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Von Heinrich von Grünigen um 22:40 |
Wann immer die Rede auf gentechnisch veränderte Lebensmittel kommt, macht sich Verunsicherung breit. Die KonsumentInnen sind ablehnend, abweisend eingestellt. Würde Gentech-Food auffällig deklariert, bliebe es vermutlich in den Regalen liegen. Und doch lässt es sich kaum vermeiden, dass gentechnisch manipulierte Elemente betimmter Pflanzen bereits – wenn auch nur in Spuren – in vielen Lebensmitteln vorhanden sind, sei es auf dem Umweg über Vieh-Kraftfutter oder durch Kontamination beim Transport oder bei der Verarbeitung.
Erstmals steht nun in Amerika ein genetisch verändertes Fleisch-Erzeugnis kurz davor, auf dem Markt zugelassen zu werden. Es geht um Lachs, der in der Zucht dank einer genetischen Anpassung doppelt so schnell wächst und doppelt so gross wird wie in der freien Natur. Verschiedene Prüfungen der Zulassungsbehörde wurden bereits erfolgreich bestanden, noch sind zwei letzte Hürden zu nehmen, aber in kurzer Zeit dürfte das Zuchtfleisch in USA auf den Markt kommen. Wie lange es dauern wird, bis es – und auf welchen Umwegen – auch in hiesigen Kochtöpfen landet, ist eine andere Frage. Vielleicht zuerst als Tierfutter bei unseren mehrbeinigen Freunden.
Wie kommt es, dass wir genetischen Veränderungen gegenüber derart misstrausich sind? In einer Online-Umfrage haben zwei Drittel der Antwortenden angegeben, sie würden keinen solchen Fisch essen, nur ein Drittel meldete Unbedenklichkeit an. – Dabei wäre dieses Zucht-Konzept, nüchtern betrachtet, durchaus segensreich: die Verdoppelung der produzierten Fleischmenge käme der Ernährungslage in der Welt zugute und würde die Überfischung der Meere lindern, die verkürzte Dauer für die Aufzucht würde den Verbrauch an entsprechenden Ressourcen einschränken. Und wenn die gründliche Analyse aller Aspekte punkto Lebensmittelsicherheit nicht zu negativen Erkenntnsisen führt – was soll dann die Furcht? – Sie ist nicht rational begründbar. Es ist die Scheu vor dem Unbekannten, vor einem noch nicht erfassten, noch nicht erfassbaren Gefährdungspotenzial. So wie die ersten Experimente mit radioaktiven Stoffen aus lauter Unkenntnis in völliger Unbefangenheit erfolgt sind… und schliesslich zum vorzeitigen Strahlentod der Forscher geführt haben.
Wenn viele von uns schon zögern, ein Straussenfilet oder ein Känguru-Entrecôte zu bestellen, darf es nicht verwundern, dass der genetisch hochgezüchtete Kunst-Lachs noch nicht auf Gegenliebe stösst.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:44 |
Exotische Speisen sind nicht nur dank der vielen fliegenden Stände an Sommerfesten und -festivals auf dem Vormarsch, viele Menschen entdecken den besonderen Reiz der fremdländischen Küche auch auf Reisen, sofern sie nicht dumpf nur nach Schnitzel und Pommes Ausschau halten.
Dabei – so lassen wir uns belehren – liegt der besondere Wert fremder Kulinarik nicht nur im andersartigen Geschmack sondern auch in der unterschiedlichen Auffassung von Ernährungslehre und von traditionell überliefertem Wissen um die Wirkungsweise der verschiedenen Speisen.
Wie vielschichtig und reich diese sein können, das zeigen mehrere Textbeiträge in der Vierteljahresschrift TABULA der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE. Die aktuelle Ausgabe (2/2010) widmet sich im Schwerpunktthema der traditionellen chinesischen Ernährungslehre, deren Grundzüge vor über 3000 Jahren entstanden sind. Die sehr lesefreundliche Darstellung zeigt, dass die „uralten“ Lehren vom richtigen Umgang mit den verschiedenen Lebensmitteln verblüffend zeitgemäss und aktuell sind.
„5 Elemente“ bestimmen in der Traditionellen Chinesischen Medizin den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung: Holz – Feuer – Erde – Metall – Wasser. Die Lebensmittel lassen sich ebenfalls diesen Elementen zuordnen, entsprechend der Wirkung, die ihr Verzehr im Körper auslöst. Dies ist eine klare Absage an die reine „Energie-Mechanik“ von Input und Output, die bei uns vielfach noch immer die Ernährungs-Theorien beherrscht. Auch in dieser Küche steht die saisonale und regionale Frische im Vordergrund, geraten wird zu einem eher mässigen, zurückhaltenden Fleisch-Verzehr.
Ein chinesisches Sprichwort illustriert die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit: Drei Zehntel heilt Medizin, sieben Zehntel heilt richtiges Essen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:54 |
Langsam beginnt sich herumzusprechen, dass eine Abkehr von allzu künstlich gefertigten Nahrungsmitteln der Gesundheit förderlich sein könnte. Viele KonsumentInnen haben eine wachsende Skespsis entwickelt gegen allzu viele Hilfsstoffe, die sich in industriell hergestellten Lebensmitteln finden. Die lange E-Liste macht misstrauisch, obwohl ein grosser Teil der mit diesem Buchstaben gekennzeichneten Stoffe absolut natürliche Elemente sind, die in der freien Wildnis genau so vorkommen und keine chemische Raffineirung erfahren haben…
Das kritische KonsumentInnen-Verhalten hat – wie man es sich wünscht – auf Produzenten-Seite eine Reaktion ausgelöst: Man versucht mit allen Mitteln, die lange E-Liste zu verkürzen, ohne dass dadurch jedoch der Geschmack des Produktes verändert oder die Herstellungskosten erhöht würden. Die Suche nach dem clean label, der bereinigten Inhaltsstoff-Liste, löst Innovation in den Forschungsabteilungen aus, indem Ersatz-Stoffe kreiert werden mit gleichem Geschmack und gleicher Wirkung wie die beim Publikum verpönten E-Stoffe. Grundlage sollen natürliche Rohstoffe sein (etwa Kartoffelstärke), die durch einfache Prozesse ohne chemische Einwirkung (z.B. Erhitzen) so verändert werden, dass sie die gewünschten Eigenschaften annehmen.
Das sind ja wohl unter dem Strich positive News. Die Industrie erweist sich als lernfähig und handlungswillig. Und wenn die neu geschaffenen Elemente ihre Natürlichkeit bewahren und dabei die erschreckenden E-Masken ablegen können, so wäre das ein konstruktiver Beitrag zu einer künftien, ausgewogeneren Ernährung.
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Von Heinrich von Grünigen um 23:03 |
Ich möchte etwas schreiben über die ziemlich behämmerte Idee einer jungen Frau, die ihrem Freund zu dessen Geburtstag einen geheimen Wunsch erfüllen wollte. Der hatte sich einen TV-Fauteuil ganz aus Schokolade gewünscht. Die Frau – zusammen mit einer TV-Station, die über den ganzen Ulk berichtete – machte sich auf die Suche und fand einen Confiseur, der das Möbelstück plante und auch anfertigte. Alle Einzelteile wurden aus massiver Schoko-Couvertüre gegossen, Kissen und Polster aus Marzipan gefertigt und mit Schokolade überzogen und die ganzen Verzierungen waren Champagnertruffes und andere Pralinen. 70 Kilo wog das Prachtstück, als es vom Konditormeister und seinem Gehilfen in die Wohnung im vierten Stock hochgehievt wurde – ohne Lift, notabene. Gekostet hatte das Ganze etwa 6’000 Euro.
Am Ende des TV-Beitrags wurde die Rechnung gemacht: wenn der Beschenkte jeden Tag von seinem Hänsel&Gretel-Stuhl etwa so viel wie eine Schokotafel abknabberte, so hätte er an seinem Geschenk zwei Jahre lang zu beissen und hätte damit 350’000 Kalorien zu sich genommen, was dem Brennwert von rund 50 Kilo Fett entsprechen würde.
Die weiteren Konsequenzen wurden erst so richgtig deutlich, als ich mich bei Google auf die Suche nach den Link zum Original-Film machte. Auf jede Eingabe, in der die beiden Worte Schokolade und Stuhl vorkamen, gab es massenhaft Hinweise auf Verstopfung, trägen Darm und Abführmittel… die Story selber habe ich leider nicht mehr gefunden. Ist vielleicht auch besser so.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:02 |
Kaum ist die Zeit der Kälte vorbei und wehen uns die heissen Sommerwinde ins Gesicht, schon beginnt das Elend mit den triefenden Nasen und rinnenden Augen. Und man fragt sich, wo es denn herkommen könnte. Hat man sich in der Nacht abgedeckt? Im Überschwang des Sommergefühls zu früh geblüttelt? War man im Zugluft? Oder ist es eine Pollenattacke, auf die man plötzlich sensibler reagiert als früher?
Mit einem einfachen Hilfsmittel lässt sich die Ungewissheit beseitigen: Man klickt und macht den Schnupfentest. Wissen ist so gut wie Gesundheit.
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Von Heinrich von Grünigen um 13:02 |
Adipositas ist eine Krankheit, die begleitet wird von einer ganzen Reihe von Erkrankungen, den sogenannten Komorbiditäten. Zu den häufigsten gehören Herz-Kreiskauf-Erkrankungen und Diabetes. Allerdings gibt es immer wieder adipöse Patienten, die in dieser Hinsicht verschont bleiben. Ihre Cholesterin- und Blutzuckerwerte sind im grünen Bereich, sie haben keine Herzprobleme. Bedeutet dies, dass sie trotz ihres Übergewichts unbekümmert leben können?
Eine Studie, die in den Niederlanden während mehr als sieben Jahren an über 8’000 Probanden durchgeführt wurde, zeigte, dass dies lediglich 6,8 Prozent aller beobachteten Versuchsteilnehmer betraf. Diese waren gewissermassen „metabolisch gesund“, zeigten also keine auffällien Störungen im Stoffwechsel. Sind sie damit trotz ihres Gewichts auf der sicheren Seite?
Mitnichten, lautet die Antwort des Forscherteams. Auch sie müssen versuchen, so „gesund“ wie möglich zu leben und abzunehmen, denn Abnützungserscheinungen an Gelenken lassen sich anders nicht vermeiden, und Krebs im Gefolge der Adipositas bleibt auch eine erhöhte Gefahr. Somit ist kein Trost zu gewinnen aus der Botschaft, die gesundheitlichen Risiken der Gewichtsproblematik sind zwar nicht so breit gefäcert, aber durchaus real und können das Leben verkürzen, auch wenn dies auf keiner Packung steht.
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Von Heinrich von Grünigen um 21:00 |
Erstmals haben französische und englische Forscher Untersuchungen angestellt über die Zusammenhänge zwischen Übergewicht und und Sexualverhalten. Über 12’000 Französinnen und Franzosen zwischen 18 und 69 Jahren wurden dabei befragt. Mehr als die Hälfte davon waren normalgewichtig, 2’500 hatten Übergewicht und 750 waren adipös mit einem BMI über 30. Dabei zeigte sich, dass die Übergewichgtigen deutlich weniger Sex hatten als die Normalgewichtigen. Übergewichtige Frauen unter dreissig verhüteten weniger häufig als die normalgewichtigen und hatten entsprechend mehr ungeplante Schwangerschaften. Die Studie zeigte auch, dass übergewichtige Frauen fünfmal häufiger ihre Partner im Internet fanden, dass sie häufiger ebenfalls übergewichttige Partner hatten und dass sie eher dazu neigten, Sex als nicht so wichtig für ihr Leben zu betrachten.
Diesen Befund setzten die Forscher in Bezug zum oft geringen Selbstwertgefühl, zum sozialen Druck und zur Sorge um das eigene Körperbild der Übergewichtigen. Insgesamt würde diese Erkenntnis auf tiefergreifende Probleme der gesellschafltichen Entwicklung von Ländern hinweisen, in deren Bevölkerung der Anteil an Übergewichtigen und Adipösen bereits hoch ist. Abgesehen von den durch Adipositas verursachten Gesundheitskosten könnte ein deswegen unbewusst gelebtes Sexualverhalten nachhaltigere Auswirkungen auf gesellschafltiche Veränderungen haben als bisher angenommen. Das Thema sei zwar delikat, sollte aber ins Bewusstsein der Betroffenen gerückt werden.
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Von Heinrich von Grünigen um 12:58 |
Das Karten-Spiel mit Gelb und Rot kann ganze Nationen ins Unglück stürzen und mediale Weinerlichkeitsfeiern auslösen, die dem Normalbürger ganz schön auf den Nerv gehen. Aber die rote Farbe ist ein gutes Signal: SO NICHT!
Die deutsche Verbraucherorganisation Foodwatch hat aus Anlass der WM elf Nahrungsmittel unter die kritische Lupe genommen, die speziell zu Promo-Zwecken hergestellt und mit dem Sport-Event in Südafrika beworben werden. Da müsste man eigentlich meinen, diese wären auch besonders gesundheitsförderlich und „sportlich“. Foodwatch hat die Produkte einem Ampel-Test unterzogen, indem die vier wichtigsten Nährwerte (Fett, ungesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz) mit den Ampel-Kriterien gemessen und entsprechend ausgezeichnet wurden. Das bestürzend Ergebnis: kein einziges der 11 Produkte erhält nicht mindestens eine rote Ampel-Karte. In sieben Fällen sind sogar drei von vier Elementen rot!
Bei den meisten der „sportlich“ beworbenen Lebensmittel handelt es sich um gestandene Dickmacher in Form von Junk Food, Softdrinks und Süssigkeiten. Krass ist das Beispiel einer Prämienaktion von Ferrero (in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fussball-Verband): Auf Kinder-Riegeln gibt es Punkte zum Sammeln. Für 100 Punkte bekommt man ein DFB-Fan-Trikot. Für die 100 Punkte muss man allerdings 50 Packungen à 10 Riegel verputzen (2 Punkte pro Packung), was einer Energie-Menge von insgesamt 59’000 Kalorien entspricht und aus 5,5 Kilo Zucker und 3,6 Kilo Fett besteht.
Ein hoher Preis für ein Fan-Trikot, das eigentlich für gesunde Betätigung werben würde…
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Von Heinrich von Grünigen um 20:57 |
Dass Kinder vor Verführung bewahrt werden sollten, darüber sind sich die meisten einig. Wenn es aber konkret wird mit allfälligen Einschränkungen und Vorschriften, dann wird sofort wieder die Verantwortung der Eltern beschworen, deren Vorbildfunktion durch keine obrigkeitliche Instanz zu ersetzen sei.
Ein interessantes Experiment am Yale’s Rudd Center for Food Policy and Obesity hat gezeigt, dass Kinder bei der Auswahl von Esswaren besonders empfänglich sind für „Botschaften“ von ihnen vertrauten Comic-Figuren. Verschiedene kleine Snacks wurden in unterschiedlicher Verpackung angeboten: einmal mit den Bildern von Comic-Helden wie Shrek oder Scooby Doo, ein anderes Mal neutral verpackt. Die Kinder griffen deutlich mehr zu bei den Comic-Packungen (was wir auch ohne Experiment hätten annehmen können…). Dieser Effekt war allerdings etwas schwächer bei Rüebli als bei den sauren Zungen und den Crackers.
Christina Roberto, die Forschungsleiterin, sagt dazu: Das Ergebnis zeigt, dass die Verwendung von populären Figuren einen Einfluss auf das Essverhalten der Kinder haben kann, vor allem wenn es um Junk Food geht. Wir schlagen deshalb vor, dass deren Gebrauch im Zusammenhang mit solchen Angeboten eingeschränkt werden sollte.
Die Forscher weisen darauf hin, dass die markante Zunahme von Übergewicht bei Kindern zeitlich zusammenfällt mit einer Periode, in welcher die Lebensmittel-Industrie ihren Marketing-Aufwand gegenüber einem jugendlichen Publikum massiv ausgebaut hat. Sie empfehlen deshalb eine verordnete Umkehr: Die Anbieter sollen veranlasst werden, diese Figuren nur noch in Verbindung mit der Werbung für kalorien-, fett- und salzreduzierte Produkte zu verwenden.
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Von Heinrich von Grünigen um 20:56 |
Man kann, je nachdem, wie die Tore fallen, aus Freude oder aus Frust essen. Getrunken wird auf jeden Fall, so oder so.
Während die Kicker tief im Süden sich bei jedem Spiel im Schnittt 1’000 Kalorien aus dem Leib rennen, schaufeln ihre Fans zuhause auf den Sofas sich die gleiche Menge locker rein. Die österreichische Internet-Plattform oe24.at hat den Nährwert der verschiedenen Fan-Speisen berechnet und warnt vor unbedachtem Konsum. Hier die Liste:
Bratwurst (eine Portion) ca. 490 kcal
Hamburger (eine Portion) ca. 350 kcal
Pommes Frites (eine Portion) ca. 410 kcal
Tiefkühlpizza (pro Portion) ca. 700 kcal
Chips (50 Gramm) 270 kcal
Nüssli (50 Gramm) 290 kcal
Cola (normal, 250 ml) 160 kcal
Bier (300 ml) 127 kcal
Schokolade (eine Tafel) 500 kcal
Wer all dies an einem Abend essen würde, der nähme dadurch glatt ein halbes Kilo zu. Dumm nur, dass uns dies alles wohl besser schmeckt als die als Alternative empfohlenen Rüebli, Radiesli, Gurkenstücke und anderes Gemüse. Nicht weil es weniger gut wäre, aber weil wir uns nicht von klein auf daran gewöhnt haben.
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