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Von Heinrich von Grünigen um 23:45 |
Spannende News kommen aus England. Dort hat eine Studie über das Ernährungswissen der Bevölkerung gezeigt, dass es damit allgemein nicht weit her ist. 94 Prozent der Erwachsenen wissen nicht, wie viele Kalorien sie täglich zu sich nehmen. Grundkenntnisse darüber, welche Lebensmittel welche Nährstoffe enthalten, sind spärlich. Und dies, obwohl die Flut von aufklärenden Kampagnen und Informationen noch nie so gross war.
Die Studie wurde in Auftrag gegeben vom globalen Zucker-Hersteller AB Sugar. Der Konzern interpretiert das Resultat so, dass die Bevölkerung verwirrt sei durch staatliche Informationskampagnen mit unklaren oder gar widersprüchlichen Botschaften und dass der Zuckerkonsum deshalb zu unrecht in ein schiefes Licht gerückt werde.
Ernährungswissenschaftler ziehen auf der andern Seite den Schluss, dass es nicht möglich ist, mit Informations-Kampagnen das Verhalten der Menschen zu beeinflussen oder gar zu verändern – viel einfacher wäre es, die Rezepte der Speisen sukzessive so zu verändern, dass sich ihr Kaloriengehalt massiv senkt und dass der Anteil an gesunden Nahrungsfasern erhöht wird. Dies setzt aber voraus, dass die Industrie – wie eben der AB-Sugar-Konzern – mitzieht und z.B. die Bestrebungen zur Reduktion des Zucker-Konsums unterstützt. Statt dessen versuche man mit solchen Studien und deren Interpretation die Verantwortung für die weitere Ausbreitung der Adipositas auf andere abzuwälzen und die Konsumenten allein verantwortlich zu machen. AB Suger plane zudem, mit einer 300-Millionen-Investition neue, noch effizientere Produktionsmittel zu schaffen und durch die Erschliessung neuer Märkte in England und ausserhalb eine massive Umsatz-Steigerung zu erzielen, um so zum grössten Zucker-Produzenten der Welt aufzusteigen… alles letztlich zulasten der Gesundheit der Bevölkerung.
Das Thema ist wohl noch nicht abgeschlossen.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:58 |
Als ich noch jünger war, war es besser. Ich bewegte mich trotz meines erheblichen Körpergewichts regelmässig und einigermassen sportlich, war gut zu Fuss unterwegs und hatte noch Puste, bergauf zu marschieren und Treppen zu steigen.
Als ich mich vor nunmehr 16 Jahren zum ersten Mal auf meine körperliche Situation hin untersuchen (scannen) liess, teilte mir der behandelnde Arzt zu meiner Beruhigung mit, dass meine Bein-Knochen eine sichtbare Verstärkung aufwiesen, verursacht durch das jahrelange Tragen der zusätzlichen Last: eine Osteoporose hätte ich nicht zu fürchten, mein Gebein sei fest gefügt und stark.
So konnte ich meinem Übergewicht doch auch eine positive Seite abgewinnen. Aber nun hat sich meine Lebenssituation verändert: nach meinem Herzinfarkt nahm meine Bewegungsenergie ab, die „Pumpe“ bekundet Mühe, mich noch bergauf zu befördern, ich schnappe nach Luft und muss immer wieder anhalten, am liebsten mich hinsetzen, auf einen Mauervorsprung, eine Bank… und ich merke dabei, wie selten solche Ruhepunkte in gewissen Gegenden geworden sind.
Der Verzicht auf Bewegung hat zur Folge, dass sich die Muskulatur aus dem Staub macht… Ich merke, dass mir das Treppensteigen auch in den Beinen Mühe macht, dass ich beim Velofahren dankbar bin für die elektrische Anschubhilfe, die mir der Flyer zukommen lässt, wenn es bergauf geht. Und ich tue mich zunehmend schwer, nach dem Sitzen vom Stuhl aufzustehen oder überhaupt noch aufzukommen, wenn zum Beispiel das Bett zu tief gelegt ist.
Dafür – sagte ich mir bisher – habe ich „gute“ Knochen, da kann mir nichts passieren. Und nun lese ich über einen Forschungs-Bericht von einer Universität in Florida, in dem es um die osteosarcopenische Adipositas geht. Der Begriff umschreibt Muskelschwund in Kombination mit Osteoporose, verursacht durch Adipositas. Die Forscherin Jasminka Ilich-Ernst hat über längere Zeit die Muskel- und Fett-Anteile sowie die Knochendichte von 200 Frauen vermessen und dabei festgestellt, dass Patientinnen mit einem Fettanteil von über 30% im Alter deutlich weniger Muskelmasse und geschwächte Knochen aufwiesen, so dass bei ihnen ein erheblich höheres Risiko bestand, einen Sturz zu erleiden und sich dabei die Knochen zu brechen oder andere Verletzungen zu erleiden. Dies sei für ältere Frauen ein zunehmend schmerzliches Problem, sagt sie.
Von den Herren der Schöpfung ist in diesem Zusammenhang allerdings nicht die Rede… und die Frage bleibt, ob die Erkenntnis für Männer nicht zutrifft oder ob hier bisher nur noch nicht genug geforscht wurde? Es ist offenbar Zeit, sich nach einem Kurs in Sturz-Prophylaxe umzusehen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:04 |
Ganz so einfach dürfte es wohl nicht sein. Aber immerhin: das Velo ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der individuellen Bewegung und die ist wichtig im Kampf gegen Übergewicht. Das hat die Stadtbehörde von Boston USA erkannt und eine Idee umgesetzt, die bisher einzigartig ist und die zur Nachahmung einlädt.
Die Bostoner Ärzte können ihren übergewichtigen Patienten das Velofahren „verschreiben“, indem sie ihnen per Rezept eine verbilligte Benutzung der öffentlichen Leih-Fahrräder ermöglichen. Kostet für normale Sterbliche ein Velo-Abo 85 Dollar, so zahlen Patienten mit Rezept noch ganze 5 Dollar. Dies stellt einen markanten Anreiz dar für Leute aus weniger begüterten Schichten, für tägliche Wegstrecken das Rad zu benutzen.
Tägliches Radeln ist gut für die Fitness und die Gesundheit, es unterstützt ein Gewichtsreduktions-Programm und kann daher von den Bostoner Ärzten ihren übergewichtigen Patientinnen verschrieben werden. – Pedalen allerdings müssen diese dann doch selber.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:24 |
Meist sind Mitgliederversammlungen von Vereinen nicht allzu inspirierend. In gut schweizerischer Präzision werden die Traktanden heruntergeschnurrt und mit einer Stimmdisziplin verabschiedet, die an Ostblock-Zustände erinnert… Ein wenig so war es auch gestern an der diesjährigen Mitgliederversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE.
Was allerdings die Veranstaltung zu einem speziellen Erlebnis machte, das war der Ort, an dem sie stattfand. Man war zu Gast in der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft, namentlich beim Institut für Lebensmittel- und Getränke-Innovation (ILGI) in Wädenswil. Hier werden nicht nur Studenten zu Lebensmittel-TechnikerInnen ausgebildet, hier werden auch ganz konkrete, praxisbezogene Projekte vorangetrieben, die uns alle früher oder später in unserem Ernährungsalltag betreffen können.
Aus den vorgestellten Aktivitäten kann ich nur einige herausgreifen. Am spektakulärsten vielleicht die Entwicklung einer völlig neuen Formel für die Herstellung von Schokolade, die dadurch wesentlich „besser“ schmecken soll als alle herkömmlichen Produkte… (noch nicht verraten wurde, wer sie dann auf den Markt bringen wird, um dadurch eine Geschmacksrevolution auszulösen… offen ist auch die Frage, welchen Einfluss eine solche Entwicklung auf den Schoko-Konsum haben wird). – In Arbeit ist eine App, die Menschen, die sich gesund ernähren möchten, als „smart diet coach“ begleitet. – Mit praktischen, mechanischen Tests wird geprüft, wie leicht (oder eben schwer) sich gewisse Lebensmittel-Verpackungen öffnen lassen. Generell wird an der Verbesserung von Verpackungen geforscht, um die Qualität der Lebensmittel zu erhalten. – Mit einer freiwilligen Versuchsgruppe werden im Rahmen eines europäischen Projektes Erkenntnisse gesammelt zu Ernährungs- und Lebensgewohnheiten der Senioren, welche als Verbraucher eine immer wichtigere Rolle in der Konsum-Gesellschaft spielen. – Spektakulär schliesslich die Entwicklung einer Trauben-Erntemaschine, welche noch auf der Fahrt durch die Reben die Beeren verarbeitet, auspresst, so dass auf dem Feld bereits der Traubensaft „geerntet“ werden kann… Die Maschine ist allerdings nichts für steile Schweizer Rebberge, sie kommt nur in den gigantischen Wein-Plantagen in Frankreich zum Einsatz.
Eine lohnende Begegnung jedenfalls mit einem Zweig der Forschung, der uns alle ganz direkt betreffen kann.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:26 |
Aufklärung oder Panikmache. Beides liegt nah beieinander. Wenn man gewissen Berichten glaubt, sollte man überhaupt damit aufhören, noch etwas zu essen. Denn alles, was man zu sich nehmen kann, macht im Endeffekt dick. Unabhängig davon, ob man viel oder wenig konsumiert.
Wir würden – so die These in einem Bericht der Gesundheitsplattform PraxisVITA – durch mannigfaltige Stoffe in unserem Ernährungsalltag geradezu darauf hin programmiert, mehr und immer mehr Kalorien zu uns zu nehmen und dadurch Gewicht zuzulegen, dick und letztlich krank zu werden.
Es sind vor allem gewisse Stoffe und Bestandteile, die in den modernen „Fertigmahlzeiten“ enthalten sind, die auf das Belohnungszentrum in unserem Gehirn eine mit Drogen vergleichbare Wirkung ausüben, in kleiner Dosierung zwar, die aber durch die regelmässige Wiederholung zu einer Form der Abhängigkeit führt.
So werden wir, ohne dass uns dies bewusst ist, von Kindheit an darauf konditioniert, gewisse Geschmacksmuster zu lieben, anderen vorzuziehen. Und je stärker ein Organismus solchen Einflüssen ausgesetzt ist, umso ausgeprägter wird sein Verlangen, die „Sucht“ zu stillen, umso grösser werden die Mengen, die nötig sind, um befriedigende Gefühle auszulösen. Ein Teufelskreis, aus dem nur noch schwer auszubrechen ist und dem man am besten dadurch entgehen könnte, dass man gar nie hinein gerät… aber das liegt nicht in unserer Hand, denn die Weichen dazu werden schon in frühester Kindheit gestellt.
Also braucht es doch eine gewisse Panikmache, damit die Aufklärung überhaupt wahrgenommen wird.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:56 |
Es ist eine der häufig gestellten Fragen an unserem Beratungs-Telefon. Können Sie mir sagen, welches die beste Diät ist, um rasch möglichst viel Gewicht zu verlieren? Die Frage allein weckt meine Abwehrkräfte. Wie kommt jemand dazu, eine so unterirdisch blöde Anfrage überhaupt zu formulieren? Es muss das Resultat sein von unablässigen Werbe-Einträufelungen, dass es überhaupt solche „Diäten“ geben könnte.
Es wäre schön, wenn unsere Bestrebungen zur Aufklärung über den irregeleiteten Diäten-Wahn auch nur annähernd so „erfolgreich“ wären – aber das ist leider nicht der Fall. Nach wie vor überbieten sich – unabhängig von der Jahreszeit – die vollmundigen Anpreisungen, mit welcher besonderen Ernährungsweise die Leute mühelos ihre Pfunde „schmelzen“ lassen könnten…
In der Annual Review of Public Health hat Dr. David Katz einen Bericht veröffentlicht, in dem er mit scharfen Worten die Anpreisungen der verschiedenen Diät-Formen und die damit verbundenen Versprechungen geisselt. Praktisch alle seien nicht zu begründen und zum Teil grob fahrlässig. Sie würden das Publikum zu falschen Erwartungen verleiten, die in der Praxis kaum einzuhalten seien. Aber nirgendwo wie im Komplex Übergewicht und Adipositas sei die Bereitschaft der Betroffenen so gross, jeden Humbug für bare Münze zu nehmen.
Eine „gesunde Ernährung“ sei nicht an eine bestimmte Diät-„Doktrin“ gebunden, sie sei unabhängig davon, ob man eine „Steinzeit“-Diät mache, die traditionelle asiatische Küche liebe oder das Fett reduziere, sie habe nichts mit glutenfreier Ernährung zu tun und sei auch vegetarisch oder vegan möglich – auf Dauer sei die „richtige“ Ernährung eine Frage des Masses, der ausgewogenen Auswahl und des Konsums von möglichst naturbelassenen Lebensmitteln.
Es gebe aber bisher keine schlüssigen Beweise dafür, dass eine bestimmte Art der Ernährung „die beste“ sei vor allen andern. – Man darf nicht müde werden, diesen Sachverhalt immer wieder zu betonen. Gewichtsverluste bei radikalen Ernährungs-Umstellungen sind möglich… aber sie bergen auch die unausweichliche Gefahr des fatalen Jojo-Effekts, der bewirkt, dass die „verlorenen“ Kilos rascher wieder zurückkommen als sie „verschwunden“ sind.
Der Rest ist Werbung.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:18 |
Eine simple Weisheit. Nachdem mich die Werbung mit merklichem Aufwand davon überzeugt hatte, dass es ein besonders guter Burger sein muss, den der TV-Starkoch René Schudel da sogar während des Autofahrens mit seinem Beifahrer verspeist, hatte ich mir einen solchen am McDo-Tresen besorgt. Wie immer hatte er natürlich in der Werbung besser ausgesehen als in Wirklichkeit, aber das wissen wir ja inzwischen und die reale Enttäuschung hält sich in Grenzen. Tatsächlich gab es ein Salatblatt, ein paar vertrocknete Rucola-Blättchen, zwei erkaltete Specktranchen, eine etwas lahme Tomatenscheibe… aber das Fleisch, das muss ich zugeben, das Fleisch war sehr ansehnlich. Einen guten Centimeter dick war das Hack-Plätzchen, so wie auf den meisten Werbefotos abgebildet… aber vom Geschmack her auch nicht besonders überzeugend: eher etwas fade und trocken, so richtig zum Kauen.
Ein Fortschritt, sagte ich mir, gegenüber den millimeterdünnen Hackfleisch-Läppchen, die sich sonst in den Burgern finden… aber von der Konsistenz her doch nicht viel anders. An dieses Burgerfleisch-Phänomen musste ich denken, als ich heute den aktuellen Bericht über die Weiterentwicklung des Kunst-Burgers las. Da hatte doch letztes Jahr ein Professor in den Niederlanden für eine Viertelmillion Euro in der Petrischale im Labor aus Stammzellen Fleisch künstlich gezüchtet, aus dem er einen Burger briet, den er in einer Medienkonferenz öffentlich verkosten liess.
In der Zwischenzeit hat er mit seinem Team an der Weiterentwicklung gearbeitet. Das Interesse seitens der Nahrungsindustrie ist gross – aber die Hoffnung noch klein, dass sich das Projekt auf absehbare Zeit kommerzielisieren liesse. Zu gross noch der Aufwand, zu hoch die Kosten. Und als Erkenntnis bleibt vorläufig nur, dass auch künstlich erzeugtes Hackfleisch einfach nur Hackfleisch ist. Irgendwie tröstlich.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:19 |
Es lebe die Demokratie. Das hören wir in den letzten Tagen immer wieder in neuem Zusammenhang. Man müsse nur das Volk befragen, dann komme die wirkliche Wahrheit an den Tag. Das sagen nicht nur Demokratie-Freunde, sondern auch Populisten im Kampf um Wählerstimmen.
Interessant ist in deser Hinsicht ein Vorgang in West-Australien. Dort kam es zu einer Kontroverse zwischen dem Verband der Getränkeproduzenten und der Gesundheitsbehörde. Letztere hatte unter dem Motto LiveLighter (es ist ja witzig, dass die Adipositas-Stiftung sich schon vor Jahren das Motto „leichter leben!“ auf die Fahne geschrieben hatte, ehe dieses vom Zürcheer Gesundheitsdienst abgekupfert wurde) – also die australische Gesundheitsbehörde hatte eine Informations-Kampagne zur Einschränkung des Zuckerkonsums gestartet und die Süssgetränke-Hersteller hatten keine Freude daran. Sie warfen der Behörde vor, sie würden mit unlauteren Methoden gegen ihre Limonaden Stimmung machen und einseitig den Konsum von Hahnenwaser propagieren… (kommt uns auch irgendwie bekannt wor).
Diese Auseinandersetzung war der Anlass für eine repräsentative Umfrage bei 1’000 West-AustralierInnen: was sie von einer Sonder-Steuer auf gesüssten Getränken halten würden und was mit dem so erhaltenen Geld geschehen sollte? – Wuchtig war das Verdikt der Befragten: 78 Prozent sprachen sich für eine solche Steuer aus, und mit dem Geld sollten gesunde Lebensmittel wie Früchte und Gemüse verbilligt werden.
Eine ziemlich deutliche Ohrfeige für die Getränkelobby, im Namen des Volkes.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:11 |
Es war eine Dame am Telefon. Sie wollte wissen, ob wir bei der Adipositas-Stiftung eine BMI-Waage hätten, die wir für einen Anlass vorübergehend ausleihen könnten. Ich musste zuerst nachfragen, ob ich das richtig verstanden hätte.
Doch, sagte sie, sie meine, sowas schon mal benutzt zu haben: eine Waage, die nicht nur das Gewicht registriert, sondern auch die Körpergrösse ermitteln und daraus dann den aktuellen BMI errechnen konnte. Davon hatte ich noch nie gehört. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, wie das technisch denn überhaupt gehen sollte, wie eine einfache Waage herausfinden sollte, wie gross jemand ist, der sich darauf stellt. Da müsste ja gerade ein kompliziertes Laser-System integriert sein, das über zwei Spiegel oder so die Distanz zum Scheitel misst… Nein, sagte ich, dazu fällt mir nichts ein. Sorry.
Später machte ich mich auf Recherche-Tour ins Internet. Unter dem Stichwort „BMI-Waage“ gibt es tatsächlich verschiedene handelsübliche Angebote. Allerdings auch keines in der Art, wie ich es mir vorzustellen versucht hatte, sondern viel simpler: da die Körpergrösse ja nicht je nach Tagesform variiert, kann bei der gleichen Person auch stets von der gleichen Grösse ausgegangen werden. Es genügt also, bei der Waage einmal seine Länge einzugeben, die Eingabe mit einem entsprechenden Code zu versehen, und schon errechnet das Gerät jedesmal, wenn man auf die Waage steht und „seinen“ Code antippt, automatisch aus dem aktuellen Gewicht den aktuellen BMI.
Das kann man so für mehrere BenutzerInnen einstellen und die ganze Familie ist versorgt. Einige Waagen können dann noch drahtlos mit dem PC kommunizieren und liefern die errechneten und gemessenen Werte zuhanden einer grafischen Darstellung ab, so dass man sie jederzeit weiter verwenden kann.
Die Sache mit der BMI-Waage war also nicht so abwegig, wie sie mir anfänglich vorgekommen ist – aber eben nur für einen fixen Benutzerkreis.
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Von Heinrich von Grünigen um 18:25 |
Eine neue Botschaft aus dem Argumentarium der Apokalypse. Die Klimaerwärmung bedroht nicht nur die Völker am Meeresufer mit steigenden Fluten und die restliche Menschheit mit Dürre und extremen Witterungsverhältnissen – nein, jetzt greift sie auch noch auf unsere Nahrungsvorräte.
Kaum merklich zwar, aber immerhin: auf lange Sicht existenzbedrohend. Klimaerwärmung und Anstieg des CO2-Gehalts in der Luft führen zu Veränderungen im Stoffwechselhaushalt der Futterpflanzen. Das hat eine Studie mit verschiedenen Aussaaten unter Labor-Bedingungen mit verändertem Luftgemisch an der University of California, Davis, ergeben.
Steigt der CO2-Anteil in der Luft, so sinkt die Fähigkeit der Pflanzen, Nitratsalze in Eiweiss umzuwandeln. Angesichts der heute prognostizierten Veränderungen könnte das so entstehende Nährstoff-Defizit rund 3% der weltweiten Protein-Produktion betragen. Das scheint nicht viel zu sein und es gibt Theorien, wonach dieses Defizit durch eine Erhöhung der Düngermenge künstlich wieder ausgeglichen werden könnte… aber das wäre keine nachhaltige Lösung. Die Qualität unserer Nährstoffe, sowohl im Direktverzehr als Gemüse wie auf dem Umweg über die Fleischproduktion, würde merklich geschmälert. Der Klimawandel ist auf unseren Tellern angekommen.
Jene, die ihn in sturer Verblendung leugnen, brauchen offenbar deutliche Signale.
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