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Von Heinrich von Grünigen um 23:28 |
Zum Monatsende – und weil nun der Frühling kommt – eine versöhnliche Geschichte über die Vorteile des Dickseins. Freilich ist es keine alltägliche Begebenheit, hat aber immerhin den Weg in die Nachrichtenagentur UPI gefunden. Sie handelt von der 35jährigen Samantha Lynn Frazier aus Florida, die in ihren Ferien unverhofft in eine Schiesserei geriet und von einem Projektil getroffen wurde. Als sie im Spital wieder zu sich kam, sagten ihr die Ärzte, es sei ein Wunder, dass sie überlebt habe, denn die Kugel sei in ihrem Bauchfett stecken geblieben.
In der Medienmeldung liest sich das romantischer und zugleich handfester: ‚Love handles‘ saved her life (auf Deutsch: Die Liebesgriffe retteten ihr das Leben, umgangssprachlich sind damit die Speckwülste an der Taille gemeint…). Eigentlich hätte sie ja schon lange abnehmen wollen, wird Samantha zitiert, aber nun denke sie nicht mehr im Traum daran, im Gegenteil, sie wolle so viel Gewicht wie möglich zulegen, wenn dies ihr Leben retten könne.
Medizinisch gesehen ist das natürlich ein Trugschluss. Die Gefahr, dass sie an den Folgekrankheiten ihres Übergewichts vorzeitig stirbt, ist statistisch um ein Vielfaches grösser als dass sie ein zweites Mal angeschossen wird. Aber da der Glaube selig macht, wollen wir sie in diesem belassen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:23 |
Es ist vielleicht eine grundsätzliche Fragestellung: darf man Witze über Dicke machen? Oder muss man sogar? Nach der gängigen Lehre von Humor und Satire kann man über alles Witze machen. Nur über Gott wollte Tucholsky sich nicht satirisch auslassen, aber das sehen seine Nachfahren heute auch schon anders.
Witze haben ja meist etwas Verletzendes, über das andere dann lachen können, weil sie sich überlegen fühlen. Auslachen hat immer auch etwas mit Erniedrigen zu tun, mit Verspotten. Per Zufall bin ich am TV in zwei Comedy-Sendungen geraten mit Sketches aus dem Leben. Da ging es bei der Entertainerin Mirja Boes um eine Bademeisterin, die auf ihrem Hochsitz thronte, dick aufgepolstert, und die Hamburger und Pommes in sich hineinstopfte, als draussen vom Wasser her ein Hiilferuf zu hören war. Einem Badegast, der nicht schwimmen konnte, war die Luftmatratze kaputt gegangen. Die Retterin nahm sich Zeit, kletterte mühsam die Treppe runter, dann nochmals hoch, um bei den Pommes ein letztes Mal zuzulangen, dann schlurfte sie ans Wasser und zeigte an einer Tafel dem Ertrinkenden, wie er schwimmen sollte… Unruhig wurde sie, da er es nicht kapieren wollte, weil sie fürchtete, die Pommes könnten inzwischen kalt werden. Und als er hilfeschreiend in den Fluten versunken war, trottete sie zu ihren Pommes zurück. – Muss ich mir nun Gedanken machen, weil ich das nicht lustig gefunden habe?
In der anschliessenden Sendung Böse Mädchen gabs gleich zu Beginn einen Sketch, in dem eine stark übergewichtige Kassiererin im Supermarkt einem Kunden seine eingekauften Waren anbiss und dies, als er sich darüber beklagte, vehement abstritt, mit vollem Mund, bis dieser wutentbrannt das Lokal verliess. Was daran hätte komisch sein sollen, erschloss sich mir auch nicht, ausser dass einmal mehr fürs geneigte Publikum der Beweis erbracht war, dass die Dicken nimmersatte Zwangsfresser sind, darüber hinaus noch verlogen und frech.
Mit dem Fernsehen hatte ich diese Woche ohnehin eher Pech: auf dem bundesrätlich extra grossraumkonzessionierten Sender Tele Top war eine Medizinsendung zu sehen, deren Moderatorin so penetrant vor Unwissen und mangelder Ahnung strotzte, dass einem das Zusehen physische Übelkeit bereitete. Thema war das Magenband; die Dame plapperte unaufhörlich (und obwohl die Studiogäste es konsequent richtig formulierten) vom Magenbänding und vom Magenbändingbypass… und fragte regelmässig nach Dingen, welche ihre Gäste vorher im Gespräch schon längst beantwortet hatten. Es ist wohl richtig, dass dieser Sender in meinem Gerät so weit hinten programmiert ist, dass realistischerweise kaum die Gefahr besteht, dass man ihn zu Gesicht bekommt.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:15 |
Es war für unsere Verhältnisse relativ früh am Morgen, als der Zustellbote an der Wohnungstür klingelte. Noch im Freizeitlook öffneten wir und konnten ein kleines, flaches Paket in Empfang nehmen. Absender war die Post selber bzw. deren Geldinstitut, die Postfinance.
In dem kunstvoll verpackten Gebinde befand sich eine schwarze Schachtel mit Goldbeschriftung. In ihrem Inneren, sorgsam durch Polsterpapier abgeschirmt, eine Lage von Luxuspralinen, wohl 200 Gramm, wenn nicht mehr. Kein Begleitbrief dabei, nur das obligate Qualitäts-Zertifikat des noblen Herstellers, dessen angesehene Maitres Chocolatiers ihre braune Kunst normalerweise in TV-Spots zelebrieren.
Zufällig sind wir dann innen im Deckel noch auf die Botschaft gestossen: der Chef von Postfinance liess uns wissen, dass er letztes Jahr eine sehr gute Bilanz erwirtschaftet habe und dass er uns an dieser teilhaben lassen möchte. Daher die süsse Gabe, als Belohnung für unsere langjährige Treue und im Blick auf eine weitere solche.
Jetzt sollte man nicht undankbar sein. Der Herr Bucher konnte ja nicht wissen, dass unsereins gerade in einer Ernährungsphase steckt, in der Kohlenhydrate und damit jegliche Süsswaren ziemlich verpönt sind. Und doch stellt sich ganz grundsätzlich die Frage: wie sinnvoll sind solche Geschenke? Wie viele Kunden kamen in den Genuss dieser Gabe? Wieviele Mega- wenn nicht Giga-Kalorien sind hier durch die Post unters Volk getragen worden? Und: Wie hätten wir reagiert, wenn statt der schwarzen Schachtel ein nüchterner Avis gekommen wäre, dass man unserem Konto den Betrag von CHF 50 gutgeschrieben habe? – Richtig: Die Pralinen haben wir freudig ausgepackt, haben jubiliert und uns sogleich einige davon eingeschoben… Für Reue war so früh am Morgen keine Zeit. Und die Vorfreude ist vorhanden, dass am Abend noch einige da sein werden. Also wars – alles in allem – ein gelungenes Geschenk. Danke, Postfinance!
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Von Heinrich von Grünigen um 11:50 |
Bei den geschmacklichen Vorlieben gibt es Dinge, die so speziell sind, dass man es kaum glauben mag. Da hat ein kanadischer Fleisch-Verarbeiter (Maple Leaf-Foods) eine Umfrage durchführen lassen über den Stellenwert von gebratenem Speck auf dem Speisezettel. Und es zeigte sich, dass dieser sich extrem grosser Beliebtheit erfreut, vor allem wenn er schön kross geröstet ist (es gibt auch hierzulande Leute wie etwa mein Freund Rolf, die der festen Überzeugung sind, gut durchgebratener Speck sei praktisch fettfrei).
Eine der plakativen Fragestellungen lautete, was Männer lieber möchten: Speck oder Sex? – Da die wenigsten in der glücklichen Lage sind, die beiden Dinge zu kombinieren, haben sich offenbar satte 43% der kanadischen Männer – laut Umfrage – für Speck entschieden. Auch wenn sich diese Alternativ-Entscheidung im richtigen Leben eher selten bieten dürfte, wird doch das Speck-Aroma von vielen Männern als ausgesprochen „appetitanregend“ empfunden. So wird auch die Frage erörtert, ob es angezeigt wäre, für besondere Gelegenheiten ein Speck-Parfüm zu entwickeln, das liebesbedürftige Damen anwenden könnten, um die verschiedenen Optionen in einen glücklichen Einklang zu bringen.
Weitere Umfrage-Erkenntnisse dienten der Verpackung von Bratspeck: hier wurde bemängelt, dass die Packungen nicht wiederverschliessbar seien, was nun vom Hersteller berücksichtigt wird…
Überhaupt nicht konsultiert wurden bei dieser ganzen Untersuchung die Hauptpersonen, nämlich die LieferantInnen des gefragten Produktes, ohne das so viele Kanadier offenbar nicht mehr leben möchten. Die armen Schweine haben gefälligst ihren Lebenszweck zu erfüllen und schön durchzogen fett zu werden, damit unser kanadisches Ich auf seine Rechnung kommt, wie auch immer.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:32 |
Es war eine anregende Debatte. Eingeladen hatte das Konsumentenforum kf zu einer Podiumsdiskussion unrter dem Motto Zuckerbrot oder Peitsche? Und es ging um die Frage, welche Massnahmen wohl geeignet sein könnten, um die explodierendne Gesundheitskosten in den Griff zu bekommen. Einer der Auslöser war das FDP-Papier mit der – inzwischen von den Delegierten wieder verworfenen – Idee, mit einem freiwilligen Bonus/Malus-System jene Leute zu belohen, die einen „gesunden“ Lebenswandel führen.
Am Pranger standen dabei wieder mal die Dicken, denn als Masseinheit sollte der BMI dienen. Mehrheitlich war man der Auffassung, dass dieser BMI als Kriterium wohl zu wenig zuverlässig sei. Und dass eine faire und gerechte Lösung in der Praxis kaum umzusetzen wäre. Bald verlagerte sich das Gespräch von der Übergewichts-Problematik weg zu allgemeineren Fragen. Aber interessant war doch, wie engagiert und sachkundig sich Nationalrätin Doris Fiala zum Thema der bariatrischen Chirurgie äusserte. Auf dieser Basis, stellten wir fest, wollten wir gemeinsam nach Lösungen suchen, um den Zugang schwer Adipöser zu dieser Therapie einfacher und leicher zhu gestalten.
Die Diskussion wurde auf Video aufgezeichnet und soll auf der Website des Konsumentenforums aufgeschaltet werden, wo sie zu gegebener Zeit angeschaut werden kann. Verschiedene Positionen, zwischen Zuckerbrot und Peitsche, sind durchaus sehens- und hörenswert. Es geht nicht um ein Entweder/Oder und auch nicht um ein Weder/Noch, sondern um eine vernünftige Mischung aus Sowohl-als-auch… Und Einigkeit herrschte, dass auf dem neuen Gesundhdeitsminister Didier Burkhalter grosse Hoffnung ruht. Denn jetzt sind innovative Lösungen gesucht.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:05 |
Die süsse, braune, zartschmelzende Substanz hat einen fast magischen Status als Trösterin, Belohnerin, Betörerin… und es ist sogar klinisch erwiesen, dass sie im Hirn die Glückshormone freisetzt. Dumm nur, dass sie dick macht.
Aber da naht nun Rettung. Forscher im englischen Birmingham haben eine Schokolade ausgetüftelt, bei der das Fett durch Wasser ersetzt wurde. Sie soll dadurch so kalorienarm geworden sein, dass man sie sogar während der Fastenzeit essen könne, wie der Telegraph es formuliert. Dabei sei es gelungen, das Wasser in so feinen Tröpfchen mit der Kakaobutter zu vermengen, dass es die Eigenschaften des Fettes angenommen habe, die Schokolade schmelze im Mund „wie richtig“ und auch vom Geschmack her sei sie in nichts zu unterscheiden, obwohl sie zu 60% aus Wasser besteht.
Die gleiche Technik mit einer feinstperligen Wasser-Emulsion könne auch für Mayonnaise angewandt werden, die bei identischem Geschmack nur noch 10% Fett enthalte. Bereits werde die Industrie kontaktiert, um die neuen Substanzen innovativ zu vermarkten.
Das kann ja heiter werden, wenn an Ostern die Schoggihasen baden gehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:22 |
Sie machten es auf die harte Tour, die sechs Dicken aus Deutschland, die sich für eine TV-Sendung auf Gran Canaria während vier Wochen in ein Abspeck-Camp begaben. Zuerst meinten sie, es gebe eine erholsame Fitness-Aktion, mit etwas Diätküche, etwas Aerobic und viel Wellness… ab er das stellte sich bald als Irrtum heraus. Kaum auf der Insel angekommen, mussten sie sich aus ihren Koffern ein leichtes Marschgepäck auswählen, dann ging es per Jeep in die Wildnis, wo es galt, mit Einerzelten ein Biwak aufzuschlagen.
Die sechs kamen aus ganz unterschiedlichen Milieus: alleinerziehende Mütter, verwöhnte Jungs, erfolgreiche Unernehmer… die nun von einem unerbittlichen Coach durch die Tage und über die Insel gescheucht wurden. Den ganzen Tag waren sie in Bewegung, wanderten bergauf und bergab, trieben extreme Sportarten wie Dünen-Rutschen und Kite-Surfen gegen die Meeresbrandung oder Langstreckenschwimmen im Atlantik. Ziel sei es, die Gruppe dauernd auf Trab zu halten, so dass sie gar nicht dazu kämen, zu realisieren, wie viel sie sich bewegten.
Nach der zweiten Woche ging es in ein einfaches Hotel, gegessen wurde naturnah und genussfern. Am Ende jeder Woche wurden die Probanden gewogen, sie nahmen unterschiedlich ab, erwartungsgemäss die dicksten am meisten. Alle fühlten sich fitter und voller Energie und nach vier Wochen hatten sie zwischen 9 und 15 Kilo abgenommen. Bevor sie von ihrem Abenteuer-Abspecken wieder zurück in die Zivilisation reisten, gönnten sie sich noch eine kosmetische Frischkur mit einer neuen Frisur und modischem Outfit.
Die Frage bleibt, was solche TV-Sendungen bringen. Haben sie Vorbildcharakter? Zeigen sie Wege aus dem Übergewicht auf, die auch für andere gangbar sind, ohne TV-Begleitung? – Oder verstärken sie einmal mehr die Vorurteile und diskriminieren die Dicken, so dass sie ihr reines Dicksein als Schande empfinden müssen? – Vor allem weiss neimand, wie es den Camp-Absolventen gelingen wird, ihr neues Gewicht zu halten oder allenfalls noch weiter abzunehmen, ohne die martialische Anleitung durch den Coach, ohne die tagelange Zeit für extreme körperliche Leistung und ohne den Gruppendruck mit seiner disziplinierenden Wirkung? – Es wäre interessant, die Gruppe in drei Jahren wieder zu sehen. Abspecken müsste alltagstauglich sein.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:56 |
Ein neues Buch ist der Aufhänger für ein Interview mit grossem Bild in der heutigen SonntagsZeitung. Gezeigt wird Paolo Colombani von der ETH Zürich an einem Marktstand mit Gemüsen. Colombani hat ein Buch geschrieben, in dem er „populäre Ernährungsmythen“ entlarvt, mit wissenschaftlichen Argumenten. Das Buch trägt den Titel Fette Irrtümer. Ich habe es noch nicht gelesen, meine Kenntnis der Thesen von Colombani bezieht sich also einzig auf das in der SonntagsZeitung agedruckte Interview mit dem Autor.
Seine Botschaft lässt sich kurz zusammenfassen: Ernährung hat praktisch keinen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen. Diese sind so konstruiert, dass sie alles essen können, was sie wollen – sofern sie sich ausreichend bewegen. Oder anders herum: Wenn der Mensch sich genug bewegt, isst er automatisch das, was sein Körper braucht. Dazu werde das Fett zu unrecht verteufelt, aus Furcht vor dem Fett habe man vermehrt Kohlenhydrate zu sich genommen, was bei Bewegungsmangel zu einer Überlastung des Stoffwechsels führe und damit zu Diabetes und anderen Erkrankungen.
Deshalb solle man weniger Kohlenhydrate und wieder mehr Fett essen.
Dieser Ansatz – mit Verlaub – kommt reichlich spät und scheint mir schon etwas überholt zu sein. Es war vor gut zwölf Jahren, als das Fett als der hauptsächliche Sündenbock für Übergewicht und viele seiner Komorbiditäten galt, damals wurde von den Spezialisten explizit gesagt, wenn man auf Fett verzichte, könne man so viel Kohlenhydrate essen wie man wolle, denn die würden nicht „anschlagen“, die verbrenne der Körper laufend und könne sie nicht im Langzeitspeicher deponieren. Dieser Irrtum führte u.a. dazu, dass die Amerikaner in den folgenden Jahren zwar ihren pro Kopf-Fettkonsum deutlich senkten, aber weiterhin an Gewicht und BMI zunahmen… weil sie ungehemmt Süssgetränke in sich hineinschütteten und Chips und Pommes mampften.
Das Fett als Nährstoff ist längst rehabilitiert und die Low-Carb-Empfehlungen der verschiedensten Ernährungs-Lehren (aktuell sind auch die Weight Watchers auf diese Linie eingeschwenkt) haben ein breites Echo gefunden, vor allem in der tageszeitlichen Differenzierung, dass der Kohlenhydrate-Konsum primär am Abend eingeschränkt werden solle. Auch hat man inzwischen die Funktion des Insulins erkannt als Umwandler von Kohlenhydraten in Fett… Meister Colombani kommt da also etwas spät mit seiner Einsicht. Aber er gibt im Gespräch doch einige interessante Tipps für die Praxis, indem er den US-Journalisten Michael Pollen zitiert:
Kauf nichts, was deine Grossmutter nicht gekannt hat; lass es sein, wenn ein Lebensmittel aus mehr als fünf Inhaltsstoffen besteht oder wenn du einen Inhaltsstoff nicht aussprechen kannst; kaufe im Supermarkt aussen herum ein und nicht in der Mitte: aussen sind die Frischwaren, in der Mitte sind die Konserven.
Der Schlüssel zur Gesundheit liege in der Bewegung, sagt Colombani, und das ist sicher so, nach der altrömischen Erkenntnis vom gesunden Geist im gesunden Körper. Aber es ginge nun darum, Überlebensstrategien zu entwickeln für Menschen, die sich in einer Umwelt aufhalten (müssen), in der es immer schwieriger wird, sich ausreichend zu bewegen. Darüber forscht mal nach an euren technischen Hiochschulen!
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Von Heinrich von Grünigen um 23:04 |
Was soll man da noch sagen? Die halbe Nation klebt an der Mattscheibe (bzw. am Flatscreen) und sieht zu, wie ein dünnes Männlein auf zwei dünnen Brettern durch die Luft fliegt, am Boden elegant aufsetzt und zutale gleitet… und plötzlich sind wir alle wieder wer in internationalen Quervergleich, sind Siegertypen, vibrieren mit im Taumel der Freude und wissen, dass wir die Grössten sind.
Da fällt dann aller Alltagsballast ab, wir fühlen uns leicht und leichter, als könnten wir selber durch die Lüfte sausen, mit ausgestreckten Armen, die Füsse zum Victory-Zeichen gespreizt… – Wie lange hält der Taumel an? Wie lange geht es, bis das Gewicht wieder zurück kommt, pfundweise, sich anklammert, sich in unsere Taschen schiebt, uns niederzieht, auf den Boden, von dem wir uns dann länger nicht mehr erheben.
Gut, dass Simi geflogen ist, dass er für uns den alten Traum der Schwerelosigkeit – wenn auch nur für kurze Zeit – aus eigener Kraft verwirklicht hat, und dass wir uns verzaubern lassen konnten. Wir brauchen noch etwas von dem Zauber für die nächsten Tage.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:15 |
Seit es Leute gibt, die einen guten Teil ihrer Freizeit hingefläzt auf dem Sofa vor dem Fernseher verbringen, hat man für sie die Bezeichnung Couch Potatoes eingeführt. An sich ist das kein Kompliment. Aber nun haben diese Typen auch noch eine eigene Diät, die Couch Potatoes-Diät.
Der Typ, der sie erfunden hat, will damit 30 Kilo abgenommen und dieses Gewicht seit 5 Jahren gehalten haben. Er hat sich ein einfaches Modell ausgedacht. Grundsätzlich isst er weiterhin alles, was ihm schmeckt. Aber er achtet auf drei Dinge besonders: möglichst viel Nahrungsfasern zu sich nehmen, weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterol zu sich nehmen, deutlich weniger Zucker zu sich nehmen. Das seien Umstellungen, mit denen sich leben lasse. Und für jedes fett- und zuckerreiche Lebensmittel lasse sich ein weniger gefährlicher Ersatz finden.
Bei einer Abstimmung in einem Ernährungs-Blog hat diese Idee wenig Anklang gefunden. 70% der Stimmen waren skeptisch und trauten dem Rezept nicht. Mal sehen, wie sich sein Buch verkauft.
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