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Von Heinrich von Grünigen um 16:33 |
Spekulation kann uns nicht wurst sein. Es sei denn, es wird weltweit mit Nahrungsmitteln spekuliert. Die komplexen Zusammenhänge rund um das Thema sind Gegenstand eines Berichts in der aktuellen Ausgabe von „tabula“, der Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung. Für alle, die mehr wissen möchten über die Wechselwirkungen zwischen Agrarproduktion und internationalem Börsenhandel, zwischen Rohstoffhandel und Hungersnöten und über die Rolle, welche die Schweiz bzw. in der Schweiz angesiedelte Multis dabei spielen, ist diese Übersicht ein solider und verständlicher Einstieg ins Thema.
Ein zweiter Themenschwerpunkt gilt der guten alten Wurst in ihren zahlreichen Erscheinungsformen. Er enthält wertvolle Informationen über die Geschichte lokaler Wurstspezialitäten, über die Herstellung, Rezepturen, die Arten und deren Unterscheidungsmerkmale. Auch wenn die älteste Fleischkonserve – bekannt seit über 7’000 Jahren – heute gerade im Zusammenhang mit einer gesundheitsbewussten Ernährung nicht den besten ruf hat, ist es doch einerseits eine Frage der verzehrten Menge, anderseits aber auch eine Frage der Qualität, auf die zu achten sich lohnt. – Das aktuelle tabula-Heft kann man hier bestellen.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:14 |
Die sömmerliche Sauregurkenzeit hat begonnen. Das sei, sagte heute morgen der Radiomoderator auf SRF 3, daran zu erkennen, dass ein Bericht über übergewichtige Haustiere schon auf der Titelseite des Blattes mit Foto angekündigt werde.
Zu sehen ist eine junge Frau, die eine überdimensional fette Katze auf den Armen trägt. Und auch wenn dem Bild noch per Photoshop nachgeholfen worden sein sollte, die Botschaft ist klar: unsere felligen Lieblinge werden immer schwerer. Schon leidet jedes zweite Haustier an Übergewicht.
Da steht die Schweiz nicht allein. In USA zeigt sich der gleiche Befund und das Internet ist voll von Empfehlungen, wie man die Tiere zum Abnehmen bringen kann: mit spezieller Nahrung und forcierter Bewegung, wenn es sein muss auf einem Unterwasser-Laufband, wenn dem schweren Waldi schon die Beine versagen.
Dabei, so die Wissenschaft, wüssten die Tiere eigentlich, wie viel Nahrung sie brauchen. Sie würden sich von sich aus so ernähren, wie die Natur es sie gelehrt hat. Aber da funkt der zivilisierte Mensch dazwischen. Zum einen ist es die Affenliebe, die uns dazu verleitet, die Schmusetierchen mit Goodies zu belohnen und uns ihre Zuneigung dadurch zu erkaufen, dass wir sie leckerliweise verwöhnen… zum andern sind es offenbar auch die Tierfutter-Fabrikanten, die mit allen denkbaren Tricks bewirken, dass die Tiere immer noch mehr von dem Dosenfutter möchten, mehr als ihnen gut tut, jedenfalls.
Und irgendwie erinnert uns dieses Setting ja fatal an die Situation der Menschen, mit dem Unterschied, dass diese eigentlich vernunftbegabt wären und ihr Essverhalten mit kritischem Verstand beurteilen könnten. Dass sie es dennoch nicht tun und mehrheitlich erfolglos gegen ihre Pfunde kämpfen, lässt uns erahnen, wie viel schwerer es für die stumme Kreatur sein muss, zwangsweise abzuspecken…
In England gibt es bereits Kliniken, in denen solchen Tieren geholfen werden kann. Ich bin überzeugt, dass es ein Leichtes wäre, Geld zu sammeln, um dicken Tieren ihr Los zu erleichtern – ganz im Unterschied zum Fundraising für den gleichen Zweck beim Menschen.
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Von Heinrich von Grünigen um 12:49 |
Foodwaste ist ein Schlagwort, das uns ratlos macht. Eigentlich ist es pervers, dass in unserer ohnehin übersättigten Zivilisation ein ganzes Drittel aller Lebensmittel, die produziert werden, gar nie auf unsere Teller gelangt. Wir verschwenden mutwillig wertvolle Ressourcen, die anderswo Leben erhalten könnten.
Wie lange ist eine Speise, deren „Haltbarkeitsdatum“ offiziell abgelaufen ist, noch konsumierbar? Wie kommt es, dass so Vieles im Abfall landet, das man bedenkenlos noch hätte essen können? – Am ehesten sind es offen eingekaufte Gemüse und Früchte, die in der untersten Kühlschrank-Schublade vergessen geraten, dunkle Flecken ansetzen, unansehnlich werden… und die wir dann beim nächsten Ausputz entsorgen.
Was liesse sich damit nicht noch alles auf den Tisch zaubern? – Die Konsumenten-Organisation Fédération Romande des Consommateurs frc hat Vorschläge publiziert, wie man aus Speiseresten kreative Mahlzeiten zubereiten kann. Das aktuelle Beispiel zeigt gefüllte Tomaten mit Cerealien. Schon die Abbildung macht richtig Appetit. Wer mehr darüber wissen will, findet im Internet-Archiv von frc mehr als 50 Rezepte, gegliedert nach dem Grundstoff, auf dem sie basieren. Da hat es so spezielle Angebote wie Pantanella, Malfatti Ticinesi, „Zwetschgen-Bettelmann“ (alles mit altem Brot), dann Zubereitungen mit Resten von Gemüse, von Kartoffeln, Teigwaren, Reis und Polenta, Fleisch, Teig, Fisch, Eier, Konfitüre… ja sogar Rezepte gibt es für Speisen, die mit alten Resten von Schokolade zubereitet werden!
Das allerdings ist reichlich hypothetisch: bei uns zuhause würde selbst die Spurensicherung der Kriminalpolizei kein Krümelchen übriiggebliebene Schokolade finden.
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Von Heinrich von Grünigen um 15:47 |
Aktuelle Diät-Epfehlungen setzten auf Eiweiss. Weniger Kohlenhydrate, weniger Fett, dafür Eiweiss als Aufbaustoff für die Muskulatur, so lautet im Moment der Trend.
Die Lebensmittelindustrie hat die Windrichtung erkannt. Wie die Ernährungs-Expertin Marion Nestlé in ihrem täglichen Blog feststellt, sind die Hersteller von Frühstücksflocken schon auf den Zug aufgesprungen. Sie bieten Cerealien an mit dem werbenden Zusatz „protein“. Eine Portion der amerikanischen Ceerios-Frühstücks-Knusper-Ringlein enthalte ganze 7 Gramm Eiweiss, wird da in der Werbung verkündet. – Nicht ausdrücklich gesagt wird, dass die gleiche Portion auch 17 Gramm von verschiedenen Zucker-Arten enthält.
Auch Kellogg’s preist Protein-Flocken an und Protein-Birchermüesli drängen auf den Markt – das Eiweiss wird zum erstrangigen Verkaufsargument hochstilisiert, dabei – so rechnet Nestlé vor – essen die Amerikaner täglich bereits doppelt so viel Eiweiss, wie sie eigentlich benötigen würden…
Aber eben, folgert die Expertin, es geht den Konzernen nicht um die Gesundheit, es geht um den Verkauf und ums Marketing. Was wäre, fragt sie, wenn auf den Packungen in grossen Buchstaben aufgedruckt wäre: NEU! Frühstücksflocken mit extra ZUCKER! – Special K – mit Zucker und künstlichen Süssungsmitteln!? – Das würde sich bei weitem weniger gut verkaufen…
Wie dumm dürfen wir Konsumenten sein?
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Von Heinrich von Grünigen um 14:18 |
Aus dem Beratungs-Alltag der SAPS. Auf dem Telefonbeantworter die Stimme einer aufgelösten Frau. Der Anruf kam abends kurz vor neun, die Anruferin spricht gebrochen deutsch mit einem Balkan-Akzent. Bitte rufen Sie mich morgen an wegen einem Magenband, ich bin richtig in Krise!
Eine Telefonnummer gibt sie nicht an, zum Glück zeichnet der Apparat die Nummern auf, es ist ein 77-er Handy. Ich rufe an. Eine andere Frauenstimme gibt Antwort. Ja, sagt sie, ihre Freundin habe telefoniert, es gehe darum, was kostst das, eine Magenband-Operation? – Ich erkläre, dass es verschiedene Eingriffe am Magen gebe und dass man zuerst genau abklären müsse, welche Operation im vorliegenden Fall wohl die beste wäre und dass die Kosten je nach Eingriff unterschiedlich ausfallen. Wie schwer und wie gross die Freundin denn sei?
Sie nennt mir die Zahlen und ich berechne dem BMI: er beträgt 27,4 – also „leichtes Übergewicht“. – Ich sage ihr, dass man Operationen am Magen erst bei einem BMI über 35 ausführt bzw. wenn eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit durch Begleitkrankheiten bestehe und dass wohl keine seriöse Klinik bei diesem Gewicht eine Magenoperation durchführe. Im Hintergrund ruft jemand: Dann esse ich, bis ich auf die richtige Zahl komme…
Nein, sage ich, das würde ich nicht empfehlen, denn nach einer OP müsste sie lebenslang ihre Essgewohnheiten umstellen und mit dem Risiko rechnen, dass es ev. zu Komplikationen kommt, dass eine weitere Operation nötig wird…
Und was würde denn, fragt nun wieder die Frau am Telefon, ein Magenballon kosten? Auch den empfehle ich der Freundin nicht, denn der muss jeweils nach einem halben Jahr ersetzt werden und löst das Gewichtsproblem nicht auf Dauer. Jetzt höre ich ein fernes Klingeln. Da ist jemand an der Tür, sagt die Frau am Telefon, ich muss jetzt aufhängen.
Das macht sie dann auch. Und was ist jetzt mit der Krise?
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Von Heinrich von Grünigen um 16:50 |
Heute loben wir eine Nuss, die für die Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Es war mir schon bei früheren Gelegenheiten an internationalen Kongressen aufgefallen, dass in der Halle, wo die Sponsoren ihre Informations-Stände hatten, immer auch ein Stand war, an dem in kleinen Portionen Mandeln verteilt wurden. Ich habe darüber vor fünf Jahren schon mal berichtet.
Jetzt erreichen uns Informationen über die vielseitige Verwendbarkeit der Mandel in allerlei Snacks und Menü-Zubereitungen. Besonders schmackhaft scheinen die verschiedenen Riegel zu sein, daneben gibt es Empfehlungen für zahlreiche Rezepte. Oder haben Sie schon mal Mandel-Tee getrunken? Eine Mandel-Crème gekostet, Mandel-Waffeln verspeist?
Es ist also mehr als nur dieser braune Kern, den wir normalerweise aus dem Studentenfutter kennen, es ist vielmehr ein Lieferant von hochwsertigen, gesundheitsförderlichen Fetten, von denen wir im Alltag ohnehin zu wenig zu uns nehmen. Dass kein anderes Produkt wie die Mandel in den letzten Jahren einen Erfolg am Markt ausweist, ist einerseits das Resultat eines aktiven Marketings, anderseits aber wohl auch das Ergebnis einer kontinuierlichen und offensiven Information darüber, was uns „gut täte“. Erst recht, wenn es schmeckt!
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Von Heinrich von Grünigen um 17:34 |
Nein, ich bin nicht wie andere. Ich verlange nicht mit markigen Worten den sofortigen Rücktritt des Bahn-Chefs. Aber enttäuscht bin ich schon etwas.
Da habe ich heute das SBB-Jahrhundertwerk besichtigt, die viel gepriesene Durchmesserlinie. Mit der S-Bahn bin ich von Oerlikon in den HB gefahren, oberirdisch noch, von dort mit einem eleganten Schief-Lift in die Tiefe der neuen Einkaufsebene und von dort weiter hinunter zu den goldüberdachten Geleisen.
Eine wahrhaft eindrückliche Prunkbaute, grosszügig, hell und sauber, so weit das Auge zu blicken vermag. Rolltreppen, die an fremde U-Bahn-Stationen gemahnen, bloss dass sie durch schlichte Betonschächte führen, aber da kommt vielleicht noch was Schmuckes nach. Verschwenderisch breite Treppen für all jene, die sportlich zu Fuss gehen möchten, ohne gleich die Versuchung eines mechanischen Transports daneben. Wer nicht gut gehen kann, oder gar behindert ist, muss sich bis zur nächsten Beförderungsmöglichkeit schon ein wenig anstrengen.
Als unnötige Härte den Alten, Übergewichtigen und Gehbehinderten gegenüber empfinde ich, dass es im ganzen Gleisbereich tief unter der Erde (noch?) keine einzige Sitzgelegenheit gibt! Auf anderen Bahnhöfen stehen die genormten Bänke aus schwarzem Drahtgeflecht oder aus Metallrosten, die in Beton-Quader eingelassen sind… und wenn es sonst nichts gibt, kann man sich auf ein abgestelltes Gepäckwägelchen setzen, um etwas Kraft zu tanken für den Weg durch die immer weitläufigeren Katakomben-Anlagen…
Nicht so beim Luxusprunkwerk im Zürcher HB. Da stehst du dir die schmerzenden Beine in den Bauch und hoffst, dass der Zug etwas früher kommen möchte als angezeigt, aber umsonst, hier ist man pünktlich. Meine kühne Erwartung, es möchte irgendwo eine Überraschungs-Sitzgelegenheit verborgen sein, die wie von Zauberhand in Erscheinung tritt, sobald der entsprechende Sensor eine Person mit Steh- und Gehproblemen registriert, hat sich auch nicht erfüllt.
Im neuen Einkaufsbereich habe ich ganze zwei Marmorbänklein à je vier Plätze erspäht… kein Wunder, liegen in den winzigen Bistrots auf den Tischen Kärtchen mit der Aufschrift: Dieser Sitzplatz ist ausschliesslich für konsumierende Gäste reserviert!
Nachtrag: Später bin ich dann mit dem Zug durch die neue unterirdische Bahnhofshalle gefahren und habe festgestellt, dass weiter vorne, ausserhalb meiner Sichtweite vom sonntäglichen Abstecher, sehr wohl elegante sitzbänke aus marmor standen, quasi klassisch unter den Fahrplantafeln… und ich nehme also feierlich einen Teil von dem zurück, was ich über die Perronanlage geschreiben habe. Das für den neuen Shop-Bereich gilt allerdings nach wie vor.
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Von Heinrich von Grünigen um 17:08 |
Dicke Menschen haben ein schlechtes Image. Dieses wird nach wie vor befeuert durch unbedachte, verletztende und herabwürdigende Äusserungen auch in manchen bildlichen Darstellungen in den Medien. Um etwas gegen dieses Phänomen zu tun, hat die amerikanische Obesity Action Coalition OAC in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen Empfehlungen publiziert, wie die Medien künftig mit Menschen mit einem Gewichtsproblem umgehen saollten.
Diese Richtlinien umfassen fünf Punkte:
1. Vermeide es, übergewichtige Menschen nur zwecks Belustigung des Publikums abzubilden.
2. Vermeide Plattitüden und Vorurteile wie „Dicke sind faul“ oder „willensschwach“.
3. Zeige übergewichtige Menschen auf vielfältige Weise, sowohl Männer als auch Frauen jeden Alters und jeder Nationalität, zeige sie in verschiedenen Rollen und Aufgaben, zeige ihre Stärken und verzichte auf verletzende Darstellungen (z.B. beim Fastfood-Essen).
4. Zeige Menschen mit Übergewicht als Personen, die einen Beruf ausüben, die über Können und Begabungen verfügen, bei unterschiedlichen Tätigkeiten und in verschiedenen sozialen Milieus.
5. Gib dem Übergewicht einer Person keine unnötige Bedeutung und vermeide Beschreibungen, welche negative Aussagen enthalten bezüglich des Charakters, der Intelligenz, der Fähigkeiten oder des Lebensstils eines übergewichtigen Menschen.
Wenn man diese fünf Forderungen/Empfehlungen beherzigt, müsste man die Hälfte aller Chatroom-Beiträge löschen, wenn es um die Adipositas-Thematik geht. Nach wie vor sind diese stereotypen Vorurteile nicht auszurotten, welche den Wortschatz unbedachter Berichterstatter prägen, im mündlichen wie im schriftlichen Ausdruck.
Und selbst unsereins, der es ja wirklich besser wissen müsste, ertappt sich gelegentlich bei „unreinen“ Gedanken im Umgang mit Menschen, die eigentlich unsere Anteilnahme und Fürsorge, Hilfe und Unterstützung verdienen würden. Die Empfehlungen sind gut gemeint. Ob sie auf Dauer etwas bewirken können, ist eine andere Frage.
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Von Heinrich von Grünigen um 14:27 |
Und wieder haben wir ein Ranking. Rechtzeitig auf den Gesundheitstag hat das Gesundheitsobservatorium (Obsan) des Bundes die aktuellen Werte zum Anteil der Übergewichtigen und Adipösen an der Gesamtbevölkerung veröffentlicht, wie der Datenblog der TA-Redaktion heute ausführt.
Übersichtliche Grafiken zeigen die Verteilung der Übergewichts-Gruppen auf die Kantone, wo die meisten Dicken wohnen und wo die Adipositas-Epidemie noch nicht so stark zugeschlagen hat.
Die Zahlen und Erklärungen dazu bieten an sich wenig Überraschendes, ausser dass immer wieder gesagt werden muss: dass die Schweiz im internationalen Quervergleich reelativ „gut“ dasteht, das verdankt sie vor allem der Tatsache, dass bei uns die Gesundheitsdaten (in diesem Fall Gewicht und Grösse) nicht direkt gemessen sondern per Telefon-Interview erhoben werden. Dies führt dazu, dass einzelne Teilnehmer an der Befragung es mit den Fakten nicht ganz genau nehmen und sich eher leichter und grösseer machen als sie wirklich sind. Wenn laut Obsan-Statistik die Bewohner des Kantons Waadt als am wenigsten übergewichtig und adipös gelten, muss das noch nicht heissen, dass sie dies auch wirklich sind. Es könnte auch sein, dass sie einen lockereren Umgang mit den Fakten und Zahlen pflegen als ihre Compatriotes in anderen Kantonen.
Wie auch immer: der Bericht und der Kommentar sind lesenswert, auch für Betroffene.
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Von Heinrich von Grünigen um 22:28 |
Am 17. Juni ist der Schweizer Gesundheitstag. Das ist kein Anlass, wie er von einer nationalen oder gar internationalen Koordinationsstelle in die offizielle Agenda der Gesellschaft eingeschrieben worden wäre – es ist ein PR-Event eines Pharma-Unternehmens und seiner Partner, mit Unterstützung von verschiedenen Gesundheitsligen, die sich auf der entsprechenden Website präsentieren können.
Nun ist das an sich eine gute und sehr lobenswerte Sache, denn an diesem besonderen Tag kann man sich gratis seine Gesundheitswerte in der Apotheke checken lassen, man erhält über die verschiedensten Medien Informationen zu einem gesunden Lebenswandel und wird daran erinnert, welch kostbares Gut doch das Fernsein von Krankheit bedeutet.
Der Tag soll nach dem Willen derer, die ihn promoten und unterstützen, die Eigenverantwortung des Einzelnen seinem Körper gegenüber fördern und stärken, soll zur Gesundheitsprävention beitragen und helfen, künftigen Erkrankungen vorzubeugen.
Ich habe mich auch gefreut, auf der Liste der Unterstützer unseren langjährigen Sponsoring-Partner Johnson&Johnson zu sehen. Die Firma ist bei uns letztes Jahr als Sponsor ausgestiegen, mit der Begründung, es fehlten ihr die nötigen Mittel, um uns und unsere Arbeit weiterhin unterstützen zu können. Nun geht es ihnen offenbar wieder besser und wir können hoffen, dass es zu einem Neuanfang kommt. Wie sagt es das Unternehmen so schön: „…weil für uns das Wohlergehen und die Gesundheit der Bevölkerung im Mittelpunkt steht.“ Dem ist eigentlich nichts beizufügen – ausser der Bemerkung, dass für uns jeder Tag des Jahres ein „Gesundheitstag“ ist.
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