem uralten Wunschtraum nach einem Wundermittel, das für mich die mühselige Arbeit des Abnehmens besorgen würde, Heinzelmännchen quasi, winzig klein und folgsam… Hallo, aufwachen!
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