Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 18:21 |
Der Gang auf die Waage hilft bei der Gewichtskontrolle, auch wenn die Meinungen darüber auseinandergehn: Durch Versuche ist erwiesen, dass Leute, die sich an einem Gewichtskontrollprogramm beteiligen, besser abnehmen je regelmässiger sie auf die Waage stehen. Ich merke das an mir selber. Bin ich mal im Fahrwasser, dass ich mich einige Tage nicht gewogen habe, dann nehmen die Hemmungen zu, das Gewicht erneut zu kontrollieren. Ich warte dann lieber noch ein paar Tage länger, in der Hoffnung, das Resultat zeige sich dann versöhnlicher…
Ich führe auch eine Tabelle, aber ich habe seit einiger Zeit aufgehört, jeden Tag das Gewicht einzutragen, Ich wäge mich jeweils wieder vor dem Arztbesuch und bin sehr erleichtert, wenn das Ziel erreicht ist, zumindest nicht schwerer zu sein als beim letzten Mal.
Aber damit ist jetzt Schluss. Auf dem Geschenkmarkt befindet sich ein cleveres Gerät namens Withings WiFi Waage. Das Ding ist 2,3 Kilo schwer, 3 cm dick, aus Glas. Die Skala geht bis 180 Kilo (!) und angezeigt werden das Gewicht, die Körperfettmasse und auch der BMI wird ausgerechnet.
Der Besondere allerdings besteht darin, dass die Waage diese Werte drahtlos auf unseren Computer oder auf ein tüchtiges Taschenmehrzweckelektronikgerät (damit man sich nicht all die verschiedenen Namen merken muss) überträgt, wo sie in Form einer schicken Kurve abgebildet werden. Und das Maximum: Die Waage kann diese Daten gleichzeitig übers Internet auf Facebook eintragen, so dass der ganze virtuelle Freundeskreis davon Kenntnis nehmen und diese Werte mit den eigenen vergleichen kann. Auf diese Weise entsteht eine öffentliche Sozialkontrolle, der sich keiner entziehen kann. Denn diese Werte werden offenbar direkt und automatisch übermittelt (auch der Arzt könnte so online mitlesen), es ist kaum möglich, sie zu manipulieren (ausser es stellt sich jemand anderes auf die Waage), was ja bei der Selbsterfassung von eBalance leider viel zu leicht geht…
Es kommen also herrliche Zeiten einer völlig neuen, offentlichen Gewichts-Transparenz auf uns zu. Siege und Niederlagen, Erfolgsgeschichten und Absturzkatastrophen werden so zum allgemeinen Erlebnis… und bald werden wir an den Kongressen das Resultat breit angelegter Versuche vorgetragen bekommen. Man nimmt jetzt unter Aufsicht ab. Die Waage kostet CHF 219.–
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:49 |
Neue Zeiten in der Spitalpflege zeichnen sich ab. Während wir uns hierzulande schwertun mit der Umsetzung der Fallpauschalen ist man in Amerika dabei, die Spitäler hochzurüsten. Vor allem bei grossen Neubauten wird inzwischen konsequent die Tatsache berücksichtigt, dass ein immer grösserer Teil der PatientInnen stark übergewichtig ist oder es noch sein wird.
Demzufolge wird ein Teil der Zimmer besonders ausgerüstet: mit Betten, die bis zu 500 Kilo schwere Patienten tragen können, mit extra breiten Türen zum Gang und zur Toilette, und vor allem mit einem an der Decke fix installierten Hebe- und Transport-System, das es gestattet, die Patienten nicht nur zum Bettenwechseln hochzuheben, sondern sie wenn nötig auch aufs WC zu fahren, ohne dass sich das Pflegepersonal einen Bruch heben muss.
Laut interner Statistik vieler Krankenhäuser hat die Zahl der Pflegenden mit Rückenschäden in den letzten Jahren massiv zugenommen, dem gilt es entgegen zu wirken. Dabei dienen die neuen Einrichtungen nicht nur für die gezielte Pflege nach einer bariatrischen Adipositas-Operation, sondern für jeden Spitalaufenthalt eines stark übergewichtigen Patienten.
In diesem Zusammenhang hat sich bereits ein neuer Wachstumsmarkt mit schwer belastbarem Spezialgerät etabliert. Problematisch sind allerdings die alten Spitäler, die sich in der Regel nicht mehr „nachrüsten“ lassen, weil sonst die Gefahr besteht, dass bei entsprechendem Gewicht ganze Löcher in die Zimmerdecken gerissen würden…
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:39 |
Eine Bretzel wurde dem Ex-US-Präsidenten Bush jun. einmal fast zum Verhängnis und erlangte Weltruhm. Aber um die geht es hier nicht. Es geht um jenes Laugengebäck, das hierzulande flächendeckend und ofenfrisch an jeder Ecke zum Verkauf geboten wird, vorzugsweise in Bahnhofsnähe und auch sonst an belebten Plätzen. Dabei gibt es Bretzeln und Bretzeln: solche, die naturbelassen, mit etwas Salz bestreut sind, und solche, die in allerlei Sorten von Samen oder Kernen gewendet wurden, vom Mohn über die Sonnenblume bis zum Kürbis… und dann die aufgeschnittenen und mit Butter bestrichenen, mit Käse, Schinken, Fleischkäs oder Bündnerfleisch belegten. Um die geht es.
Bzw. ginge es, theoretisch, in einem Vergleich. Also, von Anfang an: was wäre, wenn von heute auf morgen an den Bretzelkönig-Kiosken eine Steuer pro Bretzel erhoben würde, von wenigen Rappen nur, aber immerhin eine zusätzliche Abgabe? Dies aber nicht für alle, sondern nur für die gefüllten. – Da ginge ein Aufschrei durch die Kundschaft, die sich in der Stosszeit in langen Schlangen bei den Bretzelbäckern anstellt, als hätten sie frühmorgens nichts zu essen bekommen und als gäbe es Mittags und Abends zuhause auch nichts zu futtern.
Genau eine solche Steuer für geschnittene und gefüllte Bagels, das ringformigen Nationalgebäck der Amerikaner, wurde nun in New York eingeführt. Und die Kundschaft empörte sich dermassen, dass der Besitzer einer Ladenkette sich in grossen Plakaten von der Steuer distanzierte… da die Leute gemeint hatten, er würde ihnen die Arbeit fürs Aufschneiden und Belegen extra in Rechnung stellen.
Der Ertrag dieser Steuer fliesst nicht etwa in gesundheitsförderliche Aufklärung, sondern ganz einfach in die Stadtverwaltung zum Stopfen der allgemeinen Finanzlöcher. Für ersteres hätten wir allenfalls noch einen Anflug von Verstädnis aufbringen können…
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 20:08 |
Einst war es der Senf, besonders würzig und scharf, der aus Dijon kam und unsere Fleischwaren aufpeppte. Dann kam der dunkelsüsse Likör aus Cassis-Saft, der einer ganzen Marktstrategie einen griffigen Namen gab: das Cassis-de-Dijon-Prinzip.
Seit dem 1. Juli ist es ofiziell in Kraft, zwei Monate also, und die Frage liegt auf der Hand, ob wir schon etwas davon gemerkt haben. Ob die Preise für Lebensmittel aus dem EU-Raum denn schon gefallen sind, da nun die Produkte, die in Europa zugelassen sind, ohne weitere handelsshindernisse und teure Komplikationen auch in der Schweiz verkauft werden können? Wie soll man das wissen, wenn sich der Euro als Währung seit Wochen auf einem Berg-und-Tal-Schlingerkurs befindet und an Wert verliert?! Da müsste derEinkauf ja doppelt günstig sein… aber was muss uns der Preisüberwacher – zum Entsetzen der Wirtschaftlseute – empfehlen? Er rät uns, für einen kostenbewussten Einkauf ins Ausland zu gehen. Hallo!?
Wie auch immer: Seit Inkrafttreten des Cassis-de-Dijon-Prinzips dürften sich bei uns auf den Regalen vermehrt Produkte finden, die wir aus der deutschen TV-Werbung kennen, und zwar nicht nur bei Aldi und Lidl. Dabei könnte es sich – so lautete im Vorfeld die Befürchtung – auch um Produkte handeln, die nicht in allen Punkten den strengen Richtlinien für die Lebensmittel-Sicherheit der Schweiz entsprechen. Bloss: Wie können wir das erkennen?
Zum Glück gibt es in Deutschland eine Institution wie Foodwatch, die regelmässig Produkte entlarvt, die uns als Kunden mit Etikettenschwindel oder Werbelügen täuschen wollen. Mit dem Newsletter abgespeist wird regelmässig über neue Befunde und über Erfolge informiert. Es lohnt, sich im Dijon-Zeitalter à jour zu halten!
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 15:07 |
Zahlreich sind oder waren die Tricks, mit denen man uns zum Essen brachte. Dass die Teller komplett leer gegessen wurden, das war selbstverständlich in jenen Kriegs- und Nachkriegsjahren, in denen wir unser Essverhalten lernten. Gewisse Speisen waren ohnehin Mangelware. Brot musste einige Tage gelagert werden, ehe es in den Verkauf kam, damit man nicht zuviel davon ass… gelegentlich zog es dann schon Fäden.
Die Sorge war damals absolut, dass wir als Kinder nicht genug zu essen bekommen könnten. Fehlte uns der Appetit, dann kam als erstes die Moralkeule: Denk an die hungernden Kinder in Afrika, hiess es, die wären noch so froh über das, was wir gerade verschmähten! Und keiner stellte sich die Frage, wie denn der fade Haferbrei innert nützlicher Frist in den Kongo gelangen könnte. Wenn das nichts half, wurden die Portionen der ganzen Verwandtschaft gewidmet: Ein Löffelchen fürs Omi, eines für Tante Idely und noch eines für Onkel Otto… Was die davon haben sollten, war mir nie klar.
Oder die Sache mit dem Flugzeug: Dass da ein Löffel surrend durch die Luft geflogen kam, einen mit Kartoffelstock beladenen Transporter simulierend, im Landeanflug, der in den Hangar rollte, dessen Lippen-Tore sich weit öffnen mussten, um ihn aufzunehmen… alles bloss, damit wir noch eine Portion mehr vertilgten, mehr als unser Appetit uns hätte essen lassen wollen.
Die reine Idee, Lebensmittel wegzuwerfen, war ein Sakrileg. Wer sein Brot nicht ass, beging eine Art Sünde, dem winkte irgendwo ungeahntes Unheil. Das sind Verhaltensmuster, die sich tief einprägten. Und die vielleicht unbewusst heute noch nachwirken. Ich erinnere mich, dass wir bei unseren eigenen Kindern auch die Flugzeuge fliegen liessen…
Wenn heute in der Kleinkindererziehung der Trend dahin geht, dass man die Kleinen dazu anleitet, auf ihre Bedürfnisse zu achten und nicht weiter zu essen, wenn sie genug haben, und die Lebensmittel als Energiequelle für ihren Körper zu betrachten und nicht als Belohnung oder als Strafe (durch Entzug), so ist dies psychologisch der richtige Weg. In der Praxis allerdings ist dieser oft schwer einzuhalten, wie einem Beitrag in Psychology Today zu entnehmen ist, denn in fremder Umgebung, in der Schule oder bei befreundeten Familien, gelten oft noch die „alten“ Regeln und Gewohnheiten. Da braucht es viel Selbstbewusstsein, sich gegen das Löffelchen für die Verwandten durchzusetzen…
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:36 |
Das hat mir heute gut gefallen: In der Serie POPSTARS – Girls forever! auf Pro 7 ist ein Mädchen namens Sarah aufgetreten. Sie hat eine Hammerstimme, ist hübsch anzusehen und hat Übergewicht, und das nicht zu knapp. Schon vor ihrem Gesangsauftritt hat sie wie zu sich selber gesagt, so rund 15 Kilo möchte sie schon gerne abnehmen… Man durfte gespannt sein, wie sie bei der strengen, wenn auch menschlich mitfühlenden Jury ankam.
Dann legte Sarah los. Sie sang aus voller Kehle und es war wie auf der klassischen Oper, wo mächtige Körper der Stimme eine ungeahnte Klangfülle und Resonanz verleihen: Sie war eine Wucht in allen Dimensionen. Die Jury war beeindruckt und fand lobende, anerkennende Worte. Aber es lag auf der Hand, dass nach einem ersten bewertenden Durchgang auch das Körpergewicht zur Sprache kommen musste. Und unisono sagten die drei Juroren sinngemäss: Ob da jetzt ein paar Kilos zuviel sind, das spielt überhaupt keine Rolle. Entscheidend ist das Feuer, das aus dem Innern leuchtet, und wenn das da ist, kommts auf das andere gar nicht an! – Ein Satz, den man sich merken darf.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 17:11 |
Ein laut- und ideenmalerisches Titelwort! Da kommen mir Bilder aus sonnengetränkten südamerikanischen Ortschaften vors innere Auge, von einem rituellen Volksfest, an dem sich die Leute in Unmengen von Tomaten wälzen… Aber darum geht es nicht. Mit diesem spannenden Begriff macht die nationale Projektförderstelle Ernährung und Bewegung, Suisse Balance, auf sich und ihre Arbeit aufmerksam.
Suisse Balance entwickelt und bietet im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit und der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz Programme an, die Kinder und Jugendliche in einer bewegten und gesundernährten Lebenshaltung unterstützen sollen. So gibt es etwa Informationen zur Kindergarten-Aktion Purzelbaum plus, oder zur ersten „gesunden“ Kinder-Fernseh-Serie auf diversene Prvat-TV-Stationen Schnitz&Schwatz, oder zur Aktion bike2school, mit welcher Jugendliche und deren Lehrpersonen motiviert werden sollen, den Weg zur Schule per Velo zurückzulegen.
Unterstützt und gefördert werden innovative Projekt-Ideen, es wird in Netzwerken gearbeitet und es werden bewährte und erprobte Konzepte weitergegeben, wobei immer die Qualität der Massnahmen an erster Stelle steht. Eine Organisation, die im Stillen wirkt, aber grossen Respekt verdient.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 15:28 |
Leute, schlagt die Mantelkragen hoch, zieht die gefütterten Handschuhe an und knöpft die Winterjacken zu: Es kommen harte Zeiten für die Dicken. In England zumindest.
Was ist geschehen? Unter dem rigorosen Spardruck auch im Gesundheitswesen hat die neue Regierung den Tarif durchgegeben. Es könnte sein, sagen die Experten in einem staatlichen Bericht (Visions of Britain 2020) dass die kostenlosen Leistungen in den kommenden Jahrzehnten gekürzt oder ganz gestrichen werden könnten für Bürger, die ungesund leben, indem sie sich zu wenig bewegen oder zuviel Alkohol trinken oder trotz der nationalen Kampagnen weiterhin rauchen.
Dies könnte die folgenden Leistungen betreffen: Adipositas-Chirurgie und -Medikamente, Behandlung gegen Demenz und Komplementärmedizin-Therapien, aber auch Zahnbehandlungen und Fruchtbarkeits-Therapien. Sie alle müssten nach 2020 von Patienten, die sich weigern, ihren Lebensstil zu ändern, selber bezahlt werden.
Noch gibt es keine offizielle Stellungnahme von Betroffenen-Organisationen, aber dieser visionäre Bericht dürfte auch international für Aufsehen sorgen und rege Diskussionen auslösen. Signalwirkung kann er allemal haben.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 15:35 |
Die Amerikaner haben wieder mal die Fettnase vorn. Das ist (oder war) ja wohl das ewige Dilemma aller eingefleischten Fastfood-Fans, die nicht Döner-hörig sind: die Frage, ob man sich denn nun für einen Hamburger oder für eine Pizza entscheiden solle..?
Burger King hat nun diesem Dilemma ein Ende bereitet, indem die beiden Speisen genialerweise zu einer einzigen verschmolzen wurden, zum Pizza-Burger! – Dieser misst 22 cm im Durchmesser, besteht aus einem Sesam-Brot als Boden und Deckel, darauf ein Fleischklops, der viermal so viel wiegt wie ein normales Burger-Fleisch, darüber eine dicke Schickt geschmolzenen Mozzarella mit Peperonis und Pesto… das Ganze enthält 2’500 Kilokalorien und 144 Gramm Fett… mehr als eine Tagesration für einen erwachsenen Menschen.
Dieser Riesen-Burger ist bereits vorgeschnitten in 6 Teile (das macht ihn ebenfalls pizza-ähnlich), und die Idee – so sagen es seine Erfinder – wäre natürlich, dass nicht ein einzelner Kunde dieses Monster verspeist, sondern dass sich mehrere darein teilen. Bloss: wer geht denn schon zu sechst ins Burger King? – Ab September wird die neue Kost zum Verkauf angeboten, an sieben Tagen während 24 Stunden (da muss also keine Kundin randalieren)… allerdings erst und exklusiv im Burger-Shop am New Yorker Times Square! Das ist mir etwas zu weit weg.
Kategorie: Allgemein
Von Heinrich von Grünigen um 23:47 |
Was kann es sein, wenn nicht Sucht? Als eine Frau am frühen Morgen an einem Mac-Drive-In Chicken Nuggets bestellte und diese nicht erhielt, weil zum Frühstück noch keine angeboten werden, rastete die Kundin aus, prügelte auf die Angestellten ein und zerschlug das Fenster bein Take-Away-Schalter. Die hässliche Szene wurde auf Video festgehalten und ins Internet gestellt.
Kann es sein, dass die Entzugserscheinungen bei Fastfood zu solchen Exzessen führen? Im Nachhinein zeigte sich die Dame einsichtig, Sie habe falsch reagiert, gab sie zu. Sie sei betrunken gewesen. Aber Auto fahren?
|
Info
Letzte Artikel
Suche
Facebook
Archiv
|